Dunkler als schwarz von Leira (Shinichi x Ran) ================================================================================ Kapitel 7: Nachforschungen -------------------------- KAPITEL 7 – NACHFORSCHUNGEN Heiji vergrub seine Fäuste tief in seiner Jackentasche, als er neben Shinichi her schritt; gerade eben fehlte ihm sein Baseballcap, mit dem er seine nachdenkliche Miene hätte etwas verstecken können. Er warf einen kalkulierenden Blick nach links; Shinichi war überaus schweigsam geworden, seit sie das Büro seines Vorgesetzten verlassen hatten. AC Jackson Montgomery schien ein kompetenter, loyaler und fairer Chef zu sein; immerhin so viel hatte er aus dem kurzen Wortwechsel heraushören können, den er mithilfe von Shinichis Übersetzung geführt hatte. Sein Englisch war zwar nicht so übel, sein Dialekt hatte allerdings beim Engländer für große Augen und verständnislose Blicke gesorgt, weswegen Shinichi die Sache kurzentschlossen in die Hand genommen hatte. Nun gingen sie schweigend den Gang entlang, in dem sich eine Bürotür an die andere reihte, und studierten scheinbar das nichtvorhandene Muster des grauen Teppichs, der die Chefetage auszeichnete. „Bin ich echt so schwer zu versteh‘n?“, unterbrach Heiji schließlich die Stille, um irgendetwas zu sagen, warf seinem Freund, der seine blauen Augen immer noch fest auf den Boden gerichtet hatte, als er, ebenfalls mit tief in die Hosentaschen gerammten Fäusten, einen Schritt nach den anderen machte, und tief, sehr tief in Gedanken versunken zu sein schien. Nun wandte er den Kopf ein bisschen, gerade soweit, dass er Heiji aus den Augenwinkeln anschauen konnte. „Dein Japanisch oder dein Englisch?“ „Witzig.“ Heiji warf ihm unter zusammengezogenen Augenbrauen einen humorlosen Blick zu, lachte ein trockenes Lachen. Shinichi seufzte, versuchte ein schiefes Lächeln. „Grammatikalisch nicht. Aber dein Dialekt war heftig, und der dann auf Englisch… versuch, ein bisschen mehr Hochsprache zu sprechen, dann werden die dich auch verstehen.“ „Mhm.“ Shinichi schien dem nichts mehr anfügen zu wollen, denn er ging schweigsam weiter, bis er vor einem Aufzug stehen blieb, seinen Finger auf den Rufknopf legte, ohne ihn darauf zu pressen. Der Osakaner blickte ihn musternd an. „Hey, Kudô… alles okay?“ Shinichi blinzelte kurz, drückte den Knopf etwas zu fest nach unten; seine Fingerspitze wurde deutlich weiß. „Klar.“ Er räusperte sich. „Alles bestens.“ Seine Stimme klang eine Spur zu gefasst, wie auch die Antwort ein bisschen zu schnell gekommen war. Heiji wollte gerade etwas erwidern, als ein leises „Ping“ und das fast lautlose Gleiten zweier Metalltüren die Ankunft des Aufzugs ankündigten. Shinichi betrat die Fahrgastkabine, wählte die gewünschte Etage und lehnte sich an die Rückwand, verschränkte seine Arme vor der Brust und betrachtete wartend den auf Hochglanz polierten Steinboden der Kabine. Heiji lehnte sich neben ihn, beobachtete, wie die Türen sich schlossen. Kurz nachdem der Lift sich in Bewegung gesetzt hatte, stürzte er vor, schlug mit der flachen Hand auf den Knopf, der den Lift zum Nothalt brachte. In Shinichi kam Bewegung. „Was…“, fing er an, wollte den Lift wieder in Gang setzen, doch Heiji hinderte ihn daran, in dem er sich vor das Schaltpanel stellte. Er sah seinen Freund streng an. „Du hast mir nicht die ganze Geschichte erzählt.“ „Und das musst du jetzt im Lift mit mir ausmachen?“ Shinichis Augenbrauen wanderten nach oben; sein Unwille war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. „Sobald wir wieder draußen sind, sind wir nicht mehr allein. Und wie ich dich kenne, sorgst du dafür, dass das auch länger so bleibt, nur weil du nich‘ darüber reden willst.“ Shinichi wandte den Kopf ab, biss sich auf die Unterlippe. Er verschränkte langsam die Arme vor der Brust, ließ sich wieder gegen die Rückwand der Kabine sinken. „Was willst du denn noch wissen? Du weißt, was ich dachte. Warum ich gegangen bin.“ Er warf ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu. Heiji fing ihn auf, schluckte unwillkürlich. „Ich weiß, du hast geglaubt, sie ist tot. Aber du bist mir die Antwort auf die Frage schuldig, warum du nicht nachgefragt hast, und warum du dich nicht endlich bei ihr melden willst. Verdammt, sie wartet doch nur auf…“ Heiji schluckte, schüttelte verständnislos den Kopf. „… dich.“ Er rieb sich die Oberarme. „Ganz davon abgesehen, dass es mich wundert, dassde noch keine Morddrohung gegenüber Kogorô ausgestoßen hast. Der is schließlich Schuld…“ Shinichi schüttelte unwillig den Kopf. „Ich bin wütend auf ihn, das darfst du schon glauben. Aber ich bin Profi genug, mit dem Ausflippen und Dinge-klein-Schlagen und Morddrohungen-Ausstoßen, so wie du es erwartest, zu warten, bis ich in meiner eigenen Wohnung bin – und auch da werd‘ ich es wahrscheinlich lassen, weil ich mich hinterher nur darüber ärgere, mir meine kaputten Möbel neu kaufen zu müssen, und das nur wegen Kogorô.“ Er hob den Blick, schaute Heiji bitter lächelnd an, ehe er dann sachte und langsam den Kopf schüttelte. „Außerdem ändert es nichts am Resultat, fürchte ich, auch wenn du das wohl nicht gern hörst.“ Ein schuldbewusster Ausdruck erschien auf Shinichis Gesicht. „Was meinste damit?“ Heiji schaute ihn scharf an. Shinichi hob nur kurz den Kopf, wich seinem bohrenden Blick dann aus. „Nicht so…“ „Wichtig?! Das glaub ich nich!“ Die Stimme des Osakaners war merklich lauter geworden. Shinichi hob den Kopf, auf seinem Gesicht ein abgeschlagener Ausdruck, der nur langsam einer entschlossenen Miene wich. Die Reue und die Schuld jedoch spiegelten sich auch weiterhin in seinen Augen, als er sprach. „Ich wäre so oder so gegangen, Heiji.“, murmelte er dann leise. „Ich war und bin eine Gefahr für sie, ich hätte nicht bleiben können.“ Heiji betrachtete ihm stumm, dachte nach, ehe er sprach. „Aber du hättest ihr sagen können, warum.“ „Ja, hätte ich. Wahrscheinlich hätte ich das sogar getan, auf irgendeine Art, weil es nicht mein Stil ist, einfach zu verduften. Aber hätte das was geändert?“ Er schluckte, strich sich über die Augen. „Hätte das etwas geändert, an der Tatsache, dass sie und ich für den Rest unseres Lebens wohl getrennte Wege gehen…? Genau genommen ist sie so doch besser dran. Sie kann sauer auf mich sein, auf den treulosen Idioten und Krimispinner, der abhaut, wenns ernst wird, und kann sich ohne schlechtes Gewissen jemand anders suchen.“ Shinichi wollte den Lift wieder in Gang setzen, aber Heiji hielt sein Handgelenk auf dem Weg fest. „Du hast keine Ahnung, oder? Keine Ahnung. Sie liebt dich. Egal, wie oft wir sie mitgenommen haben auf Parties, sie anderen Jungs vorgestellt haben, versucht haben, ihr wieder Selbstbewusstsein und Vertrauen einzuflöß‘n…“ Shinichi hob die Hand. „Halt mal – was habt ihr?“ „Na, bitte, Kudô, du sagst es doch gerade - du bist sang- und klanglos verschwundn, du kannst doch nicht denken, dass wir zusehen, wie sie allein bleibt…“ „Nein, ich dachte, dass sie tot ist.“ Shinichis Stimme klang eisig. Heiji sah ihn starr an, wich seinem Blick nicht aus. „Und das ist es nicht, was ich meinte. Ich meinte…“ Heiji jedoch ließ ihn nicht zu Wort kommen, schnitt ihm mit einer harschen Handbewegung das Wort ab, ließ seinen Freund verstummen, schaute ihn dann fast mindestens genauso frostig an, ehe er nicht ohne einer gewissen Schärfe in seiner Stimme weiterredete. „War se aber nich‘. Und du hast nichts getan, um überhaupt herauszufindn, obs stimmt. Schon an der Stelle kann ich gratulieren – ein wirklich guter Freund bist du. Und wo wir grad dabei sind – ein noch besserer Detektiv.“ Shinichi zuckte zusammen, wurde sichtlich bleich. Heiji ließ seine Worte wirken, erkannte an seinem betroffenen Gesichtsausdruck, dass er den Nerv nun endlich getroffen hatte. „Fakt is aber, dass Ran dein wenig ruhmreicher Abgang völlig fertig gemacht hat. Nicht nur, dass se dich liebt, mehr liebt, als ihr guttut, nein… sie dacht‘, sie hät‘ sich in dir getäuscht. Sie fühlte sich allein gelassen, verlassen… und dachte, der Grund dafür wär sie. Dachte, sie wär’s nich wert, dass du ihr deine Gedanken, deine Entscheidungen, deine Taten erklärst, so wie du sie ihr nie erklärt hast, Shinichi. Nie. Bis heute nich‘.“ Shinichi starrte ihn verständnislos an. „Bitte, was dachte sie…?“ Heiji schaute ihn spöttisch an, hob den Zeigefinger, wedelte vor Shinichis Nase gespielt oberlehrerhaft damit herum. „Na, Sherlock, sind wir `n bisschen begriffsstutzig heute? Oder kennstse doch nich so gut, wie du immer glaubtest? Sie dachte, sie hätt‘ sich in ihrem besten Freund getäuscht, zweifelte an ihrer Menschenkenntnis, glaubte, sie hätt‘ dem Falschen ihr Vertrauen geschenkt, dassde… dassde …“ Er seufzte, wischte sich über die Augen, schüttelte dann den Kopf. „Weißte Kudô, das war wohl einfach eins zu viel. Du hast ihr Conan verschwiegen, ihr nie erklärt, was dir damals passiert is, du hast ihr niemals von deinen Problemen erzählt, von den Schwierigkeiten, in denen du stecktest… irgendwann musste sie glauben, dass du ihr nicht vertraust, oder dassde `n Lügner bist, oder beides…,“ Shinichi öffnete den Mund, um etwas zu erwidern; Heiji hingegen schüttelte stur den Kopf, hob die Hand abwehrend, „und dann verschwindste einfach so – wundert‘s dich, dass das bei ihr den Eindruck hinterlassen hat, sie wär nich‘ mal wichtig genug, dich zu verabschieden oder die Dinge klarzustellen? Es ist uns klar, versteh uns nich‘ falsch, dass du… dass du sie geliebt hast. Das weiß sie auch. Und wir dachten uns auch, dassde gegangen bist, weil durch das, was man ihr angetan hat, ne Grenze überschrittn worden is, die du nie überschritten sehen wolltest. Aber irgendwann hinterlassen all diese Lügen, die du konstruierst, einfach ihre Spur. In diesem Fall bei ihr. Und doch, trotz allem… kommt se nich‘ los von dir. Gut tut ihr das nich‘.“ Er steckte die Hände in die Hosentaschen, schaute seinen Freund ernst an. „Und deswegen, wenn du se wirklich liebst, solltestese keinen Moment weiter im Unklaren lassn. Du musst ihr sagen… was passiert is. Warum de weg bist, und wer dich angelogen hat.“ „Das kann ich unmöglich tun.“ Heiji schaute ihn an. „Und warum nich‘?“ „Das geht dich nichts an.“ Shinichi schluckte. „Ich… es hatte Gründe, warum ich nicht nachgeforscht hab, abgesehen davon, dass ich Kogorô einfach glaubte. Ich war… zwei Jahre bei ihnen gewesen, ich hab gesehen, wie sehr er seine Tochter liebt. Er würde für Ran alles tun. Abgesehen davon hatte ich als Conan eine andere Beziehung zu ihm, eine… bessere, ich meine, als… als Shinichi, und ich war dumm oder naiv genug, das zu verwechseln. Ich vertraute ihm. Punkt. Bleiben konnte und wollte ich nicht, und mehr musst du nicht wissen.“ Shinichi kniff die Lippen zusammen. Heiji schaute ihn ernst an – und langsam mischte sich etwas wie Sorge in seinen Blick. Er konnte nicht verhindern, dass sich ihm der Gedanke aufdrängte, sich zu fragen, was wirklich passiert war, damals. In diesen zehn Tagen und den fünf Jahren danach. Isses Wirklich nur Arbeit, Schuld und Einsamkeit, die aus dir gemacht hat, wer du heute bist? Schau dich an, Kudô... Allerdings, und das war ihm klar, durfte er von Shinichi hier und jetzt keine Antwort erwarten; nicht in einem Aufzug im Herzen von Scotland Yard. Schließlich schüttelte er halb kapitulierend den Kopf. „Aber warum rufste sie jetzt nich‘ an… mein Gott, warum willste denn nicht endlich zusammen sein mit ihr…?“ Shinichi schluckte hart, schüttelte den Kopf, langsam; dann fuhr er sich mit einer Hand über die Augen. „… Du wirst leben, mein Freund… bis wir uns wiedersehen. Es sein denn, du bist feige genug, um deinem jämmerlichen Dasein selbst ein Ende zu setzen…“ „Was?“ Heiji starrte ihn verständnislos an. Shinichi wich seinem Blick aus. „Gin, Vodka, Chianti. Sie haben mir diese Falle gestellt.“ Er seufzte, warf Heiji einen bezeichnenden Blick zu. „Wir wähnten uns nach unserer Flucht zu sehr in Sicherheit, als sie kamen. Und dann haben sie Ran angegriffen. Sie mit mir erpresst, damit sie sich nicht weiter wehrt, ihr das Schwert in ihren Körper gerammt und sie fallen gelassen, und wussten genau, was sie taten, damit. Gin ließ mich am Leben, um mich miterleben zu lassen, wie sie stirbt. Und das war es, was er zu mir gesagt hat, als er ging.“ Er atmete schwer, merkte, wie die Erinnerung an diese Nacht ihn zusehends einholte. „Heiji, die wollten sie umbringen, nicht verletzen. Dass sie noch lebt ist pures Glück; sie wollten sie töten, und mir zusehen, wie es mich zugrunde richtet, ohne dass sie auch nur noch einen weiteren Finger dafür krumm machen müssen. Und ich bin mir sicher, sie sehen immer noch zu. Sie warten nur darauf, bis sie zuschlagen können, und ganz ehrlich, die Tatsache, dass Ran noch lebt…“ Er schaute auf, in seinem Blick lag pure Panik. „…macht mir mehr Angst, als ich zugeben möchte. Ich weiß nicht, ob sie wissen, dass sie nicht erfolgreich waren vor fünf Jahren; aber gemessen an der Tatsache, dass sie noch lebt, denke ich, auch sie wissen es nicht, wer weiß warum. Vielleicht haben sie sich einfach nur auf mich konzentriert, ich meine… vielleicht saßen sie demselben Irrtum auf wie ich. Aber wenn ich mit Ran wieder… wenn sie mich beobachten und über mich herausfinden, dass sie noch lebt, und dass sie sie noch einmal… was glaubst du, passiert dann…? Man muss kein Hellseher sein, um das zu wissen.“ Er schluckte hart, drückte sich dann entschlossen an Heiji vorbei und presste auf den Stop-Knopf, um den Fahrstuhl wieder in Gang zu bringen. „Glaubste nich‘, du wirst langsam paranoid, Kudô? Die haben sich verkrochen in ein Loch, du hast ihre Namen aufgedeckt, ihre Gesichter ins Licht gezerrt, die können gar nich mehr…“ Shinichi hob den Blick, lächelte ihn dann bitter an. „Nimm nur mal für fünf Sekunden an, bitte, es ginge hier nicht um mich und Ran, sondern um dich und Kazuha. Nur fünf Sekunden. Und dann stell mir die Frage nochmal.“ Heiji zuckte zusammen, blickte ertappt zur Seite. „Wie ich mir dachte.“ Der junge Superintendent steckte die Hände in seine Hosentasche, schüttelte langsam den Kopf, lächelte das bitterste Lächeln, das Heiji jemals auf den Lippen eines Menschen gesehen hatte. „Ich denke, die Frage, ob ich nicht endlich mit ihr zusammen sein will, beantwortet sich von selbst. Aber ich will sie nicht nochmal zum Ziel machen, Heiji. Auf gar keinen Fall. Und deshalb werde ich sie nicht anrufen, werde nicht mit ihr reden, und wenn ich Glück habe, einmal nur in diesem Leben, dann werden sie nie erfahren, dass sie noch lebt. Und eines Tages einfach nur kommen, um zu Ende zu bringen, was sie begonnen haben. Und dann sehen wir, wessen Figuren am Ende dieses Spiels noch stehen.“ Er hob den Blick, straffte die Schultern entschlossen, in seinen Augen ein Blick, der deutlich zeigte, dass er nur darauf brannte, jetzt mehr denn je, den finalen Zug endlich zu tun. Heiji starrte ihn an, sprachlos. Damit hielt der Lift an, die Türen öffneten sich mit einem fast lautlosen Gleiten. Shinichi trat an ihn vorbei, wortlos, ging voran in die kalte, silberweiße Hölle der Autopsie. Der Besuch in der Autopsie war eher informativer Natur gewesen; richtige Neuigkeiten gab es nicht. Heiji schaute sich die Leiche des japanischen Mädchens an und ließ sich dann von McCoy die anderen Beweisstücke zeigen. Shinichi stiefelte neben ihm her, erklärte ihm dieses oder jenes und half bei der Kommunikation der beiden Männer. Er kannte den Fall ohnehin auswendig. „Well, now, Sherlock, has our Watson found something about…“, begann der alte Mann schließlich, nachdem er Heiji den Überblick über den Fall aus forensischer Sicht gegeben hatte, als eben jener ihn auch gleich unterbrach. „Sherlock?“ Er grinste Shinichi an, der genervt die Augen verdrehte. „Sherlock, like in „Sherlock Holmes“, yes? Die nennen dich hier… als Jenna vorhin anfing, dachte ich, sie macht nur nen Witz…” “Jaaaa…” Shinichi zog ein langes Gesicht. „Sie nennen mich hier Sherlock. They are too lazy to call me Superintendent Kudô, I suppose.“ „No.“ Der Forensiker lächelte großväterlich, klopfte ihm gutmütig auf die Schulter. „We call him Sherlock since he solved his first case in a very sherlockian manner five years ago. And he knows that very well. Everyone in London calls him Sherlock since then.” Heiji grinste. “Und einen Watson habt ihr auch?” Shinichi rieb sich den Hinterkopf. „Eine Watson, Heiji. Du kennst sie. Jenna. Sie heißt mit Nachnamen Watson. Und nein…“ Er sah Heijis Grinsen immer breiter werden und überlegte schon, ob sich dem Pathologen hier nicht auch noch gleich eine medizinische Sensation bieten würde, nämlich ein von einem Ohr zum anderen grinsender Japaner, „… ich denke keinesfalls, dass das Zufall war, dass ich sie bekommen hab. Aber sie ist tüchtig, verlässlich und nicht auf den Kopf gefallen. Also solls mir Recht sein.“ „Gib doch zu, dass du das genießt. In der Stadt deines Idols und dann auch noch wie er genannt…“ In Heijis Augen glitzerte leichter Spott. Shinichi warf ihm einen Blick aus den Augenwinkeln zu, der ihm das Lächeln von den Lippen wischte. „Wie du weißt, bin ich nicht zum Vergnügen hier, war ich nie, zu keiner Sekunde, in den letzten fünf Jahren.“ Seine Zähne mahlten kurz aufeinander. „Ich arbeite hier, um der Welt in irgendeiner Weise einen Dienst zu tun und mein Leben sinnvoll zu nutzen, für was hab ich es schließlich – und Fälle lösen ist nun mal das, was ich kann. Und ja, ich war… sein größter Fan. Und es gab Zeiten, da hättest du mir keine größere Freude machen können, als mich mit ihm zu vergleichen. Allerdings…“ Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. „Sind diese Zeiten wohl lange vorbei. Wir beschäftigen uns mit Mord und Totschlag, und für jede kleine Gerechtigkeit, die ich erreiche, scheinen zwei neue Verbrechen zu entstehen. Diese Schlange hat so viele Köpfe, und für jeden, den ich ihr abschlage, scheinen doppelt so viele neue nachzuwachsen. Das echte Leben ist nicht wie bei Sherlock Holmes. Das… zu begreifen hat lange gedauert bei mir, und es war eine Lektion, die ich hart gelernt habe.“ Er warf Heiji einen kurzen Blick zu; dann wandte er sich dem Pathologen zu. „And no. I have not yet heard a word from her. I’ll contact you as soon as I have any news for you. Thanks for your time, doctor.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und ging. Heiji starrte ihm hinterher, fing dann zu laufen an, konnte dem Autopsiearzt nur noch kurz zuwinken. Als er ihn wieder eingeholt hatte, schaute er ihn miesepetrig an. „Hör mal. Du brauchst nicht gleich so dünnhäutig…“ Shinichi strich sich über die Augen. „Entschuldige.“ Er seufzte. „Es ist nur… ich weiß auch nicht. Ich hab mir mein Leben anders vorgestellt, das ist es wohl. Und diese Briten nehmen ihren Doyle verdammt ernst, die verstehen gar keinen Spaß, wenn sich Sherlock Holmes als unfähig erweist - ich…“ Nachdenklich ließ er seine Augen über den Boden wandern, als sie zum Aufzug gingen. Wortlos fuhren sie eine Etage höher, in die Tiefgarage. Shinichi führte Heiji zu seinem Auto, ließ ihn Platz nehmen. „Und jetz‘?“, meinte der Osakaner nüchtern, als er sich angeschnallt hatte. Shinichi ließ den Wagen an. „Es ist jetzt halb vier… können wir noch versuchen, die Mitbewohnerin von Ayako zu finden und zu befragen, damit du etwas zu berichten hast, schließlich bist du doch hier als liasion officer, nicht wahr? Wann kommen Ayakos Eltern eigentlich?“ Heiji nickte bestätigend. „Ja, bin ich. Und sie kommen morgen, Flug Osaka-London City Airport. Ich soll sie am Flughafen treffen, kommst du…“ „… mit? Nein.“ Shinichi schüttelte langsam den Kopf. „Das heißt, ich kanns noch nicht sagen, kommt drauf an, wie weit Jenna heute kommt. Ich bring dich aber zum Flughafen, das sollte kein Problem darstellen.“ Ein leichtes Grinsen huschte ihm über die Lippen. „Abgesehen von Ayakos Eltern ist auch mal die Recherche nach unserem Picasso dran. Hoffen wir, dass wir einen Hinweis finden. Vielleicht ist ihnen aufgefallen, mit wem sich ihre Tochter so trifft.“ Er rieb sich die Nasenwurzel, machte ein gedankenverlorenes Gesicht. „Am wahrscheinlichsten scheint momentan einer der Straßenkünstler oder ein Kunststudent zu sein, das heißt, wir suchen mal die prominenten Orte dieser illustren Gesellschaft auf, und besuchen die Kunstakademie.“ „Warum ausgerechnet…“ „Jung und brauchen das Geld.“ Shinichi lächelte schief. „So, wie es doch immer ist. Liebe, Geld, Macht. Die großen Drei, wenns um Gründe fürs Verbrechen geht.“ Heiji seufzte leise, ließ sich in seinen Sessel zurücksinken. „Na dann, los.“ Shinichi nickte nur, schnallte sich an und ließ seinen Dienstwagen aus der Garage rollen. Die Wohnung von Ayako und ihrer Mitbewohnerin lag am anderen Ende der Stadt. Shinichi hatte keine Ahnung, wie viele Nerven er auf der Strecke verloren hatte; er war zwar ruhig geblieben, aber keinen Anfall zu kriegen beim Beinahe-Verkehrsinfarkt in Londons Innenstadt hatte Mühe gekostet. Als sie schließlich in einer tristen Vorortstraße zum Stehen kamen, schälte er sich schweißgebadet aus seinem Auto. Er warf Heiji einen musternden Blick zu; so richtig frisch sah der Gute auch nicht mehr aus. Allerdings hatte er einen zwölfstündigen Flug und den Jetlag auf seiner Rechnung, noch dazu die Tatsache, seit seiner Ankunft hier auf den Beinen zu sein. Shinichi zupfte an der Knopfleiste seines Hemds, um ein bisschen frische Luft an seine Haut zu lassen, fischte dann ein Taschentuch aus seiner Sakkotasche, um sich damit übers Gesicht zu wischen. Als Heiji ihn fragend ansah, warf er ihm das Päckchen zu, der es auffing und ihm gleichtat. „Sag mal, was is eigentlich, wenn wir hier fertig sind?“ „Dann fahr ich dich wieder ins Hotel.“ Shinichi knüllte das Taschentuch zusammen und steckte es in seine Hosentasche. „Ich glaub, du hast heute dann genug geleistet. Wir sammeln Jenna wieder ein, fahren dich ins Hotel, und ich… ich darf heut noch ne Pressemitteilung rausgeben, was mich ungemein erfreut, wie du dir denken kannst.“ Er grinste säuerlich. „Aber nun sehen wir erst einmal, was wir hier erfahren können.“ Damit warf er die Fahrertür ins Schloss, wartete, bis Heiji es ihm gleichgetan hatte und sperrte mit der Fernbedienung ab. Sie musste nur ein paar Meter gehen, um die Wohnung der beiden Mädchen zu erreichen. Das Appartementhaus war heruntergekommen wie alles hier; auf der Mauer prangte ein Graffiti einer Ratte, die ein Schild hochhielt. London doesn’t work, stand darauf geschrieben, entlockte Shinichi ein mattes Grinsen. Heiji blieb neben ihm stehen. „Darüber hab ich in meinem London-Reiseführer im Flieger gelesen.“, bemerkte er, schüttelte den Kopf. „Der muss richtig berühmt sein. Ganze Wände mit diesen Graffiti…“ Shinichi blickte auf, schaute ihn an. „Banksy. Ja. Gibt ganze Führungen vorbei an seinen Kunstwerken. Kein Mensch hat ihn je gesehen… Letztens wurde eine Wand verkauft, auf dem eins seiner Graffiti war.“ „Verrückt.“ Heiji schaute kopfschüttelnd die Ratte an. „Wennsde mich fragst, spinnen sie, diese Briten.“ Shinichi lächelte müde, seufzte dann leise. „Aber Recht hat er doch.“ Auch London funktioniert nicht… Dann suchte er sein Notizbuch aus seinem Sakko, blätterte darin, bis er den Namen fand, nach dem er suchte, und glich ihn mit den Namen auf den Klingelschildern ab. Er fand ihn, presste seinen Finger auf den vergilbten Knopf daneben und wartete. Ein schrilles Klingeln schallte aus einem der Zimmer über ihren Köpfen zu ihnen herunter, was den beiden Ermittlern verriet, dass sie immerhin nicht zu viele Treppen steigen mussten. Kurz darauf erschien ein wirrer, verfilzter Lockenkopf in einem Fensterrahmen, starrte nach unten. „Who are you?“ „Scotland Yard.“, rief Shinichi hoch, hielt ihr seine Marke entgegen. „We investigate in the case of your flat-mate, Miss Rourke.“ „Scotland Yard sends two foreigners because of Aya? Why on earth…“ „False.“, korrigierte Shinichi sie. „Scotland Yard sends one police officer with British passport, that’s me. The gentleman next to me is a police officer of Ayakos hometown, lending us his experienced hand. Would you now be so kind and let us in to see her room and have a few words with you?“ Die junge Dame über ihnen schien zwar nicht sehr erbaut über den Besuch und noch weniger erfreut über die Aussicht auf eine Unterhaltung mit ihnen zu sein, seufzte aber schließlich theatralisch. „If you must do so...“ „Ja, müssen wir.“, murmelte Shinichi genervt, in einer Lautstärke, die das Mädchen nicht mehr hörte. Er warf Heiji einen skeptischen Blick zu, der nur stumm nickte. Viel würde das hier wohl nicht bringen. Wenige Minuten später fanden sie sich in einer Wohnung wieder, die aussah, als würde hier ein archäologisches Experiment der Neuzeit stattfinden. Inmitten einer Akkumulation von Fastfood, Wein, Zeitschriften, Sitzkissen und Klamotten, die in mehreren Schichten übereinander abgelagert worden waren, stand die Reinkarnation von – ja, von was eigentlich, fragte Shinichi sich insgeheim, als er das Wesen musterte, das ihn aus verschlafenen Augen unter einer Wolke an wirren Haaren heraus leicht weggetreten musterte. Sie schien direkt aus dem Woodstock der 60er hierher transferiert worden zu sein. Miss Delilah Rourke, so stellte sie sich vor, trug ein langes, viel zu weites Batikshirt mit Dreiviertelärmeln, das sie um die Taille mit einem Gürtel zusammengebunden hatte, dazu eine verwaschene graue Leggins und keine Schuhe. Auf ihrem Kopf wucherte das Experiment einer Rastafrisur, so zumindest deutete Shinichi mit viel gutem Willen und Vorstellungskraft die aschgrau gepuderte Stromschlagfrisur ihrer braungrauen Locken. Shinichi zückte seinen Stift. „How well did you know Ayako, if I may ask?“ „No‘ well.“, nuschelte die junge Frau, fuhr sich durch die Haare und blieb prompt mit ihren Fingern im Filzteppich hängen. Sie beachtete das nicht, ließ ihre Hand stattdessen sinken und fing an, den bunten Nagellack, der nur noch in Resten an den Fingernägeln klebte, gänzlich runter zu knubbeln. Sie schien unkonzentriert und hibbelig, fahrig in ihren Bewegungen, fiel den beiden jungen Polizeibeamten auf – und der Grund dafür musste nicht lange gesucht werden. In einem Aschenbecher, dem sie immer wieder nervöse Blicke zuwarf, qualmte etwas, das verdächtig nach einer selbstgedrehten Zigarette aussah. Und wenn sie den Duft, der ihnen hier ganz penetrant die Nasenflügel hochkroch, richtig deuteten, dann wussten sie auch, dass in dieser Zigarette nicht ganz legales Grünzeug gerade in Rauch und Asche aufging. „Actually, she was’bout to move out. Always soooo keen to have everything neat and tidy and in perfect order and clean…“ „Clean might be the word of the day.“, unterbrach Shinichi sie trocken, schaute sie unter zusammengekniffenen Augenbrauen an. Delilah schluckte merklich, um im Anschluss so zu tun, als wüsste sie nicht, wovon er sprach. „Well, if you understand what I mean…“, setzte sie erneut an. „Take it, we don‘t,“, schob Heiji genervt dazwischen, was Delilah gekonnt ignorierte und sich gänzlich Shinichi zuwandte. „Was in desperate need of a roof over her head, she was. And guess what? I was in desperate need of a flat mate, to be able to pay for this…“ Sie wedelte mit ihren Händen in Ermangelung von Worten, um ihre Bleibe gebührend zu beschreiben. „…uhm…- place. Met her in our canteen. Seemed nice enough for me.“ Sie zuckte mit den Schultern, eine Geste, mit der sie fast jede ihrer Aussagen unterstrich. „What university?“ Shinichi zog interessiert die Stirn kraus. „Royal Academy of Music.“ Heiji gab ein trockenes Lachen von sich, dass er geschickt in einen Hustenanfall umwandelte, als er sich den bösen Blick der jungen Frau einfing. „That’s nothing to do with looks or… or lifestyle… or, or money, mister, but with talent.“, bemerkte sie pikiert. Sie zog die Augenbrauen zusammen. „I am a gifted pianist. I am just taking a break, currently. There’s nothing wrong with…“ Shinichi stellte seine Ohren auf Durchzug und ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen; in der Ecke stand tatsächlich ein E-Piano, der einzige Ort im ganzen Raum, der penibelst sauber gehalten wurde. Notenblätter und –bücher stapelten sich ordentlich nach Komponisten geordnet im Regal daneben. „And Ayako?“ „Genius with her violin. Was really funny with her, the first time. Great musician. But got boring, after a while, she had no appetite for experiments, very unlike me. Was to addicted to the classics. Never left her Mozart, her Brahms, her Paganini…“ Delilah verdrehte die Augen, wedelte mit ihren Händen theatralisch in der Luft, um ihr Unverständnis zu unterstreichen. „Good lord. As if Paganini was the only human being ever capable to handle that grumpy instrument properly. But well. That didn’t bother me, anyway.” Sie schaute vom einen zum anderen, als erwarte sie ihre Zustimmung – weder Heiji noch Shinichi taten ihr den Gefallen, schauten sie mit vor der Brust verschränkten Armen nur unverwandt an. Delilah verdrehte die Augen. „I know, I know. You want to see her room. Well, please, here it is. See for yourself, what I mean.“ „Very kind of you. Just one last question, Miss Rourke.“ Shinichi zog die Augenbrauen hoch, bedachte sie mit einem forschenden Blick. „Are you able to tell us something about Ayakos social life? Has she had friends? Acquaintances? Was she in a group at her university? Did she have colleagues at a side job, perhaps?“ „Nope.“ Die Hippieelfe schüttelte ihr Haupt, dass ihre teils verfilzten Haare flogen. „Nope, no‘ at all. Came an‘ went, whenever she wanted, she did, and so did I. We barely talked. Besides arguing about the state the kitchen or the freakin’ bathroom were in, that is.” Sie grinste schief. „As I said. She was the freakin’ queen of tidyness, not me. I see my time better wasted on other things than piling dishes in a cupboard.“ Sie verbeugte sich neckisch, gestikulierte dramatisch zur Tür des Zimmer, das sie vorher schon als Ayakos bezeichnet hatte. „So, gentlemen, this is her room. Please, have a look, turn every sheet of paper upside down, perhaps ya’ll find something of use… if there are any sheets of paper to be turned, that is.“, meinte sie, immer noch grinsend, stieß mit einem nackten Fuß die Tür zu einem Zimmer auf, das an das Zimmer angrenzte, in dem sie gerade standen. Shinichi seufzte, warf ihr einen durchdringenden Blick zu. „Nobody has been in there, since she left it?“ „Nope.“ „So, do tell me – why’s the lock brocken, he?“ Heiji war das ramponierte Schlüsselloch genauso aufgefallen wie Shinichi. Das Mädel zuckte nur die Schultern, drehte verträumt eine Pirouette und ließ sich auf ein Sitzkissen fallen. „How shall I know that? Have ya seen the vicinity, our neighborhood? This is not Belgravia or Westminster or Soho or Notting Hill, or…” „Got it. Thank you.“ Shinichi winkte kurz, um ihren Redeschwall abzubrechen. Dann ging er, gefolgt von Heiji in das Zimmer, zog die Tür hinter sich zu, reichte Heiji ein paar Handschuhe. „Der Mistkäfer is hier eingebrochen.“, murrte Heiji auf japanisch, während er seine Finger in das Latex bohrte. „Sag mal, haste so kleine Hände, Kudô?“ Der Angesprochene warf ihm einen belustigten Blick zu, während er sich selbst ein Paar überstülpte. „Einheitsgröße.“ Er drehte sich kurz um die eigene Achse, um das Zimmer als Ganzes aufzunehmen – es sprach tatsächlich von Ordentlichkeit und einer spartanisch zu nennenden Lebensführung - ging dann in die Knie und hob den Futon hoch, der auf dem Boden lag. „Natürlich ist sie das.“, kommentierte er dann den ersten Satz seines Kollegen sachlich, ehe er fortfuhr. „Das einzige, was uns vielleicht hilft, ist, dass Miss Woodstock nicht nach dem gleichen sucht wie wir. Sie wird nach Geld oder Drogen gesucht haben, denn ich bin mir sicher, was da draußen schwelt…“ „Marihuana.“ Heiji nickte bestätigend. „Aber deswegen sind wir nicht hier.“ „Nein.“ Shinichi grinste spitzbübisch. „Da schick ich die Drogenfahndung vorbei, sollen die sich mit der Kleinen da draußen befassen. Schau mal, ob da was is.“ Damit hob er die Matratze hoch. „Ne. Doch, wart mal.“ Er griff nach einem flachen Lederetui und zog es hervor. Shinichi ließ die Matratze wieder sinken. „Ist was drin?“ Der Osakaner Polizist zog den Reißverschluss auf, beförderte ein paar Papiere, darunter Pass und Flugtickets, hervor. „Kein Bargeld, keine Kreditkarten.“ Heiji warf Shinichi einen vielsagenden Blick zu. „Magst du dich mit ihr unterhalten?“ „Na klar.“ Heiji grinste säuerlich. Von draußen erklangen E-Piano-Klänge, ganz als ob sie den beiden Beamten ihre Berechtigung zum Musikstudium unter Beweis stellen wollte. „Bevor wir ihr was unterstellen, was sie wohl auch getan hat, solltn wir aber noch den Rest hier unter die Lupe nehmen. Dürft ja nicht lang dauern.“ Er wartete Shinichis zustimmendes Murren nicht ab, sondern begann damit, die Bonsaitöpfchen, die sich am Fenstersims aneinanderreihten, hochzuheben. Außer einer dünnen Staubschicht befand sich jedoch nichts darunter. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass Shinichi etwas anderes gefunden hatte. Ein aufgeklappter Geigenkoffer lag auf dem Futon, das Instrument legte sein Freund gerade fast zärtlich daneben. Heiji näherte sich interessiert. „Teures Instrument?“ „Nicht billig, jedenfalls.“ Shinichi nahm die Geige noch einmal in die Hand, drehte sie elegant, späte durch die F-Schlitze ins Innere. „Nein, nicht billig. Mama und Papa haben einiges in die Karriere ihrer Tochter investiert.“ „Und woher weißte das?“ „Markenstempel.“ Shinichi zeigte auf eine kaum sichtbare Prägung im Holz. „Unsere diebische Elster hat das wohl Wertvollste hier liegen gelassen. Dabei dürfte ihr der Wert hochwertiger Instrumente doch als Pianistin…“ „Was verlangste von ihr, Kudô. Sie spielt hier aufm E-Piano.“ Shinichi grinste kurz, ließ seine Fingerkuppen über die Seiten streichen, womit er ihnen eine melodiöse Tonfolge entlockte. „Sag mal, hast du nich…“, meinte Heiji nachdenklich. „Richtig. Hab ich.“ Er legte das Instrument hastig beiseite, als er sich einen schrägen Blick von Heiji anfing. „Und fang nicht schon wieder an. Wir haben alle ein Instrument gelernt, Hattori. Ran spielte Klavier.“ „Ja, aber du hättest auch…“ „Hab ich aber nicht. Und meinetwegen schiebst du es auf ein gewisses Faible für einen Romandetektiven, aber hör auf jetzt, bitte.“ Er schaute kurz genervt auf, ehe er seinen Blick abwandte. „Außerdem gibt’s hier noch viel Interessanteres.“ Damit pulte er vorsichtig den Bogen aus dem Deckel, hinter dem ein Anzeigenblatt zum Vorschein gekommen war. Er zog es vorsichtig hervor und plättete es. Heiji pfiff durch die Zähne. Aus dem Anzeigenblatt war fein säuberlich eine Annonce ausgeschnitten worden. „Tja, und wo ist…?“ Shinichi zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist sie ja noch… hier irgendwo…“, meinte er unüberzeugt, kramte sich durch Notenblätter und Ersatzsaiten, jedoch erfolglos. Auch die restliche Untersuchung des Zimmers ergab keinen Fund. „Wär zu schön gewesen. Wir müssen wohl bei der Zeitung anrufen und uns die Ausgabe schicken lassen.“, seufzte Shinichi. Heiji nickte langsam. „Immerhin besser als nichts.“ „Aber auch weniger als etwas.“ Damit packte Shinichi Geige und Koffer wieder zusammen, griff nach dem Fotoalbum, das sie noch gefunden hatten, sowie nach den persönlichen Dokumenten der Toten. Als sie das Zimmer verließen, schallte ihnen Liszt entgegen. Heiji näherte sich der jungen Frau von hinten, stützte sich mit einer Hand auf der Klaviatur ab, was eine Folge schiefer Töne im regen Spiel der Musikerin erzeugte. Sie verzog das Gesicht, schaute auf. „What the heck are you doin’?! Have you found what you were looking for? Then you could’ve left silently like any sensible…“ „Ayakos credit cards, her giro card, according with the money you’ve stolen but not yet spent, if you don’t mind.“, erwiderte Heiji trocken grinsend. „Hah?“ „Aaah… come on, Miss Rourke. Don’t play dumb…“ Shinichi trat auf die andere Seite der jungen Studentin. Die wurde, eingeklemmt zwischen zwei Polizeibeamten, die ihr auf die Pelle rückten, sichtlich nervöser. „Don’t make it more complicated as it has to be. Ayako had no documents with her, no cash money or anything like that, when we found her. But everybody has stashed something for emergencies. The lock of the door was broken, the cards in her map are missing. But there have been some, the pockets are a bit baggy. We want to have them. Please hand them over.“ „And what makes you believe that no one else has taken them? Her murderer, perhaps? Haven’t found anything with her body, so it is just as likely that…” Shinichi seufzte, lächelte dann spöttisch. Heiji beobachtete ihn interessiert, als er durchs Zimmer ging, seinen Finger scheinbar unbedacht über gewisse Gegenstände gleiten ließ, den einen oder anderen einsammelte und auf dem E-Piano aufstellte. „A necklace with a pendant of Swarovski-crystals, a new tv, a dvd-recorder, a new coffee-maker, a jacket made of wild leather along with matching shoes and the background knowledge, my love, that you needed desperately a flatmate to be able to pay for this“, er rekonstruierte ihre Handbewegung von vor ein paar Minuten, „place. And to pay for that disgusting stuff that’s polluting the air in here.” Er legte einen Zettel mit abgerissenem Ende auf die Jacke, die über dem Piano hing. Mit krakeliger Schrift stand die Wohnungsannonce darauf geschrieben. „You told it for yourself minutes ago. Do I have to make myself more clear?“ „No.“ Missmutig stand sie auf, holte aus der Schublade einer Kommode drei Plastikkarten heraus, händigte sie aus. „Many thanks.“ Shinichi ließ sie in die Beweismitteltüte gleiten, die Heiji ihm aufhielt. „You’ll kindly stay available, Miss Rourke. And it should be obvious, that the room of the deceased has to be vacant until you hear otherwise from us. As well as untouched.” Damit wandte er sich um, verließ das Haus und trat kaum auf die Straße, als auch schon sein Telefon läutete. Zielsicher griff er in seine rechte Sakkotasche, fischte das bimmelnde Klapphandy heraus und warf einen kurzen Blick auf die Rufnummer, die das Display anzeigte. „Jenna.“, meinte er dann kurz zu Heiji gewandt, ehe er ihren Anruf entgegennahm. „Detective Sergeant Watson, what’s up?“ Er lehnte sich vorsichtig gegen das Auto, lauschte der Stimme, die dumpf aus dem Hörer quoll, in sehr schnellem Englisch. Heiji nutzte die Zeit, um sich seinen Freund ein wenig genauer anzusehen. Genau wie er war auch Shinichi noch ein wenig gewachsen; und genau wie bei ihm hatte sich die Jugendlichkeit aus seinem Gesicht verabschiedet. Sein Teint war immer noch hell; wirkte fast ein wenig ungesund. Er war vielleicht ein wenig zu hager für seine Größe, und er sah einen Tick zu abgespannt aus, als dass er ihm abkaufen könnte, die letzten Jahre wären nur gut für ihn gewesen. Er musste die meiste Zeit in Arbeit und Studium investiert haben, Superintendent nach nur fünf Jahren beim Yard, dazu als Ausländer… Heiji schluckte, zog innerlich seinen Hut. Die paar Minuten mit ihm in der Wohnung hatten ihm gezeigt, dass Shinichi sein Handwerk immer noch verstand. Die Art, wie ihm seine Kollegen im Yard begegnet waren, allen voran sein Vorgesetzter und der Pathologe, zeugte davon, dass er sich seinen Respekt verdient hatte, einerseits durch harte Arbeit, durch vollen Einsatz, aber auch durch unbedingte Loyalität und Integrität. Shinichi hätte vor Stolz eigentlich platzen müssen. Die Beförderung konnte noch nicht lange zurückliegen, und der Shinichi, den er gekannt hatte, hätte sich über diesen Erfolg gefreut wie ein Schneekönig. Genau das tat er nicht. Noch genauer besehen, dachte Heiji bei sich, hatte er selten einen unglücklicheren Menschen gesehen, noch dazu einen, der es schaffte, sein Unglücklichsein so überzeugend zu überspielen. Seine Augen schienen dunkler, ein leichter graublauer Schleier unter ihnen zeugte von schlaflosen Nächten, Sorge und Schuld. Er wusste, woher das rührte. Es stimmte wohl, was er sagte. Er nutzte sein Leben, um von Nutzen zu sein, seit er keinen anderen Sinn mehr darin sah – weil man sie ihm genommen hatte. Aber so geht’s doch auch nicht weiter, Kudô. Das kann doch nich‘ dein Leben sein, von nun an bis in Ewigkeit. Noch dazu, wo sie… „Schau mich nicht so an. Das ist meine Entscheidung.“ Shinichi hatte sein Telefonat beendet. Heiji zog die Augenbrauen hoch. „Sag ich was?“ „Nein. Aber dein Gesicht spricht Bände.“ Er schluckte, vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen. „Ich habs dir erklärt, und ich hatte eigentlich den Eindruck, du verstehst das. Es… tut gut, dich wiederzusehen, aber das… das muss es bleiben, Heiji. Ich kann nicht wieder nach Tokio zurück. Ich kann sie da nicht noch einmal mit reinziehen.“ Damit öffnete er die Beifahrertür, bedeutete Heiji, Platz zu nehmen. „Das war Jenna. Sie wartet am Picadilly Circus auf uns. Was mich bei dem Feierabendverkehr ungemein freut.“ Er grinste schief, ehe er sich hinters Steuer klemmte. Etwa eine halbe Stunde später hatten sie sowohl einen Parkplatz, was an ein Wunder grenzte, als auch Jenna Watson gefunden. Die junge Frau stand relativ gut sichtbar vor der großen Werbewand, hatte sich ein schattiges Plätzchen gesucht und trotzte mit einem großen Becher Caffé Frappé den heißen Temperaturen. Sie winkte, als sie Shinichi und Heiji näher kommen sah. Bevor sie jedoch auch nur ein Wort sagen konnte, zerriss erneut der Retro-Klingelton von Shinichis Handy die Stille. Sie rannte näher, beobachtete ihren Partner, wie er in seiner Jackentasche danach grub, als er es endlich zu fassen bekam. „Was ist heut bloß los…“ Ein kurzer Blick auf das Display zeigte ihm, dass es die Gerichtsmedizin war. Wer genau es war, erfuhr er, als er den Anruf entgegennahm. Es war Dr. McCoy. Shinichi bedeutete Heiji, der gerade zu einer Frage ansetzen wollte, ruhig zu sein. Neben ihm erschien Jenna, heftig atmend, weil sie die letzten Meter gerade gerannt war. „Dr. McCoy, hallo. Yes. You found what? A human hair? On the dress of the victim? Why didn’t you mention that earlier? Yeah.” Er verstummte, wohl weil sein Gesprächspartner zu einer Antwort ansetzte. Heiji schaute ihn gespannt an, beobachtete, wie Shinichis Gesichtsfarbe von verschwitzt-rot zu weiß wechselte, sich seine Hand um sein Handy krallte, sich seine Gesichtszüge zunehmend verhärteten. Jenna neben ihm sortierte ihre Notizzettel, schien von der Konstitution ihres Chefs gerade nichts mitzukommen. Heiji hingegen entging nichts – angefangen von den gerade beobachteten Merkmalen bis hin zu dem finsteren Blick, der sich in Shinichis Augen gestohlen hatte. „Yeah. I understand. Well. So, it seems, it’s a dead end anyway, without a match in our databases. But thank you nevertheless, doctor. We’ll watch out.” Ein silberblondes, langes Haar…! Shinichi spürte die Gedanken in seinem Kopf förmlich rasen, versuchte, ihnen Einhalt zu gebieten und sich nichts anmerken zu lassen. Es war klar, woran er dachte; aber Tatsache war, das konnte alles bedeuten. Passe nie die Fakten deiner Theorie an. Er seufzte fast lautlos, klappte sein Mobiltelefon zusammen und ließ es wieder in seine Sakkotasche gleiten. Heiji schaute ihn abwartend an. Shinichi hingegen überging seinen fragenden Blick, wandte sich Jenna zu. „So, Jenna, did you find out something interesting?“ Heiji räusperte sich, ehe Jenna zu einer Antwort ansetzen konnte. Sie blieb mit geöffnetem Mund stehen, als der Osakaner zu sprechen anfing. „Ein Haar am Kleid des ersten Opfers?“ Shinichi nickte langsam. „Ja, aber es ist nicht in der Datenbank. Also bringt es uns nicht weiter. Außerdem ist die Haarfarbe hier nichts besonderes.“ „Aha.“ Heiji kniff die Augen zusammen. „Aber gut zu wissen isses doch. Was für ein Haar isses denn?“ „Ein helles, menschliches Kopfhaar.“ Shinichi konnte die Ungeduld in seiner Stimme kaum verbergen. Heiji schaute ihn nachdenklich an; die plötzliche Gereiztheit war ihm nicht entgangen, so sehr sein Freund auch versuchte, sie zu überspielen. Vielleicht liegts aber auch nur daran, weils uns nich weiterbringt… Shinichis nächster Satz schien seine Ahnung zu bestätigen. „Nichts, was auffällig genug wäre, um eine Fahndung auszuschreiben, zumindest. Nicht gefärbt, ausgefallen, nicht ausgerissen, also auch ohne genetisches Material, weil ohne Haarwurzel. Eine Sackgasse, wie ich eben schon am Telefon erwähnt habe.“ Er seufzte. „Leider.“ Er wandte sich Jenna zu, gab Heiji damit zu verstehen, dass er das Thema nun endgültig nicht weiter verfolgen wollte. „Please tell us, that you have found something about that dress, Jenna.“ „Only this, Sir.“ Sie überreichte ihm eine Liste, in der sie fein säuberlich alle Läden durchgestrichen hatte, die den Stoff erst gar nicht verkauften; leider waren das nicht gerade viele. „It’s crazy…“, fing sie an, „but wild silk seems to be a must-have fabric these days. Most of the dealers don’t have such a thing as a list of their clients, unfortunately. The only lists I got only show their business clients, no private persons. I have taken them nevertheless, perhaps…“ Shinichi seufzte, strich sich über die Stirn, überflog dann die Liste. „The fashion design school?“, murmelte er dann, schaute auf. „Jep.“ Jenna nickte; am Glitzern in ihren Augen konnte er ablesen, dass sie das Gleiche dachte wie er – und ein kurzer Blick, mit dem er Heiji streifte, verriet ihm, dass auch sein Kollege dieselben Schlüsse gezogen hatte. „Among the biggest clients. Currently, there is a project at that school, a kind of competition working with wild silk. That’s at least what the lady at Soft as Silk has told me. They have delivered some rolls of that cloth over there. I thought, that might be a hint – if we don’t get a name, perhaps we are going to find our dress or similar dresses like ours there?“ „It’s worth the try.“ Shinichis und Heijis Blicke trafen sich. „You’ll do this, Jenna. Have a look at the student’s work. Take pictures. Show them the photos of our dress. Perhaps one of the students recognize his or her work. Or can lead to the original designer. Whatever.“ Dann seufzte er. „Well, let’s call it a day. I’ve to make the press conference, but you can go home. Where can I drop you off, Jenna?”, fragte er, während er ihre Unterlagen in die Fallakte einsortierte. Die junge Polizistin lächelte dankbar, schüttelte aber den Kopf. „Thank you, Sir, but I don’t live far from here. I can walk there.” Shinichi nickte. “Well then. Good work, Miss Watson, see you tomorrow.” Damit hob er die Hand zum Gruß, den sie erwiderte. „Goodbye, Mr. Holmes!“ Sie missachtete den genervten Blick ihres Chefs und wandte sich ihrem Kollegen aus Osaka zu; Heiji gegenüber deutete sie eine leichte Verbeugung an, offensichtlich bemüht, sie japanisch aussehen zu lassen, was ihr etwas missglückte. „Sayounara, Hattori-san!“ Heiji lachte, entgegnete die Verbeugung, allerdings viel gekonnter, was ihr die Röte ins Gesicht trieb. „Sayounara, Watson-san.” Sie lächelte, winkte, und kaum eine Minute später war sie um die Ecke verschwunden. Shinichi seufzte, zog die Augenbrauen hoch. „Ich kanns nicht ausstehen, wenn sie das macht.“ „Was? Japaner auf japanisch verabschieden? Ich fand das ja sehr niedlich. Und sehr respektvoll, du hastse gut erzogen…“ „Nein. Du weißt, was ich meine.“ Er zog unwillig die Augenbrauen zusammen, bis sie sich fast in der Mitte trafen. „Sherlock Holmes.“ Heiji zog die Autotür auf. „Den haste dir selber eingebrockt.“ „Ach echt? Woher konnt ich wissen, dass die hier ausgerechnet einen Japaner…“ Der Osakaner Polizist unterbrach seinen Kollegen mit einem sachten Kopfschütteln. „Es ist die Art, wie du die Fälle löst, wie du dich benimmst, wie du deine Arbeit machst. Du hast den Doktor doch gehört, heute. Aus dir spricht die Quintessenz von Conan Doyles Romanen, Kudô. Das Traurige daran is, du hast es so verinnerlicht, in allen Lebensbelangen, dass du’s selber nich mehr merkst.“ Shinichi wandte sich um, schaute ihn ernst an. „Fang nicht schon wieder an mit Ran. Das hat nichts…“ „Hat es sehr wohl.“ „Noch ein Wort und du gehst zu Fuß zurück in dein Hotel. Und glaub mir, du wohnst, im Gegensatz zu Jenna, nicht um die Ecke.“ Heiji knurrte etwas Unverständliches, stieg dann ins Auto ein. Shinichi seufzte laut, strich sich über die Augen, beobachtete, wie die Sonne ihre letzten Strahlen gerade noch so über die Skyline Londons schickte, ehe er einstieg. _____________________________________________________________________________________________ Hallo Leute! Ich möchte mich an der Stelle sehr für die Kommentare zum letzten Kapitel bedanken. Und eine Bitte loswerden – wenn es eins gibt, wo ihr bitte, bitte ein Auge zudrücken könntet, wäre das die Geschichte mit der Zeitverschiebung und der Reisedauer. Ich saß hier mit Tabellen und Flügen und Zeitzonen – und habs irgendwann aufgegeben. Es zerreißt mir den ganzen Plot, und ich muss gestehen, grad wenn die Mädels und die Kudôs unterwegs sind, die einen vor, die anderen zeitlich nach London - @.@ Zum zweiten – ist euch ein Kapitel pro Woche zu hektisch für euch, sollte ich zweiwöchentlich laden? Ich weiß, die sind lang... und momentan ist der Hochladerhythmus wirklich schlecht berechenbar. Meistens lade ich Mittwochs und im Laufe des Samstags kommt das Kapitel. Bitte sagt, was ihr denkt :) Beste Grüße, Leira Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)