Die Magie, die die Welt erweckt von abgemeldet (Kapitel 1 - Das Erbe) ================================================================================ Kapitel 3: Lieben und geliebt werden ------------------------------------ "Verdammt! Wieso ist das Teil geschlossen?", zeterte Tamayo. Sie hatte sich wirklich auf den Tower gefreut, weil sie wusste, dass dieser wirklich beängstigend sein sollte. Pai war dafür erleichtert - sie war einfach zu leicht zu erschrecken, und das, was Tamayo erzählt hatte, hatte ihr einen gehörigen Schauer über den Rücken gejagt. "Der hat offen zu sein!" Pai konnte dieses Geschimpfe langsam nicht mehr ertragen. "Gehen wir doch zu Madame Tussaud's. Da sind auch Wachsfiguren...", schlug sie zögerlich vor. "Genau", nickte Ayuki, auch ihr war die Vorstellung von zerstückelten Leichen etwas zu viel. Sie hielt vieles aus, aber nicht so etwas. Tamayo schüttelte temperamentvoll den Kopf, fast als wolle sie diese Ideen aus ihrem Verstand verbannen. "Nein. Nein! Wir gehen jetzt zum Dungeon, der ist fast genauso blutig!", sagte sie bestimmt. Kuroba und Zen sahen einander wieder an, dann nickte Kuroba. Zen ging auf Tamayo zu und strich über die Rückseite ihres Oberarms. "Ich glaube, niemand würde da standhalten. Außerdem ist es da so dunkel... man sieht einander kaum", erklärte er mit sanfter Stimme. Bei seinem letzten Satz drehte Tamayo wütend ihren Kopf zu ihm und wurde von seinem Blick gebannt. "Wollen wir nicht lieber ins Kino gehen?", fragte er. Tamayo sagte verwirrt: "Ja... gut, wollt ihr auch?" Die anderen wunderten sich, wieso das so leicht ging. "Ja - natürlich." Aber sie waren bereit ihre Chance zu ergreifen. Es lief die Verfilmung eines alten Buches, Dantes "Inferno", ebendieses, was auch Seiichiro las. Keiner von ihnen kannte das mehr, da es vor mehreren Jahrhunderten geschrieben wurde, trotzdem verfolgten sie den Film mit Interesse. Tamayo blickte öfters verwirrt zu Zen, denn seit er sie so seltsam angesehen hatte war ihr irgendwie übel. Irgendetwas in ihrem Bauch kitzelte und machte mehrere Drehungen. Vielleicht hatte sie dieses kalorienhaltige Zeug doch nicht so gut vertragen...? Wahrscheinlich hatte diese Sahnestimme ihr dann auch noch den Rest gegeben. Genau, so musste es gewesen sein, was würde sonst dieses seltsame Gefühl erklären? Ihre Lehne schob sich ihr plötzlich weiter in den Rücken und Tamayo drehte sich angriffslustig um. "Hey!! Was soll das?!" Sie wusste, dass ein Fuß der Auslöser war. Um sie herum machte alles "Schh!!". Tamayo versuchte auszumachen, wer sich denn da so heftig auf dem Sitz hinter ihr bewegte. "Zeig dein Gesicht!", brüllte sie. Die Leute im Kino stöhnten. Wieso störte dieses Mädchen sie? Tamayo erkannte das Pärchen nun endlich, es waren Satoshi und Saura, die so leidenschaftlich geknutscht hatten. "Na sieh sich das einer an", schnarrte sie. "Ayuki, schau mal, dein Brüderchen und meine Freundin." Ayuki drehte sich nun auch um, doch statt Überraschung trat Kummer auf ihr Gesicht. Es war nicht klar, was los war, das wusste nur sie. Tamayo bemerkte das nicht einmal, Satoshi dafür umso mehr. Was war mit seiner großen Schwester los, die doch sonst immer so freizügig war. Wurde sie langsam prüde? Nein, es war ja nicht seine erste Freundin. Vielleicht mochte sie ja Sakura nicht... allerdings war das ziemlich unwahrscheinlich, da sie ja anderen Menschen sehr aufgeschlossen war, vielleicht sogar etwas zu sehr, immerhin war sie mit dem Yankee aus! nein, irgendetwas anderes, fragwürdiges steckte dahinter. Doch bevor er nachfragen konnte hatten sich die beiden Mädchen vor ihm schon umgedreht und dem Film gewidmet. Sakura sah ihn fragend an, und er beugte sich wieder über sie und machte mit den Küssen weiter, statt mit ihr zu reden. Doch seine Gedanken waren ganz woanders - sie waren beim Gesicht seiner Schwester. Nachdem sie das Telefonat beendet hatte, ging Ayuki aus ihrem Zimmer. Seit dem Vorfall im Kino waren drei Wochen vergangen. Sie wollte sichergehen, dass Satoshi nichts falsches Tat, egal ob es sie den Kragen kosten würde. Eigentlich hatte es sich nur so rasant entwickelt, weil ihr Bruder und Sakura im Tower angegriffen worden waren. Ja, sie wusste davon, Satoshi hatte es ihr erzählt. Die Frage war nur: Wieso war für ihn und seine Freundin nicht auch geschlossen gewesen? Wieso wurden sie angegriffen? Auf jedem Fall war klar, dass jemand sich zwischen Sakura und Satoshi stellen wollte und das Mädchen umbringen wollte. Ayuki war nicht klar wieso, aber ihr war klar, dass dadurch einiges in falsche Wege geleitet wurde. Zum ersten Mal schien sich ihr Bruder wirklich verliebt zu haben... und nun hatte sie, ihr eigen Fleisch und Blut, so eine schlechte Nachricht? Sie biss sich auf die Lippe. Aber es würde sowieso rauskommen, und dann lieber früher als später. Endlich stand sie vor Satoshis Tür. Sie atmete tief durch, dann klopfte sie einmal kurz, schnell, schnell, kurz. Das war ihr Code für "Ich bin's, Ayuki". Ihr Bruder öffnete sofort und umarmte sie stürmisch. Seit er diese Beziehung hatte war er viel gefühlvoller. Wie lange würde er sie noch mögen. "Na, Brüderchen, wie geht's dir?", fragte sie. Sie konnte nur knapp ihr Schluchzen unterdrücken. Er merkte nichts, war wie geblendet. Er lächelte verliebt. "Es geht mir sehr gut... danke." Innerlich weinte Ayuki in Strömen. "Das... ist gut." Satoshi ging an seinen Schrank und kramte nach etwas. "Mach die Augen zu", bat er. Ayuki tat wie ihr geheißen. Was würde jetzt kommen? Ihr war klar, dass er sie wahrscheinlich nur verarschen würde. Etwas Kaltes berührte ihren Hals "Und jetzt mach sie wieder auf!" Ayuki öffnete zag haft die Augen und hob den Blick. Ihr Bruder hielt ihr einen Spiegel hin, in dem sie die neue Kette an ihrem Hals sah. Sie war aus Silber, mit einem ebenfalls silbernen Anhänger in Sternenform auf dem in Kanji-Schriftzeichen "Kamikaze", das japanische Wort für Wind, stand. Ihre Augen wurden groß. "Wieso...? Das ist doch viel zu teuer! Wofür war das?", fragte sie erstaunt. Er lachte. "Du hast es wirklich vergessen, was? Vor zwei Monaten hattest du doch Geburtstag, da warst du noch auf der Schule und ich konnte dir nichts geben. Ich war pleite und habe dir auch nichts geschickt. Also bin ich zur Bank gegangen, jetzt hast du dein Geschenk." Sie lächelte ebenfalls. "Ich habe dir auch noch nichts geschenkt... du wurdest ja ein Jahr nach mir geboren." Er schüttelte den Kopf. "Unwichtig. Du musst mir nichts schenken." Ayuki sah ihn schief an. Wieso diese Bescheidenheit? Normalerweise wurde er wütend, wenn man ihn nicht ausreichend beschenkte. "Dann krieg ich nächstes Jahr einfach ein teureres Geschenk!" Ach, das steckte dahinter. Ayuki lachte laut und begann ihn zu kitzeln. "Du!!" Sie hatten sich ziemlich lange unterhalten, hauptsächlich Smalltalk. Nach einiger Zeit rückte Ayuki endlich mit ihrem Anliegen raus: "Findest du nicht, dass deine Beziehung mit unserer anderen Schwester zu eng ist?" Sie musste das so knallhart sagen, sonst würde sie wahrscheinlich um den heißen Brei reden. Das war eine Frage der Gene, so ging es Satoshi auch oft. Ihr Vater war schon immer sehr direkt gewesen, zumindest hatte ihre Mutter das ihr erklärt und einige sehr uncharmante Beispiele aufgezählte, während eben diese ziemlich oft alles zu sehr umschrieb... "Was? So gut verstehe ich mich auch nicht mit Pai", wiedersprach Satoshi mit gespieltem Ernst. Scheinbar hielt er es für einen Witz. Ayuki atmete noch einmal tief ein. "Ich rede von Sakura." Nun wurde Satoshi käsebleich. Ihm wurde der Ernst der Situation bewusst. "Schwester?! Das kann doch gar nicht sein!" Ayuki senkte den Blick. "Doch, leider. Ich habe heute mit Ma telefoniert. Sie hat mir bestätigt, dass unser Vater, dieser Dreckskerl, mit einer gewissen Marron Makoashi ein Kind gezeugt hat. Der Name des Kindes ist ,Sakura'." Satoshis Kinnlade fiel herunter. "Hast du... hast du ihr von mir und von... von... hast du ihr von mir erzählt?" Ayuki schüttelte den Kopf. "Nein, aber bitte frag doch Sakura nach dem Namen ihres Vaters." Mit zusammengebissenen Zähnen nickte Satoshi und verließ das Zimmer. Ayuki folgte ihm, um zurück zu ihrer "Residenz" zu gelangen. Satoshi war vollkommen verwirrt. Das Mädchen, das er liebte sollte seine verhasste Halbschwester sein? Er wünschte sich, er hätte sich nie in sie verliebt, dann würde es ihm leichter fallen sich von ihr zu trennen. Aber nein, in diesem Fall hatte er seine Gefühle nicht im Griff gehabt. Und das war das Ergebnis! Er war nur froh, dass Ayuki es ihm jetzt gesagt hatte! Er und Sakura wollten nämlich genau zu Weihnachten zum ersten Mal miteinander schlafen, das hatten sie ausgemacht. Was wäre geschehen, wenn er die schlechte Nachricht erst im Januar erfahren hätte? In drei Monaten war Weihnachten! Er beschleunigte seinen Schritt. Er wollte das geklärt haben! Wer weiß, vielleicht war seine Freundin ja eine ganz andere Sakura, das wäre doch möglich. Ja, vielleicht war das ja ein Missverständnis! Endlich stand er vor ihrer Tür. Er klopfte heftigst. Ohne auf Antwort zu warten riss er die Tür auf. Seine Angebetete saß auf ihrem Bett, ein Buch lesend. Erstaunt blickte sie auf. "Oh, hallo Satoshi! Wieso bist du denn so aufgeregt?" Keine Frage, sie platzte auch so leicht mit allem raus, was sie ihren engsten Freunden sagte, wie es Satoshi und Yuziaru taten. "Sakura! Wie ist der Name deines Vaters?", stieß er aus. "Was?" Sakura stand auf. Verwirrt klappte sie das Buch zu und ging auf ihn zu. Was hatte er denn? Als sie ihm einen Kuss auf die Wange geben wollte stieß er sie weg. "Der Name deines Vaters! Frag nicht!" "Daisuke Akashi, wieso?" Sakura verstand nicht, was er wollte. Als Satoshi kalkweiß wurde, fragte sie bedächtig: "Was ist los, wieso bist du so verschreckt?" Er schien sie zu ignorieren, doch dann spuckte er: "Du bist meine Halbschwester! Ich bin Daisuke Akashis Sohn!" Jetzt wurde auch Sakura weiß. Das erklärte einiges. Auf den ersten Blick hatte Satoshi sie auch an ihren Vater erinnert, das schwarze Haar (was allerdings die meisten Japaner hatten), der Körperbau und teilweise die Gesichtszüge. Auch in den ab und an auftretenden Wutausbrüchen ähnelte er ihrem Erzeuger. "Keine Verwechslung möglich?" Satoshi schüttelte den Kopf und stieß hervor: "Es ist aus." Dann rannte er entmutigt aus dem Zimmer. Sakura ließ sich betäubt aufs Bett gleiten. Salzige Tränen liefen ihr über die Wangen. -------- Oh! Ist das nicht traurig? Arme Sakura. Na ja, ihr merkt, das ganze geht in Richtung Drama... Schade, schade. Schade, schade. So, ich hab kein Kommi zu quasseln. Nur das: Yila, du schuldest mir seid Maggi ein Kiriban. Danke. Ich! Will! Draco! Her mit der Wichsvorlage! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)