Das andere Herz (Okita x Saitou) von TakaPersephone ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war nun schon drei Monate her, dass Hajime Saitou zum ersten Mal vor der Tür des Shiekan gestanden hatte und seitdem regelmäßig vorbeikam. Soujis Faszination für den stillen und stets unnahbaren Mann war immer noch ungebrochen. Er hatte es zwar inzwischen schon zweimal geschafft als Sieger aus ihrem Kampf hervorzugehen, aber beide male war Hajime erkältet gewesen und deswegen auch nicht so reaktionsschnell wie sonst. Souji machte es nichts aus, so hatte er weiterhin jemanden zum trainieren der sich mit ihm messen konnte. „Sollen wir anfangen?“ Wie meistens war Hajime auch heute ausserhalb der normalen Trainingszeiten gekommen. Ausser Souji und Kondo-san gab es keinen der ihm auch nur annähernd ans Wasser kam, von daher machte es für ihn auch wenig Sinn am normalen Training teilzunehmen. Souji grinste und nahm sich ein Bokken. Darauf hatte er sich schon die ganze Woche gefreut. „Gerne.“ Eine Stunde später waren beide schweißgebadet, aber keine dachte daran aufzugeben. Souji war berauscht von Adrenalin. Sie kämpften ohne Pause, wurde einer von ihnen getroffen, machten sie einfach weiter, ein Kampf ohne jede Regeln. Hajime führte mit fünf Treffern, Souji hatte immerhin einen erzielt. Schließlich stand irgendwann Hijikata-san in der Tür. „Hört mal ihr beiden, übertreibt es nicht. Ihr seht aus als würdet ihr jeden Moment zusammenbrechen.“ „Ist schon gut.“ kam es von beiden gleichzeitig, bevor sie wieder aufeinander losgingen. Hijikata rollte mit den Augen und wandte sich wieder zum gehen. „Saitou, willst du zum essen bleiben? Es ist schon ziemlich spät.“ fragte er obwohl er die Antwort bereits kannte. „Nein, danke.“ Hijikata ging kopfschüttelnd davon. Die beiden würden sich irgendwann noch gegenseitig umbringen. Als die untergehende Abendsonne das Dojo in ein warmes, goldenes Licht tauchte musste Souji sich eingestehen, dass er am Ende seiner Kräfte war. Jeder Atemzug tat weh und er war komplett nassgeschwitzt. Er musste sich zusammenreißen, dass er das Bokken überhaupt noch in den Händen halten konnte. Hajime schien es genauso zugehen, aber da er auch genauso so stur wie Souji selbst war, machte er keine Anstalten den Kampf von sich aus zu beenden. Schon seit einigen Minuten standen sie sich einfach nur keuchend, aber immer noch hochkonzentriert gegenüber. Keine machte den nächsten Zug. Souji wusste, im Zweifelsfall konnte Hajime dieses Spiel viel länger spielen als er. Meistens hatte Souji nicht die Geduld und griff als erster an. Heute zögerte er einfach nur aus Erschöpfung. Aber aufgeben war keine Option. Souji wartete noch ein wenig bis er sein Atem wieder einigermaßen normal ging und sprang dann mit einem Aufschrei los - genau in der gleichen Sekunde wie Hajime. Als ihre Bokken mit voller Wucht aufeinandertrafen, spürte Souji wie ihn sämtliche Kräfte verliessen. Sein Schwert flog im hohen Bogen davon und um ihr herum drehte sich alles. Unfähig, seinen Körper noch zu kontrollieren, krachte er ziemlich unelegant in Hajime rein und riss ihn mit sich zu Boden. Die Welt um ihn wurde kurz schwarz und still, dann hörte er Hajimes Stimme wie aus weiter Ferne. „Hey..ist alles in Ordnung mit dir?“ Er wollte antworten, aber zwischen dem verzweifelten Japsen nach Luft kam aus seinem Mund nur ein schmerzerfülltes Stöhnen . Als er endlich seinen Atem wieder unter Kontrolle hatte und blinzelnd den Kopf anhob, sah er als erstes in Hajimes besorgte Augen, die nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt waren. „Souji...Kannst du bitte von mir runtergehen?“ Erst jetzt nahm Souji war, das er seinen Freund förmlich unter sich begraben hatte und ihn mit seinem ganzen Gewicht zu Boden drückte. Peinlich berührt versuchte Souji sich zur Seite zurollen und scheiterte kläglich. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr und das einzige was passierte war das er seinen Kopf wieder erschöpft auf Hajimes Brust sinken liess. „Souji...kannst du mich hören?“ fragte sein Hajime besorgt und machte aber keine Versuche, Soujis Körper selbst von ihm runter zu bewegen. Dieses Mal schaffte Soujis es immerhin ein zustimmendes Geräusch aus seinem Mund zubekommen, aber er glaubte nicht das er sich in den nächsten Minuten auch nur einen Zentimeter bewegen würde. „Souji, du machst mir Angst...hast du dich vielleicht am Kopf verletzt?“ Die abermals unverständliche Antwort veranlasste Hajime dazu durch sein Haar zu streichen und nach Verletzungen zu suchen. Souji spürte wie sich sein Puls langsam aber stetig beruhigte und sein Herzschlag wieder langsamer wurde. Der Rest seiner Wahrnehmung versank allerdings wieder in einem warmen Nebel, nicht einmal die Augen konnte er offen halten. Er versuchte gegen den Nebel anzukämpfen, konzentrierte sich auf seinen Atem und das Schlagen seines Herzens. Langsam wich der Nebel zurück und er konnte noch mehr Dinge wahrnehmen. Nicht nur seinen Atem und seinen Herzschlag, auch den von Hajime und dessen Hände die vorsichtig durch sein Haar fuhren. „Scheint alles in Ordnung zu sein.“ konnte er die Stimme seines Freundes hören, als die Bewegungen an seinem Kopf nachließen. „Nicht aufhören...“ dachte Souji in seinem schummrigen Nebel zwischen Bewusstsein und Dunkelheit und fragte sich gleichzeitig wieso er das dachte. Es gefiel ihm hier zu liegen. Er wollte nicht mehr aus seinem Nebel raus, er wollte nur noch hier bleiben und ein anderes Herz schlagen hören. Ein Herz das genauso war wie seines. Der Nebel wurde wieder dichter, schummriger. Gerade als Souji wieder dabei war vollkommen in die behagliche Dunkelheit zurückzufallen, zerriss ein aufgebrachter Schrei die Stille des Dojo. „WAS MACHT IHR DENN DA???“ Es gab niemanden, der ihn so unsanft aus Träumen reißen konnte wie Hijikata. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)