Draugluins Erben von Sachmet24 (Pakt der Wölfe) ================================================================================ Erste Zeichen ------------- Unruhig wälzte Ceana sich hin und her, knurrte immer wieder gequält auf. Ihr Atem ging schwer und ihr Herz raste. Sie wollte aufwachen, doch es ging nicht. Die Stimme in ihrem Kopf hielt sie gefangen. Eine Stimme, die sie nie wieder hören wollte. Jägerin....komm zu mir Die Worte hallten in ihrem Kopf, wie ein dumpfes Echo. Sie kannte diese Stimme und wollte es nicht wahrhaben. Kämpfte dagegen an. Bilder schossen ihr durch den Kopf. Es war seine Stimme. Seine dunkle Gestalt. Sauron. Dein Bruder ist schon hier......komm zu mir Mit lautem Knurren wachte sie plötzlich auf, bleckte die Zähne und riss die Augen auf. Die blauen Muster auf ihrem Fell verblassten sofort, sodass Ceana sie auch jetzt nicht sehen würde. Um sie herum war alles ruhig. Der Mond stand immer noch still am Himmel, sie hatte also nicht lange geschlafen. Ihr Atem ging stoßweise und Ceana glaubte keine Luft mehr zu bekommen. Ihr mächtiger Körper zitterte, und ihre Augen waren schreckgeweitet. Schmerzlich verzog sie das Gesicht. Das konnte nicht sein. Das durfte einfach nicht sein. Wie erwartet schlief Ceana nicht wieder ein, und wollte es auch gar nicht. Wollte seine Stimme nicht nochmal hören. Die Qualen waren zu groß. Sie döste den Rest der Nacht einfach vor sich hin. Die friedliche Ruhe des Ortes beschlich ihr Herz, konnte es jedoch nicht von ihren schmerzlichen Gedanken befreien. Sie wusste nicht ob es die Sorge um ihren Bruder war, oder schlichtweg die Tatsache das er vor einiger Zeit so plötzlich verschwand. Sie wollte nicht an die Stimme denken, die so schreckliche Worte gesagt hatte. Ceana glaubte fest daran das Martainn sie nicht hintergehen würde, aber dennoch keimte eine innere Unruhe in ihr auf, die sie nicht aufzuhalten vermochte. Stunden lag sie noch so da, bis die Nacht langsam den neuen Tag heranließ. Sie beobachtete das Farbenspiel, als Sonne und Mond ihre Position tauschten, und genoss die ersten warmen Lichtstrahlen der hellen Scheibe. Doch kaum stand die Sonne hoch genug am Himmel, drang lautes Poltern an ihre Ohren. Es kam aus der Hobbithöhle, und klang als wäre irgendjemand über etwas gestolpert. Ein lauter Fluch und anschließendes Gejammer, bestätigten ihre Vermutung. Es schien eine Angewohnheit bei Zwergen zu sein immer so einen Krach machen. Kurz darauf war wieder Stille eingekehrt. Ceana blieb liegen und beschloss, einfach draußen zu warten bis die anderen kamen. So lange würde es ja wohl nicht mehr dauern, schließlich wollten sie heute aufbrechen. Nach etwa einer Stunde konnte die Wölfin hören, wie unter ihr leise die Tür geöffnet wurde, und der erste Zwerg den Kopf raus streckte. „Hier ist sie nicht“, hörte sie den rothaarigen Zwerg sagen, der sich nach allen Seiten umschaute. „Sie muss hier irgendwo sein, schau richtig nach“, befahl Dwalin, der jetzt ebenfalls nach draußen trat. Ceana musste grinsen. Anscheinend suchen sie nach ihr, ein Blick nach oben wäre da eventuell hilfreich gewesen. Mittlerweile hatten auch Gandalf und die anderen Zwerge das Haus verlassen, doch keiner konnte die Wölfin ausfindig machen. Die gab auch keinen Laut von sich, sondern beobachtete das Schauspiel amüsiert. Das aber auch keiner auf die Idee kam, mal nach oben zu sehen. Na ja, vermutlich gingen die Zwerge auch nicht davon aus, das Ceana auf dem Dach lag. Nach wenigen Minuten gab Ceana jedoch nach. Mit einem eleganten Sprung war sie von Dach, und landete genau hinter den Zwergen. „Falls ihr mich sucht, ich bin hier“, meldete sie sich, konnte sich den neckischen Unterton jedoch nicht verkneifen. Die meisten brummten irgendwas in ihren Bart, bevor sie sich zu ihren Ponys aufmachten. Einzig Gandalf musste schmunzeln, und die beiden Brüder schenkten ihr ein Grinsen. Na wenigstens konnte man mit denen ein bisschen Spaß haben. „Was ist mit Bilbo?“ Ceana konnte den Hobbit nirgendwo sehen, und wandte sich fragend an die anderen. „Der kommt nicht“, brummte Dwalin nur, worauf einige betrübt nickten. „Kommt jetzt, wir müssen los!“, knurrte Thorin und befahl zum Aufbruch. Ceana verdrehte die Augen. Freundlich wie eh und je der Zwerg. „Ich nehme mal an das ihr kein Pferd benötigt?“, wandte sich Gandalf wissend an die Jägerin, als er sich auf den Rücken seiner Fuchsstute schwang. „Ganz recht. Ich ziehe es vor als Wolf durch die Lande zu streichen“, nickte Ceana ihm zu, und gesellte sich zu Kili und Fili, als alle gemeinsam aufbrachen.Die beiden waren jetzt mit ihr auf Augenhöhe, was die Unterhaltung wesentlich angenehmer machten. Die Ponys tänzelten anfangs etwas unruhig, als die schwarze Wölfin näher kam. Sie schienen aber schnell zu spüren das von der Jägerin keine Gefahr ausging, da sie sich schnell wieder beruhigten. „Warum?“, fragte plötzlich Kili, als sie Hobbingen schon hinter sich ließen. Er ritt genau neben ihr, und daneben sein Bruder. Der schaute sie ebenfalls neugierig an. „Mhm?“, machte Ceana bloß, und konnte ihn nicht ganz folgen. Sie hatten die ganze Zeit geschwiegen, weshalb sie wieder ihren Gedanken nachhing. So sehr sie es auch wollte, sie konnte die Worte in ihrem Traum einfach nicht vergessen. Was, wenn sie wahr sind, wenn Martainn wirklich bei ihm ist. Sie schüttelte heftig den Kopf. Nein, sie vertraute ihm. Er würde so etwas nicht tun. Kili und Fili entging ihr merkwürdiges Verhalten nicht. Sie schauten sich ratlos an, beschlossen aber nicht weiter darauf einzugehen. „Warum du als Wolf umher streifst meine ich. Warum nicht als Mensch?“, fragte er nun ausführlicher. „Weil ich als Mensch schwach bin.“, begann sie zu erklären, und hätte schwören können, das jetzt auch einige der anderen Zwerge lauschten. „Ich kann weder mit Waffen umgehen, noch mich anderweitig verteidigen.“ Bevor sie jedoch weiter reden konnte, hörten sie auf einmal eine aufgeregte Stimme hinter sich. „Wartet. Wartet auf mich!“ Alle brachten ihre Ponys zum stehen und schauten verwundert nach hinten. Gandalfs Gesicht zierte ein zufriedenes Lächeln und auch Ceana musste grinsen, als sie sah, wer da flinken Fußes auf sie zugerannt kam. „Ich komme mit!“, rief Bilbo, der mit der Schriftrolle über seinem Kopf wedelte, bis er schwer atmend bei der Gemeinschaft ankam. „Ich habe unterzeichnet.“ Keuchend reichte er dem alten Zwerg das Pergament. Balin nahm das Schriftstück noch kurz in Augenschein, bevor er den Hobbit zufrieden anlächelte. „Es scheint alles in Ordnung zu sein.Willkommen in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild“, verkündete er. „Gebt ihm ein Pony“, kam es von Thorin, der ganz vorne ritt und den Zug anführte. Bilbo stockte kurz, bevor er hastig abwinkte. Pferde und Ponys waren ihm nicht geheuer, geschweige denn darauf reiten. „Ach, das ist nicht nötig.“ „Er kann ja auch auf Ceana reiten“, warf Kili lachend ein, worauf Bilbo ihn perplex anstarrte. Bevor Kili aber noch irgendwas sagen konnte, schnappte Ceana gespielt nach seinem Pony. Das arme Tier sprang erschrocken zur Seite und bockte so sehr, das der dunkelhaarige zu tun hatte nicht runter zu fallen. „Hey!“ Fili konnte sich sein Lachen nur schwer verkneifen, und auch Ceana kämpfte um es zu unterdrücken. „Ich muss doch mal sehr bitten. Sehe ich vielleicht aus wie ein Pferd?“, empörte sich die Wölfin, worauf alles in heiteres Gelächter ausbrach. Wenn Tiere ausgefeilte Mimik hätten, würde ihr Gesicht garantiert Bände sprechen. Auf ihr reiten, soweit kommts noch! „Wie gesagt, ich brauche kein Pony“, versuchte Bilbo es erneut. „Ich kann auch gut zu Fuß mithalten. Ich habe nämlich schon viele Wanderungen mitgemacht, wisst ihr?“ Die Zwerge machten sich nicht viel aus seinen Einwänden, und hoben ihn lachend auf ein Pony, das sie extra für ihn mitgenommen hatten. Das Bild, welches er daraufhin abgab, war ziemlich amüsant. Er schien sichtlich nervös und versuchte sich so gut es ging nicht auf dem Pony zu rühren, als der Trupp sich wieder in Bewegung setzte. „Was sollte das?“, fragte Kili nun leicht eingeschnappt zu der Wölfin, worauf Ceana ihn belustigt von der Seite an schielte. „Ganz einfach. Wie du mir, so ich dir.“, grinste sie ihn schadenfroh an. „Tja Bruderherz, damit hast du nicht gerechnet.“ ,lachte der Blonde, der sich darüber köstlich amüsierte. “Ach, du findest das also komisch?“, meckerte er mit Fili, grinste dabei aber schelmisch. Wirklich böse sein konnte er ihm nicht. „Um ehrlich zu sein, ja“, war Filis vergnügte Antwort. Kili gab daraufhin ein aufmüpfiges „Pfff“ von sich. „Na wartet, das bekommt ihr wieder. Alle beide“, drohte der jüngere von beiden Brüdern verheißungsvoll, bevor alle drei untereinander Blicke tauschten und anfingen zu lachen. Das sie dabei missmutig beobachtet wurden, bekamen sie gar nicht mit. „Sie scheinen sich gut zu verstehen“, lächelte Gandalf amüsiert, der weiterhin neben Thorin ritt, und dessen Blick nach hinten bemerkt hatte. Der schwarzhaarige brummte etwas unverständliches in seinen Bart und wandte seinen Blick wieder nach vorne. Es war nicht zu übersehen, das er ihr nicht traute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)