The Street and me von CielForever ================================================================================ Kapitel 11: Berührungsängste ---------------------------- ~Levi~ Ich ging an Eren vorbei zur Tür und öffnete diese. "Hallo Levi.", begrüßte mich Petra. Mit zusammen gekniffenen Augenbrauen sah ich sie an. "Es tut mir leid, dass wir den Jungen nicht finden konnten und ich wollte wissen, wie weit du mit Erwin gekommen bist.", gab sie schüchtern von sich. "Er ist hier. Bei mir.", gab ich trocken zurück. Erschrocken sah sie mich an. "Was?! Hier?! D-darf ich?", wollte sie aufgeregt wissen und versuchte einen Blick auf ihn zu erhaschen, indem sie sich vor lehnte und den Kopf reckte, um an mir vorbei zu sehen. Seufzend senkte ich die Lider. Immerhin hatte Sie mir geholfen ihn zu finden und so, wie es aussah auch Erwin um Hilfe gebeten, nur damit ich ihn finden konnte. Sie ist sogar durch die dreckigen, engen Gassen gelaufen. "Na gut, aber verschreck ihn nicht und fass ihn bitte nicht an. Immerhin weiß ich nicht, was alles passiert ist.", gab ich noch leise von mir, so dass Eren mich nicht hören konnte. Als es geklingelt hatte, hatte er seinen Kopf schreckhaft erhoben und Richtung Tür gestarrt, mit vor Angst geöffneten Augen. Entweder hatte er sich bloß erschreckt oder es gab etwas vor dem er Angst hatte. Vor allem jetzt nach dem Traum, der ihn zum Weinen gebracht hatte. Wer ihm wohl so weh getan hatte? Ich trat zur Seite und ließ Petra herein, welche im Eingang die Schuhe abstreifte und dann ins Innere trat. Vorsichtig ging sie ins Wohnzimmer, in dem Eren nach wie vor saß, die Katze, wie auch die Tasse hielt er ängstlich an sich gedrückt und sah Petra mit großen Augen an. Ich konnte die Angst bis zu mir spüren und trat neben Petra, damit Eren wusste, dass er keine Angst haben musste und dass ich da war, in seiner Nähe. "Eren, das ist Petra, sie ist eine gute Freundin von mir und Petra, das ist Eren, der Junge, den ich auf der Straße gesehen hatte.", stellte ich sie einander vor. "Hallo Eren, freut mich dich kennen zu lernen.", lächelte sie ihn freundlich an und ging langsam auf ihn zu, um ihn nicht zu verschrecken. Wenn sie zu weit gehen würde, würde ich einschreiten, aber noch schien Eren ruhig zu sein und ich beobachtete sie genau. Schließlich setzte Petra sich mit einem guten Abstand neben ihn, während ich beide nicht aus den Augen ließ. Aber er schien keine Probleme mit Petra zu haben. Es wäre aber auch extrem schlimm gewesen wenn, immerhin war Petra einer der nettesten Personen die ich kannte. Und sie scheint so lieb und vertrauenswürdig, als könnte sie keiner Fliege etwas zu leide tun. Eren nickte langsam und wagte es nicht, sie aus den Augen zu lassen. Als sie ihm seine Hand hinstreckte zuckte er kurz zusammen. Doch das Lächeln verschwand nicht aus Petras Gesicht und sie senkte die Hand wieder. "Ist nicht schlimm. Du kennst mich schließlich noch nicht. Ist das deine Katze?", sie deutete mit dem Finger auf das Tier in seinen Armen. "Wie heißt sie?", wollte sie wissen. "Weißt du, ich wollte auch schon immer eine Katze haben.", fügte sie hinzu. "Laier....", gab er leise von sich und seine Stimme klang heißer, so dass ich sie kaum wahr genommen hatte. "Was?", wollte Petra verwundert wissen. "Ihr Name ist Laier.", gab der Braunhaarige erneut von sich und streichelte sanft ihr Fell, was Laier zum Miauen brachte. "Das ist ein schöner Name. Hat er eine Bedeutung?", wollte sie weiter wissen. Mir schien es, als vertraute er ihr langsam. Kurz schüttelte er seinen Kopf auf die Frage. "Oh, ist aber trotzdem schön.", wieder lächelt sie. "Gefällt es dir gut bei Levi?" Wieder nickte Eren. "Er schaut zwar manchmal etwas böse drein, aber im Grunde ist er ein sehr netter Mann.", erzählte sie ihm. Es schien fast so, als ob ich die beiden alleine lassen könnte. Neugierig tapste Laier auf Erens Knie und sah Petra mit ihren großen Augen an. "Wie süß.", quietschte Petra freudig. "Darf ich sie mal streicheln?", wollte sie wissen und streckte bereits die Hand nach ihr aus. "Nein!", schnell packte Eren sich die Katze und sprang vom Sofa auf. Ängstlich sah er Petra an, hatte die Decke halb mit sich gerissen, welche den Sturz der leeren Tasse aufgefangen hatte, die es gerade noch überlebt hatte. Erschrocken sah Petra zu Eren auf und verharrte in der Pose, sitzend mit einer halb ausgestreckten Hand. "Petra, ich glaube es wäre besser, wenn du wieder gehst.", gab ich von mir und sah zu meinem ernannten Schützling, welcher vor Angst zitterte und ebenso zittrig einatmete. Ob er Angst hatte, dass man ihm seine Katze erneut wegnehmen würde? "Es tut mir leid Levi, ich wollte das nicht.", gab sie mit zittriger Stimme von sich. "Ich weiß. Er braucht noch Zeit.", erwiderte ich und legte meine Hand auf ihre Schulter, damit sie aufstehen würde. Eren wollte ich erst mal in Ruhe lassen und gleich nach ihm schauen gehen, immerhin wusste ich nicht, wie er gleich auf mich reagieren würde. Nickend stand Petra auf und verschwand im Flur, in dem sie sich die Schuhe wieder anzog und aus der Tür trat. "Es tut mir wirklich leid Levi. Ich wusste nicht.....", leise schluchzte sie und Tränen rannen ihre Wangen hinunter. Es tat ihr wirklich leid. "Oi Petra. Ist schon gut. Nicht weinen. Du konntest es nicht wissen. Beruhig dich erst mal und fahr nach Hause.", schlug ich ihr vor. Kurz nickte sie und lächelte wieder. "Ist gut und du gehst besser wieder zu ihm rein. Er braucht dich bestimmt." Auch ich nickte und ein kurzes Lächeln trat in meine Züge. Als ich die Tür schließen wollte hielt mich Petras Stimme noch einmal auf. "Ach und Levi...?", sie wartete kurz, bis ich sie an sah:"Er hat wirklich schöne Augen.", bestätigte sie und verschwand dann. Wieder lächelte ich kurz und schloss die Tür. Langsam ging ich zurück ins Wohnzimmer und fand Eren auf dem Boden kauernd vor. Er hatte die Decke fest um sich geschlungen, drückte sein Haustier an sich und starrte mit weit angsterfüllten Augen gen Boden. "Oi Eren.", versuchte ich sanft seine Aufmerksamkeit zu bekommen und ging in die Hocke, um ihn nicht weiter zu fürchten. Mit tränennassem Gesicht hob er seinen Blick und sah mich an. "Alles ist gut. Sie ist wieder weg und dir nimmt keiner Laier weg.", versprach ich. "Sie wird es nie wieder tun." "Versprochen?", hauchte er mir zittrig entgegen. Sanft nickte ich und sah ihm dabei fest in die Augen. Langsam streckte ich ihm meine Hand mit der Handfläche nach oben hin. Nach kurzem Zögern nahm er sie und ließ sich von mir hoch ziehen. Die Unordnung die er gemacht hatte, ignorierte ich und setzte ihn zurück auf das Sofa, stellte die Tasse auf dem Tisch ab und zog die Decke etwas enger um ihn. Da umarmte er mich plötzlich und hauchte mir ein:"Danke.", ins Ohr, was mich lächeln ließ, wobei die Decke halb von seinen Schultern glitt. Laier hatte er auf seinem Schoß gelassen und hielt sie nicht weiter fest. Sanft legte ich auch meine Arme um ihn und lächelte sanft. Er war wirklich süß. Konnte jemand wie er überhaupt noch süßer werden? Ich fühlte mich so leicht und vollständig mit ihm. Meine kalte Fassade geriet ins bröckeln in seiner Nähe und es machte mir nichts aus, ihm meine weiche Seite zu zeigen, die bisher eigentlich nur Erwin und Hanji kannten. Petra kannte sie zwar auch ein wenig, aber die beiden waren einfach meine engsten Freunde und wussten echt alles über mich. Mittlerweile war es fast Abend und es war an der Zeit etwas frisches zu kochen. Sanft schob ich den Jungen etwas von mir weg. "Hast du Lust mir etwas in der Küche zu helfen? Ich würde gerne mit den Vorbereitungen für das Abendessen beginnen.", gab ich sanft von mir. Kurz nickte Eren. "Gut, dann musst du allerdings wieder aufstehen. Die Katze kannst du gerne mit nehmen, aber die muss dann auf den Boden.", gab ich lächelnd von mir. Immerhin konnte ich ihm die Katze nicht ganz verbieten, wenn er solche Verlustängste besaß. Einverstanden nickte er und folgte mir, mit der Katze auf dem Arm, in die Küche. "Hast du Lust auf Pizza? Teig und Zutaten hab ich da.", sagte ich, als ich einen Blick in den Kühlschrank warf. "Ich hatte schon lange keine Pizza mehr.", gab er leise von sich. "Gut, dann machen wir heute eine. Wasch dir schon mal die Hände.", mit den Worten nahm ich alles heraus. In der Zeit hatte Eren Laier auf einen Stuhl gesetzt und sich die Hände gewaschen, was ich ihm dann gleich tat. Immerhin kochte ich nie, ohne mir vorher die Hände gewaschen zu haben. Ruhig erklärte ich und zeigte ihm alles. Aufmerksam folgte er mir und machte es genauso, wie ich es wollte. Er begriff schnell und schien auch Spaß zu haben. Er schnitt alles klein. Ich übernahm das Ausrollen des Teiges und half ihm beim Schneiden. Belegen taten wir zusammen. Eine Seite der Pizza war mit Nudeln und Spinat und die andere ganz klassisch mit Schinken und Salami bestückt. Dann schob ich alles in den Ofen und wir wuschen uns wieder die Hände. "In ca ner halben Stunde müsste die Pizza fertig sein.", erklärte ich ihm, sah auf die Uhr und stellte mir mein Handy ein, damit es mich an die Pizza erinnern würde. Es war gerade mal halb fünf. Wir waren schnell gewesen. So nahm Eren seine Katze vom Stuhl und verschwand wieder im Wohnzimmer, wohin ich ihm folgte und setzte mich wieder neben ihm. "Magst du mir etwas über dich erzählen?", wollte ich ein Gespräch anfangen. "Was willst du denn wissen?", gab er irritiert von sich. Er schien so etwas wohl nicht gewohnt zu sein. Kurz überlegte ich. Immerhin wollte ich auch nicht, dass er mich später ganz von sich stoßen würde. "Gut, dann stelle ich dir Fragen und du beantwortest sie, sollte ich allerdings etwas fragen, was du nicht beantworten möchtest, dann sagst du es mir. Okay?", wollte ich wissen und sah ihn fragend an. "Okay.", kurz nickte er dabei. "Dann beginnen wir mit etwas einfachem. Was ist deine Lieblingsfarbe.", wollte ich als erstes wissen, was Eren zum Lächeln brachte. "Grün und deine?", stellte er mir eine Gegenfrage, was mich auch zum lächeln brachte. So konnten wir es auch gestalten. "Blau. Wie alt bist du?", fuhr ich mit meinen Fragen fort. "Fünfzehn und du?" Fünfzehn also. Doch noch so jung. "Vierunddreißig. Liest du gerne?" "Warte. Vierunddreißig?", fragte er mich geschockt:"Du bist niemals im Leben vierunddreißig!" "Ich weiß das ich um einiges jünger aussehe. Aber das Alter steht auch in meinem Pass. Du kannst es gerne überprüfen." Es amüsierte mich etwas, dass er mich doch auch um Ecken jünger geschätzt hätte. Auch, wenn ich es mittlerweile gewohnt war. Immerhin gab mir der Kioskbesitzer nicht mal heute freiwillig Zigaretten raus, wenn ich welche kaufen wollte. "Ich hätte dich höchstens auf Anfang zwanzig geschätzt.", gab er staunend von sich. Leise lachte ich auf. "Danke Eren. Dich habe ich auf jeden Fall unter achtzehn geschätzt." Das ließ auch Eren sanft lächeln. Wiederholt krabbelte Laier über Eren zu mir herüber und schmiegte ihren Kopf an meinen Arm an. "Sie scheint dich zu mögen.", gab Eren von sich, als er zu seiner Katze runter sah, die miaute, um Aufmerksamkeit von mir zu bekommen. Da Eren keine Anstalten machte die Katze weg zu nehmen hielt ich Laier meine Hand hin, an welcher sie ihr Köpfchen rieb, damit ich sie endlich streicheln würde. Lächelnd legte ich ihr meine Hand auf den Kopf und strich durch ihr Fell. Freudig miaute sie. Und als ich zu Eren aufsah, um seine Reaktion zu sehen lächelte er sanft, was auch mich sanft lächeln ließ. Er sah so unglaublich schön aus. Ohne wirklich wahr zu nehmen, was ich da eigentlich tat, hob ich die andere Hand, legte sie auf Erens Kopf ab und strich ihm sanft über diesen. Er hob nur den Blick und sah mir verwundert in die Augen, was ich ihm gleich tat. Sanft haftete mein Blick in den schönen Iriden meines Gegenübers. Wie in Trance fühlte ich mich, als auch Erens Blick sanfter wurde. Es schien als würde die Zeit still stehen und ich blendete die ganze Umgebung aus, sowie die kleine Katze, die sich noch immer an meinem Bein rieb und auf meinen Schoß kletterte. Es gab nichts und niemanden mehr, außer den Jungen vor mir und mich. Sanft fuhr meine Hand an seine Wange und ich näherte mich langsam Stück für Stück seinem Gesicht. Abwechselnd sah ich hinunter zu seinen Lippen, ehe mein Blick wieder zu seinen Augen führte und wieder zurück. Auch er sah ab und an zu meinen Lippen hinunter und schien den Kuss genauso wie ich zu wollen. Nur noch wenige Millimeter trennten uns und ich konnte bereits seinen warmen Atem auf meinen Lippen spüren. Sehnsüchtig wollte ich die letzten verbliebenen Zentimeter überbrücken, als plötzlich mein Handy begann zu klingeln und mich somit aus meiner Trance riss. Erschrocken wich ich zurück und zog mein Handy aus meiner Hosentasche, um den Wecker auszustellen. Die Pizza war fertig. Hastig schob ich Laier von meinem Schoß und stand auf. "Die Pizza ist fertig.", erklärte ich dem verwirrten Jungen. In der Küche nahm ich ein Tuch, öffnete den Ofen und besah mir zuerst die Pizza, die ein schönes gold braun angenommen hatte. Zufrieden stellte ich den Ofen aus und nahm das Blech heraus, welches ich auf die Arbeitsablage abstellte und mit einem Pizzaroller in kleine Stücke schnitt. "Eren kommst du?!", rief ich, damit er in die Küche kommen würde, um sich etwas zu essen zu nehmen. Immerhin hatte ich die Pizza nicht umsonst gemacht. Kurz darauf kam auch Eren in die Küche getapst, natürlich wieder mit Laier im Schlepptau. So stellte ich noch Teller und Besteck bereit, legte in die Mitte des Tisches ein Brett, auf welchem ich dann das Blech stellte und machte auch Laier etwas in ihre Futterschüssel. Eren stellte sich dabei neben mich und setzte Laier wieder an die Schüssel. Kurz strich er ihr über das Fell, dann wuschen wir uns die Hände und setzten uns gemeinsam an den Tisch. Was noch vorhin im Wohnzimmer passiert war, schien wie vergessen und jeder nahm sich ein Stück der Pizza. Mit Gabel und Messer schnitten wir sie klein und aßen sie auf. Dabei aß Eren sehr wenig. Sein Magen war wohl mehr nicht gewohnt. Immerhin hatte er auf der Straße immer um Essen kämpfen müssen, wenn er mal welches gefunden hatte. Auch das Tierchen war schnell satt und strich wieder um Erens Beine herum. Sie schien schon etwas gesünder zu sein, auch wenn sie noch immer sehr mager war, aber das würde sich ja mit der Zeit legen. Natürlich bemerkte ich auch, wie die Katze auf Erens Schoß sprang und sich dort an seinen Bauch schmiegte. So lange sie nicht auf den Tisch kam sollte es mir recht sein. Als auch ich fertig war räumte ich alles auf. "Wenn du magst können wir gerne noch etwas fernsehen schauen oder Karten spielen.", schlug ich vor. Immerhin hatte auch ich sowas wie Skip-Bo und andere Kartenspiele zu Hause. Hastig nickte er. "Ja, gerne.", er lächelte als wäre nichts geschehen. Ich war einerseits sehr froh, dass er es mir nicht böse nahm und noch normal mit mir umging. Dabei hatte ich damit gerechnet, dass er mich erstens, weg stoßen würde und zweitens nicht mehr meine Gesellschaft suchen würde. Doch wenn er morgen noch da wäre, ständen die Chancen wohl hoch, dass er nicht mehr gehen würde. So gingen wir wieder ins Wohnzimmer, dort nahm ich aus einem Fach das Skip-Bo Spiel hervor und mischte es auf dem Sofa sitzend gut durch. Nach einer kurzen Einführung hatte Eren die Regeln so weit begriffen und wir begannen mit der ersten Patie. Um direkt ein Gefühl für das Spiel zu bekommen teilte Eren die Karten aus. Jeder bekam zwanzig davon. Den Fernseher ließen wir aus und konzentrierten uns ganz auf das Spiel. Um kurz nach neun beendeten wir die Runde und ich hatte mit fünf zu drei gewonnen. "So, dann putz dir noch die Zähne und dann ab ins Bett.", befahl ich, während ich das Spiel zusammen räumte. "Wird gemacht.", gab er lächelnd von sich und lief ins Badezimmer. Ich hatte ihm eine Zahnbürste von mir gegeben, die ich mal gekauft, aber noch nicht benutzt hatte, ebenso wie einen Kamm. Als ich das Wohnzimmer fertig aufgeräumt hatte, kam Eren aus dem Badezimmer. "Gute Nacht Levi.", wünschte er mir und verschwand im Gästezimmer. "Gute Nacht.", erwiderte ich. Auch ich ging ins Bad, putzte mir ebenfalls die Zähne und begab mich nach dem Toilettengang in mein Zimmer, um mich ebenfalls schlafen zu legen. Mit den Gedanken an Eren schlief ich ein, als jemand leise an meine Tür klopfte. Ich hatte einen leichten Schlaf und öffnete die Augen. Warum Eren wohl an meine Tür klopfte? Ich setzte mich auf und sah zur Tür. "Herein.", gab ich laut von mir. Dann öffnete sich die Tür und Eren tapste leise in mein Zimmer. "Was ist denn los? Kannst du nicht schlafen?", wollte ich ruhig wissen und sah ihn besorgt an. Kurz schüttelte er den Kopf, was ich auch in der Dunkelheit erkennen konnte. Trotzdem knipste ich das Licht an und konnte ihn nun endlich ganz sehen. Kurz hatte er durch das helle Licht den Kopf abgewendet, ehe er sich mir wieder zu drehte. Er schien wieder geweint zu haben. Warum hatte ich das nicht mitbekommen? "Soll ich bei dir schlafen?", hakte ich nach und setzte mich auf die Bettkante meines Bettes. Mit gesenktem Kopf nickte er. Seufzend stand ich auf. "Geh schon mal in dein Zimmer. Ich komme jetzt nach.", bat ich. Gehorsam verschwand er aus der Tür und schlich sich wieder in sein jetziges Zimmer zurück. Müde rieb ich mir über die Augen, knipste das Licht aus und verschwand dann auch in seinem Zimmer. Da er sich auf die Linke Seite verzogen hatte, konnte ich mich bequem auf die rechte Seite hinlegen. Sofort kuschelte er sich an mich und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab, sowie seine Hand, die gleichzeitig die Decke etwas höher zog. Sanft legte ich einen Arm um seinen Rücken und meine zweite auf seine Hand. Mit dem Daumen strich ich beruhigend über seinen Handrücken. Wohlig seufzte er auf. Ob das okay war, das ich ihm so nah bin? Ich sollte mit Erwin sprechen. Aber das musste bis morgen warten. Wirklich an schlafen war nicht zu denken, wenn so jemand bei einem schlief. Er schien fast augenblicklich eingeschlafen zu sein und sein Gesicht wirkte so sorgenlos und kindlich, als wäre er durch nichts gezeichnet worden. Das er mir immer noch so vertraute erstaunte mich. Hatte ich dieses grenzenlose Vertrauen überhaupt verdient? Immerhin hatte ich ihn heute fast geküsst, wäre mein Handy in dem Moment nicht los gegangen, wer weiß, was dann passiert wäre? Ich wollte nicht drüber nachdenken und schloss angestrengt die Augen. Zumindest wollte ich versuchen zu schlafen, um morgen etwas fitter zu sein. Genau weiß ich nicht, wann ich eingeschlafen bin, aber es musste zeitig gewesen sein, da ich am nächsten Morgen ausgeruht und frisch aufwachte. So sah ich auf meine Brust runter, auf der noch immer Eren lag und friedlich schlief. Da ich ihn nicht sofort wecken wollte, schob ich ihn herunter, deckte ihn ordentlich zu und verschwand im Bad, um zu duschen und mich fertig zu machen, als das erledigt war, bereitete ich das Frühstück für uns beide vor. Immerhin hatten wir zwei Dinge zu erledigen, die ihn sicherlich sehr nervös machen würden. Gerade als ich mit dem Frühstück fertig wurde, tapste Eren aus dem Schlafzimmer und rieb sich gähnend über das Auge. "Guten Morgen.", gab ich lächelnd von mir:"Du kommst genau richtig. Ich wollte dich gleich holen kommen. Frühstück ist fertig." "Das riecht lecker.", gab er etwas wacher von sich. "Es gibt Rührei mit Speck und ich habe dir einen Tee gemacht.", erklärte ich ihm. Nun trat er vollends in die Küche ein und besah sich den reich gedeckten Tisch. So etwas tat ich immer nur, wenn ich Besuch erwartete oder hatte. Für mich alleine würde es mir keinen Spaß machen so viel zu machen, dann gab ich mich meist auch mit einem guten Tee zufrieden. Freudig frühstückte Eren und Laier bekam natürlich auch etwas leckeres. Danach machte er sich fertig und dann gingen wir mit der Katze im Schlepptau los. Zuerst fuhr ich mit ihm zur Polizei. Mit zittrigen Knien stieg er aus dem Wagen und folgte mir ins Präsidium, dabei krallte er eine Hand ängstlich um meinen Arm. "Guten Tag.", begann ich an der Anmeldung, um die Aufmerksamkeit des Mitarbeiters zu bekommen. "Guten Tag, was kann ich für Sie tun?", wollte mein Gegenüber seufzend wissen und hob den Blick vom Bildschirm. "Ich wollte jemanden anzeigen.", gab ich knapp von mir. "Im Gang rechts, die letzte Tür rechts.", gab der Mann unfreundlich von sich. Er war jung und heute morgen wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden. Anfang zwanzig schätzte ich ihn. Seine kurzen schwarzen Haare hatte er nach oben gestylt und braune müde Augen. Schnell zog ich Eren mit mir mit und klopfte nach wenigen Minuten an eine Tür. "Herein!", drang es gedämpft von innen. Ohne zu zögern drückte ich die Klinke hinunter und trat ins Innere ein. Vor mir erstreckte sich ein mächtiger dunkler Schreibtisch, hinter welchem ein muskulöser Mann saß. "Guten Tag. Mein Name ist Levi Ackermann und das ist Eren. Ich würde gerne eine Anzeige machen.", verriet ich mein Anliegen. "Gut, dann setzt euch bitte." Widerwillig nahm ich Platz und Eren folgte meinem Beispiel, wobei er sich ängstlich in den Sitz drückte und man gerade zu merkte, dass er nicht hier sein wollte. "Dann fangen Sie doch mal bitte an.", bat er mich und widmete sich ganz mir. So erzählt ich ihm die ganze Geschichte von Eren, dass ich ihn auf der Straße gefunden hatte und als ich ihm helfen wollte, dass er mitgenommen worden war, von einem alten Mann, der ihn in einem illegalen Casino verschachern wollte. Die ganze Zeit hatte er mir schweigend zugehört und sich Notizen gemacht. Natürlich gab ich ihm auch die Adresse des Casinos und des Hauses von Charles. "Nun gut, ich werde sehen, was sich machen lässt Herr Ackermann. Befinden sich noch Spuren auf dem Jungen?", wollte er wissen. "Nein, aber auf dem Kleidungsstück", gab ich von mir und hielt die Tüte hoch, in dem der Yukata steckte, den Eren getragen hatte. "Ich hoffe das noch etwas brauchbares darauf ist. Ich habe ihn kurz anpacken müssen und Eren selbst hatte ihn ja auch angefasst." "Ja, aber das wird sicher gehen. Danke für Ihr Mitdenken.", mit den Worten nahm er mir die Tüte ab und reichte mir die Hand, die ich annahm und kurz schüttelte. "Dem Jungen geben Sie bitte nicht die Hand! Ihn darf keiner anfassen. Er hat panische Angst davor.", gab ich schnell von mir, als er auch Eren die Hand hin hielt, welcher erschrocken zurück gewichen war. "Verstehe. Nun gut, wenn Sie noch Hilfe wegen ihm brauchen, dann sagen Sie bitte Bescheid. Wir werden uns bei Ihnen melden, sobald wir etwas wissen! Und außerdem werden wir das Jugendamt informieren müssen. Immerhin muss geprüft werden, ob sie sich gut um den Jungen kümmern können und das er nirgends vermisst wird müssen wr auch noch prüfen." Ich wusste, dass er nur seine Arbeit machte und zwang mich selbst zur Ruhe, als ich meine Hand zu einer Faust ballte. "Das wird schon gehen. Danke.", bedankte ich mich schnell und verließ zusammen mit Eren den Raum. Noch immer kochte die Wut in mir. Das Jugendamt würde mir mit Sicherheit nicht Eren weg nehmen! Dafür würde ich schon sorgen. Aber immerhin hatten wir das schon einmal geschafft, auch wenn jetzt noch mehr auf uns zu kommen würde. Aufgewühlt saß der Braunhaarige neben mir, wobei es in mir nicht gerade viel anders aussah, aber wenigstens sah man es mir nicht an, ihm dagegen schon und so sollte ich mit ihm zum Tierarzt? "Alles gut?", wollte ich sanft wissen. Er nickte schnell. "Ja, es geht schon wieder." Kurz hatte er zu mir aufgesehen, ehe er seinen Blick wieder richtung Boden gelenkt hatte. "Eren ich bin bei dir. Und jetzt geht es um Laier, aber wenn du das nicht schaffst, dann lass es mich bitte wissen.", bat ich ihn, was ihn erneut nicken ließ. Zufrieden fuhr ich los und hielt direkt beim Tierarzt. Drinnen meldeten wir Laier an und mussten nur noch kurz einen Bogen ausfüllen, was ich übernahm und alles ordentlich notierte. Name des Tieres, meinen Namen, Alter des Tieres, mein Geburtsdatum und Anschrift, sowie Datum und Unterschrift. Vollständig gab ich es wieder vorne ab und setzte mich wieder zurück neben Eren. Wir hatten Glück, dass nur noch zwei vor uns waren und als ich fertig war, war es nur noch einer, der vor uns dran kommen würde. Nach einer guten Viertelstunde wurden wir aufgerufen und in einen Behandlungsraum gebeten. Nervös drückte Eren das Kätzchen an sich und streichelte ihr Fell. "Eren, gleich wenn die Ärztin kommt musst du ihr Laier geben. Damit sie sie durch checken kann.", erklärte ich ihm, da ich nicht wusste, ob er jemals beim Arzt mit einem Tier gewesen war. Mit gesenktem Blick nickte er, als auch schon die Ärztin herein kam. "Guten Tag. Dr. Renz mein Name", gab sie lächelnd von sich und reichte mir ihre Hand, welche sie auch Eren hin hielt. "Er gibt nicht die Hand. Das hat einen Grund, aber er meint es nicht böse.", erklärte ich der Ärztin, die ihre Hand verständnisvoll senkte. Sie war klein, blond und besaß blaue Augen. Ihr würde Eren doch mit Sicherheit seine Katze geben. Immerhin hatte sie die selbe Ausstrahlung wie Petra. "Darf ich mir dann mal Laier anschauen?", bat sie. Nickend setzte Eren das Kätzchen auf dem Tisch ab. "Sie ist aber dünn.", gab sie sofort besorgt von sich. "Wir haben sie gestern von der Straße geholt.", gab ich zur Erklärung von mir. "Aber der Junge sieht nicht gerade besser aus.", bemerkte sie und warf mir einen eigenartigen Blick zu. Bei ihr schienen wohl einige Alarmglocken zu klingeln. _______________________________________________________________________________________________ Eren: G-glaubst du, dass sie mir Laier weg nimmt? *zittrig frag* Levi: Ich werde darauf aufpassen, dass es nicht passieren wird. Eren: Danke Levi * lächel* Levi: *dahinschmelz* //Er lächelt .... mich an.// * leicht lächeln muss* Christa: OMG! 0.0 Er kann lächeln! CielForever: Äääääh ja. Tatsache. Da alle etwas baff sind, was unser lieber Levi so alles kann, beende ich mal das Kapi. LG CielForever Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)