YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм! von Tsuki_no_Hime (mit Trailer) ================================================================================ Kapitel 27: The truth of dare ----------------------------- Nikkō. Endlich war er an seinem Ziel angekommen. Viel zu lange hatte es gedauert. Nun war er endlich wieder hier. Auch wenn er sich gerne andere Umstände gewünscht hätte. Leider ließ es sich nicht ändern. Mit einem schwermütigen Seufzer ging er in die Hocke, legte die weiße Orchidee auf das Grab vor sich. „Es tut mir leid. Du hast mich gebeten, sie zu beschützen und ich habe versagt. Sakura ist erwachsen geworden und sie hat den gleichen Sturkopf entwickelt, wie auch du einen hattest.“ Ein melancholisches Lächeln zuckte über seine Mundwinkel. „Sie weiß es noch nicht und ich… Warum hast du das getan?“ Nur mit Mühe gelang es ihm seine aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Er würde keine Schwäche zeigen. Er hatte es ihr damals geschworen, nicht um sie zu trauen. Und egal wie schwer es ihm auch fiel, er bewahrte dieses Versprechen stets in seinem Herzen. „Kakashi.“ Sofort erhob er sich und drehte sich zu der überaus bekannten Stimme um. Diese würde er unter tausenden wiedererkennen. „Sakura…“ Langsam, wie als würde sie sich fürchten, trat sie näher an ihn heran. Mittlerweile waren es nur noch wenige Schritte, die sie voneinander trennten, als sie wieder stehen blieb. Seine Körper versperrte ihr noch immer die Sicht, auf den Grabstein. Doch auch ohne ihn anzusehen, wusste sie, welchen Namen sie darauf lesen würde. „Mikoto Uchiha.“ Betrübt senkte der Grau-haarige seinen Blick, konnte den ihren einfach nicht länger standhalten. Nur das Rascheln des Grases verriet ihm, das sie näher kam und sich schließlich genau neben ihn stellte und sanft eine Hand auf den kalten, glatten Stein legte. „Hallo Mutter.“ Erschrocken riss der der Hatake seine Augen auf und wandte sich zu der Rosa-haarigen um, die abwesend geradeaus blickte. „Ich wusste es, Kakashi. Ich wusste es die ganze Zeit über.“ „Sakura, ich…“ Er brach ab, fand einfach nicht die richtigen Worte, die er ihr entgegen bringen sollte. Doch das war auch gar nicht nötig. Die Haruno verstand ihn auch so. „Sie haben die Rollen getauscht.“ Zögerlich nickte Kakashi. Seine Kehle fühlte sich plötzlich an, als würde sie von innen zugeschnürt. Woher wusste Sakura das? Es wurden nirgends Spuren hinterlassen. Er hatte selber dafür Sorge getragen, das alle Dokumente vernichtet wurden. „Meine Mutter… Du hast sie geliebt, habe ich Recht?“ Wieder brachte er lediglich ein Nicken zustande. Ein leichtes Lächeln legte sich daraufhin auf ihre Lippen. „Erzählst du mir endlich, was damals geschehen ist?“ Es war eine sternenklare Nacht, in der Misaki Haruno ihn zu einem Treffen im nahegelegenen Nikkō Kokuritsu Kōen zum Chūzenji-See bestellte. Ein Ort, an dem sie sich schon oftmals verabredet hatten, wenn die Rothaarige mal wieder jemanden zum reden brauchte. Jemanden, den sie vollkommen vertrauen konnte. Stillschweigend standen sie sich schließlich gegenüber. Misakis Blick schien unergründlich und traurig zugleich. Kakashi hatte schwer mit sich zu kämpfen, sie nicht einfach in den Arm zu nehmen und ihr beruhigende Worte zuzuflüstern. Es war kein Geheimnis, was er für sie empfand – das war es schon lange nicht mehr – doch sie hatte ihn stets abgewiesen. Sie tat es aus Angst und sie tat es, um ihn zu schützen. Liebe empfand sie für ihren Mann schon lange keine mehr. Einzig und alleine ihrer Tochter zuliebe, blieb sie noch bei ihm. Doch Sakura wurde älter. Somit entzog sie sich immer mehr ihrem Schutz und ließ sich von Hayato beeinflussen. Es tat ihr in der Seele war, das mit ansehen zu müssen. „Misaki, warum sind wir hier?“ Betrübt senkte sie ihren Blick. Es war für ihn Zeichen genug dafür, das es diesmal etwas wirklich ernstes war, was sie beschäftigte. Innerlich spannte er sich immer mehr an. „Ich habe ein Gespräch zwischen meinem Mann und Hiashi Hyūga belauscht. Es…“ Ihre Stimme versagte ihr den Dienst, sodass sie abbrach und ihm einen hilfesuchenden Blick zukommen ließ. Zögerlich trat er einen Schritt auf sie zu, wagte es jedoch nicht weiter zu gehen. „Was hast du gehört?“ Tief atmetet sie durch, bevor sie ihren Blick wieder hob. Noch immer hatten sie einen traurigen Glanz, der ihn dazu veranlasste, ihr sanft eine Hand auf die Wange zu legen, an die sie sich sofort schmiegte. Seine Nähe übte stets schon etwas Beruhigendes auf sie aus. „Sie planen einen Attentat auf Mikoto, um Fugaku eine Warnung zukommen zu lassen. Hayato meinte, dass Fugaku wohl einiges an Geld und beweißlastigen Unterlagen beiseite geschafft hatte und das sie nun ein Exempel statuieren müssten und Mikoto sowieso nicht von Bedeutung sei…“ Kakashi fragte sich in diesem Moment wie ein Mensch nur so kaltherzig sein konnte, seine eigene Schwester… Dann besann er sich jedoch wieder auf den Grund ihres Treffens, der damit sicherlich noch nicht beendet war. „Kakashi, ich… Würdest du mir einen Gefallen tun, wenn ich dich darum bitten würde?“ Zögerlich nickte der Hatake, sich nicht im klaren darüber seiend, was dies für Auswirkungen haben sollte. Ihre nächsten Worte, sollten die letzten sein, die er von ihr zu hören bekommen würde. „Pass gut auf meine kleine Tochter auf und egal was geschieht, bitte vergieße um meinetwegen keine Tränen.“ Damit drückte sie ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, bevor sie sich wieder löste und sich sofort umwandte. Er hatte nicht einmal mehr die Möglichkeit zu reagieren, oder sie irgendwie aufzuhalten. Und plötzlich war sie weg. Das Gefühl in seinem Inneren sagte ihr bereits, das er sie nun wohl endgültig verloren hatte. Als er zwei Tage später in der Zeitung von dem Autounfall erfuhr, in dem ebenso eine ganze Familie verwickelt wurde, von der nur ein kleines Mädchen überlebte, bestätigte sich diese Annahme nur noch. Unbemerkt tropfte eine einzelne Träne zu Boden… Vollkommen ruhig hatte Sakura seinen Worten gelauscht, doch innerlich zitterte sie vor unterdrückten Gefühlen. Ihre Mutter hatte sich also für Mikoto geopfert. Warum? Umso mehr sie darüber nachdachte, umso mehr schien die Antwort in weite Ferne zu rücken. „Das Mädchen, welche bei dem Unfall…“ „Konan.“ Verstehend nickte Sakura ihm zu. „Sie hat gesehen, wer hinter dem Steuer saß?“ Diesmal war es Kakashi, der ein bestätigendes Nicken von sich gab. Ein leises Seufzen entrann Sakuras trockener Kehle. „Nach dem sie wieder genesen war brachte man sie nach Nikkō. Dein Vater wollte sicher gehen, dass diese Sache niemals an die Öffentlichkeit gerät. Außerdem hätte es Aufmerksamkeit erregt, wenn ein kleines Kind plötzlich, kurz nach solch einem tragischen Unfall, doch noch unter mysteriösen Umständen verstorben wäre. Daher war es doch nur ganz praktisch, über ein Kinderheim zu befehligen.“ Nickend wandte sich Sakura schließlich an. Sie hatte genug gehört. Den Rest konnte sie sich zusammen reinem. „Kakashi?“ Fragend drehte der Angesprochene sich zur der Rosa-haarigen um, die weniger Meter entfernt mit dem Rücken zu ihm stehen geblieben war. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, was er jedoch durch seine derzeitige Position nicht sehen konnte. „Danke.“ Auch um seine Mundwinkel zuckte nun ein leichtes Lächeln. Frustriert massierte sich Hinata die Schläfen, während Raika und Naruto im Hintergrund fröhlich weiter diskutierten. Bis vor kurzem dachte sie noch, das sie sich in einer ernsten Lage befanden und wahrscheinlich bald schon in den Tod gehen würden, nun glaubte sie jedoch, dass ihre größte Sorge sei, diesen Kindergarten im Zaum zu halten. Und so etwas nannte sich gefährliche Killer… „Hinata, alles in Ordnung?“ Beunruhigt sah Konan sie von der Seite an. Auch für sie musste diese ganze Situation wohl nicht ganz einfach sein. Immerhin hatte sie nun endlich ihr Gedächtnis wiedererlangt, welches die ganze Zeit über dank speziell entwickelten Drogen unter Verschluss gehalten wurde. Es war überhaupt ein Wunder, das sie das Heim überlebt hatte. Sie war eine von wenigen. „Alles bestens. Warum bist du eigentlich zurück gekommen, Konan? Doch nicht etwa, weil du Sehnsucht nach ‘Zuhause‘ hattest?“ Das vorletzte Wort sprach Hinata mit so viel Abscheu aus, wie es ihr nur möglich war. Das Nichiyō no tani, der Name des Heims, welcher etwa so viel wie ‘Tal der Sonne‘ bedeutete, war wohl alles andere als eine Heimat für die Kinder gewesen. Und sonnig war es dort erst recht nicht. Eher war es dunkel und kalt. Genauso wie die Inhaber jenes Gebäudekomplexes. „Ich bin hier, um mit der Vergangenheit abzuschließen. Ein Grund, der uns wohl alle hier her geführt hat.“ Damit hatte die Blau-haarige durchaus Recht. Doch klang es bei ihr so einfach. Mit der Vergangenheit würde man nie endgültig abschließen können. Sie war der Teil eines Menschen, der ihn zu dem gemacht hatte, was er in der Gegenwart war und in der Zukunft sein würde. Irgendwann würde dies Konan auch verstehen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)