Main hoon na - Ich bin immer für dich da von Seelendieb (Yugi x Yami) ================================================================================ Kapitel 25: Licht und Schatten ------------------------------ Licht und Schatten Wie ein Lauffeuer raste die Kunde übers Land, dass dem Heer Fürst Astaroths Einhalt geboten worden war. Jubel, Hoffnung und Enthusiasmus frohlockte aus jedem noch so kleinem Lebewesen. Sowohl Subaru als auch die Vertreter der einzelnen Länder hatten getobt vor Wut, als sie entdeckt hatten, dass Atemu einfach verschwunden war. Doch als auch bei ihnen die Kunde ankam, wurde schnell beschlossen, dass sie sich auf den Weg machten, um an den Grenzen den Feind nach und nach zurückzudrängen und Stück für Stück die eroberten und besetzten Ländereien und Städte zurück zu gewinnen. Um das Drachenheer brauchte man sich ab sofort keine allzu großen Sorgen zu machen, denn es war gewiss, das Atemu den Drachen nach setzen und diese nicht zur Ruhe kommen lassen würde. So kam es, dass Atemu eine leere Residenz vorfand, als er am späten Nachmittag wieder bei seinen Gefährten eintraf. In dem kleinen Speisesaal saßen drei Edelleute am gedeckten Tisch, während ein graziler Magier mit dem Rücken an die Wand gelehnt stand und wie abwesend aus dem Fenster zu seiner rechten schaute. Seine Arme hatte der Magier vor der Brust verschränkt. Er hatte soeben seinen Bericht, wie er Atemu vorgefunden hatte, beendet. Zar Alexander griff zu seinem Weinbecher und nahm nachdenklich einen Schluck. Anthony starrte auf seinen Teller und stocherte mit der Gabel im Essen. Der Appetit war ihm vergangen! „Also war Yugi nicht bei den Truppen...“ murmelte da Subaru nachdenklich. „Was merkwürdig ist, da er doch der Drachenfürst ist und eigentlich bis jetzt immer an der Spitze mit geritten war...“ nickte Alexander. „Und was ist nun zu tun? Atemu wird alles dran setzen, seinen kleinen Dieb zu finden!“ stellte Anthony fest. Der Zar drehte seinen Weinbecher in der Hand. „Es ist die Frage, wie wollen wir an Yugi ran kommen? Die Drachen werden nur ihm gehorchen und niemanden an ihren Fürsten ran lassen. – Man kann die Drachen nur mit Magiern in Schach halten...“ und da blickte Alexander zu dem Magier. „Wärst du bereit, an Atemus Seite zu stehen?“ Der Schweigsame blickte den Zar mit hochgezogener Augenbraue direkt an. „Du beliebst zu Scherzen?“ Da musste Anthony lächeln. „Nein, die Frage ist unser Ernst. Shadee meinte, um die Drachen zu besiegen und Yugi zu Räson zu bringen, musst du an Atemus Seite stehen wie der Dreiköpfige an Yugis.“ Der Schweigsame blickte zwischen dem Russen, dem Spanier und dem Ägypter hin und her. Er sah die Hoffnung in den Augen der drei Männer. Er atmete tief durch. „Shadee hat das gesagt... Interessant. Da muss der Pharao ihn ja wirklich am Herzen liegen...“ leise schüttelte der Magier den Kopf. Er stieß sich von der Wand ab und trat an den Tisch. Dort fing er an mit seinen zierlichen, langfingrigen Händen aus Magie Drachen und Menschen zu formen und mit ihnen zu spielen, in dem er sie sich bewegen ließ. So suchte der Schweigsame seinen inneren Aufruhr zu beruhigen. „Das Problem ist, dass Scharid außer Kontrolle geraten ist. Der dreiköpfige weiße Drache mit den eisblauen Augen ist ein Wesen des Lichts. Die Lichtwesen sind bestrebt, rein zu bleiben. Daher suchen sie sich nur Gefährten, die eine reine Seele und ein ehrliches Herz haben. Allerdings ist Niemand vor den Dingen des Lebens gefeit, auch die Lichtwesen nicht. Sie werden immer und immer wieder mit der Dunkelheit in Form von Lug, Trug, Hass, Wut, Schmerz und Verrat konfrontiert. In der Regel stellt es kein Problem dar. Nur wenn zu viel dieser Gefühle auf einmal auf die Wesen einströmen, dann verändern sie sich. Sie werden dunkel. Wenn sie sich verdunkeln, verlieren sie nach und nach ihren klaren Verstand und ihre Vernunft. – Ich weiß nicht, was man mit diesen Yugi gemacht hat und was genau Scharid gesehen hat, aber er ist in Raserei und nicht mehr klar bei Verstand. Seine Seele, die eisblauen Augen, war tief schwarz, als ich ihn gesehen habe. Sie waren dann wieder kurzzeitig eisblau, aber es ist die Frage, für wie lange. Auch ich bin ein Wesen des Lichts und ich weiß, dass ich nicht unendlich geduldig bin. Ich möchte mich nicht in der Dunkelheit verlieren. Deshalb werde ich auch nicht an der Seite des Pharaos stehen. Denn wenn ich dies täte, würde ich auch mit seiner Seele verbunden sein. Ich würde sein Leid und seinen Schmerz spüren und teilen. Und wer sagt mir, dass er sich in jeglicher Situation beherrschen kann und die Dunkelheit in seiner Seele nicht zulassen wird?“ Bedrücktes Schweigen war die Antwort. Da trat Atemu in den Saal und alle blickten auf. Er grüßte kurz mit einem Nicken die Runde und trat zielstrebig auf den Schweigsamen zu. Kurz vor dem Magier blieb er stehen und blickte auf diesen hinab. „Ich danke dir für deine Hilfe und dass du durch dein Einschreiten Blutvergießen verhindert hast. Danke!“ Der Magier blickte leicht irritiert zum Pharao auf. Dieser meinte seinen Dank wirklich ernst! „Das Blutvergießen habe ich aufgeschoben, nicht verhindert...“ meinte er ruhig. Ein trauriges Lächeln Atemus war die Antwort. „Ich weiß.“ Dann drehte sich der Pharao zum reichlich gedeckten Tisch, ignorierte seine drei Gefährten geflissentlich und griff nach einem Becher Wein. Fieberhaft suchte er nach den richtigen Worten. Tief atmete er schließlich ein und drehte sich wieder dem Magier zu. „Ich habe eine Bitte...“ begann er leise; fast schüchtern. Die Augen des Magiers verengten sich leicht. Er ahnte, was nun kommen würde. „Was ist dein Begehr?“ fragte der Schweigsame wider besseres Wissen. Atemu nahm einen Schluck Wein und blickte anschließend fest in die Augen des Magiers. „Der Drachenfürst ist Yugi, mein kleiner Dieb. Ich liebe ihn und ich möchte ihn aus den Fängen dieses Astaroths befreien. Ich will ihn nach Hause – zu mir bringen! Um gegen die Armee der Drachen anzukommen – und zwar, wenn möglich, mit so wenig wie möglich mit Blutvergießen -, benötige ich die Hilfe der Magier. Nur habe ich nicht die Zeit, jeden einzelnen Magier um Hilfe zu bitten. Denn da würde Yugi endgültig sterben. Shadee meinte, dass mit dir an meiner Seite, mir die Magier folgen würden. Daher bitte ich dich ergebenst, hilf mir!“ Atemu hatte, während er sprach, sein Haupt gesenkt und auch seine Augen demütig niedergeschlagen. Dem Magier war es nicht geheuer. Noch nie hatte er so viel Ergriffenheit einem menschlichen Wesen gegenüber empfunden... zu mindestens nicht mehr seit der Liebe Scharids zu seinem Pharao. Alles in ihm schrie danach, Atemu zu helfen. Doch sein Verstand, die Erfahrungen der unzähligen Jahrtausende rieten ihn, nicht zu helfen. Er hatte den Dreiköpfigen gesehen. Ein Wesen des Lichts, was tief schwarz und voller Hass und Mordgier war. „Bitte verzeih, Pharao! Aber ich möchte nicht so enden wie Scharid. Du bist nicht in der Lage, dich zu beherrschen. Deine Gefühle zu kontrollieren – ganz besonders deinen Hass und deine Wut! Ich werde dir nicht helfen!“ erklang die harte und endgültige Stimme des schweigsamen Magiers. Atemu fühlte sich wie vor dem Kopf geschlagen. Vor seinem inneren Auge geriet die Rettung Yugis so eben aus der Reichweite... Seit der Absage des schweigsamen Magiers waren an die sechs Wochen vergangen. Atemu hatte das Thema „Yugi“ seit dem nie wieder in den Mund genommen. Er versprach, an der Seite des Zaren und den anderen Fürstenhäuser gegen das spanische Königshaus in den Kampf zu ziehen. So teilten sich die vier Freunde (Subaru war mittlerweile mehr ein Freund als ein Untergebener für Atemu geworden) auf und jeder gesellte sich zu einem Heer, um mit Rat und Tat zu helfen. Atemu jedoch war durch seine Magier und Osiris prädestiniert dazu, sich auf die Fersen des Drachenheeres zu setzen. Nur die 300 Soldaten, die er aus Ägypten mitgenommen hatte, duldete er an seiner Seite, da diese auch Magier und Drachen beherrschten und bereits Erfahrung in solchen Kämpfen hatten. So kam es, dass man durch eine Art Viel-Fronten-Krieg, das feindliche Heer Stück für Stück zurückdrängte – bis an die westliche deutsch-französische Grenze. Dort stoppte die Rückwärtsbewegung abrupt. Das Drachenheer hatte sich gesammelt. Aus Spanien wurden sämtliche Drachen an die Front gerufen und, als man die Drachen angreifen wollte, prallten sämtliche Angriffe an einer unsichtbaren Barriere ab. In dieser Konfrontation steckten die Truppen des Zaren und seine Verbündeten das erste Mal sehr schwere Verluste ein. Die Fronten waren verhärtet und der Zar rief zu einem Kriegsrat in der späten Nacht. Bedrücktes Schweigen herrschte in dem großen Kriegszelt. Viele der Kriegsherren sind im Kampf gefallen. Um den großen runden Tisch, auf dem eine Anzahl an Landkarten lag, standen nur noch eine Handvoll an Kriegsherren, unter ihnen auch der Zar, Anthony und Subaru. Über allen Karten lag eine Große, auf der die momentane Situation der Heere eingezeichnet war. Alexander starrte gerade auf die Heeresgrenzen. „Yugi ist nun zu dem Heer gestoßen. Ein jeder von euch hat es erlebt, dass wir den Drachen nichts antun konnten, während diese unter uns wüteten...“ begann Subaru leise. Er trug seinen rechten Arm in einer Armschlinge verbunden. Wilhelm, der deutsche König, klopfte mit einem Knöchel auf die Stelle an der Karte, wo sein Heer bis auf 200 Soldaten dezimiert wurden war. „Haben wir eine Möglichkeit, diese Drachen zu besiegen?“ fragte er nachdenklich. „Atemu... Er beherrscht mächtige Wesen, welche die Drachen ohne Probleme vernichten können. Außerdem kann er sich mit seinem Magier vereinigen und somit die Bannkreise des Drachenfürsten zerstören!“ antwortete Anthony. „Ist nur die Frage, ob er bereit ist, an der Front direkt gegen Yugi anzutreten. Es wird ein Gemetzel werden!“ meinte Alexander. Tiefes Schweigen folgte und alle starrten wie gebannt auf die Karte. In diesen Moment betrat Atemu das Zelt. Er war müde und fühlte sich zerschlagen. Auch er hatte es zu spüren bekommen, dass plötzlich Yugi zu dem Drachenheer gestoßen war und diese nun gegen alle Angriffe geschützt waren. Er hatte sich mit seinem Zauberer der dunklen Magie vereinigt gehabt und war weit über seine Grenzen gegangen, um sein Heer sicher den Rückzug zu ermöglichen. „Yugi...“ setzte Subaru an, doch schnitt ihm der Pharao mit einer müden aber bestimmten Handbewegung die Worte ab. „Wie viele Verluste?“ wollte er leise wissen. Schweigen. Atemu blickte jeden Einzelnen an und seufzte einmal tief. „Ja... ich habe es gemerkt, dass Yugi nun bei den Drachen ist. Soll ich nun Luftsprünge machen? Bitte verzeiht, aber ich habe in den letzten Wochen zu viel Leid gesehen, als dass ich mich nun darüber freuen kann, wo ich weiß, dass mein kleiner Dieb dafür verantwortlich ist. – Also wie viele Verluste?“ Atemus Stimme war müde und unendlich traurig. Seine Augen brannten vor unterdrückter Wut. Alexander schluckte schwer, als er den Pharao sah. „Die hier Anwesenden sind die einzigen, die diese Konfrontation überlebt haben. Einige Heere sind vollständig ausgelöscht oder so schwerverletzt, dass sie kampfuntauglich sind. Wilhelm zum Beispiel hat nur noch 200 Mann.“ Atemu nickte und blickte auf die Karte. Seine Augen starrten lange auf die eingezeichneten Heere. „Subaru?“ fragte er wie abwesend. „Ich komme noch auf 500 Mann. Ich habe außerdem an die 150 Mann von Ferdinands Truppen retten können. Ferdinand ist gefallen.“ Atemu nickte. „Anthony?“ – „Willst du das wirklich wissen?“ Atemu blickte fragend auf. „Von meinen Leuten ist kein einziger übrig. Alle sind sie gefallen. Ich habe insgesamt an die 350 Soldaten bei der Flucht aufgesammelt, die aus dem polnischen, ungarischen, dänischen und italienischen Heer stammen.“ Atemus Augen wurden immer finsterer. Dann fiel sein Blick auf Henry, König von England. „Und?“ – „Von meinem Heer sind noch etwas über 500 Mann übrig. Ich erwarte aber minütlich eine Verstärkung von an die 1000 Mann.“ Der Pharao knirschte mit den Zähnen und starrte wieder auf die Karte. „Luis?“ Der Franzose biss sich kurz auf die Lippen, bevor er antwortete. „350 Mann...“ – „Alexander?“ – „Ich komme auf 800 Mann.“ Atemu atmete tief durch, als er für einen Moment die Augen schloss. „Ich konnte meine 300 Mann schützen... Also kommen wir auf etwas über 4000... – Lachhaft! Drachenfutter ist das...“ lachte Atemu bitter auf, als er seine Augen wieder öffnete. Plötzlich stutzte er, als er eine helle Gestalt sah, die sich dem Tisch näherte. „Was hast du hier zu suchen?“ zischte der Pharao feindselig. Anthony blickte rüber zum Schweigsamen. „Atemu bitte... Er hat uns bei der Versorgung der Verletzten geholfen...“ versuchte der Spanier zu beschwichtigen. „Lass gut sein...“ erklang die sanfte Stimme des Magiers. „Du nimmst es mir noch immer übel, dass ich dir meine Hilfe verweigert habe?“ wandte sich der schweigsame Magier an den Pharao. Atemus Augen verengten sich leicht und er hatte alle Mühe, nicht vor dem Magier auszuspeien. „Geh mir einfach nur aus den Augen... sonst könnte es passieren, dass einer meiner Angriffe dich trifft.“ Entsetztes Schweigen lag nun über der Gruppe. Alle Männer blickten ängstlich zu dem Magier, dessen Augen eiskalt und knallhart wurden. „Du drohst mir, Pharao?“ Atemu hob süffisant eine Augenbraue. „Sollte ich Angst haben?“ – „Es steht mir nicht zu, über dich zu urteilen, Pharao! Doch würde es mich interessieren, wie du dich entscheidest?“ Da tauchte der Chaosmagier aus dem Nichts auf und meldete sich leicht amüsiert zu Wort. „Atemu, du bist nicht mehr bei Sinnen, dass du den Schweigsamen drohst...“ Atemu blickte zu dem Chaosmagier und verdrehte leicht genervt seine Augen. „Du wirst sehen, wie ich mich entscheide, Schweigsamer. – Ich bitte dich nur, weiterhin ein Auge auf meine Freunde zu haben.“ Mit diesen Worten trat der Pharao aus dem Zelt, gefolgt von den Kriegsherren und dem hellen Magier. Atemu trat auf den Platz, der mittig im Zeltlager war und auf dem das große Kriegszelt stand. „Du musst schlafen...“ murmelte der Zauberer der dunklen Magie leise, als er an den Pharao trat. „Ich weiß...“ murmelte Atemu unendlich erschöpft. „Kannst du ihm einen Boten schicken?“ Der Magier blickte in das Gesicht des Pharaos. Tränen rannen still und unaufhaltsam. „Welche Worte soll der Bote überbringen?“ Atemu atmete tief durch. „Mit feuchten Augen suche ich, was vor langer Zeit mein zu Hause war. Mein Gott, sag mir, warum bestrafst du mich...“ Der Magier nickte leicht mit zusammengekniffenen Lippen, als er einen kleinen Feuervogel mit dieser Nachricht in den weiten Nachthimmel entließ. Dann blickte Atemu einfach nur in die Weite. „Osiris?“ rief er leise. Ein langer roter Schlangenkörper näherte sich leise dem Pharao. Ein mächtiger Schädel legte sich neben Atemu auf den Boden. „Was möchtest du?“ fragte die schnurrende Stimme. „Ich brauche eure Hilfe!“ Die azurblauen Augen blitzten auf und der Drache erhob sich. „Dir ist bewusst, was du entfesselst?“ die Stimme des Drachen war auf einmal wie verändert. Sie war hart, lauernd und emotionslos. „So lange wie ihr nur die Feinde angreift, ist es mir egal... Nur Yugi gehört mir!“ – „Es lässt sich vielleicht nicht verhindern, dass er dazwischen gerät...“ – „Das ist mir bewusst... Doch bitte ich euch, nur wenn es nicht zu ändern ist, ihn zu attackieren!“ Da schmunzelte der Rote. „Es würde dich zerreißen, wenn ein anderer als du ihn verletzen oder gar töten würde...“ – „Das Volk geht vor!“ war die Antwort. „So rufe die anderen Beiden!“ und der rote Drache bäumte sich auf, brüllte angriffslustig und erhob sich mit Blitz und Donner in den Nachthimmel! „Obelisk, du großer Kriegsgott und du, geflügelter Sonnendrache des Ra... Ich, Atemu, Sohn Aknamkanons, Pharao über gesamt Ägypten, verbeuge mich in tiefer Demut und rufe euch um Hilfe!“ rief Atemu laut in den Nachthimmel und ging in die Knie, um seine Stirn in den Dreck zu betten. Eine gespenstische Stille folgte und ein jeder hielt gebannt den Atem an. Selbst der Schweigsame machte sich automatisch noch größer. Noch nie hatte er es erlebt, was Atemu da verlangte. Die ägyptischen Göttermonster sollten für ein fremdes Volk in die Schlacht ziehen. Die Nacht schien dunkler zu werden. Doch nichts regte sich. Noch nicht mal ein Windhauch. Da flog leise der große weiße Drache, der von Anfang an der Begleiter des Pharaos war, seit er bei Alexander angekommen war, zu Atemu und landete sanft hinter diesem, um seinen Rücken zu stärken. Der Kopf lauschend und die Flügel leicht gespannt, stand er wartend da. Kein Mucks war zu hören, keine Grille zirpte. Und da... plötzlich ertönte ein tiefes Grollen, einem fernem Donnern gleich. Die Erde schien zu Beben, Blitze zuckten durch die Nacht. Die Schatten wurden dunkler, ein stürmischer Wind kam auf und plötzlich verschwand all dies mit einem Schlag. Ein goldener Drache, der stark an einem Greif erinnerte, sank langsam vom Himmel auf den Boden. Vor Atemu blieb er stehen. Seine goldroten Augen blickten sich interessiert um, bis er den Rücken des vor ihm im Staub knienden Menschen lange musterte. „Sei gegrüßt, o Pharao. Erhebe dich! Einem König steht es nicht, im Dreck zu liegen!“ ertönte die tiefe melodische Stimme des Drachen. Atemu erhob sich langsam und blickte unendlich müde zu dem Drachen auf. Da dröhnte es hinter ihm und mit einem fast schon brutalen Rumps landete krachend Obelisk auf der Erde. „Ich soll dir die besten Grüße von Seto übermitteln!“ brummte die metallene Stimme des blauen Riesen. Dankbar seufzte Atemu auf. „Ihr kämpft für mich? Kämpft an meiner Seite?“ fragte der Pharao leicht ängstlich. Ein spöttisches Lächeln umspielte die Lippen der Göttermonster. „Dein Wille ist unser Befehl!“ erklang das kräftige Schnurren des roten Himmeldrachen, als er über den Dreien schwebte. „Habt tausend Dank!“ seufzte der Pharao erleichtert auf und sank unter Tränen wieder in die Knie. Er wusste, mit den Göttermonstern an seiner Seite, würde es ein Gemetzel werden! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)