The meaning of life von Angel_66 (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 14: Das große Wiedersehen - 1 ------------------------------------- Als die Moby anlegte und ihr Anker das erste Mal wieder seit mehreren Wochen gelichtet wurde, spürte Ace, wie sich sein Herzschlag augenblicklich erhöhte. Seine Atmung stockte, nur um in der Sekunde darauf wieder doppelt so schnell den Sauerstoff in seine Lungen zu befördern. Schweiß brachte seine Handinnenflächen verräterisch zum Kleben und trotz seiner anfänglichen Mühe, konnte er seine Aufregung nun einfach nicht länger im Zaun halten Er würde Ruffy wiedersehen. Heute. In wenigen Minuten... Seinen Ruffy! Schon bei dem Gedanken an seinen kleinen Bruder, schwirrten seine Gedanken rastlos durch seinen Kopf. Ohne Zweifel waren dabei vielerlei schöne Dinge und doch überwog letztlich dieser eine grausame und vernichtende Fakt, dass sein Tod sie damals getrennt hatte. Er war gestorben. Und genau dieser Gedanke war für ihn nun wieder so allgegenwärtig, dass der junge Feuerbändiger das Gefühl bekam, völlig davon eingenommen und überwältigt zu werden. Natürlich hatte er an sich gearbeitet in der letzten Zeit und selbstverständlich war er unfassbar stolz auf sich, solche Fortschritte gemacht zu haben und doch ließ ihn der Verdacht einfach nicht los, dass ihr Wiedersehen nichts Gutes mit sich bringen würde. Was es nicht irgendwo falsch? Sollte er Ruffy das wirklich antun? Sollte er tatsächlich wieder leben? Einfach alles in ihm schreite danach, dass es entgegen jeder erdenklichen Natur war, wenn er jetzt diesen einen bedeutenden Schritt tatsächlich wagen würde. Danach würde es kein Zurück mehr geben. Natürlich war die Öffentlichkeit mittlerweile des Öfteren hellhörig geworden, was die Gerüchte über seine Wiederauferstehung betrafen und doch war das hier etwas völlig anderes. Mit dieser Begegnung würde es wirklich kein Zurück mehr geben. Er würde endgültig wieder unter den Lebenden weihen und somit auch wieder im Leben seines kleinen Bruders. Konnte er das wirklich verantworten? Konnte er wirklich diesen einen Schritt wagen und der Welt somit zeigen, dass die verräterische Blutlinie des ehemaligen Piratenkönigs und für ihn verfluchten Bastards scheinbar unsterblich war? „Zieh doch nicht so ein Gesicht, Feuerfäustchen....“ Haruta war grinsend neben ihn auf die Reeling gesprungen, um zaghaft seine Hand in ihre zu nehmen, wahrscheinlich weil sie ihm damit zeigen wollte, dass er sich erstens wieder einmal viel zu viele Gedanken machte und zweitens nicht alleine mit dieser Sache war. „Ich hab echt Schiss, Haru...was, wenn....“ „Bereit machen zum Aufbruch, Männer! Marco? Wir sind dann so weit!“ Getroffen zuckte Ace zusammen, als er die lauten Rufe ihres Steuermanns hinter sich vernahm und kurz darauf auch schon Marco auf der Bildfläche auftauchte, um die letzten Anweisungen und Aufgaben zu verteilen. Ihre Vorräte mussten wirklich dringend wieder aufgefüllt werden... „Oh, Ace...freust du dich nicht wenigstens ein winzigkleines bisschen, Ruffy endlich wiedersehen zu können?“ Das einzige, das sie als Antwort bekam, war ein knappes Verziehen seiner Mundwinkel, ehe er kurz nickte und dann gedankenlos seinen Kopf schüttelte, bevor er kurz darauf auch schon von Marco zu sich zitiert wurde. „Was'n?“' „Gehst du mir mal wieder aus dem Weg, oder gibt es einen anderen Grund dafür, dass ich dich seit zwei Tagen nicht zu Gesicht bekommen habe?“ „Hab trainiert.“ Skeptisch runzelte der Phönix vor ihm seine Stirn, ehe er tief einatmete und seine Arme vor der Brust verschränkte. „Ich hoffe....du warst erfolgreich?“ „...so erfolgreich, wie man halt ohne Einsatz seiner Teufelskraft sein kann. Ich geh mal meine Sachen holen.“ Gerade als er wieder gehen wollte und bereits im Begriff war, sich umzudrehen, wurde er noch einmal an seiner Schulter zurückgehalten. Marco übte zaghaft etwas Druck auf Selbiger aus, ehe er ihren Körperkontakt auch schon wieder löste, jedoch nur, um ihm kurz darauf noch etwas in sein Ohr flüstern zu können. „Du bist nicht allein, Ace.“ Mit diesen Worten erhob er sich schließlich in die Lüfte, sodass er nun seinerseits auf der Reling zum Stehen kam, um von dort aus das Crewgeschehen beobachten zu können. Zurück blieb ein verwunderter Ace, der getroffen blinzelte, ehe er letztlich schiefgrinsend seinen Hut zurechtrückte. Das war mal wieder so typisch Marco. Wenig Worte, große Wirkung. Auch, wenn er sich zwar immer noch nicht ganz sicher darüber war, wie er Ruffy nun gegenübertreten sollte, ohne sich von seinen Emotionen mitreißen zu lassen und ihn statt des Kampfes einfach in seine Arme zu ziehen, so hatte es der Phönix mit dieser kleinen Geste dennoch wieder einmal fertig gebracht, sein aufgewühltes Inneres zu besänftigen. Außerdem ging es hier auch in erster Linie nicht um ihn und um seine dämlichen Ängste, sondern viel mehr um seinen kleinen Ruffy, der es zum Teufel noch eins mehr als verdient hatte, seinen Bruder endlich wieder an seiner Seite zu haben! Immerhin hatten sie sich damals geschworen, immer füreinander da zu sein und genau das war er seinem Strohhut wirklich mehr als schuldig, nach den ganzen Strapazen, die er nur für seine Rettung damals auf sich genommen hatte. ~*~ „Ich habe dir heute einen neuen Gegner mitgebracht.“, verkündete Rayleigh während des morgendlichen gemeinsamen Frühstücks mit einem leichtem Grinsen im Gesicht. Ruffy saß im Schneidersitz auf einem der großen Steine, von denen sie auf der Insel umgeben waren und biss von einer riesigen Tierkeule ab. Seine Beine begannen freudig zu wippen, als er die Nachricht seines Lehrers vernommen hatte und sich sofort begann auszumalen, was für ein Gegner es denn dieses Mal sein könnte. „Echt? Wie cool! Hoffentlich ist es heute einer, mit dem es Spaß macht und der nicht schon nach ein paar kleinen Schlägen aufgibt....“, grinste der Strohhut und griff zügig nach dem nächsten Stück Fleisch, das er mit seinem flinken, gedehnten Gummiarm erreichen konnte. Seit etwas mehr als einem halben Jahr trainierte der Strohhut nun schon mit dem ehemaligen Vizekapitän des Piratenkönigs auf der Insel Rusukaina, unweitvon der Heimat der Piratenkaiserin Boa Hancock gelegen. Er selbst hatte in der letzten Zeit bedauernd festgestellt, dass seine Erfolge nur mäßig voranschritten und er seinem gesetzten Ziel so nur eher schleppend näherkam. Er hoffte wirklich sehr, dass der Opa mit der Narbe im Gesicht nun endlich einen passenden Gegner gefunden hatte, der es ihm mit einem fordernden Trainingskampf ermöglichte, endlich weiterzukommen. „Ich warne dich, Ruffy. Heute wird es weitaus schwieriger, als mit deinen bisherigen Gegnern, die du so langweilig fandest.“ Die Augen des Strohhuts begannen augenblicklich vor Neugier und Eifer zu leuchten, als er hibbelig begann mit seinem Oberkörper auf- und ab zu wippen. „Wer ist es? Ist er stark? Beherrscht er auch Haki oder hat er Teufelskräfte?“, sprudelte es aus dem vollen Mund des Gummijungen heraus, als er begeistert die Keule beiseite legte, um damit zu beginnen, seine Glieder mit diversen Streckübungen aufzuwärmen. Silvers Rayleigh war sichtlich erfreut über den Kampfes- und Trainingswillen seines Schülers. „Ich frage mich, woher du wissen willst, dass es ein Gegner und keine GegnerIN ist oder gar ein andere Spezies? Ich will dir aber sagen, dass es sich wirklich um einen Menschen handelt. Was seine Fähigkeiten sind, werde ich dir jedoch nicht verraten. Diese sollst du während dem Kampf selbst herausfinden und versuchen, dich darauf einzustellen. Bevor du dich in eine Schlacht begibst, sagt dir schließlich auch niemand, welche Stärken oder Schwachstellen dein Gegenüber besitzt.“ Innerlich wusste Ruffy, dass Rayleigh recht hatte, aber trotzdem zog er seinen altbekannten Schmollmund, jedoch nur um gleich darauf ein breites Lächeln an den Tag zu legen. Er würde schon noch früh genug herausfinden, wer sein Gegner war und bis dahin wollte er keine Zeit verschwenden. Mit Elan sprang er von seinem Felsen herunter, um sich mit zahlreichen Übungen auf den Kampf vorzubereiten. Obwohl Ruffy es selbst noch nicht wirklich bemerkt hatte, so waren seine Fortschritte in der Beherrschung des Haki schon deutlich besser geworden. Vor allem, wenn man bedachte, dass er zuvor noch nie etwas von der Angriffsform mithilfe des eigenen Willens gehört hatte. Nach dem einschneidenden Krieg hatte es für Rayleigh von Anfang an festgestanden, dass er den Strohhut unter seine Fittiche nehmen wollte. Wie die meisten Bürger hatte auch er die Schlacht um Marineford gespannt mitverfolgt, nur um während des Kampfes festzustellen, was für ein unglaubliches Potential doch in dem Strohhutjungen zu schlummern schien. Als er dann sogar mit eigenen Augen dabei zusehen konnte, dass Ruffy tatsächlich dazu fähig war, mit dem Königshaki zu kämpfen, genau wie sein ehemaliger Käpt'n damals auch, stand für ihn außer Frage, dass er den Jungen trainieren wollte, um ihm die Kontrolle dieser mächtigen Kraft beizubringen. Er nutzte dieses Training gleichzeitig aber auch als Therapie, um Ruffy von den schrecklichen Bildern in seiner Erinnerungen wenigstens ein kleines Stück befreien zu können und ihm eine neue Aufgabe und ein Ziel zu geben. Der Junge war ihm schon nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen und für Rayleigh stand außer Frage, dass er ohne diese Ablenkung wohl an diesen zahlreichen einschneidenden Erlebnissen zerbrochen wäre. Rayleigh konnte es sich nicht im Geringsten vorstellen, wie schrecklich es sein musste, seinen eigenen Bruder, egal ob leiblich oder nicht, zu verlieren. Noch dazu waren die Umstände um den Tod von Ace absolut grausam und markerschütternd gewesen. Nicht zuletzt der Fakt, dass er der leibliche Sohn seines ehemaligen Kapitäns war, führten dazu, dass auch ihn dieser tragische Vorfall sehr mitgenommen hatte. Umso überraschter und regelrecht sprachlos war er gewesen, als vor rund drei Monaten in der Zeitung darüber berichtet wurde, dass es den verbliebenen Whitebeardpiraten gelungen sei, die berüchtigte Feuerfaust wieder in das Reich der Lebenden zu holen. Wie auch immer sie das angestellt hatten, würde er hoffentlich bald erfahren, denn für ihn gab es keinerlei schlüssige Erklärung dafür und es interessierte ihn wirklich brennend, wie die Whitebeards dieses Unterfangen bewerkstelligt hatten. Der ehemalige Vize hatte diese Nachricht stillschweigend hingenommen und bewusst von Ruffy ferngehalten, wusste er schließlich nicht, wie dieser reagieren würde. Abgesehen davon war es zwar sehr egoistisch so zu denken, doch wollte er das Trainings seines Schützlings unter keinen Umständen gefährden und wer weiß was Ruffy angestellt hätte, wenn er von der Rückkehr seines Bruders erfahren hätte. Doch vor vier Wochen bekam er unerwartet einen Anruf von Shacky, die seine Stammbar auf dem Sabaody Archipel führte und mit der er per Teleschnecke in Kontakt stand. Sie versorgte ihn mit wichtigen Neuigkeiten, während er mit dem Strohhut auf dieser menschenleeren Insel trainierte. Die Barbesitzerin rief in der Nacht an, als Ruffy schon im kindlichen Schlaf versunken war, und offenbarte ihm, dass Portgas D. Ace mit seiner Crew derzeit dabei war, seinen kleinen Bruder ausfindig zu machen. Die einzigen Informationen bezog er dabei von seinem neuen Kapitän, Marco dem Phönix, der hartnäckig Nachforschungen betrieben hatte und somit unschöner Weise auch von der Zusammenarbeit Ruffys mit Rayleigh und Jimbei erfahren hatte. Die wiederbelebte Feuerfaust bestand, laut Aussage seiner Bekannten, stur darauf, seinen geliebten Bruder wiederzusehen und plädierte darauf, dass es ebenfalls schlichtweg sein gutes Recht sei, ihn nach freiem Willen besuchen zu kommen. Ruffys Lehrer war von diesem Vorhaben nicht sonderlich begeistert gewesen, da es das Training seines Schülers sicherlich stark beeinflussen würde, letztlich hatte er es jedoch eingesehen, da dieser berüchtigte Marco im Namen von Ace einfach nicht locker gelassen hatte. Rayleigh gehörte schließlich mit seinem ergrauten Haar schon lange zur alten Ära der Piraten und er wollte sich tunlichst davor hüten, es sich mit allen Whitebeardpiraten gleichzeitig zu verscherzen. Er war auf keinen Fall schwach, aber der Zahn der Zeit nagte leider auch unaufhörlich an seinen Knochen. Listig wie er jedoch war, hatte er wenigstens noch einen Trainingsvorteil für seinen Schüler aus den Gegebenheiten herausschlagen können, sodass sich die beiden Brüder in einem Übungskampf gegenübertreten konnten. Er konnte nicht leugnen, dass er sehr gespannt darauf war, wie dieser wohl ablaufen würde. „Geht’s los?“, grinste Ruffy ihm nach einer Weile des Schweigens frech entgegen, als er gerade seine Aufwärmübungen fertig absolviert hatte. Rayleigh ging nun zaghaft lächelnd auf seinen Schüler zu, bevor er ihm einen sehr vertrauten Gegenstand unter die Nase hielt. „Nicht ohne deine Augenbinde.“ „Och nö! Ich dachte, das olle Ding da brauch ich nicht mehr!“ Der alte Pirat hatte zu Beginn ihres Trainings diese Art gewählt, um die Aufmerksamkeit des überdrehten Jungen auf sein Inneres zu fokussieren. Der Strohhut ließ sich ohnehin gerne ablenken und damit zwang Silvers ihn dazu, sich auf seinen äußerst starken Willen zu konzentrieren, mit dessen Hilfe die Nutzung des Haki schließlich erst möglich wurde. Patzig nahm Ruffy die Augenbinde entgegen, jedoch nicht ohne seinen Lehrer mit einem empörten Seitenblick zu strafen. Der Protest ebbte so schnell ab, wie er aufgekommen war, als der junge Käpt’n sich sein Augenlicht selber raubte. Diese Prozedur hatte für ihn schon eine Art rituellen Charakter angenommen. Alles um ihn herum wurde in diesen Moment pechschwarz und einzig die feinen Nervenrezeptoren auf seiner Haut ließen ihn den leichten, morgendlichen Windhauch spüren. Seine empfindliche Nase roch das noch Tau benetzte Gras unter seinen Füßen, welches der Luft eine angenehme Feuchtigkeit verlieh. Sein Gehör nahm jedes noch so kleine Knacken wahr, dass ein wildes Tier im Wald unbedacht verursachte. Alle Sinne waren zu diesem Zeitpunkt bis ins Äußerste geschärft, sodass er sich vollkommen auf sich und seine Umgebung konzentrieren konnte. Der Tod seines geliebten Bruders lastete allgegenwärtig wie Blei auf seinem reinen Herzen. Die schweren Kriegsverletzungen waren schon fast Nebensache gewesen, wo der seelische Schmerz doch so viel tiefer saß und nur sehr langsam heilte. Mehrfach hatte sich der Strohhut kurz nach dem Tod von Ace die Frage gestellt, ob es nicht für alle einfacher wäre, wenn er verschwinden würde und so seinem großen Bruder wieder etwas näher sein könnte. Und in der schwärzesten Stunde seines Lebens, wurde ihm letztlich wieder ein Ziel geboten, für das es sich zu kämpfen lohnte. Seine Nakama! Für sie musste er stärker werden und mehr trainieren, um sie alle beschützen zu können, wenn es wieder darauf ankam. Denn eines stand für den Gummijungen fest: Er würde sie wiedersehen und die Strohhutpiraten würden wieder vereint sein, völlig egal, was es ihm abverlangen würde. „Okay.“, schlug der Strohhutjunge mit der rechten Faust gegen seine linke Handinnenfläche, „Lasst uns endlich anfangen!“ „Nutze dein Wahrnehmungshaki, um deinen Gegner ausfindig zu machen.“, gab Rayleigh seine letzte Trainingsanweisung, bevor er sich aus dem Geschehen zurückzog und seinen Schützling von dort an nur noch beobachtete. Er war sehr gespannt darauf, wie sich Ruffy schlagen würde, denn sein großer Bruder war immer noch um einiges stärker als er und das auch trotz dem Einsatzverbot seiner berühmten Teufelskraft. Diese untersagte ihm Rayleigh nämlich strikt, da sie einfach viel zu verräterisch für seinen kleinen Bruder sein würde und schließlich beherrschte die Feuerfaust selbst das Haki sehr gut, mit dem er sich ebenfalls verteidigen und angreifen konnte. Die Aufmerksamkeit des Strohhutes war schon auf seine Umgebung gerichtet, doch nun verlagerte er seine Konzentration auf die mächtige Willenskraft und erweiterte so den Radius seines neugewonnenen Spürsinns. Überall fühlte er Bäume, Pflanzen und Gräser, die, wie jedes Tier und jeder Mensch, eine eigene Energie ausströmten. Ruffy bemerkte einige kleinere Lebewesen, doch eine Aura ließ ihn sofort innehalten und all seine empfindsamen Sinne gebündelt auf sie wirken. Auf einem Baum ganz in seiner Nähe waren nicht nur Federtiere, sondern auch noch etwas anderes. Ein Mensch! Ein Mensch mit großer Stärke. „Hab ich dich!“, flüsterte der Gummijunge triumphierend und konnte sich ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen. Er begann seine Arme auf typische Weise zu dehnen, warf sie dann wie Seile aus und preschte nach vorn, indem er sich an dem nächstbesten Ast festhielt, den er erreichen konnte. Seinem schnellen Angriff konnte sein Gegner einfach nicht ausweichen, doch hatte er sich typischer Weise wieder einmal zu früh gefreut. Er hatte seinen Kopf schon in die Position für eine ordentliche Kopfnuss gebracht, welche jedoch ins Leere ging, da sein Ziel längst verschwunden war. Der Strohhut schoss über seinen angepeilten Punkt hinaus, ließ aber nicht los und schnipste so wie ein Gummiband wieder zurück und blieb auf dem Baum stehen. Erneut gab er seinem Wahrnehmungshaki einen großen Spielraum, um den Flüchtling schlagartig wiederzufinden und es dauerte auch keine drei Wimpernschläge und Ruffy konnte dessen Aura wieder einfangen, welche sich plötzlich im schnellen Tempo von Baum zu Baum bewegte. „Bist ja ziemlich schnell, aber du entkommst mir nicht.“, grinste Rayleighs Schüler in sich hinein. Dieses Spiel hatte ihn sofort gepackt und er war Feuer und Flamme, seinen neuen Gegner zu besiegen, vor allem um auch zu erfahren, wen sein Lehrer ihm da wohl herausgesucht hatte. Der Strohhut nahm die Verfolgung auf, sprang knapp unter den Baumwipfeln voran und kam seinem Trainingspartner somit immer näher. Als die beiden nur noch einige Meter trennte, holte Ruffy kurzerhand zu einem weiteren Schlag aus. „Gum-Gum-Bazooka!!“ Seine geballte Faust schnellte nach vorn, doch stockte sie kurz vor dem eigentlichen Treffer. Etwas hatte Ruffy so sehr irritiert, dass er in seiner Bewegung innehielt. Diese Chance nutzte sein Gegner sofort, indem er einfach den Gummiarm als Brücke missbrauchte und dem Strohhut dann einen Schlag mit einem dünnen, metallischen Gegenstand auf den Kopf verpasste. Wie gelähmt von dem, was er glaubte zu spüren, wurde er eiskalt getroffen, verlor das Gleichgewicht und fiel unsanft auf den Waldboden. Ruffys Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sich wieder aufrappelte. Vorher war ihm an der Aura des Gegners nichts Sonderbares aufgefallen, doch kurz vor seinem ersten Treffer hatte ihn urplötzlich ein viel zu vertrautes Gefühl durchzuckt, das von dieser rätselhaften Person verursacht worden war. Dieses Gefühl war wie die warme und herzliche Präsenz seines verstorbenen Bruders gewesen. Fieberhaft rätselte Ruffy, was es damit wohl auf sich haben könnte, bis er jedoch für sich festmachte, dass es sich hierbei einfach nur um einen fiesen und gemeinen Trick seines Lehrmeisters handeln konnte. Schnell verwarf er diesen Gedanken also und ermahnte sich selbst in seinen Gedanken, sich nicht weiter ablenken zu lassen. Für ihn zählte jetzt nur noch der Kampf und sein hoffentlich einkehrender Sieg. Mit neuem Mut konzentrierte Ruffy also erneut seine Kräfte, ehe er tief Luft holte und seinen nächsten Angriff ausführte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)