Vielleicht irgendwann von Juju ================================================================================ 53. Kapitel, in dem nur einer weiß, was er will ----------------------------------------------- Es war das wohl Schönste, was er jemals erlebt hatte. Mit Hikari zu schlafen war so intensiv gewesen, dass er etwas gespürt hatte, was er noch nie zuvor gespürt hatte. Er wollte sie. Sie war die Richtige für ihn. Die Eine oder keine. Wie sehr er sie doch liebte, sie begehrte, bei ihr sein wollte, am liebsten für immer. Ganz deutlich konnte er spüren, dass sich von nun an etwas verändern würde. Ihre Freundschaft würde sich verändern und es würde etwas noch Schöneres daraus entstehen. Sie hatten das nächste Level erreicht. Er lag auf der Seite, den Kopf auf dem Ellbogen abgestützt und beobachtete sie beim Schlafen. Ihre Schulter hob und senkte sich gleichmäßig, ihr Gesicht sah friedlich aus. Sie war so unglaublich schön. Sanft strichen seine Finger über ihre Schulter, berührten ihre glatte, weiche Haut. Er könnte ewig hier mit ihr liegen und sie einfach nur ansehen. Es würde ihm reichen, um glücklich zu sein. Ihre Lider flatterten und sie öffnete die Augen. Sie blinzelte ein paarmal, bevor sich ihr Blick auf ihn richtete. Er lächelte. „Morgen.“ „Takeru!“, sagte sie und richtete sich plötzlich auf. Eine Hand fuhr zu ihrem Kopf. „Autsch, verdammt.“ „Ja, ich merke es auch“, murmelte er und drehte sich auf den Rücken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Sie klammerte die Decke eng an sich. „Oh Gott, ich bin nackt.“ Mit einem schiefen Grinsen erwiderte er ihren leicht geschockten Blick. „Ich auch. Ist von Vorteil, wenn man…“ „Wir haben wirklich miteinander geschlafen, oder?“, unterbrach sie ihn und machte große Augen. „Ähm“, er war verunsichert, „ja.“ Sie stöhnte und fuhr sich durch die vom Schlaf zerzausten Haare. „Oje. Ich dachte, ich hätte das geträumt. Oh Gott, warum haben wir das gemacht? Was war los mit uns? So viel haben wir doch gar nicht getrunken.“ „Kari?“ Er setzte sich auf und sah sie entgeistert an. „Beruhig‘ dich mal. Du tust ja so, als hätten wir einen Mord begangen.“ „Ich… das wollte ich nicht. Ich meine, haben wir ja nicht… also… wir ähm…“ Sie stammelte nur vor sich hin, ohne ihn anzusehen. Ihre Finger zupften nervös an der Bettdecke herum. „Bereust du es?“, fragte Takeru und ein mulmiges Gefühl machte sich in seinem Magen breit. „Was? Nein, es war schön! War es echt. Also zumindest… oh Gott, haben wir verhütet?“ Panisch sah sie ihn an. „Ja, natürlich“, erwiderte er stirnrunzelnd. „Gut.“ Sie wirkte erleichtert. „Ich will nämlich nicht schwanger werden oder eine Geschlechtskrankheit kriegen oder so.“ Er stutzte. „Was?“ „Naja… das weiß man doch… wenn einer viele Partner hat, dann ähm…“ Einen Augenblick lang sah sie ihn unsicher an, dann kämpfte sie sich mühselig aus der Decke und kletterte hastig über ihn hinweg. Er beschloss, ihre gestotterte und unvollständige Erklärung nicht weiter zu kommentieren, und beobachtete schweigend, wie sie eilig in ihre Klamotten schlüpfte, die auf dem Boden verstreut lagen. „Ich hole uns schnell einen Kaffee, okay?“, sagte sie, während sie ihre Haare in einem unordentlichen Dutt zusammenband. „Okay.“ „Mit oder ohne Milch?“ „Ohne.“ „Okay.“ Hastig zog sie Jacke und Schuhe an und man könnte meinen, sie wäre auf der Flucht. Auf der Flucht vor ihm. „Bin gleich wieder da.“ Im nächsten Moment fiel die Tür hinter ihr geräuschvoll ins Schloss. Takeru seufzte tief und starrte die Tür an. Mit einem Mal war der Zauber der vergangenen Nacht verschwunden. Dass sie nicht so glücklich über die Lage der Dinge war wie er, war nicht schwer zu erkennen, doch Takeru wusste nicht, woran es lag. Bereute sie es wirklich nicht? Was verunsicherte sie so? Irgentwas stimmte ganz und gar nicht mit ihr. Hatte er irgendetwas falsch gemacht? War es wohlmöglich doch ein Fehler gewesen, mit ihr zu schlafen?   _   Als sie das Wohnheim verließ, nahm Hikari einen tiefen Atemzug der frischen Luft. Es regnete ein wenig, doch das war ihr egal. Hauptsache weg von Takeru und dieser seltsamen Situation, in die sie sich gebracht hatten. Er hatte sie gestern tatsächlich verführt mit seinem Bier und seinen Tanzkünsten. Plötzlich war sie völlig berauscht gewesen vom Alkohol und… auch von ihm. Wie er sich angefühlt hatte auf ihrer Haut. Sein Lächeln. Seine Augen. Seine Zärtlichkeit. Ihr Gesicht brannte, als sie sich daran erinnerte, was sie getan hatten. Schon im Januar nach dem Volljährigkeitsfest hatten sie die Grenze zwischen Freundschaft und mehr-als-Freundschaft gehörig überschritten, doch damals war es ganz plötzlich passiert. Gestern jedoch hatte es genug Gelegenheiten gegeben, die Sache abzubrechen und wieder zur Vernunft zu kommen. Sie hatte jede davon verpasst und sich stattdessen vollkommen einlullen lassen von seinem Charme. Wie sollte es denn jetzt weitergehen? Er war ihr bester Freund, nicht ihr Betthäschen. Solche Freundschaft-plus-Geschichten endeten doch nie gut. Diese Sache würde von jetzt an für immer zwischen ihnen stehen. Keiner von beiden würde es je wieder vergessen, dessen war sich Hikari sicher. Sollten sie vielleicht einfach darüber reden und es als einmalige Sache abhaken? Schwamm drüber und vergessen? Wollte sie überhaupt, dass es eine einmalige Sache blieb? Es war schön gewesen und sie hatte sogar einen Orgasmus gehabt. Sie hatten sich fast die ganze Zeit geküsst. Bei der Erinnerung daran schlug Hikaris Herz heftig gegen ihre Brust. Sie betrat das kleine Café, das sich auf der anderen Straßenseite des Wohnheims befand, und stellte sich ans Ende der kurzen Schlange. Sie hatte ihn einfach so allein da oben in ihrem Zimmer zurückgelassen und war nahezu geflohen. Hoffentlich verstand er es nicht falsch. Obwohl… wie war es überhaupt richtig zu verstehen? Hikari raufte sich das Haar. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Mit belegter Stimme bestellte sie zwei Kaffee zum Mitnehmen, als sie endlich an der Reihe war. Sie drückte dem Verkäufer ein paar Münzen in die Hand, nahm die Becher und verschwand wieder aus dem Café. Wahrscheinlich würde jetzt eine Konfrontation kommen. Takeru würde sie auf ihr komisches Verhalten ansprechen und sie würden darüber reden müssen, wie es jetzt zwischen ihnen weitergehen sollte. Dabei hatte Hikari überhaupt keine Ahnung. Am liebsten würde sie sich irgendwo verkriechen, doch sie konnte schlecht aus ihrem eigenen Zimmer fliehen. Langsam stieg sie die Treppe nach oben und überlegte sich die richtigen Worte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Mit aufeinandergepressten Lippen öffnete sie die Tür. „Sorry, dass es so lang gedauert hat, aber da waren…“ Sie blieb mitten im Zimmer stehen und sah sich verdutzt um. Takeru war nicht mehr da. War er vielleicht nur auf die Toilette gegangen? Ihr fiel ein Zettel auf, der auf dem Schreibtisch lag, daneben ein paar Münzen. Sie ging hin und stellte die Kaffeebecher ab, um den Zettel in die Hand zu nehmen.   Hikari, tut mir leid, dass ich gegangen bin, aber ich glaube, wir müssen beide über ein paar Dinge nachdenken. Vielleicht sollten wir uns erstmal nicht sehen, bis wir wieder einen klaren Kopf haben. Das tut uns sicher beiden gut. Das gestern hätte nicht passieren sollen.   T   Fassungslos starrte Hikari den Zettel an. Ihre Knie wurden weich und sie ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen. Noch einmal las sie seine Notiz, doch sie wurde nicht angenehmer. Im Gegenteil. Es fühlte sich an, als hätte sie einen kalten Stein im Magen, der mit jedem Mal lesen ein bisschen zu wachsen schien. Er bereute es! Hatte sie sich gerade eben noch gewünscht, sie könnte sich vor ihm verkriechen, verfluchte sie ihn nun dafür, dass er einfach gegangen war. Sie mussten doch darüber reden und konnten das nicht so einfach stehen lassen, jeder seinen eigenen Gedanken überlassen. Er bereute es! Sollte sie besser gleich zu ihm gehen und mit ihm reden? Nein, lieber nicht. Sicher wollte er nicht mit ihr reden. Warum hatte sie sich nur so schnell aus dem Staub gemacht, um Kaffee zu holen? Sowas Bescheuertes! Sie hätte bleiben und mit ihm reden sollen, dann wäre er gar nicht erst auf die Idee gekommen, dass sie sich eine Weile nicht sehen sollten. Wieder einmal hatte sie alles falsch gemacht.   Nach einer heißen Dusche und einem kargen Frühstück machte sie sich auf den Weg zu Taichi und Mimi. Sie brauchte einen Rat und musste einfach mit jemandem darüber reden. Und da sie mit Mimi gut zurechtkam und sie einmal mit Takeru zusammen gewesen war, schien sie die richtige Person zu sein. Vielleicht konnte sie ihr ja neue Denkanstöße geben, auf die sie selbst nicht kam. Sie drückte auf den Klingelknopf und wartete ungeduldig. Zu ihrer Erleichterung war es Mimi, die die Tür öffnete und sie überrascht musterte. „Hallo, Kari“, begrüßte sie sie. „Hi. Ähm… hast du vielleicht mal eine Minute?“ „Klar, komm‘ rein.“ Mimi trat zur Seite, um sie einzulassen. „Worum geht’s denn? Brauchst du was?“ „Nein. Ja. Keine Ahnung. Ist Tai gar nicht da?“ Sie zog sich Schuhe und Jacke aus und folgte Mimi in die Küche. „Nee, der ist beim Training. Kommt aber in einer Stunde wieder. Möchtest du zum Essen bleiben? Ich koche jetzt.“ „Ähm… ja, gern.“ „Super. Es gibt Curry“, verkündete Mimi und holte Gemüse aus dem Kühlschrank. „Wenn du willst, kannst du beim Schnippeln helfen.“ Ohne auf eine Antwort zu warten, legte Mimi ihr ein paar Zwiebeln vor die Nase und reichte ihr ein Messer und ein Brett. „Klar“, sagte Hikari und begann, die Zwiebeln abzupellen. „Worüber wolltest du denn nun reden?“ Hikari holte tief Luft. „Ich hab‘ mit T.K. geschlafen und weiß nicht, was ich jetzt machen soll.“ Mimi war gerade dabei gewesen, Paprika zu waschen, als sie jedoch innehielt und sich mit ungläubigem Blick zu ihr umdrehte. Das Wasser plätscherte weiter munter aus dem Hahn in die Spüle. „Du hast mit Takeru geschlafen?“ Hikari nickte schuldbewusst. Mimi hob eine Augenbraue. „Wow. Ähm… wie kam es denn dazu?“ „Wir haben was getrunken und dann ist es irgendwie passiert“, murmelte Hikari schulterzuckend. „Einfach so also. Plötzlich wart ihr beide nackt und irgendwie habt ihr plötzlich aufeinander gelegen?“ „Es ist einfach passiert.“ „Sowas passiert doch nicht einfach so. Sowas bahnt sich doch an. Aber um ehrlich zu sein, warte ich eh schon seit einer Weile darauf, dass es passiert.“ Sie lächelte schief und drehte endlich den Wasserhahn aus. „Wie bitte?!“ Sie hatte schon darauf gewartet? „Naja, ich bitte dich. Ihr seid so eng befreundet, hockt dauernd aufeinander und jetzt wohnt ihr auch noch auf der gleichen Etage, weit genug weg von Mama und Papa. Irgendwie war es logisch, dass es passieren würde.“ Ein wenig verärgert wandte Hikari den Blick ab und schnitt die Zwiebeln. War es ein Fehler gewesen, mit Mimi zu reden? „Entschuldige“, sagte sie plötzlich lachend. „Aber so wirklich überrascht es mich nicht. War es denn wenigstens schön?“ „Ja, schon.“ „Wo ist dann das Problem?“ „Wir sind Freunde? Wir sollten so etwas nicht tun.“ „Ach Kari“, seufzte Mimi, als würde sie mit einem Kind sprechen, „vielleicht ist das ja ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihr mehr sein solltet als Freunde.“ „Sollten wir?“ „Keine Ahnung. Ich kann dir nicht in den Kopf gucken, aber ich denke, ihm würde das schon gefallen.“ „Glaubst du?“ Mimi sah sie vielsagend an. „Ich bin mir ziemlich sicher.“ „Woher willst du das wissen?“ Sie hatte doch schon seit Jahren keinen engen Kontakt mehr zu ihm. „Es ist einfach alles. Die Art, wie er dich ansieht. Wie er mit dir redet. Wie er über dich redet. Schon als ich mit ihm zusammen war, hatte ich das Gefühl, dass eigentlich gar nicht ich es bin, die er will.“ „Was?“ Verblüfft starrte Hikari sie an. „Er war doch so verrückt nach dir.“ Mimi lachte leise. „Nee. Er war verrückt nach Sex mit mir. Das ist ein Unterschied.“ Verständnislos verzog Hikari das Gesicht. „Ich glaube, ich bin nie seine erste Wahl gewesen, Kari. Und damit meine ich nicht, dass er dich nicht manchmal wegen mir versetzt hat.“ „Was? Aber das ist doch… was?“ Hikari war vollkommen verwirrt. „Ich glaube, er war schon damals ziemlich in dich verliebt, aber hat einfach keine Chance gesehen, näher an dich heranzukommen. Jedenfalls bin ich mir ziemlich sicher, dass in seinem Herzen eine andere die Nummer eins war. Oder ist. Und deswegen ist unsere Beziehung wohl auch gescheitert.“ „Eure Beziehung ist gescheitert, weil du ihn betrogen hast!“, platzte Hikari heraus. Mimi seufzte theatralisch. „Ja, das war ziemlich mies, keine Frage. Aber ich hätte ihn nicht betrogen, wenn es die wahre Liebe gewesen wäre und wenn ich mir sicher gewesen wäre, dass ich die Einzige für ihn bin.“ Unwirsch schüttelte Hikari den Kopf. „Aber das ist doch Quatsch. Du warst die Einzige für ihn! Er war am Boden zerstört, als du die Beziehung mit ihm nicht weiterführen wolltest.“ „Ach, das war doch mehr verletzter Stolz als alles andere. Wir wären einfach nicht zusammen glücklich geworden und das weiß er genauso gut wie ich.“ Skeptisch runzelte Hikari die Stirn. Was Mimi erzählte, würde zumindest zu dem Liebesgeständnis passen, das er ihr gemacht hatte. Doch wenn das wirklich die Wahrheit war, dann wäre er ja schon seit Ewigkeiten in sie verliebt. Das konnte nicht sein, er hatte so viele Affären gehabt. „Frag‘ ihn doch einfach“, meinte Mimi leichtfertig. Anscheinend hatte sie Hikaris Misstrauen bemerkt. „Du wolltest doch wissen, was du jetzt machen sollst. Du solltest ihn fragen, wie er die Sache sieht. Ob das für ihn was Ernstes war oder nicht. Aber ich bin mir hundertprozentig sicher, dass es ernst war.“ „Aber er ist heute Früh abgehauen, als ich Kaffee für uns geholt habe und hat mir einen Zettel geschrieben. Darauf stand, dass wir uns erst einmal nicht mehr sehen sollten, weil wir uns beide über einige Dinge klarwerden müssen. Ich glaube, er will erst einmal nicht mit mir reden.“ „Oder“, sagte Mimi mit erhobenem Zeigefinger, „er will, dass du dir über einige Dinge klarwirst. Für mich sieht die Sache eher so aus, dass du verwirrt bist und nicht er. Ich glaube, er weiß genau, was er will.“ Hikari schwieg und starrte die kleingeschnittenen Zwiebeln an. Vielleicht hatte sie Recht. Vielleicht wartete Takeru darauf, dass sie zu ihm kam und wusste, was sie wollte. Aber… „Er hat auch geschrieben, dass das nicht hätte passieren sollen.“ „Hm“, machte Mimi nachdenklich und rieb sich das Kinn. „Allerdings… ich glaube, ich hab‘ mich seltsam verhalten. Er wirkte erst glücklich, aber ich hab‘ komisches Zeug gebrabbelt und bin dann Kaffee holen gegangen.“ Mimi nahm ihr die geschnittenen Zwiebeln weg und warf sie in eine große Pfanne. „Vielleicht macht er sich Sorgen um dich und denkt, dir hat es nicht gefallen oder du könntest es bereuen. Du weißt doch, wie er ist.“ Hikari stützte den Kopf auf den Händen ab und beobachtete Mimi dabei, wie sie in der Pfanne herumrührte. „Wie stehst du denn nun dazu?“, fragte Mimi und sah sie neugierig an. „War es für dich was Ernstes oder eine einmalige Sache?“ „Wenn ich das wüsste“, seufzte Hikari. „Darüber solltest du erst einmal nachdenken, bevor du mit ihm redest“, meinte Mimi. „Und da kann dir auch leider niemand helfen. Das musst du selbst wissen.“ „Aber selbst, wenn ich mehr für ihn empfinde, gefährdet das doch unsere Freundschaft. Vielleicht geht alles schief und dann hassen wir uns am Ende.“ „Ja, vielleicht. Oder ihr werdet glücklich miteinander, bekommt drei Kinder, sieben Enkelkinder und liebt euch unsterblich bis ans Ende eurer Tage.“ Argwöhnisch runzelte Hikari die Stirn. „Oder Takeru wird von Aliens auf einen weit entfernten Planeten verschleppt und ihr seht euch nie wieder. Kari, was ich damit sagen will: Du kannst vorher nie wissen, was passiert. Manchmal muss man einfach was scheinbar Perfektes riskieren, um etwas noch Perfekteres zu erhalten. Hör‘ auf dein Herz.“ Ihr Herz? Es raste, wenn sie an Takeru dachte. Das Gleiche war früher auch mit Yamato passiert. Sie wollte gerade etwas erwidern, als die Tür aufging und Taichi hereinkam. „Bin wieder zu Hause“, verkündete er lautstark. „Ist das Essen fertig? Ich sterbe vor Hunger. Oh, hi Kari.“ Verdutzt blieb er am Küchentisch stehen und musterte seine Schwester. Er trug noch immer seine Sportkleidung und die Haare klebten ihm an der schweißnassen Stirn. „Essen gibt’s erst, wenn du duschen warst“, sagte Mimi streng und hielt sich demonstrativ die Nase zu. „Was machst du hier? Was verschafft uns die Ehre?“, fragte Taichi an Hikari gewandt, ohne auf Mimi zu achten. Hikari zögerte. „Ähm…“ „Ich hab‘ sie nur spontan zum Essen eingeladen“, erwiderte Mimi an ihrer Stelle und grinste vielsagend. „Okay, cool. Schön, dass du da bist.“ Er schien keinen Verdacht zu schöpfen. „Ich freue mich schon aufs Essen. Bin in fünf Minuten wieder da.“ Und schon verschwand er ins Badezimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)