At the end... von abgemeldet (Red x Green) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Ich lauschte verträumt dem Rascheln des Grases am Wegesrand, und lächelte, als die Sonnenstrahlen mein Gesicht erreichten. Es war beinah unangenehm, so hell war sie. Ich musste erneut feststellen, wie viel ich auf dem Mt. Silver verpasst hatte. Natürlich, es war immer noch Winter, und Green, der neben mir durch den Schnee schlenderte, beschwerte sich laufend über die Kälte, aber es war wärmer und.. geborgener hier unten. Wir hatten beschlossen, meine Mutter besuchen zu gehen. Ehrlich gesagt hatte Green mich dazu gezwungen, aber das Verhältnis zwischen ihr und mir war aus meiner Sicht nie gut gewesen. Ich hatte es schlichtweg für nicht nötig empfunden, sie über meine Rückkehr zu informieren. Als Green mich jedoch gefühlte zehntausend Mal gefragt hatte, ja, sogar darum gebeten hatte, war ich schließlich weich geworden. Es war sehr viel Zeit vergangen, seitdem ich Route 1 betreten hatte. Nur mit einem Trank, meinem gelben Rucksack und meinem ersten Pokemon, Pikachu. Fast eine genauso lange Zeit, als ich das letzte Mal in Alabastia gewesen war. Irrsinnigerweise machte sich in meiner Brust ein vorfreudiges Gefühl breit, so, als würde ich.. nach Hause kommen. Ich hatte nie so wirklich gewusst, wo ich hingehörte. Ich hatte keinen Vater gehabt, meine Mutter hatte mir nie gesagt, wo er lebte, wer er war. Ich war aufgebrochen, um mich zu finden. Ich hatte geglaubt, dass ich mich als Trainer gut eignen würde, und als ich das erste Mal Pikachu gesehen hatte, war es, als hätte ich endlich etwas. Ich bestritt unzählige Kämpfe mit ihm, ich wurde sogar Champ. Aber es hatte mich nicht erfühlt, auch wenn ich immer geglaubt hatte, dass Stärke etwas war, an dem man sich festhalten konnte. Aber es war nicht so. Ich war rastlos gewesen, hatte es nicht in der Liga ausgehalten. Ich musste raus, etwas anderes sehen, als diese vier Wände, die mich Tag für Tag angähnten. Und auf meiner Suche hatte ich den Mt. Silver gefunden. Oder ehr Einsamkeit. Ironischerweise fühlte ich mich ohne Menschen besser als mit. Außer, naja, außer mit Green. Es schien so leicht mit ihm. Er verstand mich und wir brauchten keine vielen Worte, um uns zu verstehen. Ich hatte ihn während meiner Zeit zwischen Schnee und Eis vermisst, und ich war mehr als einmal versucht gewesen, mich auf mein Glurak zu schwingen und ihn besuchen zu gehen. Aber ich hatte mich nicht getraut. Nicht wirklich. Viel zu groß war meine Angst vor seiner Ablehnung gewesen, ich kannte doch seine Meinung zu mir. Er hatte in mir nicht mehr gesehen als einen Rivalen, jemand, der ihm Konkurrenz machte. Als ich aber in den Briefen von Daisy las, wie sehr er mich vermisste, war in mir etwas gebrochen. Ich hatte jedoch noch länger gebraucht, bis ich schließlich nach unten flog, unter anderem auch wegen eines gewissen Gold. Gold war hartnäckig gewesen, aber nicht gut genug. Nach mindestens zehn Versuchen hatte er aufgegeben, mir lachend die Hand gereicht und gesagt, dass er verstehen könnte, warum ich den Titel 'Pokemon Meister' trug. Als ich jedoch endlich vor der Arena stand, fühlte ich mich grauenvoll. Ich traute mich einfach nicht, diese große und schwere Holztür aufzuschieben. Als ich es aber tat und Green mich umarmte, fühlte ich mich endlich zu Hause. So, als gehörte ich nur hier hin, nach Kanto, zu Green. Es war also seltsam, dass ich mich auf Alabastia freute. Aber es war nicht schlecht, Professor Eich Hallo zu sagen, und Daisy meinen Dank auszusprechen. Auch wenn dazu der Besuch bei meiner Mutter nötig war. Ich beobachtete ein wildes Rattfratz, das neben mir durchs Gras flitze, als wir den letzten Abhang nach Alabastia hinunter gesprungen waren. Ich holte tief Luft, als ich mein Heimatdorf sah. Die roten Dächer sahen noch genau so aus, wie ich sie in Erinnerung gehabt hatte, die weiße Farbe strahlte noch immer so hell wie an dem Tag, an dem ich gegangen war. "Danke", sagte ich und konnte das sanfte Lächeln auf Greens Lippen erahnen. Meine Mutter begann zu weinen, als sie die Tür aufgemacht hatte. Green versuchte sie mit einem verklärten Grinsen zu beruhigen, während sie meine Hände so fest drückte, das ich das Gefühl hatte, dass sie zerbrechen würden. Ich sah mich um, als wir im Eingangsbereich standen. Alles so wie immer, sogar der Geruch war gleich. Als sie uns zum Tisch führte, stolperte sie fast, und ich fühlte so etwas wie Zuneigung, als ich ihre roten Wangen und die geschwollenen Augen sah. Ich lächelte sogar leicht, als ich begann, von meiner Reise zu erzählen. Als wir uns drei Stunden später verabschiedeten, drückte sie mir einen Trank in die Hand und lächelte mich an. "Ich bin unglaublich stolz auf dich." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)