Harry Potter, the Real Story von Zaje (die Geschichte beginnt) ================================================================================ Kapitel 6: Zwillinge, Rastalocken und Russen -------------------------------------------- Die Zeit verging schnell und Sally war sich sicher, dass sie noch nie so viel gelacht hatte – sie hatte schon richtige Bauchschmerzen! Auch Simon hatte seinen Spaß dabei, das Mädchen zum Lachen zu bringen. Draußen begann es bereits zu dämmern, als Sally hinaussah. Simon stand auf und streckte sich. »Ich werd mal meine Schwester suchen gehen, okay?« Sally nickte. »Treffen wir uns dann wieder hier? Ich seh mir mal den Zug an. Vielleicht treffe ich bekannte Leute…« Sally runzelte etwas die Stirn und Simon kicherte leise. Insgeheim hoffte sie, dass sie Sophie wieder treffen würde. »Klar. Bis später.« Simon hatte sie wieder aus ihren Gedanken zurückgeholt. Sally steckte sich den letzten Schokofrosch in den Mund und verließ das Abteil. Sie ging nach links; Simon war nach rechts gegangen. Sally hatte ein Lächeln im Gesicht; in jedem Abteil an dem sie vorbeikam, saßen Schüler, die lachten und sich auf ein weiteres Jahr in Hogwarts freuten. Nachdem sie schon eine Weile gegangen war und weder Sophie noch Nymphadora getroffen hatte, wollte sie schon wieder umdrehen. Doch sie hielt mitten in der Bewegung inne, da sie Stimmen vernommen hatte, die sich gerade stritten. Sie war einfach zu neugierig, als dass sie zurückgehen hätte können. Und so traf sie auf eine Gruppe Jungen, die sich gerade alle möglichen Schimpfwörter an den Kopf warfen. Da waren zwei Blondschöpfe, zwei mit roten Haaren, die offensichtlich Zwillinge waren und eine schwarzer Junge mit Rastalocken. Ein sehr schmächtiger Junge mit braunen Haaren und einer dicken Brille stand etwas abseits und beobachtete angsterfüllt das Szenario, das sich ihm bot. Man erkannte gleich, dass vier gegen einen waren. Naja. Zumindest jetzt. Denn als Sally näher herangetreten war, erkannte sie, dass bereits zwei Jungen am Boden lagen. Allerdings bezweifelte sie, dass die beiden mit Flüchen K.O. geschlagen wurden; die Jungs waren alles Erstklässler. Das erkannte Sally sofort, denn sie hatten alle schon ihre Hogwartsumhänge angezogen; niemand trug allerdings ein Wappen. »Hey, Kleine! Geh zur Seite!«, rief einer der Burschen. Sally erschrak etwas; sie wusste nicht mal wohin sie ›zur Seite gehen‹ sollte. Denn ehrlich gesagt war in dem Gang nicht gerade viel Platz. Doch ohne, dass sie sich den Kopf darüber zerbrechen musste, stand sie schon im Abteil der Jungs. Ein blonder Junge, mit dunkler Haut, holte gerade aus und schlug dem anderen Blonden mitten ins Gesicht. Dessen Nase fing zu bluten an und er rief: »Wenn mein Vater das erfährt! Ihr werdet noch von mir hören!« »Das will ich auch hoffen; ich bin noch nicht fertig mit dir, Montague!«, brüllte ihm der Junge hinterher, der ihm die Nase blutig geschlagen hatte. »Wer war das?«, fragte Sally. »Das war Nathan Montague und seine Anhängsel. Halt dich fern von denen. Sind komplette Volltrottel«, erklärte der Blonde, als er ins Abteil zurückkehrte. Er ließ sich auf den Sitz neben den rothaarigen Zwillingen fallen. Der Braunhaarige mit der Brille bedankte sich gefühlte hundert Mal bei dem Blonden, bevor er in irgendeine Richtung flüchtete. Sally stand nun als einzige mitten im Abteil und wusste nicht, was sie tun sollte. »Willst du dich nicht setzen?«, fragte einer der vier. Es war der Junge mit den Rasterlocken. »Ähm…okay…?« Sally zuckte die Schultern und ließ sich auf den freien Platz neben der Tür fallen. Doch sogleich schrie sie auf und stand wieder mitten im Abteil. Der blonde Junge lachte. »Das ist nur Mia. Sie ist ganz zahm. Zumindest wenn ich das will.« Er lächelte etwas hinterlistig und nahm die Natter, die sich über den Boden schlängelte, auf den Arm. Sally setzte sich wieder hin. »Wer bist du eigentlich?« Sie brauchte einige Momente, in denen sie sich von dem Schreck der Schlange wieder erholte. Sie hatte ja kein Problem mit den Tieren, da ihre Freundin ja so vernarrt in Schlangen war. Aber sie hatte einfach nicht damit gerechnet, dass die Otter aus dem Sitz rauskroch. »Ich bin Sally…Tonks«, fügte sie (wieder) nach kurzem Zögern hinzu. Sie sah die Jungs fragend an. Der Blonde begann. »Ich bin Michail Perov.« Der Junge mit den Rasterlocken folgte. »Ich bin Lee Jordan.« Dann waren die beiden Rothaarigen an der Reihe. »Fred und George Weasley, zu Diensten«, meinten sie gleichzeitig und grinsten bis über beide Ohren. »Okay. Ich sag‹s gleich – ich werde euch nie auseinander halten können«, meinte Sally an die Zwillinge gewandt und die beiden lachten. »Das haben wir schon öfter gehört«, zwinkerte der rechte der beiden. »Hey, Kleine. Kommst du?« Jemand hatte die Abteiltür geöffnet. Und dieser Jemand war niemand anderes als »Dora!« Sally sprang auf und fiel ihrer Schwester um den Hals. Dann wandte sie sich an die Jungs. »Das ist meine Schwester«, meinte sie nur, denn Dora hatte sie schon halb zur Tür hinausgezogen. Sally winkte den Jungs zum Abschied. »Wir sehn uns.« Fred und George. »Bis später.« Lee. »Tschau.« Michail. Dora rief noch »Hoffentlich sehen wir uns am Hufflepufftisch wieder« über ihre Schulter und grinste. Die beiden gingen den Gang hinunter zu dem Abteil, indem Sally mit Simon gesessen hatte. »Ich suche dich schon die ganze Zeit; ich wollte dir sagen, dass du dich langsam umziehen solltest, da wir bald da sind. Außerdem freut es mich, wenn du schon Freunde gefunden hast. Wer waren die denn?« »Michail Perov, Lee Jordan und Fred und George Weasley«, wiederholte Sally. »Fred und George Weasley?« Dora lachte leicht. »Ihr Bruder Charlie ist in meinem Jahrgang; Gryffindor. Ganz cooler Typ.« Sie waren beim Abteil angekommen. Simon war auch wieder da und hatte schon seinen neuen Hogwartsumhang an. »Da bist du ja«, rief er erleichtert aus, als Sally durch die Tür kam. Er war ganz blass geworden; er war bestimmt schon nervös. »Ja ich bin wieder da. Kleine Komplikation, mit der ich nicht gerechnet hätte. Erzähl ich dir später. Simon, das ist meine Schwester Dora. Dora das ist Simon«, stellte sie die beiden einander vor. Während sie sich begrüßten war Sally damit beschäftigt, dass sie ihren neuen Umhang aus dem Koffer fizelte. Sie warf ihn sich über und ließ sich dann wieder auf ihren Platz fallen. »Bis später dann, Kleine. Tschau, Simon. Und ich kann nur wiederholen, was ich zu jedem Erstklässler sage: Hoffentlich sehen wir uns am Hufflepufftisch wieder~« Grinsend verließ Dora das Abteil und schloss die Tür hinter sich. »Deine Schwester ist ziemlich…« »Eigenartig, ich weiß.« Sally kicherte leicht. »Sag mal. Ist sie eine Metamorphmaga? Das kann unmöglich ihre normale Haarfarbe sein.« Sally giggelte wieder und meinte dann: »Ja ist sie.« Jetzt wurde Simon einiges klar und er nickte, dass er verstanden hatte. Sally erzählte ihm, was ihr gerade passiert war. Von dem Streit zwischen den Jungs und wie sie dann im Abteil der vier Burschen gelandet war. »Michail Perov sagst du? Das ist ein russischer Name.« Sally runzelte die Stirn. »Russisch? Wie geht das denn?« Das Mädchen war ganz verwirrt. Simon zuckte die Schultern. »Keine Ahnung. Eigentlich müsste er nach Durmstrang gehen. Du weißt schon. Die Schule, die dort irgendwo liegt…« Sally nickte. »Ja.« Eigentlich wusste sie es zwar nicht, aber das musste Simon ja nicht wissen. Die beiden hörten auf sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn der Zug blieb mit lautem Quietschen stehen. Simon und Sally sahen sich an und lächelten. »Auf nach Hogwarts, würd ich sagen.« Das Mädchen nickte und folgte seinem neuen Freund nach draußen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)