Your Destination von Wizu (Dein wahres ICH) ================================================================================ Kapitel 1: Schreie! ------------------- Schreie! Schreie! Laute Schreie reißen sie aus ihren Träumen. Mit einem verschlafenen Blick wischt sie sich die Tränen aus den Augen und blickt aus dem Fenster. Die Sonne ist gerade aufgegangen und die Strahlen erschweren ihr die Sicht auf die Häuser unter ihr. Ein kräftiger Windstoß, ein Schatten der an ihr vorbei fliegt, lässt sie auf den Boden fallen. Verwundert steht sie wieder auf und streckt ihren halben Körper aus dem Fenster, doch der Schatten scheint nur eine Einbildung gewesen zu sein. Ein Ruf ihrer Mutter lässt sie ein wenig erschrecken, doch im nächsten Moment scheint ihre Welt wieder normal zu sein. Langsam schlendert sie ins Bad und kämmt ihre langen schwarzen Haare, noch ein bisschen Make-up und sie ist bereit für das College. In der Schule angekommen, trifft sie auf ihre beste Freundin Scarlett. Zur Begrüßung umarmen sich die beiden, danach geht es in die verschiedenen Kurse. Emely setzt sich auf ihren Platz, doch irgendwas erscheint ihr neu. Vielleicht ist es der Junge auf der anderen Seite, der sie schon die ganze Zeit über anstarrt. Sie verdreht die Augen und konzentriert sich auf ihre Notizen. Nach der äußerst anstrengenden Stunde geht sie zu Professor Owen, um etwas zu fragen. Da bemerkt sie, dass die Augen des Jungen noch immer an ihr kleben. Sie ignoriert ihn, um sich auf ihre Frage zu konzentrieren. Als sie den Kurssaal verlässt sieht sie im Augenwinkel, dass der Junge ebenfalls aus dem Saal stürmt. Um nicht von ihm gesehen zu werden, versteckt sie sich im kleinen Putzraum neben dem Kurssaal. Aus dem verschwommenen Milchglas der Türe sieht sie den Jungen hektisch umherschauen. Ohne darüber nachzudenken öffnet sie diese und geht geradewegs auf den merkwürdigen Jungen zu. „Was hast du eigentlich für ein Problem, dass du mich ständig verfolgst?“ Der Junge dreht sich um, seine Augen funkeln sie verführerisch an. „Hallo, erstmal.“ Sie erwidert seine Begrüßung schlicht und einfach mit einem „Hi“, und will weitergehen. Doch der Junge packt sie am Blusenärmel. Genervt schaut sie in seine eisblauen Augen und versucht sich von seinem starken Griff loszureißen. „Ich bin stärker als du, ich denke das, weißt du!“ Mit einem breiten Grinsen beendet er seine Feststellung. „Was willst du eigentlich von mir?“, fragt sie ihn ängstlich. Zärtlich hebt er ihr Kinn an, um ihr direkt in ihre Augen zu sehen. „Es tut mir Leid, aber irgendwas an dir finde ich anziehend.“ Mit einer schnellen Handbewegung ihrerseits, schlägt sie die Hand des Jungen aus ihrem Gesicht und der Junge kann lediglich feststellen, dass sie verschwunden ist. Am nächsten Morgen aufgewacht, stellt sie mit erschrecken fest, dass sie schon eine halbe Stunde zu spät dran ist. Wie ein Blitz verlässt sie das Haus und rennt in Richtung College. Auf dem Weg, kommt ihr ihre ebenfalls verschlafene Freundin entgegen. „Hey Emely, auch verschlafen?“ Mit einem bloßen Nicken beantwortet Emely Scarletts Frage. Zusammen laufen sie den restlichen Weg bis zum College. Die letzte Stunde des Kursplanes ist mit einem Läuten der Schulglocke beendet. Alle Schüler stürmen wie eine aufgescheuchte Kuhherde nach draußen, nur Emely bleibt auf ihrem Platz sitzen. Scarlett gesellt sich zu ihrer besten Freundin. „Hast du schon von diesem Gerücht gehört?“, Emely sieht sie uninteressierten Blick an und nickt nur. Stumm sitzen die beiden noch ein paar Minuten im Kurssaal, doch als Scarlett den Jungen im Türrahmen sieht, verschwindet sie fluchtartig. Leicht verwirrt schaut Emely ihrer Freundin hinterher. Emely bemerkt, dass sich jemand neben sie setzt. „Wenn du mir schon hinterherläufst, könntest du mir dann deinen Namen verraten?“ „Wenn du mir deinen verrätst!“, sagt er hoffnungsvoll. Mit einem höchst genervten Blick, antwortet sie: „Ich habe zuerst gefragt!“ Plötzlich erhob sich der Junge von seinem Platz und stellt sich direkt vor Emely. „Wenn du mich schon so drängst, ich heiße Mason Harrington und jetzt du!“ „Mein Name tut hier nichts zur Sache.“ Mit einem teuflischen Grinsen rennt sie davon. Am halben Weg nach Hause macht sie eine kleine Pause, um nach Luft zu schnappen. Sie stützt sich mit ihren Händen an ihren Knien ab und kneift die Augen für einen kurzen Moment zusammen. Als sie sich wieder aufrichtet, steht ein vogelartiges Wesen vor ihr. Sein prachtvolles Gefieder glänzt silbern im Mondschein und seine blutroten Augen blinzeln sie freundlich an. Emely verspürt gar keine Angst gegenüber dem Wesen, es ist eher so etwas wie Zuneigung. Plötzlich breitet es seine wundervollen Flügel aus und mit einem kräftigen Flügelschlag verschwindet es im Licht des Mondscheins. Sie schüttelt verwirrt den Kopf und denkt sich, es war ein Traum. Kapitel 2: Emely ---------------- Als sie am nächsten Morgen erwacht, denkt sie sofort an das unbeschreibliche Gefühl, dass sie gestern vor diesem Wesen hatte. Mit einem Blick auf ihr Smartphone, stellt sie erleichtert fest, dass es Sonntag ist. Gerade als sie es weglegen will, klingelt es. Sie schaut auf das Display und liest den Namen ihrer Freundin, Scarlett. „Hallo, was gibt’s?“, sagt sie mit ruhiger Stimme. „Hey Emely, hast du Lust heute was zu unternehmen?“, brüllt Scarlett ins Handy. Emely hält ihr Telefon einen halben Meter weg und antwortet: „Klar, treffen wir uns in 10 Minuten im Park?“ Das einzige was Emely noch hört ist, ein klares Ja und das Piepsen nach dem Auflegen. Sie krallt aus dem Bett und geht ins Bad. Im Park angekommen, wartet Emelys Freundin schon hyperaktiv auf sie. Scarlett springt wie ein Gummiball auf Emely zu. Mit einem kleinen Schritt zur Seite weicht Emely ihrer Begrüßung aus und Scarlett knallt mit ihrem Gesicht mitten auf den Asphalt. Emely bricht vor lauter Lachen zusammen und entschuldigt sich mit Tränen im Gesicht bei ihrer Freundin. Scarlett funkelt sie böse an. „Ich wollte dich doch bloß umarmen!“, heult sie los. Emely schnappt die Hand ihrer schmollenden Freundin und geht mit ihr in Richtung Stadt. Die Stadt ist überfüllt mit Passanten und am Straßenrand stehen viele Händler mit Süß- oder Backwaren. Der Geruch der frischen Mehlspeisen steigt den zwei Mädchen sofort in die Nase und so entschließen sie sich ein Kaffeehaus aufzusuchen. Emely bestellt sich ein Stück einer Schwarzwälder Kirschtorte und Scarlett ein Stück von einer Nusstorte. Als Emely einen kurzen Blick nach draußen wirft, erblickt sie Mason. Sofort greift sie nach der Eiskarte und versucht so gut wie möglich für ihn nicht sichtbar zu sein. Nach dieser fast eskalierten Situation verlassen die beiden das Kaffeehaus und bummeln noch ein paar Stunden durch die Stadt. Kurz bevor die Sonne untergeht, verabschieden sich die Mädchen voneinander und gehen in verschiedene Richtungen nach Hause. Als Emely gerade in eine Seitengasse einbiegen will, packt sie jemand an ihrem Arm und drückt sie gegen die Hausmauer. „Schön dich wiederzusehen!“ Sie öffnet wieder ihre Augen und sieht einen wütenden Mason vor sich. Sie grinst: „Hey, was gibt’s?“ „Hast du nicht etwas Wichtiges, das du mir erzählen wolltest, vergessen?“ Emely sieht ihn fragend an und erwidert: „Keine Ahnung was du meinst und wärst du so freundlich, mich endlich loszulassen, du tust mir weh!“ Sofort ließ der Druck an ihren Armen nach. „Ich will nur deinen Namen wissen!“ Da fängt sie zu grinsen an und sagt: „Na wenn‘s nur das ist!“ Mason fällt die Kinnlade runter. „Mein Name ist Emely Barrington.“ „Warum nicht gleich?“, funkelt er sie böse an. Mit einem Lächeln schubst sie ihn zur Seite und geht mit einem siegessicheren Gang nach Hause. Als Emely die Tür öffnen will, wird die Tür von innen hektisch aufgerissen. „EMELY! Wo warst du denn so lange?“ Ihre Eltern wirken nervös und zerren Emely in die Wohnung. „Ich war nur mit Scarlett auf dem Markt und wir haben die Zeit übersehen.“ Ihre Eltern beruhigen sich trotz ihrer klaren Antwort nicht wirklich. „Was ist euch denn über die Leber gelaufen?“ Ihre Eltern versuchen ihre Nervosität mit einem zarten Lächeln zu überspielen. „W-Wir haben uns nur Sorgen um dich gemacht“, erklärt ihre Mutter. Emely starrt ihre Eltern etwas verwirrt an und läuft nach oben in ihr Zimmer. Sie geht ins Bad, macht sich bettfertig und verschwindet in ihr Bett. Beim betätigen des Lichtschalters, wendet sich ihr Blick wieder zum Fenster. Sie bemerkt die feuerroten Augen, die sie anstarren. In diesem Moment spürt sie dieses bekannte, jedoch zugleich merkwürdige Gefühl im Bauch. Vor lauter Angst schaltet Emely das Licht wieder ein. Da erkennt sie wieder das vogelartige Wesen von gestern. Als sie kurz blinzelt, ist das Wesen wie vom Erdboden verschluckt. Wieder redet sie sich nur ein, dass es ein Traum war. Am Frühstückstich plaudert sie mit ihren Eltern über den gestrigen Tag. Dann ist es Zeit zu gehen, denn sie muss zum College. Auf dem Weg dorthin begegnet sie Mason, der sich sofort zu ihr gesellt. „Guten Morgen, Emely!“, er grinst sie breit an und betont dabei ihren Namen. „Hi“. Antwortet sie schlaff. Als die Beiden den Kurssaal betreten, bemerken sie sofort den Neuzugang, da sich alle Mädchen kreischend um ihn herum versammelt haben. Emely verdreht die Augen, doch als sich ihre Blicke treffen, kommt er ihr sofort sehr bekannt vor. Sie wendet den Blick ab und setzt sich auf ihren Platz. Während des ganzen Kurses, spürt sie ständig den Blick des Neuen auf sich, doch immer wenn sie sich zu ihm umdreht, ignoriert er sie. Mason beobachtet das Blicketauschen der Beiden und wird rasend vor Eifersucht. Die letzten Stunden verflogen sehr schnell und Emely versucht so schnell wie möglich den Raum zu verlassen, doch Mason hält sie zurück. „Wohin denn so schnell, Kleine?“ „Nenn mich nicht Kleine!“ Sie reißt sich von seinem sanften Griff los, in diesem Moment bemerkt sie die Anwesenheit des neuen Jungen direkt neben sich. Er geht bloß bei ihr vorbei, doch ein kleiner Windstoß verabreicht ihr eine Gänsehaut. Sie beginnt zu taumeln und hält sich an Mason fest. Ihr Blickfeld wird immer kleiner und dunkler, bis sie nichts mehr sieht und ihre Füße nachgeben. Mason fängt sie noch rechtzeitig auf und legte sie leicht auf den Boden. „Hey, Emely kannst du mich hören?“, entsetzt und verzweifelt legt er seine Hände auf ihre Wangen und versucht sie wach zu rütteln. „Was machst du da, du Idiot. Willst du sie umbringen?“, wütend hockt sich der fremde Junge neben das bleich gewordenen Mädchen. „Verschwinde dich hat hier niemand gefragt!“ Mason hebt sie hoch und verlässt eilend den Raum. Emely vernimmt leise Pipstöne und gewinnt langsam ihr Bewusstsein wieder. „Sieh doch, sie wacht auf!“ Julietta, Emelys Mutter rennt panisch zu ihrem Krankenbett. „Mein Baby, geht’s dir gut?“, fragte sie ihre noch halb ohnmächtige Tochter. Emely öffnet langsam ihre Augen und sieht ihre in Tränen stehende Mutter. „Mum, was ist denn passiert?“, sie richtet sich auf und schaut sich um. „Ich bin im Krankenhaus, na toll!“ „Du hattest einen Kreislaufzusammenbruch!“, erwidert ihr besorgter Vater David. Durch Emelys gesundheitlichen Zustand darf sie mit ihren Eltern nach Hause fahren. Sie bemerkt, dass ihre Eltern sich seit einiger Zeit merkwürdig benehmen, nicht nur ihr Verhalten, sogar beim Autofahren waren sie übertrieben vorsichtig. Sie gehen ins Haus und Emely verschwindet sofort in ihrem Zimmer. Alle fünf Minuten kommt ihre Mutter und fragt sie, ob sie noch etwas bräuchte oder ob es ihr wohl gut gehe. „Ja, Mama mir geht’s super!“, antwortet sie jedes Mal. Als es langsam dämmert, klingelt es an der Tür. Emely hört ihre Mutter, wie sie zur Tür rennt. „Oh Mason, was für eine Freude dich hier zu sehen, Emely geht es wieder besser, sie würde sich bestimmt freuen, dich zu sehen.“ Julietta bittet den Jungen herein. Emely hört zwar Stimmen von unten, doch sie denkt sich nichts dabei und schaut aus dem Fenster. Plötzlich hört sie, wie die Tür ihres Zimmers aufgeht, doch sie schaut nicht hin. „Mum, wie oft hab ich dir jetzt schon gesagt, dass ich nichts brauche!“ „Das ist der Dank, dass ich dich gerettet habe?“ Sie weiß sofort, dass es Mason ist und verdreht bloß die Augen. „Was willst du denn hier?“ „Und ich dachte du würdest dich freuen mich zu sehen.“ Mason dreht sich um und geht ohne noch ein einziges Wort zu sagen. Kapitel 3: Eine neue Bekanntschaft?! ------------------------------------ Nach einigen Tagen des Zuhauseseins, ist Emely wieder gesund, um auf das College zu gehen. Gleich am ersten Tag kommt Scarlett wie wild auf sie zu gerannt. „Endlich bist du wieder da, ich hab dich schrecklich vermisst!“ Scarlett fängt fast zu weinen an. „Ja, ja ich freu mich auch dich zu sehen.“, erwidert sie mit einem Lächeln. Emely hält Ausschau nach Mason, doch er ist nicht zu sehen. „Wo ist Mason?“, fragt sie Scarlett. „Seit wann interessierst du dich denn für den Typ?“ Emely wirft ihrer Freundin einen bösen Blick zu, worauf sie antwortet: „Er kommt schon seit Tagen nicht mehr zu den Kursen, ich glaube sogar er hat sie gewechselt!“ Emelys schlechtes Gewissen wird immer größer. Auch in den nächsten drei Tagen kommt Mason nicht zu den Kursen. Emely macht sich Sorgen und beschließt ihn zu besuchen. Von ihrem Klassenlehrer bekommt sie die Adresse, denn auch das College bemerkt die Abwesenheit des jungen Mannes. „Er wohnt gar nicht mal so weit von mir entfernt!“, stellt sie fest, als sie vor seiner Tür steht. Sie ist sehr unentschlossen und bekommt den Finger einfach nicht auf die Klingel. Da öffnet sich die Tür und plötzlich steht Mason vor ihr. Er schaut sie verwundert an und keiner von beiden traut sich ein Wort zu sagen. „I-Ich wollte dir nur die Unterlagen der Kurse, die du verpasst hast, vorbeibringen.“ Er mustert sie genau und grinst. „Ach ja?“ „Ja, warum schaust du so?“ „Na dann gib mir doch die Unterlagen!“, sagt er belustigt. In diesem Augenblick bemerkt sie, dass sie ja gar keine Unterlagen mit hat. „Warum bist du wirklich gekommen und woher weißt du, wo ich wohne?“, fragt er verwirrt. „Unser Klassenlehrer hat sie mir gegeben!“, sie schaut auf den Boden. Sanft hebt Mason ihr Kinn an und kommt ihr sehr sehr nahe. „Sag mir warum du hier bist?“ Sie konnte seinen eisblauen Augen nicht widerstehen und erstarrt in seinem Blick. „Ich… ich hab mir Sorgen gemacht.“, erwidert sie wie versteinert. Er grinst und nimmt sie in den Arm. „Also bin ich dir doch nicht egal!" „Übertreib es mal nicht!“, fängt sie an zu lachen und Mason stimmt mit ein. „Willst du mit rein kommen?“, fragt er Emely. „Was, in deine Wohnung?“ Mason lacht. „Nein in meinen Müllhaufen, ja klar, in meine Wohnung oder hast du etwa Angst?“ „Angst, ich doch nicht!“ „Na, dann los!“, er nimmt sie an der Hand und geht in die kleine, aber feine Wohnung. Er führt sie ins Wohnzimmer und deutet auf die Couch. „Du kannst dich da hinsetzten, wenn du willst!“, bietet er ihr freundlich an und geht in die Küche. Als sie das Wohnzimmer betritt, steuert sie auf die Couch zu, doch plötzlich sieht sie ein Kästchen, worauf einige Bilder stehen. Sie geht hin und betrachtet ein Familienfoto, worauf eine Miniatur von Mason war. „Ist das deine Familie?“ „Ja.“, antwortet er kurz. „Lebst du nicht bei ihnen?“ Mason kommt mit zwei Gläsern in der Hand aus der Küche und sagt: „Würd ich ja gerne, aber es ist nicht möglich?“ „Wieso, sind sie weggezogen?“ „Nein, sie sind vor einigen Jahren gestorben.“, sagt er mit einer zittrigen Stimme. „D-Das tut mir Leid…“. Sie fühlt sich auf einmal schlecht dies gesagt zu haben. Mason bemerkt ihre emotionale Situation und beruhigt sie. „Du brauchst dir deswegen jetzt keinen Kopf machen, du hast das ja nicht gewusst und außerdem ist es schon lange her!“ Ihr fällt ein Stein vom Herzen, als er das sagt. Mason stellt die Gläser auf den kleinen Glastisch vor der Couch und setzt sich. „Na komm Süße, setz dich!“ Er lächelt sie verführerisch an und klopft auf den Platz neben sich. Emely geht auf ihn zu und setzt sich neben ihn. „Na dann erklär mal, was ich so verpasst habe!“ Sie reden eine halbe Stunde lang über die Schule, bis Mason auf die Uhr sieht und bemerkt, dass es schon spät ist! „Ich denke, wir sollten aufhören!“ Nun sieht auch Emely auf ihre Armbanduhr. „Wow, es ist schon so spät!“ Sie steht auf und zieht sich ihre Jacke sowie Schuhe an. Mason tut es ihr gleich und sie fragt: „Was tust du da?“ „Ich ziehe mich an!“ „Ja das sehe ich, aber warum?“ „Als ein Mann habe ich die Pflicht eine Frau nach Hause zu bringen, wenn es schon dunkel ist!“ „Dazu zählst du dann wohl nicht!“, lächelt sie ihn frech an. „Hey, ich bin ja wohl älter als du!“ „Ja und das genau 2 Monate!“ Mason schaut sie verwundert an. „Da hat wohl jemand recherchiert!“ Er grinst sie an woraufhin sich ihre Wangen rötlich färben. Sie seufzt nur und geht nach draußen. „Hey warte ich bin noch nicht fertig!“ Er rennt nach draußen und versucht sie einzuholen. „Auch schon da!“ „Sehr witzig!“ Gemeinsam gehen sie schweigend nebeneinander. Sie sind ganz alleine und Emely bekommt ein komisches Gefühl im Bauch, ständig musste sie Mason vom Augenwinkel aus betrachten. Plötzlich ergreift Mason ihre Hand und hält diese fest. Emely wird knallrot und versucht Mason nicht anzusehen, was ihr nicht gelingt. So gehen sie Händchen haltend durch die Gegend. Als sie vor der Haustür waren, starrt Mason das große Haus an. „Und DA wohnst du?“ „Ja, ich weiß, es ist groß meiner Meinung nach zu groß!“ Emely verabschiedet sich von Mason und will zur Tür gehen, doch Mason zieht sie zurück und küsst sie zärtlich. Sie ist vollkommen überrascht und kann sich nicht bewegen, bis er seine Lippen von ihr löst. Er lächelt sie an und streichelt kurz über ihre Wange. „Wir sehen uns morgen!“, sagt er und verschwindet. Emely steht wie versteinert da und versucht zu realisieren, was gerade geschehen ist. Danach geht sie ins Haus, wo auch ihre Eltern schon auf sie warten. „Wo warst du so lange?“, fragt ihre Mutter und schaut sie dabei ernst an. Emely hört die Frage ihrer Mutter nicht und geht einfach nach oben in ihr Zimmer. Sie will schlafen, doch ihre Gedanken lassen sie kein Auge zutun. „Boah, Gehirn halt die Klappe!“, genervt dreht sie sich hin und her, um die Gedanken aus ihrem Kopf zu schütteln. Immer wieder denkt sie an Mason und den Kuss. „Wieso ich...?“, fragt sie sich selbst und will verstehen was in Mason vorgeht. Sie liegt noch zirka 2 Stunden wach, doch dann schläft sie vor Erschöpfung ein. Am nächsten Morgen steht sie nur schwer auf und geht ins Bad. Sie schaut in den Spiegel und fühlt sich so als hätte sie kaum geschlafen. „Boah, wie ich aussehe!“, nach einigen prüfenden Blicken versucht sie ihre Augenringe zu überdecken, noch passende Klamotten und ein gutes Frühstück und sie ist bereit für das College. Auf dem Weg zum College trifft sie auf ihre hyperaktive Freundin, Scarlett. „Guten Morgen Emely!“, brüllt sie ihr ins Ohr. „Geht’s ein bisschen leiser?“, fragt sie erschöpft. Scarlett mustert ihre Freundin und fragt: „Was ist denn mit dir passiert, du siehst aus wie eine Vogelscheuche!“ „Danke!“ „Nein, ehrlich was ist passiert?“ Ihre Freundin macht sich große Sorgen und schaut sie fragend an. Emely seufzt kurz und beginnt ihrer Freundin alles zu erzählen. „WAAAAS?“ Scarlett schaut sie verwundert an. „Ja, ich weiß selbst nicht was ich davon halten soll!“ „Ich schon!“ Emely sieht sie verwirrt an und fragt: „Ach ja?“ „Ja, Mason steht auf dich, das ist doch sonnenklar und außerdem ist es ja nicht zu übersehen. Allein wie er dich ansieht!“ Sie grinst Emely ins Gesicht. „Das glaubst du doch wohl selber nicht!“ „Doch, ich bin überzeugt davon!“ „Ja aber er kann doch jede haben die er will, wieso ausgerechnet mich?“ Scarlett stellt sich vor Emely und zeigt mit dem Finger auf sie. „Weil du nett bist, hilfsbereit, hübsch und klug, und weil er dich so mag wie du bist!“ Emely schüttelt ablehnend den Kopf und geht an ihr vorbei. „Niemals!“, nuschelt Emely leise. Scarlett sagt daraufhin nichts mehr, da sie genau weiß, dass es nichts bringt. Nach einigen Schritten kommen sie am College an. Am Eingang treffen sie auf Mason und Emely kann ihm nicht in die Augen sehen. „Guten Morgen ihr zwei!“, sagte dieser glücklich. Scarlett begrüßt ihn freundlich und geht schnell ins Klassenzimmer. „Deine Freundin hat es aber eilig!“, lacht er und wendet sich Emely zu. „I-Ich geh auch erstmal rein!“ Mason merkt, dass etwas nicht stimmt und hält sie zurück. „Was ist los?“ „Nichts…“ „Das sehe ich aber anders, du siehst mich ja nicht mal an!“ „Ach ja..!“, provozierend schaut sie ihm direkt in die Augen, worauf er sie abermals küsst. Wieder kommt dieses unangenehme Gefühl hervor und Emely drückt sich von ihm weg. „W-Wieso machst du das immer?“ „Was?“ „Na das eben!“, sagte sie und wurde rot. „Was glaubst du?“ Emely findet auf diese Frage keine Antwort und schaut auf den Boden. Mason hebt ihr Kinn leicht an und sieht ihr in die Augen. „Weil ich dich liebe!“ Auf so eine Antwort war sie nicht vorbereitet. Im selben Moment ertönt die Schulglocke. „I-Ich muss zum Kurs!“, sagt Emely hektisch und geht in den Saal. Mason sieht ihr hinterher und muss feststellen, dass sie heute keinen gemeinsamen Kurs haben. Emely kann sich nicht auf den Unterricht konzentrieren und sieht ununterbrochen aus dem Fenster. Sie hört nicht mal das Läuten zur nächsten Stunde, bis ihre Freundin sie aus ihren Tagträumen reißt. „Emely, wir müssen in einen anderen Saal!“ Scarlett schleift ihre noch immer abwesende Freundin von einem Kurssaal in den nächsten. Am Abend verabschiedet sich Scarlett von Emely und verlässt das College. Emely bleibt sitzen und bemerkt nicht, dass sich jemand zu ihr setzt. „Du siehst aus als würdest du jemanden zum Reden brauchen!“ Emely hebt den Kopf und schaut den fremden Jungen an. Ihr Herz beginnt zu rasen und ihr Kopf fühlt sich an, als würde er gleich zerspringen. „Ich muss gehen!“, eilig steht sie auf und läuft nach draußen. An der frischen Luft versucht sie sich zu beruhigen. „Was war das denn?“ Sie reibt sich die Augen und will losgehen, als der Fremde plötzlich vor ihr steht. „Hast du Angst vor mir?“, fragt er besorgt. Dieses Mal ist die Begegnung nicht schmerzvoll und sie schaut ihn an. „Wieso, sollte ich?“ „Naja, das letzte Mal als wir uns sahen, bist du umgekippt und jetzt rennst du vor mir weg!“ Zum ersten Mal, schaut sie ihm wirklich in die Augen und bemerkt, dass diese blutrot sind. „Das gibt’s nicht!“, sie schaut ihn verwundert an. Kapitel 4: Freundschaftsdienst ------------------------------ „Hey Emely, hörst du mit überhaupt zu?“, sagt Scarlett, die schon sein 10 Minuten auf Emely einredet. Emely blinzelt kurz und sagt: „Was, hast du mit mir geredet?“ „Ja natürlich oder siehst du noch jemanden in deinem Zimmer?“ Emely entschuldigt sich für ihre Unaufmerksamkeit. Sie muss ständig an die Augen des merkwürdigen Jungen denken. Scarlett bleibt noch bis es dunkel wird, danach verabschiedet sie sich von Emely und geht nach Hause. Nachdem ihre Freundin das Haus verlassen hat, lässt sie sich auf ihr Bett fallen. Total erschöpft schießt sie die Augen und schläft sofort ein. Am nächsten Morgen wird sie von einem nervtötenden Geräusch geweckt, es ist ihr Wecker der ihr sagt sie soll aufstehen. Langsam erhebt sie sich von ihrem Kissen und wirft den Wecker gegen die Wand. „Halt´s Maul!“ Genervt steht sie auf und richtet sich für das Collage her. Noch einen letzten Blick in den Spiegel und sie ist fertig. Im Collage angekommen wird sie von ihrer Freundin Scarlett begrüßt. Sie gehen zusammen in den Kurssaal und setzen sich auf ihre Plätze. „Guten Tag liebe Schüler und Schülerinnen…“ der Professor kommt mit einem fröhlichen Lächeln in den Saal. Nach dem Unterricht gehen die Beiden in ein Restaurant. „Warum schleifst du mich hier her?“, fragt Emely. Scarlett zuckt nur mit den Schultern und erklärt ihr, es sei ein Freundschaftsdienst. Ein gutaussehender, junger Kellner bewirtet die Beiden. „Was darf ich den Lady´s bringen?“ Scarlett wirft den Kellner schmachtende Blicke zu während Emely nur die Augen verdreht und ihre Bestellung aufgibt. „Ich nehm eine Cola und eine Pizza Margaritha.“ Nach einigen Sekunden bestellt auch Scarlett. „Ich nehm das Gleiche!“ Als der Kellner in der Küche verschwindet, wirft sie Scarlett tötende Blicke zu. „Was sollte das eben?“, fragt diese. Scarlett grinst sie nur an und zuckt mit den Augenbrauen. „Was, der war heiß!“, stellte sie fest. Nach einer kurzen Wartezeit, kommt auch schon die Bestellung. Sie essen zusammen und unterhalten sich prächtig. Plötzlich überläuft Emely ein kalter Schauer über den Rücken. Sie dreht sich um und erblickt sofort den merkwürdigen Jungen aus dem Collage. Emely riss die Eiskarte hoch und verdeckt ihr Gesicht. „Was machst du denn da?“, fragt Scarlett sie empört, „Nimm die blöde Eiskarte runter!“, fordert sie, doch Emely lässt nicht von ihr ab. Als der Junge außer Reichweite ist, legt sie erleichtert die Eiskarte wieder auf den Tisch. „Was hast du?“, fragt Scarlett leicht empört. Emely verdreht nur die Augen und versucht Scarlett´s bohrenden Fragen auszuweichen. Zuhause angekommen trifft sie auf ihre Mutter. „Na wie war die Schule?“, fragt diese. „Ja ganz gut.“, beantwortet sie die Frage ihrer Mutter. „Das freut mich, ich geh schnell einkaufen und mach uns später was zu essen, okay?“ Emely nickt und geht auf ihr Zimmer. Sie hört noch wie gerade eben ihr Vater nach Hause kommt. Emely schließt ihre Tür und setzt sich an ihren Schreibtisch. Gedankenverloren verstreicht die Zeit und als Emely zu sich kommt, bemerkt sie, dass sie ein knallrotes Auge gezeichnet hat. Erschrocken weicht sie zurück und starrt die Zeichnung an. Sofort zerknüllt sie es und wirft es aus dem Fenster. Plötzlich fliegt ein riesen Vogel an ihrem Fenster vorbei. Sie beugt sich aus dem Fenster und sieht den gigantischen Vogel. Emely erblickt die Leute unter ihr, doch diese verhalten sich ganz normal obwohl das Wesen rings umher fliegt. „Jetzt ist es offiziell, ich bin verrückt!“, sagt sie leise zu sich. Nach einigen Minuten hält das Wesen direkt vor ihr an. Seine roten Augen blicken sie freundlich an. Emely verspürt keine Angst mehr und versucht den Vogel zu berühren. Sie streicht über sein samtweißes Gefieder, woraufhin dieser einen Flügel nach ihr ausstreckt. Es sieht fast so aus, als würde er wollen, dass sie aufsteigt. Emely weicht leicht zurück, entschließt sich dann aber auf den Vogel aufzusteigen. Kapitel 5: Amelia ----------------- Als sie sicher auf seinem Rücken sitzt, hebt er sich empor in die Lüfte. Der Wind weht durch ihr hell strahlend weißes Haar. Sie hält sich am weichen Gefieder des Tieres fest und spürt dessen Herzschlag. Emely bekommt ein mulmiges Gefühl in der Magengegend welches sich trotzdem gut anfühlt. Mit einem Schlag fühlt sich das Mädchen frei und unbeschwert. Ohne darüber nachzudenken hebt sie die Arme in die Luft um den Wind hautnah zu spüren. Sie erreichen den Horizont, unter ihnen nichts als Wolken. Die Abenddämmerung lässt die Wolken rosarot erscheinen. Es fühlt sich an, als wäre man im Paradies. Emely lehnt sich gegen den Rücken des Vogels und spürt das weiche Gefieder an ihren Wangen. „Bist du glücklich?“, fragt das Wesen. Emely schreckt zurück und sieht ihn mit fragenden Augen an. Das Wesen lacht. „Haha, ja ich hab auch sehr lange gewartet um endlich mit dir sprechen zu können.“ Das Wesen spricht nicht wirklich zu ihr, Emely kann nur seine Gedanken hören. „Warum genau ich?“ Die roten Augen des Wesens, blinzeln sie streng an, „Dein Leben wird sich von nun an gewaltig ändern, Amelia!“ „Amelia, ich heiße Emely!“ Der Vogel grinst sie an. „Leider haben deine Eltern dir, was deine Herkunft und deinen Namen angeht, nicht ganz die Wahrheit erzählt!“ „W-Was meinst du damit?“, fragt Emely bestürzt. „Es ist so, dein wahrer Name ist Amelia Riley Hathaway und du bist die rechtmäßige Erbin des Thrones von Nerodia!“ „Was redest du da! Ich bin ein ganz normales Mädchen aus einer Großstadt!“, erwidert sie kopfschüttelnd. „Du bist etwas Besonderes, Amelia!“ Er landet auf dem Dach ihres Wohnhauses und Emely steigt ab, „Denk darüber nach!“ Mit diesen Worten breitet er seine prachtvollen Flügel aus und steigt empor in den Himmel. „Bis zum nächsten Mal, Amelia!“ Emely geht zur Tür, mit einem Blick zurück drückt sie den Türknauf hinunter und betritt das Wohnhaus. In ihrem Zimmer angekommen, legt sie sich erschöpft auf ihr Bett. Ihre Eltern sind nicht zuhause, es ist dunkel und leer. Einzig und alleine die Laternen am Straßenrand erleuchten ihr kleines Zimmer. Emely schließt die Augen und schläft ein. Kapitel 6: Kohlrabenschwarze Nacht ---------------------------------- Ein hektisches Klopfen reist Emely aus ihren Träumen. Sie schreckt hoch und starrt in ihr dunkles Zimmer. Für einen Moment überhört sie das Klopfen an der Tür. Die Worte des magischen Wesens brennen sich in ihre Gedanken. Als der Lärm immer unerträglicher wurde entschließt sich Emely zur Tür zu laufen. Sie öffnet die Tür und ein völlig außer Atem stehender Tylor hockt vor ihrer Wohnungstür. „Emely… du musst mir helfen!“ Seine Stimme klingt verzweifelt und ängstlich. „S-Sie werden mich töten, wenn sie mich finden!“ „Wow-wow-wow mal ganz langsam, komm erstmal rein!“, auffordernd hält Emely ihm die Hand hin. Doch Tylor schüttelt den Kopf: „Dafür haben wir jetzt keine Zeit, sie wissen wo ich bin und wenn sie mich finden, finden sie auch dich und das will ich verhindern.“ Tylor zieht Emely nach draußen in die dunkle Nacht. Emelys Gedanken spielen verrückt. Alles drehte sich um sie und plötzlich schwebt sie in der Luft genauso wie gestern. Als sie wieder zu sich kommt, spürt sie das weiche Gefieder des prachtvollen Vogels. „Willkommen zurück, Amelia!“ begrüßt sie das Mädchen. Emely musste Lächeln, sie hatte sich schon so oft in solch eine absurde Geschichte hineingeträumt und nun sitzt sie auf einem Greif und schwebt wie die Vögel die eigentlich an ihrem Zimmer, jeden Morgen, vorbeiziehen. Emely versucht Tylor zu finden jedoch starrt sie nur ein angsteinflößender, geflügelter Jaguar an. „Was glotzt du so?“, fragt er. Plötzlich erkennt Emely seinen Reiter, Tylor. „Wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden, wir sind nicht die einzigen die noch wach sind!“ Plötzlich hörte man Wolfsgehäul. Emely schreckt zurück als das Knurren immer lauter wurde. „Die dunklen Reiter wollen auch mit feiern!“, witzelt Tylor. Emely versteht seinen Humor nicht doch schenkt ihm trotzdem ein falsches Lächeln. Als die dunklen Reiter immer näher kommen, verstecken sie sich hinter der nächst gelegenen Hausmauer. Was Emely dann erwartet zerstört ihre ganze Vergangenheit. Jedes Fünkchen Hoffnung erlischt in dieser kohlrabenschwarzen Nacht. Kapitel 7: Die dunklen Reiter ----------------------------- Die Fremden nähern sich dem Wohnhaus in dem Amelia (=Emely) und ihre Eltern wohnen. Vor der Tür machen sie halt und einer von ihnen steigt von seinem Reittier. „Wer sind die?“, flüstert Amelia. „Dunkle Reiter, sie suchen nach dir!“, antwortet Tylor. „Nach mir? Warum?“, erwidert Amelia. „Das erklär ich dir später! Nur was haben sie vor, sie wissen bestimmt schon, dass ich dich gefunden habe. Ihre Wölfe sollten das wittern?“ Einer der Reiter geht auf die Haustür zu und schlägt diese ein. Die Horde folgt seinem Führer in das Treppenhaus. „Was tun die da!“ Tylor wollte Amelia wegziehen doch diese folgt den Unbekannten ins Treppenhaus. „Amelia, was machst du da?“, doch Amelia hört ihn nicht mehr. Leise schleicht sie hinter den dunklen Reitern hinterher. Sie halten vor der Tür, an dessen Schild „Barrington“ steht. Der Anführer klopft an die Tür, wie ein normaler Mensch, als wüsste er wie er sich hier benehmen muss. „Ohh, bitte öffnet nicht die Tür…“, flüstert das Mädchen. Doch mit dem Geräusch eines umdrehenden Schlüssels war alle Hoffnung verloren. Die Tür ging langsam auf und Amelias Mutter steht darin. „Emely-!“, doch weiter kam sie nicht, denn ein Messer in ihrer Brust erschwerte ihr das Atmen. Amelia will schreien doch Tylor hält ihr seine Hand vor den Mund. „Einen Mucks und wir sind die nächsten!“, flüstert er bedrohlich. Amelia laufen die Tränen über die Wangen, als würde weinen dies ungeschehen machen. Amelias Mutter bricht zusammen und bleibt leblos und ohne Atem am Boden liegen. Amelia will schreien, dass Messer, dass noch immer in der Brust ihrer Mutter steckt wollte Amelia aufheben und es gegen diesen brutalen und eiskalten Fremden richten, doch Tylors Griff wir immer stärker. „Ich lass dich nicht gehen, nicht für Eltern, die nicht deine richtigen sind!“ Amelias Beine fühlen sich an wie Eis, das in der warmen Sommersonne schmilzt. Sie sinkt zu Boden, als ob dieser ihr noch Halt geben könnte. Sie versteckt ihr tränenerfülltes Gesicht hinter ihren zitternden Händen. Tylor weiß nicht, wie man mit einem Mädchen umgeht. Zögernd kniet er sich zu Amelia hinunter und will seine Arme um sie legen doch ein schmerzvoller Schrei lässt Amelia wieder kerzengerade dastehen. Sie entreißt sich Tylors, kurz schwachgewordenen Griff und rennt in die Wohnung. „Amelia nicht!“, ruft Tylor ihr nach doch es war zu spät Amelia rennt durch den Flur in das Wohnzimmer wo ihr Vater mit offener, blutender Kehle daliegt. Das Blut rinnt in Strömen aus der Wunde. Wie ein roter Bach, bahnt er sich den Weg durch das Wohnzimmer bis hin zu Amelias Füßen. Sie starrt auf den leblosen Körper ihres Vaters. Seine Augen sind weit aufgerissen und kleine geplatzte Adern schauen Amelia gespenstisch an. Amelia fällt zu Boden, weint bitterlich und hält sich die Hände an ihren Ohren. Sie will nichts mehr hören, fühlen oder sehen. Plötzlich überkommt sie ein Gefühl der Stärke. Ihre Augen beginnen bedrohlich rot zu glühen. Sie gleichen dem Blut das sich in ihre Hose gesaugt hat. Blutrote Augen blitzen auf und starren die dunklen Reiter gefährlich an. Die Augen sagen „ihr werdet bluten“. „NEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEIN!!!!!!!!!!!“, schreit Amelia in die Nacht hinaus. Die dunklen Reiter treten einen Schritt zurück doch auch dieser Schritt in die andere Richtung würde sie nicht mehr vor der Gefahr retten. Die Körper der Reiter beginnen zu beben. Jeder einzelne als würde eben die aufgesetzte Milch am Herd übergehen. Einer von ihnen sinkt bereits auf den Boden. Mit einem schmerzerfüllten Schrei krampft er zusammen und aus seinem Mund, seiner Nase und den Ohren strömt das warme Blut wie ein Bach hinunter auf den Boden. Seine Augen weiteten sich und plötzlich versinken sie hinter den sich schließenden Augenlidern, er fällt tot um. Seine Kameraden folgen ihm in den elendigen Tod, doch davor müssen sie die gleichen Höllenqualen erleben. „W-Was hast du getan?“, bestürzt tritt er vor Amelia um das Blutbad zu betrachten. Amelias Kopf dreht sich in die Richtung von Tylor. Ihre Blicke treffen sich. Amelia grinst. Das Grinsen wird zu einem schaurigen Lachen. Jeder Mensch würde nun denken sie sei verrückt. Ihr Lachen wurde lauter. Sie berührt ihr Gesicht sanft mit ihren Händen und lacht. Sie lacht über die Bluttat die sie zu verantworten hat. Tylor stellt sich vor Amelia und legt seine Hände auf ihre Schultern. Sie erwidert seinen Blick. Noch bevor Tylor etwas sagen kann wird sie ohnmächtig. Kapitel 8: Dorothea Faritton ---------------------------- Es war hell. Eine Kerze erleuchtete den kleinen stickigen Raum. Amelia setzt sich auf. Sie liegt in einem weichen Bett und neben ihr auf den Nachtkästchen standen Kekse und ein Glas mit Milch. „Bin ich der Nikolaus?“, flüstert sie leise und grinst. Das Mädchen schaut sich im Zimmer um. Mehr als ihr Bett, das Nachtkästchen und ein Schrank, vermutlich voll mit Klamotten, stehen nicht im Zimmer. Sie blickt zur Tür als diese mit einem knarren aufgeht. Es war Tylor, der sie nun freundlich anlächelt. „Na gut geschlafen?“, fragt er und setzt sich ans Bett. „Naja ich weiß nicht, wo sind wir?“, fragt Amelia zögernd. „Wir sind bei deiner richtigen Mutter, Dorothea!“, beantwortet er ihre Frage. Währenddessen ging die Tür ein weiteres Mal auf und eine wunderschöne Frau betritt den Raum. Sie hat ein dunkelblaues altmodisches Kleid mit viel zu viele Rüschen an. Als Jacke dient ihr ein schwarzes Schultertuch. Auch ihre Schuhe sind extrem altmodisch. Kein Absatz, keine knallige Farbe sondern einfache schwarze Sandalen. „Ah Dorothea, ich wollte dich gerade darüber informieren, dass Amelia aufgewacht ist!“, grinste er die fremde Frau an. Diese lächelt nur und kommt auf Amelia zu. Amelia betrachtet die fremde Frau und sieht dasselbe rote Schimmern in ihren Augen. Ihr ist es erst vor ein paar Wochen aufgefallen, dass ihre Augen merkwürdig rot schimmern. „Wer bist du und was willst du von mir!“ Misstrauisch blickt Amelia die weißhaarige (sie ist nicht alt) Frau an. „Ich hätte es eigentlich bevorzugt dir das in Ruhe zu erklären aber dafür haben wir keine Zeit, Amelia,“, seufzt sie. „Ich bin deine wirkliche, also biologische Mutter. Du musst mit mir zusammen…“, Amelia unterbricht sie und steht auf. Mit weit aufgerissenen Augen entfernt sie sich von Tylor und Dorothea. Sie kann nicht glauben was sie da eben gehört hat. „Amelia, beruhige dich!“, sagte Dorothea. „Ich will dir doch nichts tun!“ „Ich glaub das nicht. Das ist doch eine komplette Lüge! Wollt ihr Geld von mir! Ich hab keines!“, schreit Amelia. „Was redest du da, Amelia!“, fragt Tylor der sie zornig anstarrt. „Amelia? Wer soll das überhaupt sein? Mein Name ist Emely KLAR!“, das letzte Wort schreit sie ihnen entgegen und rennt voller Angst aus dem großen Haus. Als sie draußen an der Straße angekommen ist, kann sie sich zuerst nicht orientieren. Doch ein Schild auf dem steht „New Collage of Florida“ weist ihr den Weg. Nach einigen Minuten des stätigen Laufens, schoss es ihr wie ein Blitz in den Kopf. Ihre Eltern sind tot. Wo soll sie hinlaufen. Was wenn diese Typen noch immer dort sind. Angst überkommt sie. Hektisch schaut sie sich um. Zu Scarlett könnte sie doch gehen. Nein, die ist in South Carolina bei ihren Verwandten. Wohin, wohin soll sie nun. Plötzlich tippte sie jemand an. Abrupt dreht sie sich um und versucht ihren Verfolger zu schlagen, doch dieser hält ihre Hand gerade noch rechtzeitig auf. Sie schaut auf und sieht ihren Verfolger. „Mason…!“, flüstert sie. Sie ist erleichtert. Ihre Knie werden schwach, immer schwächer bis sie sich nicht mehr halten kann und weinend zusammenbricht. Mason fängt sie glücklicherweise schnell genug auf. „Emely?“, fragte er aber sie ist bereits ohnmächtig, schon wieder. Er bringt sie sofort zu sich nach Hause und kümmert sich um sie. Amelia wacht mit schmerzendem Kopf auf. Langsam richtet sie sich auf. Schon wieder ein fremdes Zimmer aber dieses Mal weiß sie wo sie ist. Langsam steht sie auf und geht zur Zimmertür. Es ist eine alte Holztür mit verschnörkelten Mustern. Amelia greift zur Türklinke und drückt sie runter. Ohne irgendein Geräusch von sich zu geben betritt Amelia den nächsten Raum. Das Wohnzimmer, indem sie schon einmal mit Mason auf seinem alten Sofa gesessen hat. Plötzlich erinnert sie sich an ihren ersten Kuss mit Mason. Sie wird sofort rot wie eine Tomate und bleibt stehen. Mit zögernden Schritten betritt sie endlich das größte Zimmer der Wohnung. Mason erblickt sie und kommt auf sie zu. Amelia setzt sich auf das alte Sofa. Er kommt mit einem Glas Wasser zu ihr und setzt sich neben sie. „Hier bitte!“, sagt er und reicht ihr das Glas. Amelia nahm einen kleinen Schluck und stellt es dann auf den kleinen Tisch. „Dankeschön!“, sagt sie. „Was war denn mit dir los? Du warst bleich wie eine frisch gestrichene Wand!“, fragt er. Amelia seufzt und lehnt sich an Mason. „Ich glaube ich bin in einem Albtraum!“, sagt Amelia. „Ist meine Wohnung wirklich so schrecklich!“, witzelt er. Über Amelias Gesicht huscht ein kleines Lächeln, das bald wieder verschwindet. „Emely, was ist los?“, fragt Mason besorgt. „Ach Mason!“, schluchzt sie. Tränen rinnen ihr über die Wangen. Mason nimmt sie in die Arme um sie zu beruhigen. Amelia will ihm alles erzählen und weiß zuerst nicht wo sie anfangen sollte. Sie fasst sich ein Herz und erzählt Mason alles was passiert ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)