Rise of the Guardians von bubblespower (Fire and Ice) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- "Um das mal klar zu stellen. Du bist seit über 30 Jahren so wie du jetzt hier vor mir stehst?" "Ja, um genau zu sein seit über 300 Jahren", erklärte er mir. "Krass." Ich starrte ihn nur an. Ich fühlte mich verarscht, aber gleichzeitig wusste ich dass er nicht log. Ich hatte gesehen dass er fliegen kann, das Eis beherrschte, innerhalb von wenigen Sekunden an einem völlig anderem Ort sein kann mit Hilfe von Schneekugeln... Wer war ich, um diese Tatsachen in Frage zu stellen? Und selbst wenn ich sie in Frage stellen würde, würde ich dann nicht meinen eigenen Verstand anzweifeln? Ich müsste verrückt sein. Genau so verrückt aber wäre ich, wenn ich es glaube. Es stellt meine kompletten Ansichten der Realität auf den Kopf. Aber jetzt, wo Jack mich so unsicher ansah, lächelte ich ihm zu. "Ich mag vielleicht verrückt sein, aber ich glaube dir." Man sah förmlich wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Er kam auf mich zu und umarmte mich ganz fest. Überrascht ließ ich ihn gewären. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und atmete tief ein. Nach einer halben Ewigkeit ließ er ein wenig locker, hielt mich jedoch noch immer fest und sah mich mit einem seltsamen Ausdruck an. Ich konnte seinen Atem auf meiner Stirn spüren und glaubte mich in seinen schönen blauen Augen zu verlieren. Er legte, fast beiläufig, eine Hand an meine Wange. Er wird mich jetzt doch nicht küssen, oder?, fragte ich mich im Stillen. Doch ein Räuspern ließ uns auseinander fahren. Im Endeffekt war ich sehr dankbar für diese Unterbrechung. "Du bist nun eingeweiht. Du musst schwören, dass du niemals, niemals irgendwem ein Wort davon sagst. Wenn jemand wüsste, dass es uns wirklich gibt... Ich will mir das entstehende Chaos gar nicht erst ausmalen! Schwöre es.", redete North mir ein. "Ich schwöre, dass ich niemals jemanden etwas über die Hüter erzähle.", sagte ich und sah dabei unverwandt Jack in die Augen. "Ich schwöre bei meinem Leben, dass dieses Geheimnis bei mir sicher ist." North nickte mir nun beinahe stolz zu. "Jack, kannst du das Mädchen nach Hause bringen? Ich werde jetzt die anderen Hüter herbei rufen. Sie müssen wissen dass Pitch wieder da ist." "Aber North, es geht sie genau so sehr etwas an wie uns. Pitch hat sich Lena zuerst gezeigt und sich vor uns versteckt. Er will irgendwas von ihr. Sie könnte in Gefahr sein!" North blickte nachdenklich drein. Dann ging er plötzlich an seinen Schreibtisch und zog zwei Schwerter hervor. "Nun, wenn das so ist. Dann werden wir alles daran setzen, sie zu beschützen.", sagte er mit erhobener Stimme und ging aus dem Raum. Jack und ich folgten. Wir gelangten zu einer Art Balkon der in eine Halle hinein ragte. An der Brüstung stand ein Tresen mit vielen Tausend Knöpfen. Ich beschloss dort niemals irgendeinen Knopf zu betätigen. Nachher jagte ich uns alle noch in die Luft. In dem Raum schwebte eine riesige Kugel mit ganz vielen leuchtenden Punkten. Bei näherem hinsehen erkannte ich, dass es die Erde darstellte. "Jedes Licht ist ein Kind, das an uns glaubt.", erklärte Jack mir flüsternd. "Diese Kinder versuchen wir in ihrem Glauben zu beschützen." "Und Pitch versucht diese Lichter zu... löschen?" "Ja. Er hat es ein Mal sogar fast geschafft. Nur noch ein einzelnes Licht leuchtete. Mein Freund Jamie. Dank ihm und seinen Freunden konnten wir Pitch aufhalten." "Was passiert wenn die Lichter erlöschen?" "Mit jedem Licht erlischt auch der Glaube an uns. Wenn niemand mehr an uns glaubt, schwindet unsere Kraft. Wir... würden unsichtbar werden. Kinder, die an uns glauben, können uns sehen. Wenn nicht sind wir nichts weiter als Geister. Für niemanden von Bedeutung." Ich hörte den Schmerz in seiner Stimme. Er sagte, Jamie sei der erste Junge gewesen der an ihn glaubte. Vor 30 Jahren... Hatte er drei Jahrhunderte einsam gelebt? Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie sich das anfühlte. Mitfühlend nahm ich seine Hand und drückte ein Mal ganz fest, was ihn zum lächeln brachte. Was wiederum mich zum lächeln brachte. North stand inzwischen vor dem Pult mit den vielen Knöpfen. Einen Hebel packte er, drehte ihn und drückte ihn rein. Er leuchtete nun hellblau auf. Dann drehte er sich mit grimmiger Miene zu uns um. "Jetzt heißt es warten." Ziemlich schnell waren alle versammelt. Ich konnte es gar nicht glauben: Die Zahnfee war halb Mensch, halb Kolibri. Sie hatte schöne, violette Augen und anstatt von Haar hatte sie lange, nach hinten hochstehende Federn, ihr ganzer Körper ist mit kleineren Federn bedeckt. Ihr Gefieder schimmerte in Grün- und Blau- bis Lilatönen mit vereinzelt goldenen Federn. Von ihrer Hüfte hängen lange Federn bis in etwa zu der Höhe ihrer Knie herunter. Sie war wunderschön. Der Sandmann war ein kleiner rundlicher Mann mit winzigen Füßen und goldenen Haaren, die genau so glitzerten wie sein Sand. Und dessen Kleidung scheinbar auch aus goldenem Traumsand bestand. Er teilte sich der Gruppe über Zeichensprache (so nenne ich es einfach mal) mit. Kleine Sandobjekte versuchten Bildhaft zu sagen, was er meinte. Die anderen schienen kein Problem damit zu haben, es zu verstehen. Ich brauchte Jack als Übersetzer. Und zu guter Letzt: der Osterhase. Er war ein Hase, größer als ich, der auf zwei Beinen ging. Er hat graublaues Fell mit Blumenartigen dunkelgrauen Prägungen auf seinem Kopf und Schultern und hellgrüne Augen. Er trägt Lederarmschienen mit orangenfarbenen Steinen und einen Schulterriemen in dem er seinen Bumerang trägt. Außerdem kann er reden. Ein sprechender, menschengroßer Hase! So hatte ich mir die Hüter nicht vorgestellt. Aber sie schienen alle sehr nett. Tooth plapperte ununterbrochen mit ihren kleinen Babyfeen die Jack anschmachteten. Immer wieder musste sie sagen: "Reißt euch zusammen, Mädels!" Jack war wohl sehr beliebt bei den Feen. North schien das Sagen zu haben, praktisch der Anführer. Bunny versuchte eher den Macker zu makieren, aber ich glaubte er war nicht so cool wie er versuchte zu tun. Als er ankam, sagte Jack zu allererst: "Ahh, das Osterkänguru beehrt uns auch mit seiner Anwesenheit.", und verbeugte sich leicht und sah ihn spöttisch an. Bunny baute sich daraufhin vor ihm auf. "Wie hast du mich genannt?", fragte er bedrohlich. Jack ließ sich nicht klein kriegen, sah ihm direkt in die Augen. "Känguru." "Ich erkläre es dir nicht noch ein Mal. Ich bin ein Hase" "Ach, du hast es vielleicht mal erwähnt." "Ruhe!", unterbrach North jegliche Unterhaltungen. "Es hat einen bestimmten Grund, weshalb ich euch alle hier versammelt habe. Pitch ist wieder da." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)