Forgive me von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel I -------------------- Kapitel I Cloud Strife, ein 24-jähriger junger Angestellter des großen Konzerns Shinra, saß gerade zuhause in seiner kleinen aber bequemen Wohnung am Sofa und starrte leer vor sich her. Was war da eben in den Nachrichten gekommen? Das Flugzeug, in welchem Zack gewesen war, war abgestürzt und man hatte noch keine Überlebenden finden können? Das war doch wohl ein schlechter Scherz! Oder hatte er sich verhört? Vielleicht war es doch eine andere Maschine gewesen? Oder… oder Zack hatte den Flug nicht erwischt? Aber… wieso meldete er sich dann nicht bei ihm? Er reagierte auf keine seiner Nachrichten. Wieso nur, rief er ihn nicht an und sagte ihm, dass es ihm gut ginge und er keiner der Passagiere gewesen war, da er den Flug nicht erwischt hatte?! Das konnte doch nicht wahr sein!! Er musste einfach sicher sein und so wartete er hartnäckig ab, was in den nächsten Nachrichten dazu kommen würde, denn dann müsste man doch bereits eine Liste der Passagiere zur Hand haben. Unruhig wartete er ab doch die Zeit schien still zu stehen. Jede Sekunde kam ihm vor wie eine Stunde und als er mit den Nerven schon fast am Ende war, kamen endlich die ersehnten Nachrichten. Zu seinem Glück gab es wirklich schon einen Bericht darüber wer alles an Board gewesen war, doch als es gleich zu Anfang hieß, es hätte keiner überlebt, erschauderte er ungut. Dennoch wollte er stark bleiben und hoffen und als dann endlich die Namen eingeblendet wurden, rückte er noch ein ganzes Stück näher an den Bildschirm heran und las alle hastig durch. Kannte er nicht, kannte er nicht, den auch nicht, die schon gar nicht…!! Das sah gut aus! Die Hoffnung stieg immer mehr an und doch erstarrte er letztendlich gänzlich. >Zack Fair< … Nein…! … Nein!! Immer mehr verzog er das Gesicht verzweifelter, atmete schwerer ein, hielt sich die Hände vor den Mund und doch entkamen ihm winselnde und schluchzende Laute. „… n-nein…!! Das k…kann doch nicht… sein!!“, zitterte der Blondschopf fassungsloser. Das musste ein Missverständnis sein! Das war sicher nur jemand, der gleich wie er hieß!! Es… es musste einfach so sein! Denn sonst… … … würde er nicht mehr weiterwissen… Stunden waren vergangen und es war bereits halb elf in der Nacht. Cloud fühlte sich so leer wie noch nie, zudem er der Meinung war gar keine Tränen mehr in sich zu tragen, da er so viele bereits verloren hatte. Er rührte sich auch kein Stück mehr, saß einfach nur zusammengekauert auf seinem Sofa und blickte leer vor sich her. Er fühlte sich so allein, so einsam und so dumm… denn hätte er das nur gewusst, dann hätte er damals anders reagiert. Denn wer weiß? Vielleicht hätte das ja alles verhindert? Oder hätte er wieder nur gelacht und wäre anschließend seine Wege gegangen? Zack hatte ihn ja doch nie wirklich ernst und für voll genommen und doch… trotz allem… war er immer… Weiter hinten im Raum befand sich allerdings noch jemand und dieser war kein anderer als Zack. Doch das Cloud ihn nicht sehen oder hören konnte, hatte er bereits schmerzhaft festgestellt. Er war jetzt nun mal ein Geist und was sollte er als dieser schon großartig tun können? Dass er daran nicht früher gedacht hatte… Er hatte zwar schon bemerkt, dass er als Geist nun so einiges konnte, was er als Mensch niemals hätte tun können aber das, was er am allermeisten hatte tun wollen, konnte er nicht. Mit Cloud reden. Nun stand er hier in dessen Wohnzimmer. Er war schon froh genug gewesen überhaupt nachhause gefunden zu haben, zudem er voller Elan gewesen war doch nun… war er total ratlos. Wie nur könnte er mit ihm Kontakt aufnehmen? Ihm alles erklären und sich entschuldigen… nicht nur für seinen Tod. Doch nun war er hier und konnte bloß beobachten wie sein Freund um ihn weinte. So hilflos hatte er sich zu Lebzeiten nicht gefühlt. Das war schrecklich. Ruhig kam er daher mal näher, zögerte noch einen Moment, doch setzte er sich dann zu ihm aufs Sofa um ihn besser ansehen zu können. Keine Reaktion. Das war eigenartig, doch auch logisch. Für Cloud war er nicht hier. Er war unsichtbar und hatte kein Gewicht mehr, keinen Atem, keine Wärme… kein gar nichts. Er war nur noch ein Abbild seines Selbst und als solcher konnte er noch bei ihm sein. Das musste ihm genügen. Wie fertig und müde der Kleine nur aussah. Man sah ihm förmlich an, dass er gerade noch richtig geheult hatte, so rote Augen wie er hatte. Außerdem war er sichtlich energielos und sein Blick, welcher sonst stets etwas aufmüpfig und rebellisch gewesen war, war nun so betrübt, depressiv, ja fast schon leblos. Das tat weh, doch was sollte er tun? ~Hey, Cloud.~, versuchte er es damit erneut ihn anzusprechen, doch es kam wie auch sonst keine Reaktion von ihm. Zack senkte nun den Blick. ~Es tut mir so leid… ich… ich wollte dir doch ni-~ „Zack…“, wimmerte er dann auf einmal und sofort war der Schwarzhaarige still und sah ihn gespannt an. Hörte er ihn etwa doch? „… wieso nur…? … ich hatte dir doch noch so viel zu sagen…“, flüsterte der Blondschopf weiter und schloss die Augen verzweifelter, während er sich selbst mehr umarmte, „… wie kannst du mich nur alleine lassen? … ich brauche dich doch.“, fuhr er fort und der Geist horchte gebannter auf. Dass Cloud mal so was sagen würde! Insgeheim hatte er ja immer gewusst, dass Cloud sehr sensibel und schüchtern war, doch allein, dass er nun schon so viel geweint hatte und dann auch noch so was von sich gab, war für ihn was ganz Neues. Da fiel ihm auf, er hatte Cloud noch nie weinen sehen. Oft gekränkt, auch traurig aber geweint hatte er nie. So gesehen weinte er nun ja auch nicht vor ihm, denn Cloud war ja ‚alleine‘ hier. Doch schon musste er irgendwie schmunzeln, denn in diesem Punkt waren sie sich so ähnlich. Auch er hätte dem anderen niemals seine Gefühle gezeigt, schon gar nicht seine ‚schwachen‘. Er war eben ein Mann und Männer weinten nicht und auch, wenn er wusste, dass er Cloud nun wohl normalerweise damit aufgezogen hätte, würde er noch leben, so fand er es nun überhaupt nicht schlimm oder schwach. Eher im Gegenteil. Er verstand ihn so gut, denn auch er würde am liebsten einfach zu weinen beginnen, doch das war ihm nicht mal mehr möglich, selbst wenn er es wollte. Welch Ironie… Andererseits war er aber auch überrascht, denn Cloud hatte ihn wohl wirklich sehr gemocht. Nicht, dass er das nicht gewusst hatte aber so sehr? Er hatte immer gedacht, dass er derjenige gewesen war, welcher ihn… „… ich liebe dich doch…!“, hauchte Cloud noch hinzu, schluchzte auf und drückte sich selbst nur noch mehr, während Zack förmlich erstarrte, „… ich habe… dich immer… immer geliebt…!“ Was? Verstand er das nun richtig?! Auf jeden Fall verfiel der Kleine erneut ins bittere Schluchzen seinetwegen und während er ihn dabei abermals nur beobachten durfte, versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Cloud liebte ihn? Als guten Freund und Kumpel oder… oder so, wie er es sich immer erhofft hatte? Liebte er ihn als Mensch? Also, als… als Geliebten? Als Lover? Als… festen Freund? Zack musste den Blick wieder senken. Konnte das wirklich sein? Konnte… konnte es tatsächlich sein, dass sie beide sich wirklich geliebt hatten, nur hatte es nie einer von ihnen ausgesprochen? Sich getraut es zuzugeben? Das wäre wirklich eine knallharte Erkenntnis und doch war es eine logische Folge, denn Zack war klar, dass er Cloud stets verunsichert hatte. Nun fiel es ihm bewusst auf. Oft genug waren ihm seine Blicke aufgefallen, doch er hatte es oftmals als Scherz abgetan oder dachte, er selbst würde schon fantasieren, denn Cloud und ihn lieben? Niemals! Das war doch bloß so eine Wunschvorstellung von ihm gewesen, nichts weiter! Da bildete man sich eben hier und da schon mal was ein oder interpretierte etwas völlig falsch als es eigentlich war. Außerdem war er zwar seit ihrer Ausbildungszeit damals immer an seiner Seite und ihm ein guter Freund gewesen, doch war er auch oft genug wirklich gemein zu ihm gewesen… und das mit Absicht. Gerade weil er sich schon recht früh in Cloud verliebt hatte, hatte er Angst bekommen, es könnte jemand herausfinden und somit hatte er sich den Kleinen mit diversen dummen Sprüchen oder gar Streichen immer schön auf Abstand gehalten. Wie oft war er schuld daran gewesen, dass Cloud völlig fertig und gekränkt nachhause gegangen war? … und dennoch… behauptete er nun, dass er ihn liebte? Das war doch absurd! Oder war er Masochist? Ach, Unsinn. Trotzdem. Seltsam war das allemal und nun war ihm nur noch klarer geworden, warum er noch hier und nicht ins Licht gegangen war. Er wollte es ihm sagen. Er wollte ihm endlich all das sagen, was er sich als Lebender nie getraut hätte, da er einfach viel zu feige gewesen war, doch nun… wusste er nicht mal wie. Er konnte ihn weder hören noch sehen und er selbst konnte nichts tun. Keine Gegenstände bewegen und auch Cloud konnte er nicht berühren… er ging durch ihn durch. Wie ein Geist eben. Als er vorhin nämlich so geweint hatte, hatte er ihn umarmen wollen, doch dabei hatte er feststellen dürfen, dass er einfach so durch ihn durchgreifen konnte. Das hatte ihn ganz schön erschrocken, doch andererseits… war es klar. Wie also nur… könnte er es ihm endlich sagen können? Bevor er dies nicht geschafft hatte, würde er nicht von hier gehen wollen. Später hatte der blonde Mann sich einigermaßen gefasst und als er zur Uhr sah und erkannte, dass es bereits kurz vor Mitternacht war atmete er tief durch. Es half ja alles nichts… er musste ja dennoch schlafen und morgen zur Arbeit gehen. Dennoch sah er noch mal auf sein Handy, hoffte auf eine Nachricht von Zack, doch natürlich blieb diese aus. So viele Nachrichten, wie er ihm schon geschrieben hatte, konnte der andere nicht übersehen! Also… war er wohl wirklich… Er schluckte hart. Er wollte nicht mal an dieses Wort denken! Schon gar nicht im Zusammenhang mit Zack. So raffte er sich dann auf, schleppte sich ins Badezimmer und vollbrachte dort nur das Nötigste, denn er wollte sich einfach nur mehr ins Bett werfen. Im Schlafzimmer angekommen zog er sich normalerweise immer ein Pyjama an, doch diesmal schaffte er es nur sich bis auf die Shorts zu entledigen und so fiel er bereits ins Bett. Zack, welcher ihm dabei gefolgt war und das alles beobachtete, fühlte sich mit jeder Sekunde schuldiger. Was hatte er ihm nur all die Jahre lang angetan? Gut möglich, dass es zwischen ihnen richtig schön hätte sein können… aber… hätte er überhaupt zu ihm stehen können? Seine ganzen Kollegen, Bekannte, Verwandte… keiner von ihnen hatte wirklich Verständnis für solch eine Liebe und das hatte ihn auch immer so zurückgehalten. Er hatte Angst davor, wegen dem, was er wirklich war, verachtet zu werden und somit hatte er lieber so getan, als wäre auch er ganz ‚normal‘. Dass er Cloud damit nur noch mehr verletzen würde war ihm immer klar gewesen und doch… er hatte es einfach nicht geschafft über seinen eigenen Schatten zu springen. Es war ihm leider wichtiger gewesen, gut dazustehen, sich anzupassen und der lässige Typ von nebenan zu sein, welcher alles erreichte, was die Gesellschaft von ihm verlangte. Er kam sich so dumm vor. Eigentlich immer schon, doch nun war die Wahrheit so brutal vor seinen Augen erschienen… Doch fragte er sich inzwischen auch schon etwas anderes. Wenn Cloud ihm womöglich seine Liebe gestanden hätte… wie hätte er darauf reagiert? Wenn er es ihm wirklich mal direkt und ehrlich gesagt hätte… hätte er es dann auch zugegeben? Oder hätte er ihn nur wieder damit aufgezogen? Er konnte es gar nicht sagen, da ihm diese Situation selbst schon so bizarr vorkam. Doch nun war alles plötzlich so anders. Hier waren sie allein und hinter verschlossenen Türen weinte sein kleiner Liebling sich sogar schluchzend die Augen aus. Ein verfremdendes Bild, doch zeigte es andererseits wieder nur, wie wenig er ihn eigentlich kannte. Oder auch, wie wenig er von ihm hatte wissen wollen… als er noch gelebt hatte und das obwohl ihm nichts lieber gewesen wäre. Wie oft hatte er sich ausgemalt mit Cloud alleine zu sein? Mit ihm zusammen zu sein? Ihn zu küssen, zu umarmen, mit ihm zu schlafen…? Das waren immer nur seine Gedanken gewesen und wenn er ihn gesehen hatte, war er oft so ein Arsch zu ihm gewesen. Er schämte sich für sein Verhalten. Immer schon. Doch nun war es zu spät um Reue zu zeigen. Die Nacht verging für beide sehr anstrengend und langsam. Zack, welcher sowieso nicht schlafen konnte, hatte sich zu ihm ins Bett gelegt und beobachtete ihn die ganze Zeit, wie Cloud versuchte endlich einzuschlafen. Immer wieder sah er jedoch auf die Uhr, seufzte oft genug und drehte sich dann wieder anders um, um so vielleicht besser liegen zu können. Irgendwann schlief er dann ja doch ein und Zack wachte die ganze Nacht über ihn, machte sich Gedanken, entschuldigte sich tausendmal bei ihm für alles und suchte nach einer Lösung, welche einfach nicht zu finden war und am nächsten Morgen durfte er nur wieder beobachten, wie schlecht es Cloud nun ging. Den Wecker hätte er beinahe überhört und da er kaum geschlafen hatte, war er zusätzlich ganz schön geschlaucht. Zum Frühstück machte er sich nur einen Kaffee und selbst den trank er nicht wirklich, sondern hielt diesen eher die ganze Zeit nur in den Händen während er still vor sich her blickte. In Gedanken war er nur bei Zack und noch hoffte er, dass das alles nur ein Traum gewesen war, doch als er auf sein Handy blickte und die Nachrichten überprüfte, verzog er das Gesicht nur wieder verzweifelter. Rechtzeitig ging er dann aber los zur Arbeit und auch auf diesem Wege begleitete Zack ihn stets. Er wollte ihn im Auge behalten, bei ihm sein, denn vielleicht würde er irgendwann ja doch noch einen Weg zu ihm finden? Doch so wie Cloud auf ihn wirkte und sich durch den Tag quälte verlor allmählich auch er seine Zuversicht daraufhin. Wie sollte das nur weitergehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)