Screen Time von OtakuCifer (-- Die andere Dimension --) ================================================================================ Prolog: I died, before I lived - Ich starb, bevor Ich lebte ----------------------------------------------------------- Prolog: I died, before I lived - Ich starb, bevor Ich lebte "Der Tod kommt nur einmal, und doch macht er sich in allen Augenblicken des Lebens fühlbar. Es ist herber, ihn zu fürchten, als ihn zu erleiden." von Jean de La Bruyère 16.02.2022 - Japan - Tokyo - Bezirk Nakano - Nakasugi-Straße 11 Wann habe ich damit angefangen? Ist es eine Woche her? Oder einen Monat, vielleicht sogar Jahre? An ein Leben vor dieses kann ich mich jedenfalls nicht erinnern. Es ist wie eine Sucht geworden, die mich innerlich immer weiter auffraß. Doch ich denke äußerlich bin ich immer noch derselbe geblieben, sah man von den tiefschwarzen Augenringen ab. Ich habe tagelang meine Wohnung nicht mehr verlassen. Die ganze Zeit tippe ich auf die Tasten meines Laptops. Ich fühle mich leer. Meine Augen schmerzen, was sich sicherlich darauf zurückführen ließ, dass ich jetzt schon stundenlang in der Dunkelheit meines Zimmers vor meinem Laptop hockte. Wenn ich dann mal doch eine Pause mache, schlief ich auch nicht besonders lange. Ich hole mir eine Tüte Chips aus dem Schrank und eine Flasche Eistee aus dem Kühlschrank. Dann setze ich mich wieder an meine Arbeit. Mein Projekt, so nannte ich es. Ich würde wahrscheinlich spätestens morgen wieder einkaufen gehen müssen. Der Supermarkt ist bei mir nur um die Ecke. Wenn es einen Gott gibt, so bedanke ich mich bei ihn dafür. Wie ich das aushalten kann? Wie ich es bloß schaffe, über die Runden zu kommen auf diese Weise? Die Antwort ist wohl schwerer, als sie sich anhört. Ich dachte nicht daran. Denn ich starb schon vor langer Zeit. Geld habe ich genug. Wenn ich wollte, könnte ich mir ein Haus kaufen, vielleicht noch ein schickes Auto. Ich könnte jemanden kennen lernen und mit ihm eine Familie gründen. Doch das war es nicht, was ich wollte. Ich hatte andere Ziele. Diese Lebensweise Tag ein Tag aus ist sicherlich nicht die Komfortabelste. Das sollte allerdings auch nicht meine Absicht sein. Meine Zeit ging mir aus. Ich wollte nie so leben wie der Durchschnittsmensch. Eine Festanstellung bekommen und den sicheren Weg gehen. Etwas für die Gesellschaft leisten und "aktiv" sein. Freunde finden und darüber reden, was für einen Mist unsere Politiker denn schon wieder vollbracht hatten. Ich klinge für euch jetzt wohl wie ein Freak. Wahrscheinlich bin ich das auch. Doch wenn ich eins nicht bin, dann faul und nicht "aktiv". Ich hatte mir sehr wohl etwas vorgenommen. Ich sprach schon davon, oder? Meinen Zielen. Ich bin wohl so etwas, was man einen Visionär nennt. Ich gebe mich nicht mit kleinen Dingen zufrieden und strebe immer nach etwas Größeren. Denn nur so kann ich die Welt verändern. Ok, jetzt hab ich es wohl verraten. Ja, ich will die Welt verändern. Es klingt kitschig? Unrealistisch? Vielleicht. Aber was war falsch daran? Wer sagt uns, was realistisch ist? Sind es Wahrscheinlichkeiten? Ist Talent, was wir benötigen? Glück und eine ordentliche Portion harter Arbeit und Fleiß? Wer weiß das schon? Ich möchte nicht dafür leben, über Chancen und Realismus zu philosophieren. Stattdessen möchte ich viel lieber etwas bewegen. Ich möchte endlich leben. Die Welt besteht aus einer Reihe an Systemen. Große Firmen streichen den Reichtum ganzer Nationen ein. Dazu kommt noch, dass korrupte Politiker uns regieren und uns davon erzählen, dass sie für uns sprechen. Und wir akzeptieren das. Wir hinterfragen nicht, was uns die Medien erzählen. Das wollen wir auch gar nicht. Es wäre ja auch viel zu umständlich. Leichter ist es, nichts zu sagen und zu hoffen, dass man in Ruhe weiterleben kann. Ich verstehe das sehr wohl. Jeder wünscht sich Frieden. Nur missverstehen diese Menschen, dass das kein Frieden ist, in dem wir leben. Es ist eine von uns akzeptierte Diktatur. Vielleicht übertreibe ich es. Vielleicht aber auch nicht. Das Projekt an dem ich arbeite...ich sehe es als eine letzte Hoffnung für die Menschheit. Die Welt kann sich nur verändern, wenn die Menschen die Wahrheit erkennen. Und ich werde diese den Menschen zeigen. Natürlich nicht alleine. Ich wählte 4 Menschen, von denen ich glaubte, dass ich mit ihnen etwas erreichen kann. Der Fortschritt half IHNEN ihre Macht zu festigen. Doch mit UNS wird der Fortschritt das Verhängnis für SIE werden. Ich bin ein Hacker. Mein Name ist Liar. Prolog Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)