Harry Potter, the Real Story von Zaje (die Geschichte beginnt) ================================================================================ Kapitel 1: Happy Birthday, Sally! --------------------------------- Schweißgebadet wachte Sally auf. Sie atmete schnell und ihr Herz raste wie nach einem Marathon. Schon wieder dieser Traum. Dieser Alptraum. Diese Schreie. Diese grünen Blitze. Und immer dieses furchtbar hohe, kalte Lachen. Sonnenstrahlen krochen in den Raum. Sally setzte sich auf und bemerkte, dass irgendjemand die Vorhänge in dem sonnengelben Zimmer zurückgezogen hatte. Sie gähnte und streckte sich. Dann hatte sie plötzlich einen Motivationsschub und versuchte sich aus einem Knoten Bettdecke zu befreien, was allerdings kläglich scheiterte und sie im Endeffekt genau das Gegenteil von aufstehen bezweckte. Sie hing nun mit dem Kopf übers untere Bettende und konnte dadurch die Staubflusen unter dem Bett sehen, die so zahlreich vorhanden waren, dass man glauben könnte, Sally hätte in ihren jungen Jahren schon mehrere Morde begangen. Vielleicht hatte aber auch die Schlange, die unter ihrem Bett saß, diese Morde auf ihrem Konto. Sally legte den Kopf etwas schief und grinste. »Hallo, Sergej«, begrüßte sie die kleine Otter freundlich. Sergej zischte zur Antwort und schlängelte sich unter dem Bett hervor. Es dauerte nicht lange und schon hatte er es sich bequem gemacht; er hatte sich Sallys Unterschenkel – der senkrecht in die Höhe stand – hoch geschlängelt und den kleinen Kopf auf ihrer Fußsohle abgesetzt. »Sag mal, ist Mika auch hier?«, fragte die Schwarzhaarige, während sie weiterhin die Unterseite ihres Bettes begutachtete. Sergej zischelte. Natürlich war sie da, es war nichts anderes zu erwarten gewesen. Ihre Schlange würde kaum von selbst hier eintrudeln. Dennoch war Sally so erfreut über diese Nachricht, dass sie sich auf den Rücken rollte, Sergej Zeit ließ sich auf ihrem Oberschenkel fest zu wickeln, aufsprang und zum Fenster hastete. Tatsächlich. Dort unten im Gras hockte Mika, die über irgendwas sehr belustig schien. Es dauerte nicht lange bis Sally die Quelle davon sah: Ihre Schwester Nymphadora. Sally war wenig verwundert und als sich Mika bereits im Gras kugelte vor Lachen, juckte es Sally selbst nach unten zu gehen. Sergej hatte sich inzwischen um ihre Schultern gehängt und sah ebenso nach draußen. Er ließ ein vergnügtes Zischeln hören, als er seine Besitzerin sah und forderte Sally leise auf, ihn runter zu lassen. Das tat sie auch und schon war Sergej durch den offenen Spalt ihrer Tür verschwunden. Sally trat zu ihrem Kleiderschrank. Was würde sie heute anziehen? Es war immerhin ein besonderer Tag. Doch die Entscheidung wurde ihr durch eine aufbrausende Person abgenommen. »Guten Morgen, Schatz. Alles Gute zum Geburtstag!«, flötete eine Stimme und schon wurde ihre Zimmertür aufgerissen. Andromeda Tonks kam, mit einem strahlendem Lächeln und ausgebreiteten Armen, auf Sally zu und umarmte diese. »Danke, Mum!« Andromedas Augen leuchteten, wie jedes Mal wenn Sally sie »Mum« nannte. »Na dann zieh dich mal an. Mika ist da. Und Dora und Papa warten schon! Hier, dein erstes Geschenk.« Andromeda drückte Sally das kleine Paket in die Hand, welches sie kurz zuvor am Bett abgelegt hatte. Sally fühlte daran. Anziehsachen. Eindeutig! »Das ist von Papas Eltern. Die werden heute übrigens auch noch kommen. Und jetzt beeil dich!« Andromeda lächelte ihrem kleinen Schützling zu, gab ihm einen Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Sally öffnete das Päckchen vorsichtig um das Papier nicht zu zerstören. Es enthielt eine kurze Jeanshose und hellgelbes Spaghettitop; ideal also für den Sommer. Das Mädchen grinste übers ganze Gesicht und las noch die beiliegende Karte, bevor sie in ihre neuen Sachen schlüpfte. Stolz trat Sally vor den Spiegel und grinste sich zu. Sie nahm die Bürste aus dem Schrank heraus und begann ihre Haare zu entwirren. Wenige Minuten später tappte das Mädchen die Treppe runter. »Morgen!«, rief Sally laut, auch wenn wahrscheinlich niemand hier drinnen war. Sie warf einen Blick auf die Uhr; Mittag. »Guten Morgen, Sally. Alles Gute!« Ted Tonks kam gerade vom Garten und grinste übers ganze Gesicht, wie seine Frau. Er umarmte Sally und gab ihr einen Kuss auf die Nase. »Wenn ich das noch darf«, zwinkerte er. Sally lachte und umarmte ihn noch einmal. »Draußen warten sie schon alle auf dich. Beeil dich«, grinste Ted und gab ihr einen Klaps auf die Schulter. Bevor Sally das Haus verließ, beugte sie sich hinunter und hob die kleine Katze hoch, die gerade an ihr vorbeihuschen wollte. Sie drückte das graue Wollknäuel an sich und dieses leckte ihr wie zur Begrüßung übers Gesicht. Sally lachte wieder. »Lass das, Klio!«, meinte das junge Mädchen belustigt und trat nach draußen ins weiche Gras. »Da ist ja endlich unsere Schlafnase!«, rief eine gut gelaunte Stimme quer durch den Garten. Sally lief auf ihre Schwester zu, ließ Klio währenddessen runter und warf sich in die Arme von Nymphadora. Diese drückte die Kleinerer an sich. »Alles Gute zu deinem 11. Geburtstag, Süße! Jetzt wirst du auch schon alt!«, grinste Dora und ließ sich die Haare auf dieselbe Länge wachsen, wie Sally und färbte sie schwarz. Dann schnitt sie eine Grimasse und verwandelte ihre Nase in die eines Schweinchens. Sally lachte auf und wusste jetzt warum Mika so gelacht hatte. »Hey, Sal~«, hörte sie da auch schon die amüsierte Stimme ihrer besten Freundin. »Mika!«, rief Sally nun endlich höchst erfreut aus. »Alles Gute!« Die beiden fielen sich um den Hals als hätten sie sich eine Ewigkeit nicht mehr gesehen. Stimmte ja auch. Beinahe. »Hey, ihr zwei. Ihr habt euch doch vor zwei Tagen gesehen. Könntet ihr bitte Essen kommen?«, lachte Ted und wedelte mit der Grillzange zum Tisch herüber. Sally und Mika brachen in Gelächter aus. »Ach, lass sie doch noch. Du bist ja sowieso noch nicht fertig«, warf Andromeda neckend ein als sie mit einem Stapel Teller aus dem Haus kam. Sally grinste und wandte sich wieder Mika zu. Die beiden setzten sich ins Gras, doch Mika sprang auch schon wieder auf. »Warte kurz. Ich hol schnell dein Geschenk!« Und schon war sie weg. In der Zwischenzeit beschäftigte Sally sich mit Sergej. Eigentlich hatte sie Angst vor Schlangen. Aber da ihre um ein Jahr jüngere Freundin so besessen von den Tieren war, konnte Sally nicht anders, als dass sie die Tiere nach kurzer Zeit auch ins Herz schloss. »Hier. Alles Gute zum Geburtstag. Es ist nicht viel, aber ich hoffe trotzdem, dass es dir gefällt…« Mika hielt ihr das Geschenk hin, kratzte sich entschuldigend am Hinterkopf und wurde etwas rot. Sally nahm das kleine Paket dankend entgegen. »Ach was. Dass du hier bist ist schon das beste Geschenk«, beruhigte Sally ihre Freundin. Mika atmete erleichtert auf und ließ sich wieder gegenüber ihrer schwarzhaarigen Freundin ins Gras plumpsen. Sie nahm Sergej auf den Arm und beobachtete die Ältere, wie diese sorgfältig das Geschenk öffnete. Sally wollte nicht, dass das schöne dunkelviolette Papier zerriss. Es war wirklich schön. Eben dunkelviolett mit goldenen Sternen darauf. Manche würden vielleicht meinen, dass das mehr Weihnachtlich wäre, doch Sally fand, dass es auch für den 7. August passte. »Wow…« Mehr bekam sie nicht hervor. Sally war richtig beeindruckt. Mika schien erleichtert, dass das Geschenk so gut angekommen war und grinste breit. »Gefällt's dir?« Unnötige Frage. Doch sie wollte auf Nummer sicher gehen. »Und wie!« Sally kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie hielt ein wunderschönes Exemplar von Die Märchen von Beedle dem Barden in den Händen. Schon lange hatte sie sich dieses Märchenbuch gewünscht. Ihre Mutter hatte ihr zwar oft ein Märchen daraus erzählt, doch ein eigenes Exemplar hatte Sally nie besessen. Sie fühlte sich gleich viel erwachsener. Sally wusste, dass es Hexen und Zauberer gab. Immerhin waren ihre Eltern und ihre Schwester Hexen und Zauberer. Und Nymphadora war noch zusätzlich ein Metamorphmagus. Sally fand das lustig, denn Dora konnte ihr Aussehen verändern und zum Beispiel eben diese Schweinchennase haben, oder die gleichen Haare wie Sally. Sally wusste auch, dass die Zauberer ein eigenes Krankenhaus hatten. Denn dort arbeitete Mikas Vater, der auch Zauberer war. Mikas Mutter war keine Hexe. Sie war ein ›Muggel‹. So wurden die nichtmagischen Menschen von Zauberern genannt. Die Zauberer hatten sogar eine eigene Einkaufsstraße. Die Winkelgasse. Sally war noch nie dort gewesen. Wenn Dora etwas für die Schule brauchte dann musste Sally zu Hause bleiben. Sie wusste zwar nicht warum, aber es war so. Dafür nahm ihr Dora immer heimlich Süßigkeiten mit, damit Sally auch etwas von der magischen Welt hatte. Sally wusste nicht ob sie eine Hexe war oder nicht. Aber von dem was sie wusste, würde sich das heute vielleicht endlich herausstellen. Denn Dora hatte ihr erzählt, dass jeder Zauberer und jede Hexe einen Brief von der Zaubererschule Hogwarts bekommen würde, sobald er elf Jahre alt wurde. Darum hatte sich Sally auch schon so auf ihren Geburtstag gefreut. Ihre Schwester selbst ging auf diese Schule und berichtete immer ganz begeistert davon. Nymphadora hatte ihr das alles heimlich erzählt, da ihre Mutter nicht wollte, dass Sally das alles vorher schon erfuhr, was passieren würde. Doch Sally war das egal. Dennoch hatte sie ihrer Schwester versprochen, dass sie Andromeda nichts verraten würde. Sally bewunderte das Buch noch ein wenig, dann wickelte sie es wieder in das Papier ein und zusammen mit Mika ging sie zum Tisch. Denn Ted war gerade mit dem letzten Stück Fleisch fertig geworden, die Teller standen schon gefüllt am Tisch und Andromeda hatte den beiden schon zweimal gerufen, dass sie essen kommen sollten. Die beiden Mädchen gingen zum Tisch hinüber und setzten sich nebeneinander hin. Kaum hatten sie sich gesetzt, schon wurde ihnen ein Teller mit Würstchen und zwei Fleischstücken vor die Nase gestellt. »Guten Appetit«, meinte Ted und grinste die beiden an. Sally und Mika mussten kichern. »Guten Appetit!«, riefen sie einstimmig und begannen zu essen. Andromeda brachte den beiden etwas zu trinken. »Zweimal Kürbissaft, hab ich da vernommen?!« Und schon standen die Gläser am Tisch. Sally liebte es Geburtstag zu haben. Da gab es immer das was sie am meisten mochte. Wäre ja auch seltsam wenn nicht… Es dauerte nicht lange, da nahmen auch schon Nymphadora, Andromeda und Ted Platz und begannen zu essen. Sally schmeckte das gegrillte Fleisch hervorragend. Als sie fertig war ließ sie sich zurückfallen und glaubte, ihr Bauch würde platzen. »Boa! War das gut!« Auch Mika war mit dem Essen fertig und hielt sich den schmerzenden Bauch. Die beiden Mädchen seufzten einstimmig. Ted lachte. »Freut mich, wenn's euch geschmeckt hat!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)