Exchange von Puraido (Wenn der Geschlechterkampf schwere Folgen hat) ================================================================================ Kapitel 28 ---------- 16. Juli 1525 Kid lag auf seinem Bett, er war vollkommen fix und fertig. Diese verdammte Nami! Er würde sich das nicht gefallen lassen und schon gar nicht hatte er vor, sich hier wie ein Hund anketten zu lassen. Er war derzeit vollkommen in Bandagen gewickelt, diese verdammte Navigatorin hatte ihn richtig heftig bearbeitet. Die Tür zu seiner Kajüte öffnete sich und Killer trat ein. Auch wenn er eine Maske trug, wusste Kid, dass ein breites Grinsen auf dem Gesicht des Massakersoldaten lag. „Was zur Hölle ist so witzig, Killer?“ Dieser brachte ihm etwas zu essen. „Die ganze Situation. Auf eine absurde Art und Weise zumindest“, antwortete der Massakersoldat. „Ich meine, dass ausgerechnet du mal in so eine Situation kommst und dann auch noch von der Navigatorin der Mugiwara-Bande fertig gemacht wirst …“ Kid knurrte etwas vor sich hin. „Das ist nicht witzig. Sobald ich wieder fit bin, werde ich es dem Miststück zeigen!“, schwor Kid. – „Viel Erfolg, hoffentlich überlebst du es“, Killer wich dem Schwert aus, welches auf ihn zugeflogen kam. Der Massaker-Soldat verließ die Kajüte seines Captains und trat aufs Deck. Er sah zur Thousand Sunny rüber und sah Nami, sie saß auf einem Stuhl und sah sich einige Karten an. Sie hatten vor zirka einer Stunde abgelegt und waren nun zur nächsten Insel unterwegs. Killer sprang zur Sunny rüber und lief auf Nami zu. „Morgen“, meinte er. Er unterdrückte den Drang zurückzuzucken, als er einen ihrer Todesblicke abbekam. – „Was willst du?“, fragte Nami. „Eigentlich nur ‚Guten Morgen‘ sagen“, seufzte der Massaker-Soldat. „Das ist echt eine seltsame Situation“, fügte er noch hinzu. – „Vollkommene Untertreibung“, zischte Nami. „Morgen“, fügte sie aber auch noch hinzu. Sie beschloss, nicht ganz so feindselig zu sein, immerhin konnte Killer ja nichts für die Blödheit seines Kapitäns. „Weißt du schon, wo es als nächstes hingeht?“, wollte Killer wissen. – „Hm, nein, ich hab noch keinen genauen Kurs festgelegt, ich schwanke zwischen diesen beiden Inseln. Die dritte scheint mir zu gefährlich“, sie hob ihren Log-Port an. Die linke Nadel wackelte ziemlich schnell hin und her. „Hm, stimmt, ist wohl nicht unbedingt die beste Idee, sich jetzt auf gefährliche Inseln zu begeben“, meinte Killer. – „Wenn ich nur daran denke, dass Luffy, wie sonst auch immer, einfach so losstürmt, wenn wir auf einer gefährlichen Insel ankommen. Da bekomm ich fast graue Haare“, sie kratzte sich am Kopf. „Ich glaube nehme die rechte Insel, die scheint am ruhigsten zu sein. – „Na, hoffen wir es mal …“, murmelte Killer. „Es tut mir so Leid“, entschuldigte sich Bepo gerade zum gefühlten hundertsten Mal an diesem Morgen bei seinem Kapitän. Dieser war noch immer ziemlich sauer, dass sein Navigator ihn gestern einfach mitgeschleift hatte. „Das sollte dir auch Leid tun“, der Arzt drehte genervt einen Stift in seiner Hand hin und her. Er saß an seinem Schreibtisch und versuchte sich auf irgendetwas Belangloses zu konzentrieren. Er musste sich abregen und zwar dringend. Ihm passte es auch nicht wirklich, hier fest zu hängen. Innerlich ohrfeigte er sich ebenfalls noch immer selbst, wie konnte er nur so blöd gewesen sein? Der Bär stand noch immer neben ihm, als es an seiner Tür klopfte. „Was gibt’s?“, brummte er. – Die Tür öffnete sich und die Hebamme trat ein. „Guten Morgen“, grüßte sie. – Law sah sie nicht so begeistert an. „Was wollen Sie?“ „Ich hätte nur einige Fragen“, kam Nora gleich zum Punkt. „Haben Sie ein Ultraschallgerät?“ – Law hob die Augenbrauen an. „Ja, hab ich.“ – „Gut, zu gegebener Zeit werde ich es für Luffys Untersuchen benutzen müssen“, teilte sie ihm mit. – „Hmpf, wenns denn sein muss und Sie sonst nichts anderes anfassen“, seine Gerätschaften waren allesamt ziemlich teuer gewesen, er überließ sie nicht gerne Fremden. „Natürlich, das war auch schon alles“, sie nickte und verabschiedete sich. – Law grummelte etwas vor sich hin und wandte sich dann seinen Unterlagen zu, den Stift drehte er immer noch in der Hand umher. Luffy saß nach dem Frühstück auf der Wiese und kümmerte sich um Pflanzi, er zupfte gerade die welken Blätter ab und sprühte die restlichen Blätter mit Wasser ein, mit einem Tuch strich er über die Blätter um sie zu säubern. Robin und Usopp beobachteten ihren Kapitän, der ganz vertieft in diese Aufgabe war. Die beiden hätten niemals im Leben gedacht, dass sich Luffy so intensiv um Pflanzi kümmern würde. „Hoffentlich kümmert er sich auch genauso gut um das Baby“, murmelte Usopp. – „Bestimmt wird er sich gut darum kümmern“, meinte Robin zuversichtlich. „Bist du dir da so sicher? Ich meine, es ist immer noch Luffy und auch wenn er als Frau ein wenig anders drauf ist, als sonst … ich meine was wird passieren, wenn er wieder ein Mann ist? Wird er sich dann immer noch so gut um Pflanzi kümmern? Oder um das Baby?“ „Ob das wirklich nur mit der Tatsache zusammenhängt, dass er eine Frau ist? Ich bezweifle es irgendwie. Luffy hat sich doch schon immer gut um seine Freunde gekümmert, so wie sie es eben brauchten und Pflanzi braucht halt noch einmal intensivere Pflege“, gab Robin zu bedenken. „Dein Optimismus in allen Ehren, Robin, aber Leute zu verkloppen und sich um ein kleines Baby oder eine irgendwie lebendige Pflanze zu kümmern, sind doch zwei Paar Schuhe“, warf der Schütze ein. „Da hast du auch wieder recht …“, die Archäologin seufzte. „Lassen wir uns einfach überraschen und wir sind ja auch noch da“, sie lächelte. Luffy summte vergnügt vor sich hin. Heute war ein guter Tag, nicht nur, weil die Sonne schon jetzt vom Himmel strahlte, sondern auch, weil ihm heute ausnahmsweise mal nicht total übel war. Man konnte ja nicht immer Pech haben, er wünschte sich, dass dieser Zustand der Nicht-Übelkeit anhielt. „Gefällt dir das, Pflanzi?“, fragte er. Die Pflanze wedelte aufgeregt mit den Blättern. Sie stieß ein Pflanzenlachen aus. Luffy stimmte in das Lachen ein. „Sag mal, Pflanzi, kannst du ‚Luffy‘ sagen? Wasser kannst du immerhin auch schon sagen“, fragte der Kapitän. Pflanzi machte eine Bewegung, die wohl mit dem Kopf-schieflegen zu vergleichen war. „Fy?“, stieß sie aus. „Fy-Fy!“, es war ein schrilles Geräusch. – „Hm, nicht ganz, aber fast. Los, versuch es weiter. Ich weiß das du das kannst, sag ‚Luffy‘!“, motivierte er die Pflanze. „Fy, Fy, Fy!“, kam es immer wieder von der Pflanze. – „Na, das üben wir noch“, kicherte Luffy, er umarmte die Pflanze. Killer betrachtete den weiblichen Kapitän einige Zeit. „Ich entdecke gerade ganz neue Seiten an ihm“, meinte er skeptisch. – Nami sah von ihrer Karte auf. „Hm? Oh, er ist immer so, wenn es um Pflanzi geht. Ich hab zu ihm gesagt, dass er sich um sie kümmern soll, wenn er sie behalten will“, sie zeichnete weiter. „Ist sie nicht ein Crewmitglied? War da nicht etwas in der Art?“, hakte der Massaker-Soldat nach. – „Mehr so etwas wie eine ‚Hauspflanze‘. Aber Luffy zählt sie als vollwertiges Mitglied“, Nami stieß die Luft aus. „Am Anfang war ich überhaupt nicht begeistert, aber ich hab mich dran gewöhnt und zugegeben, Pflanzi ist schon echt niedlich“, sie seufzte auf. „Ach so. Ich frage mich, wie das überhaupt möglich ist, so eine Pflanze herzustellen“, Killer sah noch immer zu Luffy und der Pflanze. – „Das hab ich auch nie verstanden. Ich glaube nicht einmal Usopp, der sie ja erschaffen hat, weiß wie das funktioniert hat.“ – „Interessant …“, Killer beobachtete Luffy weiter. Nora kletterte wieder auf die Sunny und machte sich direkt auf den Weg zu Luffy. „Hallo Luffy“, rief sie. „Na, kümmerst du dich gut um Pflanzi?“, sie hielt vor den beiden an und beugte sich leicht vor, die Hände hatte sie auf die Knie gestützt. „Jep, ich versuche ihr gerade meinen Namen beizubringen, aber so ganz klappt es noch nicht“, er tätschelte ein großes Blatt der Pflanze. – „Ach nur Geduld irgendwann klappt das schon“, Nora lächelte ihn an. „Also, ich hab mich gerade mit Trafalgar Law unterhalten. Bei Zeiten werde ich sein Ultraschallgerät für weitere Untersuchungen benutzen können“, teilte sie Luffy mit. Der Kapitän sah sie an. „Aha …“, kam es nicht sonderlich interessiert von ihm. – „In der 12. Schwangerschaftswoche werden wir die erste Ultraschalluntersuchung machen.“ – Luffy sah wieder zu ihr auf. „Was ist das?“ – „Nun ja, mit einem speziellen Gerät werden wir in deinen Bauch schauen können. Ich werde gucken ob es dem Baby gut geht.“ Luffys Augen weiteten sich. „A-aber wir müssen es dafür nicht raus schneiden, oder? Torao hat das mal gemeint“, fast automatisch umschlang er seinen Bauch mit den Armen, er lehnte sich etwas von Nora weg. „Nein! Wie kommst du darauf? Man muss das Baby dafür nicht raus schneiden. Alles okay“, beruhigte sie ihn. „Mit dem Gerät kann ich durch deine Haut gucken und so das Baby sehen.“ – „Woah, okay, das klingt echt unglaublich. Die eine auf Dressrosa hatte auch so einen Blick, mit dem sie durch alles durchgucken konnte“, überlegte Luffy. „So in etwa wird es wohl sein“, Nora war noch nie auf Dressrosa gewesen, weshalb sie die Leute dort auch nicht kannte. Sie seufzte, als sich Luffy demonstrativ der Pflanze zuwandte. Anscheinend war das jetzt wichtiger … Nora ging auf Nami und Killer zu. „Es ist ziemlich schwer, mit ihm zu reden, vor allem, wenn Pflanzi dabei ist“, sie schüttelte kurz den Kopf. – „Hm, ja, ich hab nie zuvor gesehen, dass er sich so sehr mit einer Sache beschäftigt“, Nami hob den Blick. „Ich wusste nicht mal, dass er überhaupt so eine lange Konzentrationsspanne hat.“ „Man entdeckt immer wieder neue Seiten“, wiederholte Killer. – „Ich kenne ihn nicht gut genug, um das beurteilen zu können“, Nora setzte sich auf einen dritten Stuhl und drehte überlegend eine ihrer Haarsträhnen um den Finger. Sie beobachtete immer noch Luffy. „Ist vielleicht aber ein gutes Training für später, ich meine, von dem, was ich mitbekommen habe, verhält sich die Pflanze wie ein Kleinkind.“ „Wenigstens etwas“, schmunzelte Nami. 29. August 1528 Die nächsten sieben Wochen vergingen wie im Flug. Sie passierten zwei verschiedene Inseln, doch diese waren relativ uninteressant – ganz so, wie Nami es haben wollte. Nur nicht zu viel Aufregung, ob sie das für ihre Nerven oder für Luffy machte, wusste sie nicht. Die letzten Monate waren Haarsträubend genug gewesen, ruhige Inseln waren genau das, was sie brauchte. Luffy ging es soweit ganz gut, er hatte nach wie vor mit der morgendlichen Übelkeit zu kämpfen, aber sonst hatte er keine weiteren beschwerden. Die bisherige Schwangerschaft verlief ohne große Komplikationen, allerdings wusste Nora, dass das nicht so bleiben musste. Kid und Law waren die meiste Zeit auf ihren eigenen Schiffen geblieben, Kid hatte Nami ab und zu Todesblicke von seinem Deck aus zugeworfen, allerdings war er nie auf die Sunny rüber gegangen. Luffy hatte Kid und Law die meiste Zeit ignoriert. Er hielt seine Maskerade mit der guten Laune weiterhin aufrecht und Nami war beeindruckt, man konnte es ihm fast ganz abnehmen, dass wirklich alles in Ordnung war. Aber nur fast, Nami kannte ihn zu gut, als dass sie gänzlich auf sein Schauspiel hereinfiel. Luffy, Nora, Chopper und Nami befanden sich gerade mit Law in dessen U-Boot. Heute wollte Nora die Ultraschall-Untersuchung machen. Luffy war ziemlich aufgeregt, so ganz traute er der Sache nicht und auch, dass Law anwesend war, machte die Sache für ihn nicht besser. Law war auch nicht so erpicht darauf gewesen, dabei zu sein, aber er ließ seine Gerätschaften nicht alleine. „Warum muss dieses glitschige Zeug sein?“, fragte Luffy gerade, als Nora das Gel auf seinem Bauch verteilte. „Damit ich besser gucken kann“, antwortete Nora. Sie hatte mittlerweile gemerkt, dass Luffy nicht viel mit komplizierten Erklärungen anfangen konnte, und möglichst einfache Antworten am besten funktionierten. Luffy starrte auf den Bildschirm, während Nora mit dem Gerät über seinen Bauch fuhr. „Sagtest du nicht, da könnte man das Baby drauf erkennen? Ich seh da gar nichts!“, meinte Luffy. Nora deutete auf einen hellen Fleck. „Das ist das Baby“, meinte sie. Luffy verlängerte seinen Hals – obwohl er es nicht sollte – um sich das Bild besser ansehen zu können. „Nicht mal mit viel Fantasie ist das ein Baby!“, meckerte er. – „Tut mir Leid, Ultraschall-Bilder gibt es leider nicht in ultra hoher Auflösung“, seufzte Nora. „Aber du hast recht, dass ist nicht ein Baby“, meinte Nora dann. „Was ist es dann?“, fragte Luffy, noch immer auf den Punkt starrend. – „Na, das sind zwei!“ – „Hä? Wieso denn zwei? Wie geht das denn?“, Luffy sah verwirrt aus. – „Du bekommst Zwillinge. Für einen Menschen ist es möglich, mehr als ein Kind gleichzeitig zu bekommen. Ich hatte mal eine Frau, die hatte Fünflinge“, teilte sie ihm mit. Erst jetzt fiel ihr die Stille der anderen auf, Nami, Law und Chopper starrten den Bildschirm an. Plötzlich klappten ihnen die Kinnladen herunter. „WAAAS?!“, stießen sie gleichzeitig aus. Law fasste sich an den Kopf und sah ziemlich geschockt aus. „Auch noch zwei Kinder? Wieso nur, wieso?! Was, wenn ich nun der Vater bin, ein Kind ist ja schon schlimm genug, aber zwei?“, es fehlte nicht mehr viel und er würde sich in Embryonalstellung auf dem Boden zusammenkauern. „Oh Mann, Luffy, also wenn du was machst, dann aber richtig, oder? Ein Kind ist dir wohl nicht genug“, Nami stieß die Luft aus. – „Das wusste ich doch nicht! Ich kann doch nicht in mich rein gucken“, stieß Luffy empört aus. Er tippte auf seinem Bauch rum. „Hey, du, warum musstest du einer plötzlich zwei werden, hm?“, fragte er das Baby. „Dafür kann niemand was. Ich kann zwar noch nicht sagen, ob es ein- oder zweieiige Zwillinge sind, aber es ist definitiv niemand daran ‚Schuld‘“, versuchte Nora die Gemüter zu beruhigen, doch zumindest bei Law, der schon gar nicht mehr zuhörte, war die Hoffnung wohl verloren. „Hoffentlich verlieren wir ihn nicht ganz“, murmelte Chopper. „Sein Zustand scheint sehr kritisch zu sein.“ – „Lass ihn …“, seufzte Nami. „Der wird schon damit klar kommen … Ich würde zu gerne Kids Reaktion sehen, ob die wohl ähnlich ausfällt?“, ein hinterhältiges Grinsen schlich sich auf Namis Gesicht und Luffy zuckte vor Schreck zusammen, obwohl es nicht mal ihm galt. „Das werde ich gleich herausfinden“, mit boshaftem Lachen verließ sie das U-Boot. „Oh-oh, das kann nicht gut enden“, meinte Chopper, der zwischen der Tür – durch die Nami verschwunden war – Luffy - der noch immer reichlich verschreckt aussah – und Law – der noch immer zusammengekauert etwas von schlechtem Karma vor sich hinmurmelte – hin und her. Hosted by Animexx e.V. 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