Draugluins Erben von Sachmet24 (Pakt der Wölfe) ================================================================================ Ankunft in Hobbingen -------------------- Die Sonne war bereits untergegangen, als die Jägerin nach etlichen Wochen im Auenland ankam. Sie hat etwas länger gebraucht als sie erst dachte, da ihr unterwegs bewusst wurde, das sie keinen blassen Schimmer hatte, wo dieser Ort lag. Nur durch Zufall hatte sie hierher gefunden. Wenn man davon absah, war die Reise weitestgehend problemlos verlaufen, nur ganze drei mal musste Ceana sich gegen eine Horde Orks behaupten, aber das war für die große Werwölfin kein wirkliches Hindernis. Anfangs hatten alle drei Gruppen den gleichen Fehler begangen, und Ceana nur ehrfürchtig angesehen. Sie hatten nicht den Feind in ihr gesehen, der sie nach dem Fall Saurons wurde, sondern den Verbündeten, der damals vom dunklen Herrscher erschaffen wurde. Als die Orks ihren Fehler bemerkten, war es bereits zu spät. Die ersten waren ihr schon zu Opfer gefallen, und der Rest versuchte unter lautem kreischen zu fliehen. Ceana grinste jedes mal innerlich, bevor ihr Jagdtrieb durchkam, dem keiner entkommen konnte. Einen nach dem anderen hatte sie sich geholt und mit Vergnügen die Kehle durchgebissen. Sie wurde nicht umsonst die schwarze Jägerin genannt. Nun stand sie vor diesem friedlichen Ort, der sich Hobbingen nannte, und kam sich total fehl am Platz vor. Eine dunkle Bestie wie sie, an einem idyllischen Ort wie diesem, das passte einfach nicht zusammen. Bevor Ceana aber weitere Gedanken an so etwas verschwendete, setzte sie sich in Bewegung. Elronds Bote hatte etwas von einem Zeichen gesagt, das ihr zeigen sollte zu welchem Haus sie musste. Dort würde ein Istari namens Gandalf auf sie warten. Das gestaltete sich schwieriger als gedacht, und so irrte sie eine ganze Weile durch die Gegend. Gerade als sich schlechte Laune in ihr ausbreiten wollte, sah sie in der Ferne einen schwachen blauen Punkt. Zielstrebig ging sie auf das Haus zu, als sie nach paar Metern plötzlich Stimmen neben sich vernahm. Schnell duckte Ceana sich hinter einer Hecke, die allerdings so niedrig war, das sie ihre ganze Gestalt nicht verbergen konnte. Als Wolf war sie sehr groß. Für diesen Ort eindeutig zu groß. Schnell wandelte sie sich in einen Menschen, und war so vor den Augen anderer geschützt. Die Situation kam ihr im nächsten Moment so grotesk vor, das sie sich wieder aufrichtete und ihren Weg fortsetzte. Als Mensch hatte sie ja schließlich nichts zu befürchten wenn man sie sah. Als Wolf war das was anderes. Dann wäre die Idylle wahrscheinlich schnell vorbei gewesen. Sie ging durch die kleine Gartenpforte, überquerte die kurze Treppe und stand endlich vor der mit dem besagten Zeichen. Von innen hörte sie lauten Lärm und Gelächter, was aber sofort abbrach, als sie energisch gegen die braune Tür klopfte, um überhaupt gehört zu werden. Nach einem kurzen Moment wurde die Tür geöffnet und ein kleiner Mann steckte den Kopf raus. Das war dann wohl ein Hobbit. „Guten Abend. Mir wurde gesagt das ich einen gewissen Herrn Gandalf hier finden kann“,lächelte sie den Hobbit an, und versuchte dabei möglichst freundlich zu klingen. Ihre größte Stärke war das nämlich nicht, schließlich hatte sie unter Saurons Herrschaft so etwas nicht gelernt. Wurde also Zeit das nachzuholen. Der Hobbit war anscheinend nicht in der Lage zu antworten, denn er starrte sie nur verwirrt an. „Bilbo...“, drang plötzlich eine leicht verärgerte Stimme aus dem Haus. „Hast du deine Worte verschluckt. Willst du unseren Gast nicht herein bitten.“ Die Tür wurde noch ein Stück weiter aufgeschoben, und ein großer Mann in grauem Gewand und langem Bart trat in ihr Blickfeld. „Ah, Ihr müsst Ceana sein. Ich bin Gandalf der Graue“, begrüßte er sie freundlich, bevor ihm etwas anderes auffiel. Ceana war allein, was eigentlich nicht sein sollte. Seine Augen verengten sich, als er sich wieder zu ihr wandte. „Ich hatte nach zwei Wölfen rufen lassen, wo ist euer Bruder?“, flüsterte er misstrauisch, nachdem er kurz seinen Blick schweifen lassen hatte. „Er verschwand vor einiger Zeit aus dem Nachtwaldgebirge. Ich weiß nicht wo er jetzt ist.“, erklärte Ceana ihm und hoffte das jetzt nicht schon alles zu Ende war, bevor es richtig begonnen hatte. Traurig blickte sie den Istari an. Gandalf erkannte das sie die Wahrheit sprach und nickte leicht. „Elrond wusste man kann ihm nicht trauen. Er sah es damals schon in seinen Augen.“, drangen die wehmütigen Worte aus seinem Mund. „Er wird nichts unrechtes tun, er hat es versprochen.“, sagte Ceana schnell. Er würde sie nicht verraten, nicht ihr eigener Bruder. „Nun denn, hoffen wir mal das sein Fehlen kein schlechtes Omen ist. Kommt, tretet ein“, kommentierte Gandalf und diesmal war es Ceana die einfach nur nickte. Das hoffte sie auch. Da Ceana als Mensch nicht so groß war wie Gandalf, musste sie nur leicht den Kopf einziehen als sie eintrat. Warum sind Hobbithöhlen auch so klein. „Ich bin etwas spät dran“, wandte sie sich wieder an den Zauberer.„Ich muss zugeben ich habe mich auf dem Weg hierhin verlaufen.“, erklärte sie ihre Verspätung und Gandalf musste grinsen. „Nun meine Liebe, da seid ihr nicht die einzige.“, schmunzelte der Istari, und schob Ceana an den immer noch verwirrten Hobbit vorbei, in einen angrenzenden Raum. Kaum stand sie im Türrahmen, lagen 13 zwergische Augenpaare auf ihr, die sie neugierig von oben bis unten musterten. Ceana waren die Blicke unangenehm, überspielte das aber mit einem leicht verzehrtem Lächeln. Gandalf schob sich an ihr vorbei und rief einen der Zwerge zu sich, der mit dem Rücken zu ihr, an der Frontseite der langen Tafel stand. „Thorin, darf ich Euch Ceana vorstellen.Sie ist das letzte Mitglied unserer Gemeinschaft. Ceana, das ist unser Anführer, Thorin Eichenschild.“ Ceana konnte den abfälligen Blick in seinen Augen erkennen, als dieser die Frau vor sich von oben bis unten musterte. „Eine Frau!“, donnerte er los, und schien nicht sonderlich begeistert. Sofort ging auch unter den übrigen Zwergen heftiges Gemurmel los. Nur einer schielte hin und wieder zu ihr herüber. Ceana schnaubte verächtlich bei Thorins Aussage und verdrehte die Augen. Das ging ja schon mal gut los. „Mach dir nichts draus, von mir war er auch so begeistert.“, meldete sich auf einmal der Hobbit zu Wort, der nun direkt neben ihr stand. „Hallo, ich bin Bilbo. Bilbo Beutlin.“, verkündete er ihr heiter. Das er sie dabei duzte, störte sie nicht weiter, im Gegenteil. Es machte ihn gleich sympathisch. „Hallo Bilbo, freut mich“, lächelte sie den kleinen Mann an, der ihr Lächeln erwiderte. „Warum sollen wir eine Frau mitnehmen?!“, dröhnte wieder die Stimme des Zwerges, die alle anderen übertönte. „Sie ist nicht irgendeine Frau Thorin“, versuchte Gandalf ihn zu beschwichtigen. „Sie würde uns nur aufhalten!“ Der Zwerg machte seinem Namen alle Ehre. Der war stur wie ein Ochse. Gandalf seufzte genervt und Ceana reichte es langsam. „Woher wollt Ihr das wissen, Herr Zwerg!“, fuhr sie den schwarzhaarigen scharf an und baute sich vor ihm auf.„Woher nehmt ihr euch das Recht, so über mich zu urteilen?“ „Ich urteile über wen ich will, und wenn ich sage Ihr haltet uns auf, dann meine ich das auch so, Weib!“, knurrte Thorin nicht weniger gereizt zurück. Von einer Frau wollte er sich gar nichts sagen lassen. „Dann begeht ihr aber einen großen Fehler“, knurrte Ceana ihn an, welches im gesamten Raum zu hören war. Das knurren eines Wolfes, das aus ihrer Kehle drang. Düster und drohend, wie die Bestie die es ausstieß. Bevor die Situation jedoch eskalieren konnte, ging Gandalf dazwischen. „Na na na, wir wollen doch unsere guten Manieren nicht vergessen!“, sagte er eilig und strafte Ceana mit einem mahnendem Blick. „Das gleiche gilt auch für Euch, Thorin Eichenschild!“ „Natürlich“, kam es von beiden wie aus einem Mund und sie entfernten sich ein paar Schritte voneinander, aber nicht ohne sich dabei vernichtende Blicke zuzuwerfen. Gandalf war genervt, die benahmen wie kleine Kinder. „Hört auf jetzt, deswegen sind wir nicht hier, also setzt euch. Ceana, da hinten neben Kili ist noch ein Stuhl frei.“, brummte der Zauberer und zeigte auf einen leeren Platz neben einem dunkelhaarigen Zwerg. Ceana zeigte sich gehorsam und tat wie ihr befohlen. Schnaufend ließ sie sich auf dem Stuhl nieder und atmete tief durch, zwang ihren inneren Wolf zur Ruhe. Thorin hatte sie ziemlich aufgekratzt. „Hey“, vernahm sie eine Stimme neben sich. Sie drehte sich zur Seite und starrte perplex in ein breit grinsendes Gesicht. „Wie geht’s?“ Ceana zog eine Augenbraue nach oben, und stand kurz auf dem Schlauch. „Äh..gut.“ teilte sie ihm mit und schaute wieder in die Runde. So schnell gab ihr Sitznachbar jedoch nicht auf. „Ich bin Kili, und das hier“, damit zeigte er auf einen blonden Zwerg neben sich „..ist mein Bruder Fili.“ Der Blonde nickte ebenfalls lächelnd. Die amüsierten Gesichter der beiden waren ansteckend, das auch Ceana sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen konnte. „Freut mich Jungs“ „Du bist ziemlich mutig“, begann Kili wieder, worauf Ceana ihn fragend ansah. „Du hast dich mit unserem Onkel angelegt. Das wagen nicht viele“, erklärte ihr nun Fili. „Na hoffentlich liegt das nicht in der Familie“, grinste Ceana nun wieder und schaute dabei auf Thorin, der sich mit einem älteren grauhaarigen Zwerg unterhielt. „Keine Sorge. Wir sind zwar Krieger wie er, aber ansonsten das komplette Gegenteil zu ihm.“, lachte Kili und funkelte Ceana amüsiert an. „Er sagt immer, wegen uns wachsen ihm noch graue Haare.“ Nun war es an Ceana laut zu lachen. „Na dann ist ja gut.“ Die beiden waren wirklich in Ordnung. Sie hatten es geschafft ihr ganz schnell zu guter Laune zu verhelfen. Nach einigen Minuten ergriff Gandalf das Wort und alle anderen Gespräche verstummten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)