Der schwarze Drache von Mittelerde von Feluzia12 ================================================================================ Kapitel 8: ...zu Drachen ------------------------ Trocken, etwas müde und darauf bedacht keine Steine loszutreten, die gewisse Quellen von Gestank treffen und im schlimmsten Fall töten könnten, klettere ich gerade eine, in den Berg geschlagene, Zwergenstatue hinauf. Warum wir nicht den Vordereingang nehmen können, ist mir schleierhaft. Ein bisschen Magie und das Tor wäre nur noch ein Häuflein Asche, aber nein, wir müssen erst den Berg hinauf und dann eine versteckte Tür finden. Kaum sind wir oben, machen sich die Zwerge auch gleich an der Tür zu schaffen. Ich stelle mich an den Rand und sehe mir derweil „Smaugs Einöde“, wie Balin es genannt hat, genauer an. Abgebrannte Wiesen und Geröll rahmen eine vom Feuer zerstörte Stadt ein. Egal wie einfach ich es am Anfang eingeschätzt habe, der Drache ist stärker als ich gedacht habe, wenn er seit 60 Jahren nicht mehr gesehen wurde und hier immer noch nichts wächst. Je weiter die Sonne untergeht, desto verzweifelter werden die Zwerge. Als der Mond aufgeht, ist ihre Hoffnung in den Berg zu kommen mit der Sonne verschwunden. Ich bin ja immer noch davon überzeugt durch den Haupteingang durchzukommen. „Seht mal das Mondlicht!“ Bilbo zeigt auf einen Lichtstrahl, der zu einem Loch in der Wand führt. Doch keiner der Zwerge will ihm zuhören. Stures Pack! Der Hobbit greift nach dem Schlüssel, welchen der Zwergenkönig bereits in den Händen hält. Dann steckt Thorin triumphierend den Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnet uns somit eine Tür in den Berg. „Nun seid ihr dran. Acnologia ihr wisst was ihr tun müsst?“ fängt Balin an unsere, also meine und Bilbos, Aufgaben zu erklären. „Bilbo du musst den Arkenstein stehlen, sollte da drin ein Drache auf euch warten, muss Acnologia ihn ablenken und du holst ihn. Verstanden?“ erklärt der weißbärtige Zwerg weiter. Wir beide nicken. Gut, ich locke ihn einfach weg, dann kann Bilbo diesen Stein ungestört suchen. Wir betreten zusammen einen schmalen Gang, der immer weiter in den Berg führt. Der Geruch hier kommt mir bekannt vor, zumindest ein metallischer Duft. Doch das kann nicht sein. Der Kleine zieht irgendwann heimlich einen Ring heraus. Er denkt sicher, ich hätte es nicht bemerkt. Kaum einen Augenblick nach Anstecken des Rings ist der Hobbit auch schon verschwunden und die machthungrige Stimme wieder da. Der Ring ist also der Grund für Bilbos Taschendiebfertigkeiten. Der Gang endet in einem riesigen Raum. Dieser ist vollgestopft mit Gold und Edelsteinen, welche die Halle erleuchten. Hier herrscht eine unerträgliche Hitze. Auf den Schätzen liegt ein rot-goldgeschuppter Drache. Seine Fledermausflügel anliegend und Vorderbeine überkreuzt blickt er mich mit seinen rot-goldenen Augen an. „Sei gegrüßt, Acnologia, schwarzer Drache der Apokalypse!“ begrüßt mich Smaug. „Du kennst mich?“ „Natürlich! Oder hast du mich vergessen, Sohn von Mortalia?“ „Ich bin NICHT Mortalias Sohn! Wer glaubst du bist du?!“ „Es ist enttäuschend, dass du dich nicht mehr an mich erinnerst. Dabei waren wir doch Freunde.“ Freunde? Der metallische Geruch. Ich kenne nur eine Person, die Gold liebt und behaupten würde, mein Freund zu sein. Doch er ist schon vor langer Zeit gestorben. „Ich habe keine Freunde, die Drachen sind.“ „Es ist eine besondere Art der Magie, die sowohl ich als auch du besitzen. Die Menschen zu Drachen und-“ Plötzlich wird Smaug in goldene Flammen gehüllt. Als sich die Flammen legen, steht an der Stelle, wo der Drache gelegen ist, ein Mensch. Er trägt eine rote Rüstung mit goldenem Muster, das ähnlich ist wie die Schuppen von Smaug. Zwischen seinen schwarzen Locken ragen zwei kleine Hörner hervor. Was bei Zeref?! „-Drachen zu Menschen werden lässt.“ „Syrath?!Du müsstest tot sein! Dialia hat dich doch getötet!“ Er kommt von seinem Goldhaufen hinunter und geht langsam auf mich zu, während er mir antwortet: „Mortalia ist nicht umsonst der Drache des Todes. Ich wäre fast meinen Verletzungen erlegen. Sie hat mich vor die Wahl gestellt. Stirb oder schließ dich mir an. Ich wählte das Leben und hier bin ich.“ Er zuckt mit den Schultern. Er verzieht das Gesicht als rieche er etwas Ekelerregendes. „Du stinkst nach Mensch und Zwerg.“ „Und du nach Gold und Rauch.“ „Ich bin Smaug der Goldene! König unter dem Berg! Ich wurde von Mortalia persönlich ausgewählt!“ „Du wurdest doch genauso wie ich von Mortalia zu diesem Drachenkrieg gezwungen!“ „Mortalias Ansichten umfassen weit mehr als nur die Zerstörung der menschenliebenden Drachen.“ „Als ob mich die Ansichten einer Wahnsinnigen interessieren! Sie hat mir meine Familie genommen!“ „Und Angelika? Ist das ihre Schuld?“ „Atlas Flame hätte dich damals fressen sollen statt dich auszubilden!“ Syrath schlägt mir mit einer Flammenfaust direkt in mein Gesicht. Der Schlag kommt so überraschend, dass ich keine Chance habe auszuweichen. Ich werde nach hinten geschleudert und falle die Brücken, die sich durch den Berg ziehen, hinunter. Warum zum Teufel graben Zwerge so viel?! Glücklicherweise bekomme ich eine Kette, die weiter oben befestigt ist, in die Hände und stoppe somit meinen unerfreulichen Fall. Blut tropft aus meiner Nase. Scheiße tut das weh! Er ist stärker geworden, aber immer noch so temperamentvoll. Atlas Flame war bei ihm immer schon ein empfindliches Thema. Syrath lässt einen Drachenschrei los und ist dabei, meinen Fallweg als Drache schnell hinunterzuklettern. „Was ist denn Acni? Willst du dich mir nicht stellen?“ spottet er. „Halt doch dein Maul!“ Ich springe die letzten fünf Meter nach unten, dabei sammle ich wieder Magie im Mund. Beim aufkommen auf dem Boden schleudere ich ihm ein „Gebrüll des schwarzen Drachens entgegen, er aber weicht aus. „Du bist wirklich schwach. Was ist aus dem König der Drachen geworden?“ Ich suche hinter einer der vielen Säulen, die zu einer Halle voller riesiger Kessel führen, Schutz. Mit einem „Gebrüll des goldenen Drachens“ füllt er fast den ganzen Raum mit Feuer. Die Kessel werden augenblicklich entflammt. Er bricht durch die Säulenmauer, sodass ich direkt vor ihm stehe. „Und du sollst es sein?! Der König? Der Anführer? Dass ich nicht lache! Ein Feigling bist du! Versteckst dich, statt zu kämpfen! Du bist nichts weiter als eine Schande! Sowohl für Mortalia als auch für Angelika!“ Ich werde ihn umbringen. Langsam und qualvoll. „Und du bist nichts weiter als ein goldgieriger-“ „HEY SMAUG! Erinnerst du dich noch an mich oder ist dein Erbsengehirn dafür zu klein?!“ schreit plötzlich Thorin. Was zur Hölle?! Ist der lebensmüde?! „Du.“ Ist das Einzige, was Syrath grollt und eilt auf ihn zu. Syrath hat schon immer eine Konzentrationsschwäche gehabt, doch bevor ich auch nur eine Chance habe seine Aufmerksamkeit wieder zu erlangen, ist er schon mit dem Zwerg auf den Weg nach oben. Ich verfolge die beiden, dabei renne und kletter ich rücksichtslos. Als ich Syrath sehe, befindet er sich in einer großen Halle vor ihm ein Zwerg aus purem Gold drüber hängt Thorin. Er ist lebensmüde. Plötzlich schwappt eine Goldwelle über Syrath und taucht ihn in das heiße Metall. „Ihr Schwachköpfe!“ schreie ich den Zwergen zu. Diese sehen mich verständnislos an. „Feuer tötet keine Drachen!“ Wie um meine Aussage zu bestätigen, bricht Syrath mit kräftigen Flügelschlägen aus dem Gold. „Rache! RACHE!“ kreischt er, „Die Menschen sollen büßen für eure Taten! Sie werden brennen!“ Und so fliegt ein wütender Feuerdrache in Richtung Seestadt, um ebenjene zu zerstören. Na toll. Dann warte ich eben, bis er wiederkommt. „Bofur ist noch in der Stadt!“ schreit plötzlich Bombur. Scheiße! Da war ja noch was! „-mit Kili, Oin und-“ „FILI!“ Ich fange an dem Drachen hinterher zu rennen. „SYRATH! DU FEIGLING! KOMM ZURÜCK!“ brülle ich verzweifelt. „Das schaffst du nicht! Sie sind so gut wie tot!“ jammert Ori. Ich muss sie retten. Ich muss einfach. Ich sammle so viel Magie wie möglich. Sie dürfen nicht sterben. Mein Körper schmerzt, verändert sich. Sie sind meine Freunde. Aus meinem Rücken kommen zwei nachtschwarze Flügel. Ich erhebe mich damit in die Lüfte und lasse einen Drachenschrei los. Ich bin wieder ein Drache. Syrath, nein, Smaug wird sterben bevor er auch nur den Zwergen ein Haar krümmen kann. Mit ein paar Flügelschlägen hole ich ihn ein. „Jetzt bist du ein würdiger Gegner!“ kreischt Smaug und wendet, nur damit ich ihn von vorne ramme. Er beißt sich in meinem Rücken fest, sodass ich vor Schmerz aufschreie. Ich stoße ihn kraftvoll von mir weg, dabei reißt er mir einen Teil meiner Schuppen und die darunterliegende Haut weg. Jeder Flügelschlag schmerzt höllisch wie ein Peitschenschlag. Doch statt mich erneut anzugreifen, brennt er ein Viertel von Seestadt nieder. „NEIN!“ Augenblicklich suche ich Fili und die anderen. Bei Zeref, lass sie leben. Schnell sind sie auch gefunden, sie versuchen mit einem Boot zu flüchten. Sollte Smaug noch mehr Angriffe starten, trifft es sie womöglich. Also fliege ich so schnell wie möglich auf den Feuerdrachen zu und sammle dabei Magie in meinem Mund. Mit einer „Eisenfaust des schwarzen Drachen“ reiße ich seinen Rechten Flügel und Arm auseinander. Er versucht noch verzweifelt sich mit einem Flügel in der Luft zu halten. Doch er schlägt fehl. Smaug stürzt auf die Stadt und erdrückt die Häuser, auf die er fällt. Ich drücke ihm mit meinem Krallen in die Schulter, wodurch er schmerzerfüllt aufschreit. „Ich töte dich! Ich zerstöre dich!“ „Worauf wartest du dann noch?! Wenn ich sterbe, wird ein anderer Drache aus dem Norden kommen! Du wirst untergehen, Monster! Mit den Zwergen!“ grollt er kraftlos. Mit einem letzten „Gebrüll des goldenen Drachens“ versucht er noch sich zu befreien, bevor ich seinen Kopf mit meiner Rechten durch ein Haus in den See knalle. Die Fundamente der Häuser unter uns knacken gefährlich. Ich lasse wohl oder übel Smaug los und erhebe mich erschöpft in die Höhe. Der Kampf hat mich völlig ausgelaugt. Schlagartig bricht der Feuerdrache ein und sinkt langsam zischend in den See. Ich bin müde, so müde. Ich will schlafen. Plötzlich wird alles kalt. Ich bin in den See gefallen. Ich spüre meine Flügel nicht mehr. Bin ich wieder ein Mensch? Ist mir egal. Das Wasser umgibt mich. Ich sehe durch das Wasser die Flammen, die die Stadt verschlingen. Ich sollte schlafen. Einfach nur schlafen. Etwas schwimmt auf mich zu. Goldene Haare. Fili? Goldene Augen. Mein Gold. Und dann wird alles schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)