Dunkler als schwarz von Leira (Shinichi x Ran) ================================================================================ Kapitel 20: Geständnisse ------------------------ KAPITEL 20 – GESTÄNDNISSE Als die Tür nach einer halben Ewigkeit endlich wieder aufging, starrte er immer noch auf sein Handy. Eduard seufzte tief, war in das weiche, aber schon etwas abgewetzte Leder der völlig durchgesessenen Couch des Dekans gesunken. Gerade hatte er mit Meredith telefoniert. Er wusste, wenn die Polizei nach den beiden Herstellern dieser Kleider suchte, dann durften weder er noch Merry zu finden sein. Und so hatte er sie von dort weggelockt – ihre Kleider für die Shootings nähte sie ohnehin zuhause, aber sie durfte diesen Beamten nicht in die Hände fallen. Nach einem, wie er hoffte, unauffälligen Telefonat hatte er ihr einen besonderen Abend vorgeschlagen, einen Besuch im Kino oder ähnliches, als Entschädigung für sein sonderbares Verhalten in den letzten Tagen. Sie solle doch schon einmal nach Hause fahren und sich hübsch machen– sie würde es tun, das hatte er an ihrer Stimme sofort gehört. Weil sie ihn liebte. Weil sie sich auf einen Abend mit ihm freute. Die Erleichterung in ihrer Stimme hatte ihn ganz unangenehm ins Ohr gestochen und malträtierte sein Gewissen jetzt noch. Eduard merkte, wie bei dem Gedanken an sie ihm die Hitze in den Kopf stieg. Sie hatte ihm den Kopf verdreht, schon als er sie zum ersten Mal gesehen hatte. Und sie schaffte es auch heute noch mühelos, dass er alles Stehen und Liegen ließ, für sie. Nun aber stand der Dekan vor ihm. Und starrte ihn an, von oben herab, mit unerbittlichem Blick aus seinen wässrigen, grauen Augen. „New Scotland Yard, Eduard. Sherlock Holmes himself. What the hell did you do this time?“ Er schlug ihm die Tageszeitung vors Gesicht auf den niedrigen Couchtisch. „Having them standing in my bureau, showing me photographs of your paintings! Do you consider me to be blind? I knew at once that you made them! What do you have to do with that crime?“ Der hagere Mann ließ sich ihm gegenüber in den zur Couchgarnitur passenden Ledersessel fallen, starrte ihn an wie der Sensenmann höchstpersönlich, sein Haupthaar hellgrau und schütter, seine Wangen hoch und eingefallen, seine grauen Augen fast völlig farblos und von einer Schärfe, die Eduard sich jedes Mal, wenn er ihm in die Augen sehen musste, seltsam gläsern fühlen ließ. „Nothing.“, presste Eduard schließlich über die Lippen. Er hatte geahnt, dass es irgendwann einmal soweit kommen musste – allerdings, dass es so schnell ging, und dass es ausgerechnet Hammersmith war, der ihm auf die Schliche gekommen war, überraschte ihn etwas. Er hatte mit Meredith gerechnet – so sehr er sie von all dem auch abschirmen wollte, Meredith war zwar gutgläubig, aber nicht blöd, und wenn sie die Nachricht über Erin erfuhr, die er ja irgendwie vor ihr geheimzuhalten gedachte, ein ambitioniertes Unterfangen, wie er wusste, war es ohnehin vorbei. Dann würde sie eins und eins zusammenzählen. Hammersmiths Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. „Don’t you dare to make a fool of me, Eduard Brady! What mess have you brought yourself into this time, for heavens sake!“, herrschte der alte Mann ihn erneut an. Seine Stimme unterstrich den Blick, mit dem er ihn immer noch musterte – sein Tonfall war dabei nicht laut, aber duldete keine Widerrede und forderte unnachgiebig eine Antwort. Die Wahrheit. Eingeschüchtert knetete Eduard seine Hände in seinem Schoß, rubbelte an der Farbe an seinen Fingern. „No-…“, wollte er ansetzen, verstummte, als er den eisigen Blick des Dekans kreuzte. Hilflos schnappte der junge Student nach Luft, gestikulierte ziellos in der Luft herum, als wolle er die Worte, die er suchte, mit beiden Händen einfangen. „Honestly. I’ve got nothing to do with it. I – I sold the pictures, I don’t know…“ Dekan Hammersmith schürzte die Lippen. Sein Student saß ihm gegenüber wie ein Häuflein Elend, blass, zusammengefallen und… ängstlich. Und auch wenn der alte Mann sich über seine autoritäre Ausstrahlung im Klaren war, so war ihm auch bewusst, dass sich Eduard Brady keineswegs vor ihm so fürchtete. „I ask you again, Eduard Brady, and I strongly advise you to tell me the truth… what is the matter with you - with this? I have seen you today, with a beautiful girl, in one of Meredith’s dresses. You know very well that I know my students works, their artistic handwriting, their inspiration, their motives. I have seen her dress – and you, painting it. I have seen the photos of the pictures found with the corpses, your portraits, Eduard. You say, you’ve sold them? Who is the person you have sold them to? Who gave the commission for them?“ „I…“ Eduard biss sich auf die Lippen. „An asian… couple.“, murmelte er dann, sich sehr wohl bewusst, dass die Beziehung dieser beiden wohl kaum eine Liebesbeziehung war – allerdings spielte das keine Rolle. Wahrscheinlich war es einfacher, sie einfach als Paar zu verkaufen. Hammersmith atmete auf – immerhin kamen sie jetzt endlich weiter. „I swear, I didn’t kill the girls…“, flüsterte der Junge. Der alte Mann griff seine Hand, kurz, spürte, wie klamm und kalt sie war. „I do know this, Eduard. But if… if you know, who might have committed those murders, you have to talk to the police. Immediately. Do you understand? Eduard?“ Der junge Maler schaute auf. Gütig ruhten Percival Hammersmiths Augen nun auf ihm, und er hasste sich selbst dafür, dass er die Gutgläubigkeit des Mannes nun so ausnutzen würde. Tatsache war aber, der Dekan hatte keine Ahnung, wer diese beiden Menschen waren. Und was sie bereit zu tun waren, wenn er nicht parierte. Und so setzte er ein mühseliges, tapfer wirkendes Lächeln auf, zwang es regelrecht auf seine Lippen. „Yeah.“ „You won’t finish that new painting.“ Eduard blinzelte, riss sich aber zusammen. „Okay.“ Hammersmith nickte. „Fine. Now, promise me that you will visit the police today. I do not want another search of them within the walls of my university. Tell them all you know. Tell them what you have told me right now. You will feel much better afterwards, for sure.“ Freundlich lächelte der alte Mann seinen Schützling an. „I would accompany you, but we have a conference today. You will have to go there by yourself.” Damit stand er auf. „Tell Meredith my warmest greetings.“ Eduard nickte nur, griff nach der Tüte, in der seine angefangene Leinwand steckte, ließ sich vom Dekan nach draußen führen. An der Türschwelle angekommen drehte er sich noch einmal um. „Thank you, Mr. Hammersmith.“ Dann wandte er ihm den Rücken zu, verließ das Gebäude, das Gelände – und fing zu rennen an, wurde erst langsamer, als er die Hauptstraße erreicht hatte. Zu spät bemerkte er den schwarzen Porsche, der neben ihm herfuhr – erst, als die Autoscheibe im Fond herunterglitt und der kurzgeschnittene, akkurate Bob der Frau mit dem Schmetterlingstattoo erschien, wurde er sich gewahr, dass sie ihm gefolgt waren. „Hallo, Eduard.“ Good lord… how could they possibly know…?! „How nice to meet you so… incidentally.“ Eduard blieb stehen. „Don’t make me laugh. Incidentally, sure…“ Das süßliche Lächeln auf Chiantis Zügen verschwand. „Good to see we understand each other. Get in.“ Er starrte sie an, merkte, wie er zu zittern anfing. „Why should I…?“ Ein süffisantes Lächeln erschien auf ihren Lippen, und kurz kniff sie ihr tätowiertes Auge zu, ließ den Schmetterling mit seinem Flügel schlagen. „Because of this.“ Sie hob ihr Smartphone, zeigte ihm ein Bild. Meredith, beim Aufsperren ihrer Haustür in der Morton Street, wo sie zusammen eine Studentenwohnung bewohnten. Sie sah ihn bleich werden, grinste noch breiter. „Oh, don’t you worry, sweetheart. She is fine. For now. She is at home and gets her hair done for your date… And if you want to attend this date as well, my lovely boy, you will. Get. In. Now.“ Ihm rieselte ein eisiger Schauer über den Rücken. Wie an Marionettenfäden gezogen umrundete er den Sportwagen, der mittlerweile stehen geblieben war, öffnete die zweite Tür zum Fond, stieg ein. Und genoss das Gefühl, in einem so teuren und exquisiten Wagen herumchauffiert zu werden, nicht eine Sekunde. Während sie zum Loft fuhren, zumindest vermutete der junge Engländer, dass sie dahin unterwegs waren, sprach keiner von ihnen ein Wort. Gin saß am Steuer und lenkte den Wagen scheinbar gleichgültig durch den Londoner Verkehr – es war fast seltsam für Eduard, ihn an einer roten Ampel halten zu sehen. Er konnte sich denken, wie ungern sich dieser Mann, der anscheinend doch so gern die Regeln für andere machte, sich seinerseits Regeln anderer unterwarf. Der graue Qualm der Zigarette, die er rauchte, schwängerte die Luft, trieb ihm fast die Tränen in die Augen. Ein Blick zu Chianti, die teilnahmslos irgendetwas an ihrem Smartphone tippte, zeigte ihm, dass es ihr anscheinend nichts ausmachte, hier gleich an Sauerstoffmangel draufzugehen. Er blickte nach draußen, seufzte stumm. „So why am I to come with you?“, wagte er zu fragen, blickte zuerst zu Chianti, dann zu Gin. Der Blick seiner kalten Augen streifte ihn durch den Rückspiegel, jagte ihm einen Schauer über den Rücken. „Make a guess, Eddie. To paint your picture, of course, what else are you good for?“ Er gab ihm die Antwort, ohne seine Zigarette aus dem Mundwinkel nehmen zu müssen. Eduard sah zu, wie er daran zog, sich die Glut weiter in den Tabak und das Filterpapier fraß – dann nahm er sie doch zwischen die Finger, und ein bösartiges Lächeln schlich auf Gins Lippen. „Why else would we need you, Eduard Brady…“ Sein Lächeln steigerte sich zu einem leisen, frostigen Lachen. „You know that we are not finished yet. And you know, what we are aiming at – the person we are aiming at. This is why you are not yet suspended from your service for us. We got to know that, unfortunately, you seem to lack, let’s say… the calm and quietness to do your wonderful work – so we have decided on giving you another place to paint.” Eduard schluckte hart, bekam damit allerdings nicht den Kloß weg, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Ihm schwante Übles. Wie übel tatsächlich, sollte er gleich sehen, als der Porsche 365 A mit dröhnendem Motor in die Tiefgarage einbog und Gin den Wagen abstellte. „Get out.“, befahl er knapp. Eduard tat, wie ihm geheißen, die Leinwand fest an seine Brust gepresst. Er war froh, dem blauen Dunst aus dem Wageninneren zu entkommen, obgleich der Geruch in der Tiefgarage, in der sie sich nun befanden, nicht viel besser war. Unsicher schaute er sich um – spähte durch die blanken, grauen Betonpfeiler, die die Decke hielten, sah sich nach einem anderen Wagen um – und fand keinen. Sie waren allein hier. Das hieß – nicht ganz. Gin war ebenfalls ausgestiegen, warf seinen Zigarettenstummel mit einer lässigen Bewegung aus dem Handgelenk fort. Er prallte auf dem Asphalt auf, hüpfte als funkensprühendes, orange leuchtendes Glühwürmchen in der Dunkelheit davon und verglomm. Mit langen Schritten umrundete er seinen Wagen, sein Mantel durch die ausgreifenden Bewegungen hinter ihm her flatternd. Vor dem Kofferraum blieb er stehen, öffnete die Klappe schwungvoll. Eduard erstarrte, als er erkannte, was genau dieses graue Bündel, das er im dämmrigen Zwielicht der Garage erkannte, war. Sie schaute ihn mit rotgeweinten Augen an, ihre Haare klebten ihr zum Teil schweißnass im Gesicht. Es war Juniper – in Merediths Kleid. Er fiel fast um, so weich drohten ihm seine Knie zu werden, sich in eine Portion Wackelpudding schien zwischen Ober- und Unterschenkel zu verwandeln, kaum in der Lage, ihn gerade stehen zu lassen. Und dennoch folgte er ihnen zum Aufzug, wich dem Blick der jungen Latina, so gut es ging aus. Er wusste, sie würde dieses Gebäude nicht mehr lebend verlassen. Und einzig und allein der Gedanke an Meredith, die jetzt wohl daheim stand und sich ihre Haare frisierte, ein Kleid aussuchte und Make-up auflegte, ließ ihn nicht zusammenbrechen, sondern ihnen wortlos folgen, rein in den Aufzug, ekelhaft eng eingepfercht, und raus ins Loft. Dort stand bereits ein Stuhl, auf den Gin seine Fracht gleiten ließ. Er zog ihr mit vorgehaltener Waffe das Klebeband von den Lippen. Sie wimmerte nur kurz, rührte sich ansonsten nicht, blieb eingeschüchtert sitzen, auch als man ihr die Hände von den Fesseln befreite. Sie ließ sich die Fenchelblüte in die Hand drücken, ließ es zu, dass Eduard sie in Position dirigierte, sanft, mit langsamen Bewegungen und leiser Stimme. Als er schließlich sein Bild auf die Staffelei stellte, es festkeilte und in Position brachte, den Pinsel in die Farben drückte, die man ihm reichte, mit dem Trockungsbeschleuniger mischte, damit er überhaupt den Hauch einer Chance hatte, rechtzeitig fertig zu werden – sie hatten offenbar sein Atelier in seiner Abwesenheit besucht und die Farben mitgenommen, die sich dort befanden – brach ihm der Blick aus ihren Augen das Herz. Die Angst. Die Hilflosigkeit. Und diese Hoffnung, hier lebendig rauszukommen, wenn sie einfach nur mitmachte. Wenn sie brav war und sich nun malen ließ, ohne zu zicken. Er wusste, sie hoffte umsonst. Und so setzte er den Pinsel auf, mischte schwarz und weiß und grün zu einem warmen Grauton und fing an, seine Untermalung fortzuführen. Schaute nur auf, um sie anzusehen, und wusste, wie das Bild aussehen würde, wenn es fertig wäre. Es würde jedem, der es ansah, das Herz brechen. Eduard ahnte, er würde es nicht schaffen, diese Angst aus ihren Zügen zu merzen, es würde ihm nicht gelingen, die Qual zu verstecken, die sie durchlitt. Man würde es dem Bild ansehen, wenn er es fertig gemalt haben würde und, das Inkarnat rosig frisch und nass auf der Leinwand glänzend, ihre Lippen rot schimmernd und ihr Kleid in hellem silbergrau erstrahlend, von der Staffelei abnahm. Dann würde ihn der glasige Blick ihrer vom Weinen geröteten Augen von diesem Bild heraus anschauen. Die Tränen, die ihr stumm über die Wangen rollten, konnte er weglassen. Die Traurigkeit in ihren Augen jedoch nicht. Gin hingegen hatte an seinem Schreibtisch Platz genommen, sah ihm kalt lächelnd dabei zu, wie er gezielt seine Striche setzte, ehe er einen schwarzen Umschlag hervorzog. Chianti lehnte sich gegen die gläserne Tischplatte, beugte sich nach hinten, sah ihm interessiert zu. Gin war gerade dabei, einen Zeitungsausschnitt in einen Umschlag zu schieben, als ihre schwarz manikürten Fingernägel danach griffen. Ihre Augen wurden groß, als sie die Person erkannte, die darauf abgebildet war. Scharf sog sie die Luft ein, betrachtete das Mädchen, aus zusammengekniffenen Augen. Ein hübsches Ding, ihre schokoladenbraunen Haare flatterten leicht im Wind, genauso wie ihr rotoranger Rock, der mit seiner lebensfrohen Farbe den Frühling bereits begrüßte, der in der Stadt Einzug hielt. Sie stand am Big Ben, ihre Augen auf etwas gerichtet, das sich außerhalb des ausgeschnittenen Zeitungsbildes befand, in ihnen ein Verlangen, das fast greifbar schien. Sie glänzten wässrig, ihre Lippen waren halb geöffnet, als würden sie einen Namen formen, lautlos und gefangen in einer dünnen Farbschicht auf Makulaturpapier. „Sie lebt also.“ Gin lachte leise. „So ist es.“ Chianti blinzelte; der Schmetterling flatterte kurz, als sie ihn verwundert anschaute. „Nicht zu fassen. Ich dachte, du erträgst es gar nicht gut, wenn deine Opfer deine Tötungsversuche überleben, Gin, mein Lieber. Deshalb hast du ja auch so eine Wut auf unseren kleinen Schnüffler, neben der Breitseite, die er uns verpasst hat, selbstverständlich. Und nun stellt sich heraus, dass seine kleine Mieze auch noch lebt? Obwohl du ihr doch so formvollendet dieses hübsche Ding hier…“ Ihre Augen glitten kurz bewundernd über das Katana, das hinter ihnen in seiner Halterung vor der Sichtbetonwand ruhte, geschützt durch eine Glasscheibe, funkelnd und gefährlich, nichtsdestotrotz. „… in ihr Fleisch gestoßen hast.“ Eduard, der immer noch malte, hielt kurz inne – verfluchte sich zum ersten Mal, keinen Brocken Japanisch zu sprechen - und setzte alles daran, das leicht schabende Geräusch des Pinsels auf Leinwand nicht abreißen zu lassen. „Das macht sie zu etwas besonderem. Sie beide… und mir noch verhasster. Deshalb habe ich mir auch etwas besonders Schönes ausgedacht. Ich habe mir erlaubt, unseren ursprünglichen Plan etwas abzuwandeln, was die Auswahl unserer Opfer betrifft.“ Chianti schaute ihn immer noch unüberzeugt an. Er schüttelte den Kopf, immer noch leise lachend. „Schau sie dir an. Unser Engelchen.“ Gin streckte sich, beugte sich dann nach vorne, sah seine Mitstreiterin lüstern an. „Sieh in dir an, jetzt ist sie hier… und sein Albtraum beginnt von neuem. Ich wette, er denkt nur daran, Tag und Nacht, die Erinnerung ist so präsent, wie ich es mir nur wünschen kann… und das entschädigt mich doch erheblich.“ Er blickte auf den Rest des Fotos, das auf seinem Schreibtisch lag, sah den Schrecken, das Entsetzen und das Erstaunen in den Zügen seines Widersachers – und die Angst. All das in nur ein paar Quadratzentimetern eines Londoner Klatschblattes. Köstlich. Langsam zog er eine Flasche zu sich, entkorkte sie, ließ etwas von der Flüssigkeit in ein Glas laufen, nahm einen großen Schluck. „Tatsächlich finde es fast umso schöner…“ Er lehnte sich zurück, nahm Chianti das Foto aus der Hand, betrachtete es mit kühlem Blick, kalkulierend. „… umso schöner, ihn noch einmal in diesen Abgrund zu stürzen, aber noch tiefer als das letzte Mal. Ich will in ihm die kalte Angst zu schüren, die nackte Panik sehen. Ich wette, er ahnt es bereits… ich hab ihn beobachtet, gestern, als er ins Yard zurückkehrte.“ Sein Grinsen wurde langsam immer breiter, entblößte eine Reihe makelloser Zähne. „Und du hast keine Ahnung, wie sehr er sie immer noch liebt. Es wird ihn umbringen, sie noch einmal zu verlieren. Und es wird ein Genuss sein… ihn endlich zu zertreten, wie einen Wurm, diesen Bastard Kudô, der uns ins Licht gezerrt hat, der uns unser Leben genommen hat…“ Er schaute auf, schob das Foto in den Umschlag. „Er soll dafür bezahlen.“ Fest drückte er die Blätter aufeinander, so dass der Umschlag zusammenklebte. „Fahr zu seinem Haus, schieb ihm den Umschlag unter der Wohnungstür durch. Er soll ihn finden, wenn er heimkommt.“ Chianti nickte kurz, griff sich den Umschlag und verließ, begleitet von dem scharfen Klack-Klack der Absätze ihrer Stiefel, das Loft. Als sie wiederkam, setzte er die letzten Pinselstriche der Untermalung. Chianti strich an ihm vorbei wie eine Katze, für Eduards Geschmack einen Tick zu nahe, als er die Pinsel auswusch. Er sah ihr nach, kurz, und fand den Vergleich durchaus passend. Diese Frau war ein Raubtier, ein lautloser Panther – er hingegen war die personifizierte Katastrophe. Der Tod in Menschengestalt, und er machte keinen Hehl daraus, kein Geheimnis, er schlich sich nicht an – er tauchte auf, stand vor einem wie aus dem Nichts, und richtete sein Unheil an. Riss Leben mit sich und erfreute sich daran. Nein, wenn er es genau bedachte, war er schlimmer als der Tod. Der Tod machte dem Leben ein Ende, weil das sein Job war. Um das Gleichgewicht auf Erden zu wahren. Gin tötete aus anderen Motiven. Gier, Rache, pure Freude daran. Der Mann war der Teufel. Und genau derselbe trat nun hinter ihn, atmete ihm seinen Rauch in den Nacken und ließ Eduards Atem stocken. Dann hielt er ihm eine weitere Kopie des Zeitungsbilds vor die Nase. „You’ll start with this one at your flat. Take care that nobody sees it.“ Eduard schluckte, nahm das Bild entgegen. Zu sehen war eine hübsche, junge Japanerin, Ayako sehr ähnlich. Er sah auf, eine üble Vorahnung habend. Gin grinste, blies ihm die nächste Rauchwolke mitten ins Gesicht – Eduard hielt die Luft an, um nicht husten zu müssen. „Your thoughts are quite right, Brady. Better don’t ask – and now take your ass out of here, your sweetheart is awaiting you, for sure… and we do not want her to have to wait, do we?“ Eduard sagte nichts mehr. Er verkniff es sich, einen Blick zu Juniper zu werfen, die weinend auf ihrem Stuhl saß. Sie blickte wohl der letzten Nacht ihres Lebens ins Auge, auch wenn sie es wohl noch verdrängte. Sobald er morgen den letzten Pinselstrich gesetzt hatte, würde sie tot sein. Und ihr nächstes Opfer hielt er bereits in seinen Händen, schob das Foto mit zitternden Fingern in seine Sakkoinnentasche, als er ging. Was er nicht ahnte, war, dass zuhause nicht nur Meredith auf ihn wartete. Sie saßen neben ihr auf der Couch – die junge Frau, die ihm am Campus aufgefallen war, und die sich nun nicht als Talentscout, sondern als Polizistin entpuppte; und ein Japaner mit dunklem Teint. Er jedoch stand am Fenster, drehte sich erst um, als er die Tür aufgehen hörte und Eduard bereits im Zimmer stand. Sherlock Holmes. Eduard wurde bleich. Seine Augen huschten zu Meredith, die ihn verängstigt anstarrte. „They… are police officers of Scotland Yard, Eddie. They… say, they… want a word with you.“ Ihre Stimme war heiser. Eduard schluckte, merkte, wie bei ihrem Anblick sein schlechtes Gewissen in ihm wühlte. Sie hatte sich hübsch gemacht, ihre Haare geflochten, Makeup aufgetragen, ein Kleid angezogen - das sah er – sie hatte auf ihn gewartet, schließlich hatte er ihr einen schönen Abend versprochen. Shinichi trat vor, bedachte Eduard Brady mit ernstem Blick. „I would like to make it very clear – this is no arrest, Mr. Brady. Do you understand? You are not being accused of having committed a crime - yet.“ Er zog dann ein Blatt Papier aus seiner Akte. „This is why you will not hear the admonition about your rights now. You are a witness, not more. I would therefore like to ask you to accompany us to New Scotland Yard.” Eduard wich zurück, bemerkte aus den Augenwinkeln, wie die zwei anderen Beamten aufstanden. Auch wenn der Mann vor ihm so ausgesprochen höflich und mit sorgsam gewählten Worten gesprochen hatte, so war ihm doch klar, dass keinesfalls zur Diskussion stand, ob er nun mit ihnen aufs Yard ging oder nicht. „I didn’t do anything!“, brach es aus ihm hervor, Angst ließ ihn sein Hochschulenglisch völlig vergessen. „If that is indeed the case, Mr Brady, then there is nothing you might be afraid of.“ Shinichi blieb immer noch ruhig, trat zur Seite und bedeutete dem jungen Mann, mitzukommen. Eduard starrte ihn an, bemerkte die wachen, blauen Augen, den Ausdruck von Entschlossenheit, der ihnen innewohnte. Blickte in ein Gesicht, kaum älter als seins, scharf geschnittene Züge, durchaus attraktiv. Sah die Haltung, gerade und aufrecht, gespannt, aber nicht angespannt. Ein irres Motiv für ein Porträt, schoss es ihm durch den Kopf. Yes, it is true. You are the modern Sherlock Holmes. And you are the very person he is hunting. What have you done to him, that he loathes you that deep…? Dann trat er an ihm vorbei, raus aus dem Haus. Die beiden Beamten geleiteten ihn zum Wagen, während Shinichi Kudô, so hieß er ja, ein paar kurze, beruhigende Worte mit seiner Freundin sprach. Er blickte kurz zurück, über die Schulter, sah die Sorge in ihren Augen. Und er ahnte, dass sie es nun wusste. Dass hinter dieser ganzen Geschichte weit mehr steckte, als er ihr hatte weismachen wollen. Und dass er sie angelogen hatte, als er ihr versichert hatte, sie beide hätten nichts damit zu tun. Die Fahrt ins Yard verlief schweigend. Brady saß hinten im Fond bei Jenna – Heiji saß neben Shinichi, schaute ihn beunruhigt an. Shinichi wirkte übermüdet, was nicht verwunderlich war. Gestern die Konfrontation mit seinen Eltern, dann mit Ran, heute der Artikel in der Zeitung, das Gespräch mit Kogorô – irgendwann verlangten all diese nervenaufreibenden Gespräche ihren Tribut. Kogorô hatten sie bei Ayakos Eltern abgesetzt, immerhin – er wollte heute Abend Ran treffen, also war es nicht schwer gefallen, ihn loszuwerden. Der Blick, den er Shinichi hinterhergeworfen hatte, hatte dieser nicht bemerkt – Heiji allerdings sehr wohl. Ihn hat das schlechte Gewissen gepackt. Worüber habt ihr geredet? Hast du ihm erzählt, wie schlecht’s dir ging? Kurze Zeit später saßen sie in einem Verhörraum, zu viert. Hinter der Scheibe saß niemand, und es lief auch kein Diktiergerät; Shinichi schrieb mit, das war alles. Sie hatten hier, und das hatte er noch einmal wiederholt, keinen Verdächtigen vor sich sitzen. Sie wussten nicht, in welcher Verbindung er zu den Morden stand. Ob die Bilder von ihm waren. Ob er selber der Mörder war, oder ob er die Bilder an die Mörder verkauft hatte, ob er in ihren Diensten stand, wenn überhaupt. Dann riss Shinichis Räuspern sie aus ihren Gedanken in die Realität. Er stieß den Kugelschreiber mit dem hinteren Ende auf den Tisch auf, was die Miene zum Vorschein brachte, zog dann den Umschlag mit den Laborergebnissen der Farbtests, den Fotos der Bilder und den Fotos aus dem Atelier heran. Letztere zeigte er ihm zuerst. „Your atelier, right?“ Brady nickte. Diese Frage schien ungefährlich. Verschiedene Ansichten seines Ateiliers tauchten vor seinen Augen auf, von jeder Wand, aus seinem Vorbereitungsraum, von der Staffelei und von dem kleinen Hocker, der mitten im Raum stand und auf dem… Sein Atem stockte kurz, nur ganz kurz – dann war das Bild weg, ein weiteres Bild der Werkbank mit seiner Palettensammlung und seinen Pinseln tauchte auf, und er nickte nur weiter, wortlos. Shinichi notierte kurz etwas, zog dann die nächsten Bilder heraus. „Those pictures show the colours you use, is that correct?“ Eduard stutzte. Nun wurde er doch etwas nervös. „But why is this of importance? Those colours are not of an exclusive brand. Better studio quality, I cannot afford more expensive paint…“ Shinichi hob den Kopf von seinem Notizblock, schaute ihn ruhig an. „So this is indeed your paint?“ Heiji grinste in sich hinein. Der typische Fehler von Leuten, die etwas zu verbergen hatten. „Yeah.“ Eduards Stimme klang säuerlich. „But as I told you, I am by no means the only one that uses them...“ „Be sure, I am aware of that fact.“ Ein kurzes Lächeln schimmerte über Shinichis Lippen. Dann zog er die Fotos von den Gemälden aus seinem Umschlag. „Are those paintings made by you or could you possible give us any hints leading to the person who might have created them?“ „No.“ Jenna hob den Blick, schaute ihn an, und auch Heiji horchte auf. Die Antwort war einen Tick zu schnell gekommen – nur ein Tick, zu wenig, um es genau sagen zu können. Eduards Stimme klang absolut ruhig, sein Blick war fest, und er fragte sich, woher er plötzlich diese Abgeklärtheit nahm. Er wusste nur, wenn er hier versagte, war Meredith tot. Er musste hier rauskommen, ohne dass Verdacht auf ihn fiel. Begründeter Verdacht auf ihn fiel, hieß das. „Well, now. I am afraid, but I doubt that I can be of any help to you, Superintendent.“ Langsam zog er die Bilder zu sich heran, studierte sie erneut, tat zumindest so, als ob – schüttelte dann erneut den Kopf. „No. Nothing. I am sorry.“ Shinichi beobachtete ihn aufmerksam. Dann lächelte er, zog die Bilder wieder zu sich heran, schob sie zurück in die Akte. „Well then. Thank you for your time, Mr. Brady. That was it.“ Er stand auf, war sich der ungläubigen Blicke Heijis und Jennas voll bewusst. Gelassen zog er eine Visitenkarte aus seiner Sakkotasche, reichte dem jungen Maler eine. „If you might recall something that might be of help to solve the case, please don’t hesitate to contact me. I wish you and your friend a pleasant evening, please apologize the inconveniences. Sergeant Watson is guiding you to the door.“ Jenna unterdrückte ein Husten, nahm den Zettel entgegen, den Shinichi ihr beiläufig reichte und geleitete den Mann kommentarlos hinaus. Heiji hingegen fuhr hoch, als die Tür hinter ihm zugefallen war. „Und das ist Sherlock Holmes?! Kudô, verdammt, ich weiß, man kann ihm nix nachweisen, aber…!“ Shinichi hob den Kopf. „Ich versteh deine Aufregung nicht. Wir haben einen ersten Eindruck und Jenna wird ihn beschatten, heute und morgen. Stand auf dem Zettel den ich ihr reichte.“ Langsam erhob er sich. „Natürlich ist er unser Mann. Er hatte sich enorm gut im Griff, aber hast du nicht auch bemerkt, wie er unmerklich zusammenzuckte beim Anblick des Fenchels?“ Er zog das Foto unter den anderen hervor. „Ich hab ihn bewusst nicht danach gefragt und das Foto ganz beiläufig unter die anderen gemischt – aber der Schrecken in seinen Augen, ganz kurz, als ihm klar wurde, dass er ihn liegen hatte lassen und dieses dürre, unscheinbare Ding ihm das Genick hätte brechen können…“ Shinichi lächelte bitter. „Ausgerechnet eine Fenchelblüte. Stiefmütterchen, Rosmarin, Fenchel. Ich muss wirklich herausfinden, was das mit den Blumen zu bedeuten hat. Nun, aber wie dem auch sei, solange er nicht gesteht, können wir‘s ihm nicht beweisen. Wenn wir ihn hier behalten, was wir vierundzwanzig Stunden lang könnten, unterbrechen wir die Aktion, die da läuft… und wir machen die wahren Täter nur wachsam. Also die übliche Vorgehensweise – beschatten und in flagranti erwischen. Er ist nervös, er ist jung, er ist unerfahren – er wird einen Fehler machen. Und er wird uns geradewegs zu seinen Auftraggebern führen, denn er – er ist nicht unser Mörder. Das siehst du doch genauso?“ Heiji starrte ihn an, baff. „Äh. Ja. Klar.“ Er strich sich über die Stirn. „Also Schluss für heute?“ „Ja.“ Shinichi lächelte, aber diesmal tatsächlich erleichtert. „Ja, Feierabend.“ Als sie hinausgingen, stießen sie fast mit einem etwas untersetzten Detective zusammen – aber dieser Beinahe-Zusammenstoß reichte aus, damit der Mann sich seinen Kaffee, den er auf einem Stapel Akten trug, über selbige und sein Hemd schüttete. „Oh!“ Shinichi zog ein Päckchen Taschentüchtr aus seiner Sakkotasche, um sie dem übel fluchenden Mann zu geben, der sie ihm aber nur wütend entgegenschleuderte. „Couldnt’t you watch out?“ Der Detective, der gerade noch damit beschäftigt gewesen war, den Kaffee von seinen Akten tropfen zu lassen, indem er sie mit zwei Fingern an einer Ecke hochhielt, schaute mit zornesrotem Gesicht auf. Ein zynisches Lächeln erblühte auf seinen Lippen, als er Shinichi erblickte, der sich gerade nach dem leeren Kaffeebecher gebückt hatte. „Ah. It’s you. Sherlock.“ Shinichi schaute ihn reserviert an. „DI Henderson. I am sorry to have caused this… accident. How may I be of help to you?” “Oh. No need to be of help to me, really. I guess, you have enough to do with your ever so important case, were deep in thought as you pushed open that door, weren’t you?” Seine Stimme klang unangenehm in den Ohren der beiden jungen Männer. Shinichi sparte sich die Antwort, ließ den leeren Pappbecher in den nächsten Mülleimer fallen. „How does the investigation develop? I heard, you had a suspect here – but I saw him leave, just now, was he the wrong one?” Lauerndes Kalkül lag in seiner Stimme. Heiji ließ den Blick zwischen seinem Freund und dem Mann hin und her schweifen. Man musste schon blind sein, um nicht zu erkennen, dass sich diese beiden nicht unbedingt mochten. „But couldn’t be, possibly, could it? You’d never fail… you for sure let him go for your own reasons… as so many decisions in this house have their own reasons…” Seine Stimme war zu einem kaum wahrnehmbaren Flüstern herabgesunken, die Feindseligkeit, die in den Worten lag, war jedoch immer noch klar hörbar. Shinichi kniff die Lippen zusammen, ehe er antwortete. „I did tell you once. I do not like repeating myself. I did work very hard for this… you know this better than anyone else. And if you hadn’t been so stubborn…” „Don’t you dare to call me stubborn.” Hendersons Stimme klang eisig. “And yeah, sure, I saw you work ever so hard.” Henderson schaute ihn nun offen angewidert an. “Five years you worked very hard for this. Didn’t know that five years of your work count twice the work of anyone else, I’m sorry.“ Seine Stimme klang bissig. Shinichi schaute ihn reserviert an. „I have no interest to discuss this topic with you. If you have something to complain about, talk to the AC and let him conduct a disciplinary research. But unless you have something to blame on my work, I’d advise you to leave me alone, or I’ll be the one who’ll make the AC sensitive to your behaviour. Have a nice day, DI Henderson.” Damit drehte er sich um und wollte gehen, als ihm die gehässige Stimme des Mannes zurückhielt. „Do not believe that everyone in here lets himself be blinded by your appearance and your polite manners… I see the wolf hidden behind that sheep’s fur, SI Kudô.” Shinichi drehte sich um. “If it is this, what you want to believe, do so.” Damit entfernte er sich, Heiji im Schlepp, zügig aus dem Dunstkreis von DI Henderson, im wahrsten Sinne des Wortes. Heiji schaute ihn angewidert an. „Was’n unangenehmer Zeitgenosse.“ „Das kannst du laut sagen.“ „Lass mich rat’n.“ Heiji grinste schief. „Er wär als nächster mit ner Beförderung dran gewesen?“ Shinichi seufzte laut, strich sich über die Haare. „Richtig. Und noch dazu war er mein Partner, damals.“ Der Osakaner starrte ihn an, ungläubig. „Muss ja schrecklich…“ „Nein, eigentlich nicht.“ Shinichi seufzte leise. „Eigentlich kamen wir ganz gut klar, bis zu diesem Fall. Er war einfach zu spektakulär, und Henderson selber zu stur, um einige unglaubliche Dinge zu glauben und nachzuverfolgen, war zu stolz, um den Rat eines wesentlich jüngeren Sergeants anzunehmen. Das hat ihm das Genick gebrochen, in beruflicher Hinsicht, ich hab nämlich allein weiter ermittelt, was die Lösung des Falls mit sich brachte, und damit kam die Beförderung für mich, nicht für ihn, was unser Verhältnis einigermaßen abgekühlt hat. Abgesehen davon, ich hab wirklich hart gearbeitet, und ich will mich auch nicht selber loben…“ Ein kurzes, selbstzufriedenes Grinsen huschte über seine Lippen. „… wir beide wissen, dass ich nen hervorragenden Job mach.“ Heiji lachte kurz. „Na, dann hoff ich, dass dem so bleibt. Wir sehn uns morgen.“ Shinichi nickte nur, sah ihn die Lobby verlassen, ehe er sich selber auf den Weg zur Parkgarage machte. Seine Miene war nachdenklich; das kleine Intermezzo mit Henderson ließ ihn bei weitem nicht so kalt, wie er gerne wollte. Auf diese Art von Schwierigkeiten konnte er eigentlich generell gut verzichten – und zu diesem Zeitpunkt gerade ganz besonders. Er seufzte leise – dann schob er die Gedanken beiseite. Gähnend schloss er sein Auto auf, stieg ein, und machte sich auf den Heimweg. Es wurde Zeit, dass dieser Tag sein Ende fand.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)