Harry Potter, the Real Story von Zaje (die Geschichte beginnt) ================================================================================ Kapitel 16: Abschiede --------------------- Die letzten beiden Tage ihres ersten Schuljahres an Hogwarts verbrachte Sally etwas abgeschottet von den anderen. Sie fühlte sich den anderen so verbunden, konnte ihnen aber nicht zumuten so ein großes Geheimnis für sich zu behalten. Immerhin waren sie alle erst elf Jahre alt und was wenn sie im nächsten Jahr nicht mehr miteinander befreundet waren? Was wenn Charly in einem Streit unüberlegt irgendetwas in die Welt hinausbrüllen würde? Der schlimmste Gedanke allerdings war: Was wenn sie ihr nicht glauben würden? Sie hatte es damals immerhin selbst kaum glauben können, als Professor McGonagall, Alastor Moody und ihre Eltern ihr davon erzählt hatten. Auch wenn es ihr schwer fiel - sie musste es für sich behalten. Sie vertraute sich Dora an, die ihr Dilemma gut nachvollziehen konnte, auch wenn sie nie in so einer Situation gesteckt hatte. »Wenn du darüber reden willst, bin ich immer für dich da. Und Mika hast du doch auch noch oder?«, munterte Dora sie auf und umarmte sie fest. »Du solltest dir von so etwas nicht den letzten Tag an Hogwarts vermiesen lassen. Geh raus, deine Freunde warten schon auf dich.« Mit diesen Worten schob Dora Sally aus der Großen Halle. Zum Abschied verwandelt sich ihre Nase noch in die eines Schweinchens, bis aufs Sallys Gesicht wieder ein Lachen zu sehen war. Die anderen standen in der Eingangshalle und als Sally zu ihnen stieß verstummten die Gespräche. »Alles okay?«, fragte Mischa schließlich in seiner lässigen, direkten Art, woraufhin Sally lächeln musste. »Alles okay«, nickte sie und deutete nach draußen. »Lasst uns die letzte Stunde noch genießen, was haltet ihr davon?« Die anderen brauchten sich nicht lange zu überreden lassen. Ihre Koffer waren alle gepackt und standen schon nach Haus und Klasse sortiert in der Eingangshalle bereit. Die acht Freunde besuchten noch ein letztes Mal den Kraken im Schwarzen See, um ihm einen schönen, ruhigen Sommer zu wünschen, bevor sie auf Sallys Bitten hin alle noch mal bei Hagrid vorbeischauten um sich auch von ihm zu verabschieden. Als sie wieder zum Schloss kamen, standen die Kutschen schon bereit und die ersten Schüler waren schon auf dem Weg zum Bahnhof Hogsmeade. Da ihre Koffer mit an Bord waren, ließen sie den Versuch, sich in eine Kutsche zu quetschen, bleiben und teilten sich zu je zu viert eine Kutsche. Sally landete mit Charly, George und Simon in einer Kutsche, was eigentlich ganz angenehm war. Am Bahnhof wurde ihnen schließlich geholfen die Koffer in die Waggons zu hieven. Die Freunde suchten sich ein Abteil und quetschten sich in das erste freie, das sie fanden. Mit einem einfachen Schwebezauber, stapelte Simon die acht Koffer auf der Gepäckablage, bevor sie sich alle einen halbwegs angenehmen Sitzplatz suchten, auf dem sie es bis nach London aushielten. Charlys Kater war das eindeutig zu bunt, weshalb er sich gleich mal unter den Sitzen verkroch. Simons und Sallys Eulenkäfige wurden mit je einer Hand voll Eulenkeksen und einem Umhang ausgestattet, damit die beiden Tiere zu kreischen aufhören. »Wieso genau teilen wir uns zu acht ein Abteil für sechs?«, fragte Jo gerade, als er sich über Mischas Beine kämpfte um einen Platz am Fenster zu erlangen. Sally saß ihm gegenüber und hatte die Beine bereits eingezogen, da Mischa es sich mit seiner Schlange am Boden gemütlich gemacht hatte. »Weil wir uns so lieb haben, schon vergessen?«, gab George etwas gepresst zurück, nachdem Charly seinen Kopf gegen das Kopfgestell des Sitzes gedrückt hatte, als sie mit aller Gewalt versuchte ihren Hintern zwischen George und Lee auf die Bank zu quetschen. Sally rutschte weiter ans Fenster, doch das brachte George auch nicht aus seiner misslichen Lage. Fred und Simon, die auf der gegenüberliegenden Bank neben Jo saßen, musterten das Spektakel mit schiefgelegten Köpfen. »Mein Gott, jetzt setz dich doch einfach hin«, meinte Lee genervt, schnappte Charly um die Mitte und platzierte sie auf seinem Schoß. Die Rothaarige sah sich kurz um, zuckte mit den Schultern und machte es sich schließlich bequem. Mit dem Rücken lehnte sie sich an das Glas des Abteils und ihre kurzen Beine streckte sie aus, so dass ihre Füße in Georges Schoß lagen. Er warf ihr einen kurzen, beleidigten Blick zu, bevor er mit sich selbst beschloss, dass es so wohl angenehmer war, als die ganze Zugfahrt mit dem Sitzpolster zu knutschen. Mire - Charlys Kater - streckte schließlich den Kopf unter der Bank hervor und beschloss wohl mit sich selber, dass er es auf dem Schoß seines Frauchens bequemer hatte, als unter der Bank von Jo, Fred und Simon. Hogwarts war schon lange nicht mehr zu sehen, bis sie alle endlich eine halbwegs angenehme Sitzposition gefunden hatten. »Wenn das ab nun jedes Jahr so ist, dann bin ich mir nicht sicher ob ich noch mit euch befreundet sein will«, meinte Lee, der gerade Mires Hintern im Gesicht hatte, nachdem dieser beschlossen hatte er müsse sich erst drei Mal um sich selbst drehen, bevor es in der gleichen Position wie vorher viel gemütlicher war. »Heul doch«, gab Charly zurück und streckte ihm die Zunge entgegen. Lee verdrehte die Augen und widerstand nur schwer dem Versuch Charly entweder in die Seite zu pieksen oder sie einfach runter zu werfen. Aber nachdem er wusste, dass das definitiv in heillosem Chaos enden würde, ließ er es lieber gleich bleiben. Die Dame mit dem Servierwagen ließ Simons Meinung nach viel zu lange auf sich warten. Als sie dann schließlich die Abteiltür öffnete und Charly aus Versehen an den Haaren zog, wäre es ihm allerdings lieber gewesen, dass sie gar nicht gekommen wäre. Charly schimpfte vor sich hin, während Mire zustimmend miaute. Natürlich gab er seinem Frauchen recht, sonst bekam er Streichel-Entzug. Fred und George versuchten sich mit ihren Bestellungen lautstärkemäßig zu übertrumpfen, während Mischa drei Mal rief, dass er gerne eine Kürbispastete möchte. Lee versuchte Charly davon abzuhalten auf die alte Dame loszugehen, während Simon wild gestikulierend auf die Frau einredete, dass Charly eigentlich ganz harmlos war und ob er bitte, bitte einen Schokofrosch haben könnte. Sally und Jo starrten mit halb offenen Mündern auf die Szenerie und warfen sich einen kurzen Blick zu, bevor sie beide laut zu lachen begannen. Die Dame mit dem Servierwagen sah aus als würde sie gleich in Tränen ausbrechen, warf Mischa gleich drei Kürbispasteten zu, drückte Simon einen Stoß Schokofrösche für alle in die Hand und bewarf Charly, George und Fred kurzerhand mit einer Hand voll Lakritzzauberstäbe, bevor sie die Abteiltür schloss und so schnell es ging mit ihrem Servierwagen davon huschte. Es wurde still in dem Abteil und selbst Mia - Mischas Schlange - Mire und die beiden Eulen Oliver und Nikki gaben keinen Laut von sich. »Was war das denn gerade?«, fragte Jo schließlich in die Stille hinein. »Ich denke nicht, dass wir nächstes Jahr noch etwas von ihr bekommen«, gab Charly dann als Antwort und musterte einen nach dem anderen, bevor sie zu lachen begann und die anderen mit einstimmten. Während der restlichen Fahrt spielten sie noch ein paar Spiele, knabberten an ihren Leckereien und hielten - zumindest im Fall von Lee und Charly - noch ein Nickerchen. Draußen begann es langsam zu dämmern und George verschränkte die Hände hinter dem Kopf, während er nach draußen blickte. »Wir sollten uns in den Ferien mal treffen. Ich denke Mum kommt damit klar, wenn ihr alle für ein paar Tage bei uns einmarschiert, was meinst du, Fred?« »Ich denke Mum muss damit klar kommen«, gab der Rotschopf zurück und lachte leicht. »Wie wollt ihr eurer Mutter eigentlich erklären, dass ihr verloren habt?«, fragte Jo die beiden und musterte sie abwechselnd, ein schelmisches Grinsen auf den Lippen. »Was verloren?«, fragte George und hob eine Augenbraue. »Eure Würde. Und die Ehre den Hauspokal euer Eigen zu nennen.« Fred und George wechselten einen kurzen Blick, bevor Fred Jo auf den Oberarm boxte und George meinte: »Gryffindor war immerhin auf dem zweiten Platz, nicht wahr, Simon?« Er grinste dem Carter zu, welcher die Augen verdrehte aber lachte. »Ist doch egal. Dann hat Slytherin halt gewonnen - nächstes Jahr machen wir euch fertig«, stimmte sich Simon siegessicher und grinste. »Wie kommst du darauf?«, fragte Mischa und hob die Brauen. »Ich fang nächstes Jahr im Quidditchteam an, da können wir einige Punkte gut machen. Jetzt war es Sally, die auflachte und meinte: »Fred, George und ich wollen auch ins Team, also machen wir euch schon mal fertig. Und die Slytherins schaffen wir auch noch.« Sie zwinkerte George kurz zu, bevor sie sich an Mischa wandte, der nun wieder das Wort erhob. »Oho, das ist aber eine Ansage. Ich will nächstes Jahr auch ins Team, also nehmt euch in Acht meine Freunde.« Die Diskussion um den Hauspokal ging noch eine Weile so weiter, bis Charly und Lee wieder aufwachten und der Zug immer langsamer wurde. »Ich denke wir sind da«, meinte Sally, die ihre Stirn an die Scheibe gedrückt hatte, um etwas erkennen zu können. Sie kniff die Augen zusammen und entdeckte gerade ihre Eltern, die begeistert winkten, als die anderen sich ebenso an die Scheibe drückten um etwas zu sehen. »Oh Gott, die Verrückte ist auch wieder da!«, rief Charly aus und deutete auf Mika, die ihnen begeistert winkte, nachdem sie sie erkannt hatte. »So verrückt ist sie gar nicht. Du hast nur ein Problem mit Menschen«, meinte Simon sachlich, bevor er auf die Sitzbank kletterte und Sally die beiden Käfige reichte. »Das war's wohl jetzt mit der Zauberei, oder?«, fragte Lee missmutig, als er auf die andere Bank stieg um die Koffer an seine Besitzer weiterzureichen. Es war ein ziemliches Gedränge und Sally war sich sicher, dass ihre Arme und Beine mit unzähligen blauen Flecken übersät sein würde, sollte sie es je lebend aus diesem Abteil schaffen. Nach einigem Geschimpfe und Gedränge, fand sich die bunte Truppe am Gleis 9 3/4 wieder. In schönster Manier versperrten sie den Waggonausgang, um sich voneinander zu verabschieden. Charly viel jedem theatralisch um den Hals und tat gerade so, als würde sie sie mehrere Jahre nicht mehr zu Gesicht bekommen. »Ist ja schon gut«, lachte Simon und tätschelte ihr den Rücken. »Ich muss wirklich los, meine Eltern und Emily warten schon. Wir sehen uns, Leute!«, verabschiedete er sich, drückte Sally noch einmal kurz an sich, bevor er davon ging. Fred und George hatten begonnen gespielte Schluchzer von sich zu geben um Charly etwas aufzuziehen. Nachdem sie die beiden gleichzeitig umarmt und ihnen danach je einen Klaps auf den Hinterkopf verpasst hatte, hörten sie auf und grinsten von einem Ohr zum anderen. »Wir melden uns dann bei euch nachdem wir mit Mum geredet haben. Wir sehen uns!« Die beiden verschwanden, kurz nach ihnen folgten Lee und Charly. »Ich werde dann auch gehen, meine Eltern warten schon«, meinte Sally schließlich und lächelte Mischa und Jo zu. »Es war ein tolles Jahr - und ich … bin froh, dass wir uns kennen gelernt haben«, stammelte sie etwas unbeholfen und wusste nicht recht was sie tun sollte. Mischa nahm ihr die Entscheidung ab, indem er sagte: »Ja, es war wirklich toll. Und nächste Jahr wird noch besser.« Ohne groß darüber nachzudenken umarmte Sally den Slytherin und drückte ihn fest an sich. »Du hast Recht. Nächstes Jahr wird noch besser.« Sie löste sich wieder von ihm und wandte sich dann zu Jo. Sofort wurde sie rot und hielt ihm die Hand hin. »Wiedersehen«, murmelte sie und wich seinem Blick aus. Ihr Herz pochte so laut gegen ihre Brust, dass sie sich sicher war, dass der ganze Bahnhof etwas davon hatte. »Ach, Mischa bekommt eine Umarmung und ich nicht?« »Du bekommst immerhin einen lauwarmen Händedruck«, lachte Mischa, klopfte seinem Freund auf die Schulter und zog samt Koffer und Schlange von dannen. »Okay~« Sally verdrehte die Augen und umarmte Jo kurz. »Erzähl es ja nicht Charly, die mag dich nicht.« »Die wird mich schon noch mögen, glaub mir«, gab Jo mit einem frechen Zwinkern zurück. »Schönen Sommer, Jo.« »Dir auch, Sal.« Sie hob noch einmal kurz die Hand, bevor sie nach Olivers Käfig und ihrem Koffer griff. Ein strahlendes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie auf ihre Familie und Mika zuging, die bereits Dora in Empfang genommen hatten. Mika fiel ihr stürmisch um den Hals und machte ihr mehr als deutlich klar, dass sie jede Einzelheit des Schuljahres erfahren wollte. Nachdem Andromeda Mika nur mit Mühe wieder von Sally loseisen und sie in Nymphadoras Richtung schieben konnte, hatte auch sie endlich die Möglichkeit ihre Tochter zu umarmen. »Ich freue mich, dass du wieder da bist«, meinte sie und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. »Ich bin auch froh, Mum.« Sally lächelte ihr zu, bevor sie auch Ted umarmte. »Schön dich wiederzusehen. Wir war dein Schuljahr?« »Es ist auch schön dich wiederzusehen, Dad. Und das Schuljahr war …« Sie löste sich von ihm und wandte sich kurz um, um nach Simon und den anderen Ausschau zu halten. Sie entdeckte Jo nicht unweit von ihnen entfernt bei seinen Eltern. Er fing ihren Blick auf und zwinkerte frech, was sofort dafür sorgte, dass sich ein Lächeln auf ihren Lippen bildete. »… einfach fantastisch«, beendete Sally zufrieden ihren Satz und wandte sich wieder ihrem Vater zu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)