Ich dreh die Zeit zurück von TheGroooah (Wenn ich könnte, dann würde ich alles ungeschehen machen.) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Kannst du mir sagen was die Wahrheit ist? --------------------------------------------------------------- Kapitel 1: Kannst du mir sagen was die Wahrheit ist? Ich starrte das Wasser an, was langsam in die Badewanne lief und mein Gesicht mit heißem Dampf befeuchtete. Es sah aus, als würde es erst noch mal eine Runde durch das Keramikbecken drehen, bevor es zum stehen kam und nur darauf wartete, dass ich meinen Körper langsam hinein gleiten ließ und mich verschlingen konnte. Es mich in die Tiefen reißen konnte und dafür sorgen konnte,dass ich nicht länger auf dieser Welt weilen muss. Die Erinnerungen daran, im eiskalten Wasser zu ertrinken, fesselten meine Gedanken immer noch. Es hing wie ein Monster in meinem Kopf fest und fraß sich mit langsamer und doch beständiger Konstanz durch seine Erinnerungen. Vorsichtig tauchte ich meinen Zeh in das heiße Wasser. Ein Schauder überkam mich. Ich konnte damit einfach nicht umgehen. Wasser hat heilende Eigenschaften für Körper und Geist, pflegte meine Mutter immer zusagen. Aber das war auch schon eine Weile her. Die Wärme stieg mir zu Kopf und am liebsten wäre ich einfach raus gerannt und hätte es einfach alles ignoriert. Ich konnte aber auch nicht so weiter machen. Egal wie viel Angst ich hatte, ich musste aufhören davor weg zu laufen und mich endlich stellen. Ich wusste es nur zu gut, aber trotzdem zog ich den Stöpsel und ließ das Wasser in den Abfluss laufen. Beim nächsten Mal klappt es bestimmt. Dann baust du einen schöneren Schneemann. Vorsichtig setzte ich mich auf dem Sofa, versuchte meine zitternden Hände unter Kontrolle zu kriegen und nicht mehr stoßartig zu atmen. „Alles in Ordnung. Es ist nur Wasser. Nur Wasser.“, flüsterte ich leise, aber mich würde eh niemand hören. Ich schlang meine Arme um die Beine und stützte meine Kopf auf den Knien ab, ließ einen letzten zittrigen Luftstoß aus und schloss die Augen. Zum Glück war es warmes Wasser. Kein kaltes. So eiskalt, das mir das Blut in den Adern gefriert. Ein kurzer Blick auf die Digitalanzeige der kleinen Uhr, die über dem Fernseher stand, sagte mir,dass ich gleich zur Schule musste. Genervt seufzte ich, zog meine Jacke von der Armlehne des Sessels und marschierte in die Küche um mir noch einen Apfel ein zupacken, bevor ich mich auf den Weg machte. Hoffentlich bin ich wieder mit Shino in einer Klasse. Ohne den Jungen käme ich mir noch einsamer vor. Ich warf noch einen letzten Blick in die Wohnung und kam mir seltsam nostalgisch vor. Aus irgendeinem Grund erwartete ich meine Mutter, die mir noch einen schönen Tag wünscht und mich ermahnt nicht wieder rum zu trödeln und folglich zu spät zu kommen. Aber da war nichts und niemand. Was habe ich auch erwartet. Mit hängenden Kopf machte ich mich auf dem Weg zum Bus. Zumindest heute sollte ich pünktlich zur Schule kommen. Immerhin war heute der erste Schultag in der High School. „Du bist deprimiert.“,stellte Shino fest, ohne mich zu begrüßen, aber er war nie ein Mann gewesen, der sich mit den üblichen Floskeln und Smalltalk aufhielt. Deshalb war er für viele Menschen, die ihn nicht richtig kannten,sehr unsympathisch. Aber er war alles was ich brauchte. „Nicht nur ein bisschen.“,schniefte ich leise. Die Erkältung steckte mir schon seit Tagen in den Knochen. „Sind die Klassenlisten schon aufgehängt worden?“ Shino schüttelte den Kopf und vergrub seine Hände in seinen langen Mantel und tauchte mit seiner Nase wieder hinter dem Schal ab. Ich nahm neben ihn auf der Bank platz und zog mein Handy aus der Hosentasche, nur um resigniert festzustellen, dass der einzige der mir schreiben würde neben mir sitzt. Verdammt. „Dann möchte ich euch unser Neues Integrationsprogramm vorstellen. Da wir das letzte Jahr vermehrt Schüler hatten, die Probleme hatten sich zu integrieren, hat der Schülerrat beschlossen, das Integrationsprogramm ins Leben zu rufen. Es ist bereits in anderen Schulen veranlasst worden und hatte nur positive Nachrichten mit zu teilen. Deshalb möchte ich, dass ihr euch später zu eurem Partner, der normalerweise ein Drittklässler ist, begebt und euch eine gründliche Führung geben lasst. Danach seid ihr entlassen und morgen findet euer richtiger Unterricht statt.“, verkündete ein hochgewachsener Mann mit stechend roten Haaren, der sich als Nagato Uzumaki vorgestellt hatte.Ich hatte ihn bereits auf den Flyern der Schule gesehen, wo er als Direktor der Schule ausgewiesen wurde. Was mein Interesse allerdings erregte, war sein Nachname. Shino sah mich von der Seite an, manchmal wünschte ich ich könnte seine Augen sehen. „Du scheinst interessiert.“ War ich auch. Sogar sehr. Ich hätte nie gedacht,dass ich hier einen Uzumaki sehen würde. Nachdenklich spielte ich mit meinen Haarspitzen. „Ich...finde es schade, dass wir nicht in einer Klasse sind.“, äußerte Shino sich plötzlich so leise, dass ich es fast nicht mitbekommen hätte. Oder geglaubt hätte, um ehrlich zu sein. Er war kein gefühlsvoller Mensch, dafür aber umso loyaler. Trotzdem kam es selten vor, dass Shino eine Art Zuneigung zeigte. „Ich auch Shino. Ich wünschte wir könnten zusammen bleiben.“, murmelte ich und griff nach seiner Hand. Ich fühlte mich geborgen als er sie sanft drückte. Das schönste am Leben ist eine Familie die dich liebt. Wir saßen ein paar Minuten später in unseren Klassenräumen. Ich suchte mir einen Platz, der etwas weiter hinten war, aus dem direkten Blickfeld der Lehrer und nahe wie möglich am Fenster. Von hier aus konnte ich meine Mitschüler beobachten, zwischen denen sich manchmal ein unangenehmes Schweigen bahnte. Vermutlich hätte ich mich dazu stellen sollen, um Beziehungen aufzubauen, aber ich wollte nicht. Irgendwann würden sie merken, dass mit mir etwas nicht stimmt. Und ich meine jetzt nicht nur meine abnormale Angst vor Wasser. Ich muss auch zugeben, dass ich vor Beziehungen an sich Angst habe. Ich will mich mit niemanden anfreunden, von dem ich weiß, dass er gehen wird, sobald er bemerkt, dass mit mir was nicht stimmt. Deshalb lege ich meinen Kopf aus dem Tisch, lege meine Arme darum und schotte mich von ihnen ab. Es reicht mir sie zu beobachten. Als der Lehrer, ein gewisser Iruka Umino, den Raum betrat folgten ihm zwei Schüler, die offenbar Drittklässler waren. Sie sahen sich um, zählten bestimmt einmal unsere Klasse durch und hielten nach potenziellen Problemfällen Ausschau. Aus irgendeinem Grund erinnerte ich mich an einen Seitenhieb eines Lehrers von der Mittelschule. „Ich hätte lieber eine ganze Schule voll mit Problemfällen und als einen Naruto Uzumaki zu haben.Ich frage mich, was seine Eltern mit ihm gemacht haben, dass er so krank im Kopf ist.“ Dieser Satz war natürlich nie direkt an mich gerichtet.Ich hatte ihn nur zufällig auf dem Gang überhört. Aber wenn man so etwas schon äußert, dann sollte man das irgendwo machen,dass derjenige über den geredet wird, nichts davon mitbekommt. Bis dahin hatte ich auch noch nie einen Lehrer geschlagen. Gewalt ist keine Lösung. Ich bin Pazifist. Das Mädchen hielt die Liste mit den Partnern in der Hand und fing an die einzelnen Namen mit ihrer sanften Stimme vorzulesen. Sie liest gerade die Mitschüler vor die mit dem Nachnamen R anfangen. Ich komme gleich dran. „Uzumaki Naruto.“, ihre Stimme klang wie Seide. Ich mochte es, wie sie meinen Nachnamen aussprach. „Dein Senpai, der dich durch das erste Jahr begleiten wird ist Uchiha Sasuke.“ Sasuke, dein großer Bruder hat was für dich.Wir gehen heute in den Zoo. Ist das nicht großartig?Wir werden ganz viel Spaß haben. Ich sprang auf, nahm nur im Hintergrund war, dass ich meinen Stuhl um geschmissen hatte und schnappte nach Luft. Mein Kopf fühlte sich an als würde er platzen. Angestrengt fuhr ich mir durch die Haare und versuchte meine Gedanken wieder unter Kontrolle zu kriegen. Ich musste meine Erinnerungen von seinen trennen. Ich spürte die Blicke meiner Mitschüler unter meiner Haut, in ihren Gesichtern spiegelten sich Irritation und Ekel wieder. „I...ich muss mal auf die Toilette. Ähm...“, bevor ich es selber bemerkte stürmte ich schon aus der Klasse und rannte den Gang entlang. Ich musste nach draußen, frische Luft schnappen, mich abreagieren. Mein Kopf war schwer und drehte sich. So schlecht habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Als ich die Tür nach draußen aufstieß, fiel eine Last ab, die ich zuvor nicht einmal bemerkt hatte. Das Wetter jedoch rief ein paar unliebsame Erinnerungen hervor. Diese Kälte kroch mir an den Beinen hoch und nistete sich in meiner Brust ein. Trotzdem atmete ich die schneidend kalte Luft ein und setzte mich auf die Bank, die etwas abseits des eigentlichen Schulgebäudes stand. Ich vergrub mein Gesicht in meine starren Finger und konzentrierte mich auf die Kälte die von ihnen ausging. Alle Erinnerungen die sich so kalt anfühlen wie diese hier, gehören nicht mir. Es sind nicht meine. Es sind die verdammten Erinnerungen von ihm.Verzweifelt versuchte ich es mir einzureden, aber trotzdem tauchten immer wieder Bilder von seinem Leben auf und verdrängten meine Eigenen. „Ne,Nii-san? Wer war das gerade eben? Sie hat dich die ganze Zeit so komisch angestarrt.“, fragte Itachi ihn und runzelte die Stirn. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und stupste Itachi gegen die Stirn. „Hör lieber auf mich so anzugucken, sonst bekommst du auch noch solche Falten wie Tou-san. Lass uns jetzt deinen Bruder holen, ja? Kaa-san müsste mit dem Stillen fertig sein.“ „Kommst du Schatz? Ich bringe dich jetzt zu einen netten Mann, der uns sagen kann was mit dir nicht stimmt.“, flüsterte seine Mutter und nahm ihn in den Arm und streichelte ihm über die blonden Locken. „Was stimmt mit mir denn nicht, Mommy?“ „Ich fürchte du bist krank, mein Schatz. Sehr krank.“ Sie sah ihn wehleidig an, ihre Augen glitzerten wegen den Tränen, die ihr über die Wangen liefen. „Aber ich bin doch gesund. Warum muss ich dann weg?“ „Wie soll ich das nur erklären...?“ „Wer bin ich denn jetzt?“ Naruto Uzumaki. Ich bin Naruto Uzumaki und ich trage Menma Uchihas Erinnerungen in mir. „Bist du Naruto Uzumaki?“, die tiefe Stimme lies mich noch mehr erzittern, wenn das überhaupt möglich ist. „J-ja.“, ich hob mein Kopf und sah nach oben,die Richtung aus der die Stimme kam. Vor mir stand ein junger Mann, ungefähr zwei Jahre älter als ich. Seine schwarzen Haare fielen ihm ins Gesicht, nahmen mir aber nicht den Blick auf die schwarzen Augen, die mich eingehend musterten. Ich wusste wer vor mir stand. Wie konnte ich auch nicht? „Sasuke Uchiha?“ Mein Herz klopfte auf einmal wesentlich schneller als vorher. Er zog seine Augenbrauen hoch. „Du blutest.“ „Ich hole dir ein Pflaster und dann tut es auch gar nicht mehr weh.“ Ich starrte ihn erst nur verwirrt an und sah dann an mir runter. Blut war auf die schwarze Schuluniform getropft. „Du hast dir dein Gesicht aufgekratzt.“, murmelte er und deutete mit dem Kinn auf meine Hände. Meine Fingernägel schimmerten rot,ich konnte nicht anders und ließ meinen Blick auf ihnen verharren. Vorsichtig tastete ich mein Gesicht ab und zischte wütend als ich in die Wunde packte, die sich über meine Stirn zog. „Ich bringe dich zu der Krankenschwester. Sie soll sich das mal angucken.“, verkündete Sasuke und ergriff meinen Oberarm um mich auf die Beine zu stellen. „Wenn du dich das nächste mal vor mir verstecken willst, dann rate ich dir nicht zu schreien.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)