Forgive me von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel II --------------------- Kapitel II Es waren nun ein paar Tage vergangen und den ersten Schock schien Cloud überwunden zu haben, so dachte Zack, denn er war viel ruhiger und auch wieder normaler geworden. Natürlich sah er immer noch sehr deprimiert und fertig deswegen drein und auch seine Kollegen und andere fragten nach, was mit ihm los sei, doch Cloud gab wie üblich nichts von sich preis. Er winkte jedem ab, sagte, es sei nichts, er habe nur schlecht geschlafen… Doch Zack war in der Firma auch nicht unbekannt gewesen und natürlich kam sehr bald schon das Thema auf, dass ihr lieber Mitarbeiter verstorben sei und hier und da fanden es viele sehr traurig. Doch keinen hatte es wohl sosehr getroffen wie Cloud, welcher sich ironischerweise gänzlich aus diesem Gesprächsthema heraushielt. Doch auch wieder verständlich. Zack fand es schon eigenartig sehen zu können, was so alles nach seinem Tod passierte. Wie reagierte sein Umfeld auf seinen Tod? Inwiefern ging er jemand nun wirklich ab? Und… freute sich gar vielleicht jemand darüber? Ihm war zwar nicht bekannt einen Erzfeind oder generell einen Feind gehabt zu haben aber oft wusste man das ja nicht. Er hatte ja nicht einmal gewusst, dass sein eigentlich engster Freund in ihn verliebt gewesen war… also… möglich war alles. Von selbst wäre er wohl nie darauf gekommen, zudem er immer gedacht hatte, er hätte ein Auge auf Tifa geworfen. Er schien sich ja gut mit ihr zu verstehen aber das war dann wohl wirklich ein Fehlgedanke gewesen. Was war eigentlich der Grund gewesen, weshalb Cloud es ihm nie gesagt hatte? Es schien ja nicht erst seit gestern zu sein, dass er ihn liebte. Ihm war schon klar, dass es sicher schwer war, einem, oft gemeinen, Kerl die Liebe zu gestehen, da sie auch noch zwei Männer waren, doch so gesehen kannte er den genauen Grund nicht. Oder hatte Cloud vermutlich dieselbe Angst gehabt wie er auch? Wäre möglich. Cloud war nun nicht unbedingt derjenige, der sich von anderen Leuten abhängig machte aber bei so was… das war schon ein schwerwiegenderes Problem. Zudem ihm nun auffiel… Cloud hatte kaum Freunde. Zumindest war er die Tage seither immer nur zuhause gewesen, hatte sich eingeschlossen und sah immer wieder auf sein Handy, als würde er immer noch auf eine Antwort von Zack warten. Rief ihn denn keiner an? Wollte keiner was mit ihm unternehmen? War er… wirklich so alleine? Bisher war es eigentlich auch immer Zack gewesen, welcher ihn irgendwohin mitgenommen hatte, ihn miteingeladen hatte oder ihn gar richtig beachtet hatte. Selbst auf der Arbeit schien Cloud nur einer von vielen zu sein. Diese nächste Erkenntnis tat ihm erneut weh. Ihm war gar nie so bewusst gewesen, wie einsam Cloud immer gewesen war. Hatte er sich deswegen immer so an ihn gehängt? Er wusste, dass er immer gern bei ihm gewesen war und sei es nur im selben Raum, doch nun erkannte er besser warum. Doch ja… wenn er so zurückdachte. Cloud war oft in seiner Nähe und wenn nicht, dann stand er meist alleine irgendwo in einer Ecke herum als würde er darauf warten, dass die Zeit verging. Er hatte keine Kontakte, sprach wenn nur mit Arbeitskollegen über die Arbeit und… nur mit ihm hatte er anscheinend mehr als dieses oberflächliche Getue geteilt. Zack musste schmunzeln. Er hatte ihm so vieles schon anvertraut. Seltsam eigentlich, denn er hatte ihn ja oft genug aufgezogen wegen diverser Sachen, doch anscheinend hatte Cloud es meist richtig verstanden. Dadurch, dass er ihm immer wieder alles Mögliche erzählt hatte, hatte er ihm doch nur gezeigt, wie gern er ihn tatsächlich hatte. Wie sehr er ihm vertraute. Zack hatte ihn nämlich stets mit allem geärgert, doch Privates und Geheimnisse… das hatte er immer wie einen Schatz gehütet. Das gehörte nur ihnen beiden und das schien Cloud gewusst zu haben, sonst hätte er ihm niemals so viel von sich gezeigt. Dennoch… Einen weinenden und zutiefst verzweifelten Cloud hatte er dennoch nie kennenlernen dürfen. Oder… was noch viel wichtiger war… Einen liebenden Cloud. Zack seufzte und schüttelte schließlich den Kopf. Er grübelte zu viel. Er schwelgte seither sowieso nur mehr in Erinnerungen und das war auf Dauer bestimmt nicht so gut. Zu vieles hatte er in seinem Leben falsch gemacht. Zu oft hatte er sich angepasst, den braven und lieben Freund gespielt, zu allem Ja und Amen gesagt, nur damit er andere nicht verletzte… und vieles mehr… War das ein erfolgreiches Leben gewesen? Ein glückliches? Eines… auf das man stolz sein hätte können? Wohl kaum. So feige wie er sich oftmals verhalten hatte und damit hatte er den Menschen, den er am meisten geliebt hatte, am tiefsten verletzt… Schon komisch irgendwie… und auch unheimlich traurig. Gerade waren die beiden auf dem Heimweg. Cloud war abwesend und trottete eher so dahin, während Zack schweigend hinter ihm herlief. Immer noch hatte er keine Möglichkeit gefunden Kontakt zu ihm aufzunehmen oder auch zu anderen, denn auf der Arbeit hatte er es auch bei anderen versucht. Keiner aber schien ihn auch nur irgendwie zu bemerken. Das ärgerte ihn sehr, doch daran war wohl leider nichts mehr zu ändern und während er erneut so in Gedanken deswegen war, ging Cloud einfach weiter und zum Zebrastreifen. Diesen wollte er überqueren, doch aus irgendeinem Grund schien er nicht zu bemerken, dass die Ampel gerade auf Rot stand. Zack jedoch sah dies sofort und er dachte, Cloud würde schon noch anhalten, doch der Kleine lief gedankenverloren einfach weiter. Panik brach augenblicklich in Zack aus und er versuchte ihn an der Schulter zu packen um ihn zurückzuziehen, doch… ging ja nicht. Er fasste durch ihn durch. ~Cloud!~, rief er, doch natürlich kam auch da keine Reaktion. Verdammt! Was sollte er denn jetzt nur tun?! Und warum reagierte keiner darauf? Fiel denn niemand auf, dass hier jemand einfach so auf die Straße lief!? Wie ignorant war die Menschheit eigentlich!? ~Cloud!! Cloud!!~, rief er ihn daher immer wieder und er verlor jegliches Zeitgefühl dabei, alles schien so schnell zu gehen und so stieß der Geist letztendlich ein verzweifeltes ~CLOUD, NICHT!!!~, aus, wobei er die Augen zukniff, da er gar nicht hinsehen wollte. Würde er jetzt noch einen Schritt machen, wäre er wirklich auf der Abschussrampe und die Autos hier fuhren nicht gerade langsam… doch… genau in dem Moment war der Blondschopf stehen geblieben. Er war zu sich gekommen und tappte gerade noch einen Schritt zurück, wobei man das Quietschen der Reifen des Autos hören konnte, welches bereits wegen ihm abbremsen hatte wollen. Doch mehr als ein dumpfes „Du Penner!!“, hörte man aus dem Auto nicht heraus. Der Fahrer deutete ihm noch den Vogel und fuhr dann weiter, während Cloud vielmehr perplex verweilte. Was war hier gerade geschehen? Nun hatten auch andere Passanten dieses beinahe Szenario mitbekommen und es begann leises Getuschel, welches Cloud wiederum nicht wirklich wahrnahm, denn… diese Stimme. Zack selbst war nun richtig irritiert und auch sprachlos, denn Cloud war stehengeblieben. Fast schon so, als hätte er seinen Ruf gehört. Konnte das sein? Doch schon hielt er erschrocken inne, denn Cloud drehte sich daraufhin gebannt um und sah Zack plötzlich direkt an. Was? Was war jetzt los? Mit großen Augen blickte der Schwarzhaarige regungslos zurück, denn so direkt wie er ihn ansah, das… das konnte doch nur bedeuten, dass…! Aber Moment, was war das? Clouds Augen begannen umherzuschweifen, als würde er jemand suchen. Unmittelbar in seiner Nähe und er blickte gar entgeistert drein. Also… sah er ihn doch nicht und es war nur ein dummer Zufall gewesen, dass er genau dort gestanden hatte, wo Cloud als erstes hingesehen hatte… Gut. Ok, schade… aber… trotzdem. So wie Cloud nun auf ihn wirkte, schien er ihn nun doch irgendwie bemerkt zu haben, denn er war stehengeblieben, zu sich gekommen und nun sah er sich um, als würde er jemand suchen. Jemand, der ihn vor dem Unglück bewahrt hatte. Oder interpretierte er das falsch? Wie gerne würde er jetzt wissen, was der Kleine gerade dachte aber dieser schüttelte letztlich nur schwach belächelnd den Kopf und drehte sich dann wieder der Ampel zu. Diesmal beachtete er auch das Signal und sobald es Grün war, ging er auf die andere Straßenseite und weiter nachhause. Zack blieb jedoch noch dort stehen, ging die Szene noch mal und noch mal im Kopf durch und erst als er selbst deswegen schmunzeln musste, folgte er ihm wieder und brachte ihn behutsam nachhause. Cloud schloss zuhause die Wohnungstür, legte seine Tasche ab, ging in die Küche und machte sich gleich mal einen Kaffee und während dieser vor sich hin kochte blieb er ruhig daneben stehen und beobachtete, wie der Behälter immer voller wurde. //Hab ich mir das nur eingebildet? Mir war echt so, als hätte ich Zack gehört…// Er atmete tief durch und fuhr sich durchs Haar. „Ach… jetzt werde ich schon verrückt.“, fügte er dran und das ließ Zack, welcher in der Tür zur Küche lehnte, die Ohren spitzen. „… so was Dummes aber auch…“, fuhr er leiser fort und wieder war er still. Zack wartete ab, hoffte, er würde weiterhin laut reden, denn nur so konnte er auch besser erkennen was ihn gerade so beschäftigte aber der Blondschopf blieb still. //Zack ist tot. Er kommt nicht wieder… wie soll er mich da gerufen haben? … ich dreh echt schon bald durch, wie es aussieht…// Es folgte ein Seufzen nach dem anderen und so war der Kaffee auch bald schon mal fertig. Er schenkte sich ein, gab Milch dazu und nippte anschließend mal daran, ehe er nur wieder seufzte. „… aber komisch war das schon…“ //Wer sonst sollte meinen Namen kennen? Aber… hätte ich diese… Stimme nicht gehört, wäre ich wohl echt einfach blindlings auf die Straße gelaufen… … … Ich muss besser aufpassen. Ich drifte schon viel zu sehr ab. Aber…// Da ließ er den Blick nun senken, stellte den Kaffee am Tresen ab und nahm eine geknickte Haltung ein. „… wie konntest du mir das nur antun…?“, wisperte er und auch Zack blickte daraufhin zu Boden. Da waren sie wieder. Diese Vorwürfe… teilweise klang er dabei sogar wütend, doch Zack konnte nichts dagegen sagen, denn er stimmte ihm sogar zu. Er wusste es nur zu gut, was er ihm damit angetan hatte, auch, wenn sein Tod wirklich keine Absicht gewesen war. Dennoch rechtfertigte das gar nichts und doch wieder alles. Auf einmal rührte er sich, ließ den Kaffee stehen und ging an Zack vorbei hinaus aus der Küche und ins Schlafzimmer. Neugierig folgte der Schwarzhaarige ihm sogleich und konnte dabei beobachten wie Cloud seinen Kleiderschrank öffnete und anfing sich umzuziehen. Da hielt der Geist inne und wollte wie sonst auch das Zimmer verlassen, denn er war ja nicht hier um zu spannen, auch wenn es ihm nun ein Leichtes wäre, aber nein. Er war hier um ihn zu beschützen und um ihm seine Liebe zu zeigen… Nicht umsonst umarmte er ihn seither täglich. Wenn er schlief, wenn er ruhig am Sofa saß, wenn er etwas aß. Sobald Zack die Möglichkeit dazu hatte ihn umarmen zu können, tat er es und so musste er natürlich ruhige Momente wählen. Er wartete nun bereits schon darauf, dass der Kleine sich was zu essen machte, denn dann saß er wieder so still an seinem Tisch und er konnte ihn die ganze Zeit über halten. Darauf freute er sich schon richtig und dabei fiel ihm auf, dass Cloud diesmal länger mit dem Umziehen brauchte. Kurz wartete er noch ab doch wagte er es dann doch mal nachzusehen und da fiel ihm auf, dass der Kleine bereits umgezogen war, nur stand er immer noch vorm offenen Kleiderschrank. Er kramte irgendwas hervor und öffnete eine kleine Schachtel. Das machte ihn nun doch neugierig, denn was war das denn? Cloud holte daraufhin allerdings ein silbernes Männerarmband hervor, welches er in seiner Hand behielt und ein wenig anfing mit den Fingern damit zu spielen, jedoch ganz vorsichtig und sein Blick war dabei ganz zärtlich und verträumt, während Zack eher sprachloser neben ihm anhielt. ~Aber das…~, er blinzelte, sah zu Cloud und wieder auf das Armband, welches der Blondschopf daraufhin innig in seine Faust schloss und diese damit an seine Brust legte und die Augen schloss. Wie einen Schatz behütete er dieses und Zack fehlten nun wirklich die Worte. Dieses Armband… Er dachte, er hätte es längt weggeworfen oder irgendjemand weitergeschenkt. Er erinnerte sich noch gut daran. Damals, sie waren mit ein paar anderen Kollegen auf einer Geschäftsreise und in ihrer Freizeit hatten sie sich gern zu zweit die neue Gegend angeschaut. Er hatte Cloud damals in dieses Schmuckgeschäft geschleppt und ihn dauernd nur damit aufgezogen, dass der Kleine sich hier bestimmt wohl fühlen würde. Oh je… wie sauer Cloud nur wieder auf ihn gewesen war. Ständig hatte er ihn mit so was ärgern müssen. Er hatte ihm damals erzählt, er würde seiner Freundin gerne etwas mitbringen, doch dass er nicht mal eine gehabt hatte, wusste Cloud nicht mal. Er hatte auch nie nach ihr gefragt. Vielleicht hatte er ja geahnt, dass er ihn angelogen hatte? Wie auch immer… er hatte Cloud dann gefragt, wenn er ihm etwas von hier kaufen würde, was sollte das sein? Zack musterte Cloud, welcher immer noch so still und in sich gekehrt mit dem Armband dastand und schloss dann selbst die Augen, wobei er lächeln musste. ~Dein Blick damals… er war göttlich gewesen. Und wie du dich wieder beschwert hast.~, sprach er nun und lehnte sich daraufhin gegen den Schrank und sah wieder zu ihm. ~Aber trotzdem hast du dann ‚Das da!‘ geantwortet und hast schnell auf dieses Armband gezeigt. So, als würde es dich überhaupt nicht interessieren und… damit ich schnell Ruhe gebe.~, lachte er leicht. ~Oh Mann… ich war echt eine Nervensäge.~, nickte er verständlich. ~Aber… dass ich es dir dann wirklich gekauft habe… damit hast du nicht gerechnet. Das hat man dir deutlich angesehen.~ Cloud öffnete nun die Augen und sah erneut auf das Armband über welches er strich. ~Es war dir ganz schön peinlich… aber… du hast es angenommen. Hm.~, schnaubte er dran und blickte dann selbst wieder auf den Schmuck. ~Du hast es nie getragen… seither hab ich es nie wieder gesehen aber… wie ich sehe… liebst du es sehr.~, gab er melancholischer dran, denn nun fühlte er sich wirklich eigenartig. Das war schon so lange her, doch Cloud hatte ihn wohl damals auch schon geliebt. Wie lange nur schon? Wie weit ging diese Liebe bereits zurück? Hätte doch bloß nur einer von ihnen je den Mund aufgemacht… Cloud legte das Armband nun behutsam zurück in die kleine Schachtel, schloss diese und versteckte sie daraufhin wieder im Schrank hinten drin, was Zack gerne verfolgte und nun doch wieder schmunzeln musste. Schon süß irgendwie. Cloud achtete wohl sehr darauf, dass niemand ‚diese‘ Seite an ihm entdeckte. Doch nun schien es ihm auch ein wenig besser zu gehen. Es war fast schon so als hätte dieses Armband eine gewisse Kraft in sich, welche er nun gebraucht hatte, denn er ging nun aufmerksamer zurück in die Küche, nahm erneut einen Schluck von seinem Kaffee und machte sich anschließend ans Kochen, bei dem Zack ihn gerne wieder beobachtete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)