Main hoon na - Ich bin immer für dich da von Seelendieb (Yugi x Yami) ================================================================================ Prolog: Der Junge und das Monster --------------------------------- Der Junge und das Monster Der kleine Junge war gerade mal 5 Jahre alt, als er so allein durch den riesigen dunklen Wald tapste. Mama und Papa hatten immer gesagt, dass er nicht alleine in den Wald gehen durfte. Da leben wilde Monster, die Menschen fressen würden. Monster, die noch nicht gezähmt wurden sind. Aber dem kleinen Jungen war das gerade egal. Mama hatte ihm erlaubt, spielen zu gehen. ALLEIN spielen zu gehen. Normalerweise durfte er das nicht, aber Papa war in der Stadt und… nun ja. Mit leuchtenden violetten Augen sah sich der kleine Junge immer wieder um. Der Wald war so schon und überhaupt nicht furchteinflößend! So viele Blumen, die er noch nie gesehen hatte. Schmetterlinge und Bienen huschten von einer Blüte zu nächsten. Klar, da hinten am Rande des Sichtfeldes waren tiefe Schatten, aber selbst die wirkten überhaupt nicht bedrohlich. Hier und da knackte mal ein Zweig, aber der Junge war sich sicher, dass da nichts Schlimmes auf ihn lauerte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Monster ihn was tun würden, wenn er denen nichts tat. Er wollte ihnen ja nicht weh tun. Langsam bekam der kleine Junge Durst. Ratlos blickte er sich um. Er hatte gar kein Wasser zum Trinken mit. Da fiel ihm plötzlich ein, dass, wo er und sein Papa letzte Woche wandern gewesen sind, sein Papa einen Wasserlauf sich gesucht hatte und dann aus dem Wasser getrunken hat. Nur… wo sollte er hier im Wald Wasser finden? Eher ratlos stapfte der Junge nun über eine Lichtung. Die Sonne schien so schön warm und plötzlich sah er Pusteblumen! Vergessen war der Durst und der Junge rannte zu den Pusteblumen. Er spielte mit den Blumen und berührte dabei beiläufig eine andere Pflanze. Die Frucht dieser Pflanze explodierte mit einem kleinen Plopp. Es war Springkraut. Der Junge war so fasziniert davon, dass er sich nun ausgiebig mit dem „explodieren“ der Früchte beschäftigte und dabei jedes Mal laut auflachte, wenn es „plopp“ machte. Irgendwann wurde der Durst jedoch so deutlich, dass sich der Junge wieder auf den Weg machte und Wasser suchte. Nach einer geraumen Zeit trat der Junge tatsächlich an einen kleinen Bachlauf. Und wie er es bei seinem Papa gesehen hatte, stellte sich der Junge breitbeinig über den kleinen Lauf und beugte sich runter, um mit seinen Händen Wasser zu schöpfen… Platsch! Der Junge hatte das Gleichgewicht verloren und lag nun mit seinem ganzen Körper im Wasser. Laut japste der Junge auf und kämpfte sich ans Ufer. Toll! Mama würde böse mit ihm werden. Plötzlich horchte auf. Er hörte ein Lachen. Es war kein menschliches Lachen. Es waren merkwürdige Töne, die er noch nie gehört hatte, aber es war definitiv und unverkennbar ein Lachen. Vor Nässe triefend richtete sich der Junge auf und blickte sich suchend um. Neben einen kleinen Baumstumpf sah er eine kleine braune Fellkugel mit winzigen Händchen und Füßchen, die sich regelrecht kugelte vor Lachen. „Ich finde das nicht lustig!“ sagte der Junge fest mit seiner kindlichen Stimme. Die Fellkugel hörte auf zu lachen und blickte mit seinen großen gelben Augen zu den Jungen. „Ich hätte ertrinken können!“ erklärte der Junge bestimmt. Schweigen. Dann brach die Fellkugel wieder in helles Lachen aus. Der Junge zog eine Schnute. „Hey…“ murrte er, doch das Fellknäuel lachte weiter. „Na warte!“ rief da der Junge und stürmte auf das Fellknäuel zu. Dieses sprang auf und rannte immer noch lachend und neckend davon. Es entwickelte sich eine spielerische Jagd. Mal rauften sich die Beiden, mal lagen sie Luft holend neben einander und mal jagten sie sich gegenseitig. Zwei Kinder hatten sich gefunden. Die Spielerei trieb die Beiden immer tiefer in den Wald. Bis sie plötzlich ganz vertieft auf eine weite Lichtung stolperten. Keine Pflanze wuchs auf dieser Lichtung. Die Bäume um diese Lichtung herum waren so dicht und dunkel, dass sie keinen Feind durchließen. In der Mitte dieser Lichtung war ein kleiner aber tiefer See, in dessen Mitte ein großer, flacher Felsen ragte. Auf der ganzen Lichtung waren verschiedene Felsbrocken in allerlei Formen, Größen und Varianten verstreut. Auf diesen Felsen lagen Drachen und sonnten sich in der untergehenden Sonne. Sämtliche Drachen blickten fast schon gelangweilt auf, als die beiden Kinder auf die Lichtung stolperten und erstarrten, als sie den Menschenjungen erkannten. Der Jung kam schlitternd zum Stehen, als er die Drachen sah. Das Fellknäuel rannte Schutzsuchend zu einem dunkelgrünen Drachen, mit tiefschwarzen Augen und zwei Hörnern auf dem Kopf. Dem Jungen blieb der Mund offen stehen. Das war nicht fair! Da lachte das Fellknäuel wieder und lockte den Jungen. Dieser grinste spitzbübisch auf und marschierte mit festem Schritt auf den Drachen zu, dabei alles um sich herum vergessend. Auf den großen, flachen Felsen im See hatte ein großer, weißer Drache mit eisblauen Augen gelegen, der alles beobachtet hatte. Als der Junge sich dem grünen Drachen näherte, erhob sich der Weiße in die Lüfte und stellte sich mit einem leisen Brummen zwischen den grünen Drachen und dem Jungen. Dieser blieb verblüfft stehen und legte seinen Kopf tief in den Nacken, um zu den Drachen hoch zu blicken. Der Weiße ließ sich auf die Vorderbeine nieder und neigte sein Haupt, bis es auf der Höhe des Jungen war. „Was willst du hier, kleiner Mensch?“ fragte der Drache leise. Dabei blickten eisblauen Augen direkt in die Augen des Jungen. Dieser schluckte leicht und verlor sich in diese Augen. „Wir haben gespielt…“ murmelte er zögerlich. Ein leises Grinsen huschte über die Züge des Drachen. „Wie heißt du?“ fragte er weiter. „Ich bin Yugi!“ antwortete der Junge fest. „Kuriboh, Kuriboh!“ antwortete da das kleine Fellknäuel vom grünen Drachen her. Yugi und der Weiße blickten zu Kuriboh rüber und Yugi grinste breit. Dann blickte der Weiße wieder zu den Jungen. „Du musst wieder nach Hause gehen. Die Sonne geht unter und deine Eltern werden dich bestimmt schon vermissen.“ Yugi blickte wieder in die Augen des Drachen. „Darf ich dich anfassen?“ fragte er. Der Weiße neigte sein Haupt noch tiefer. Ganz langsam hob Yugi seine rechte Hand und legte sie zögerlich auf die Stirn des weißen Drachens. Dieser schloss seine Augen, als diese sanfte, warme Hand ihn berührte. Er spürte den Jungen, atmete seinen Geruch tief ein und wusste, diesen Menschen würde er nie vergessen. Yugi ließ seine Hand wieder sinken. „Darf ich wieder kommen?“ der Weiße nickte. Da lachte Yugi strahlend auf. „Bis morgen, Kuriboh!“ rief er da dem Fellknäuel winkend zu und machte sich auf den Heimweg. Er hatte einen Drachen angefasst gehabt! Das musste er unbedingt Mama und Papa erzählen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)