Vielleicht für immer von Anyi ================================================================================ Kapitel 1: Familienglück ------------------------ Paar:Naruto x Sasuke Idee: Anyi Rate: P-18 Slash Vielleicht für immer „Ja ... Wir, ja ... Sie, Jaaa. Gott, Mom... Jetzt lass mich doch auch mal zu Wort kommen.“ „Aber ich bin so aufgeregt, Naruto.“ „Ich merk es, du brauchst jedenfalls nicht so zu schreien, ich verstehe dich auch so ganz gut.“ „Jetzt sei mal nicht so frech zu deiner Mutter und sag mir lieber, ob ihr noch im Krankenhaus seid!“ „Natürlich sind wir das! Ist ja grade erst zwanzig Minuten her.“ „Oh, und wie geht's ihr? Was ist es? Wie heißt es und ist es gesund? Mensch Naruto, jetzt erzähl doch schon!“ „Mom, bleib ruhig, Karin geht's gut, es ist ein Mädchen und...“ „Awww, MINATO! Es ist ein Mädchen!“ „Okay, Mom? Kommt doch einfach her!“ Ich seufze erschöpft und beende das anstrengende Gespräch mit meiner Mutter. Wenn ich es mir recht überlege, kann ich mich nicht einmal mehr daran erinnern wie ich überhaupt auf den Gedanken kommen konnte, ausgerechnet meine Mutter als erstes anzurufen. Es war ja im Grunde auch von vorn herein schon klar, wie sie reagieren wird. Eine einfache SMS hätte es auch getan und wäre eine sehr gute Alternative zu meinen beginnenden Kopfschmerzen gewesen. Seufzend und schläfenmassierend lasse ich mich auf einer der weißen Plastikstühle fallen und versuche für einen Moment einfach mal durchzuatmen. Die letzten Tage, nein wohl eher Wochen, waren für mich die pure Hölle. Ich sitze auf heißen Kohlen. Kann nichts machen, außer warten und zusehen und habe das bedrückende Gefühl, dass mir mein Leben mit jeder verstreichenden Sekunde mehr aus den Händen gleitet. Für mich ist es unglaublich schwer geworden mit ihr zu leben. Mit Karin, ihren schwierigen, wechselhaften Launen – vor allem mit dem Gefühl sie nicht zu lieben. Dass da absolut nichts mehr ist, was ich außer Freundschaft für sie empfinde, ist mittlerweile so allgegenwärtig, dass ich es kaum noch mit ihr allein in einem Raum aushalte, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Pausenlos mache ich ihr was vor. Nichts als Lügen, und das seit sechs Monaten. Es ist selbstverachtend, was für schäbige Ausreden mir einfallen, um nicht mit ihr zusammen Zeit zu verbringen und vor allem, um nicht mit ihr zu schlafen. Früher war das für mich unvorstellbar. Sie nicht zu berühren oder zu küssen, hab ich mir damals niemals vorstellen können und jetzt fällt es mir schwer ihr überhaupt nur für ein paar Sekunden in die Augen zu sehen. Und das Kind? Unser Kind? Das war die letzten Monate wohl die beste Argumentation um keinen Sex miteinander zu haben. Ein Mittel zum Zweck, das mir in zu diesem Zeitpunkt ganz gelegen kam. Ein Argument, ein Ding, das meinen Egoismus überschattet – nicht mehr und nicht weniger. Ein Fakt, der nicht liebevoll ist, nicht väterlich und verdammt nochmal nicht richtig. Ich hasse mich dafür solche Gedanken zu haben. Und ich hasse mich dafür, dass ich einem unschuldigen Kind die Schuld gebe, dass ich Sasuke nicht mehr sehe. Einem Kind. Meinem Kind, für das ich die Verantwortung tragen sollte - mit Herzlichkeit und Liebe, mit allem was ein Kind braucht – doch im Moment habe ich das Gefühl bei dieser Aufgabe kläglich zu versagen. Ich traue mich ja nicht einmal zurück in diesen beschissenen Raum, wo Karin liegt und glücklich das neugeborene Kind im Arm hält. Hier ewig rumsitzen bringt mir nur leider gar nichts. Früher oder später muss ich ihr ohnehin wieder gegenübertreten, ob ich will oder nicht. Und jetzt darauf zu warten, dass meine Eltern vorher noch hier auftauchen, ist realistisch betrachtet auch nicht wirklich klug. Jedenfalls nicht, wenn ich noch länger leben will. Mit dem Gedanken im Hinterkopf der Mutter meines Kindes die baldige Ankunft meiner Eltern zu beichten, richte ich mich auf und lege meine Hand an die kühle Türklinke. Der wohl letzten Barriere zwischen mir und der unausweichlichen Zukunft, die ich mir so nicht vorgestellt habe – zumindest jetzt noch nicht. Also ist erstmal durchatmen angesagt, tief und beruhigend, dann öffne ich die Tür und mein Blick landet automatisch auf Karin. Sie lächelt verträumt und wirkt unglaublich zufrieden. Es umgibt sie kein Anzeichen von Unruhe, keine Schatten, keine Ängste – und falls sie doch welche hat, lässt sie sich das nicht anmerken. An ihrem Körper schläft das Kind ruhig und friedlich. Jedenfalls denke ich das, weil ich es nicht schreien höre, und das tun doch Kinder immer, wenn sie nicht gerade schlafen, oder? „Naruto? Schließt du bitte die Tür, es zieht etwas“, erreicht mich Karins bedachte Stimme. Zart und sanft, so als wolle sie etwas ganz Entscheidendes vermeiden, wofür mir jeglicher Sinn fehlt. „Oh, sorry“, gebe ich zurück, trete weiter in den Raum und schließe die Tür, nachdem ich mitbekommen habe, dass sie mich meint. Diese seltsam selige Stimmung in diesem Raum scheint mich zu erdrücken. Ich bin träge, müde und gleichzeitig innerlich so aufgewühlt und nervös, dass ich nicht sagen kann, was genau mir bei diesem harmonischen Bild durch den Kopf geht. Es hat was Einlullendes und dennoch liegt es schwer und falsch auf meinem Herzen, sodass jeder Atemzug schmerzt und jedes Lippenzucken nicht mehr als ein Krampf ist.‏ „Was ist los?“, fragt mich Karin, nachdem ich mich seufzend neben ihrem Bett auf einen Stuhl setze. Schon wieder sitzen, nur sitzen und warten, worauf verdammt nochmal? „Was soll denn sein?“, antworte ich ihr klanglos. Im Moment scheint alles von mir abzuprallen, die fröhliche Spielerei aus lachen, grinsen und scherzen gelingt nicht mehr. Ich will hier nicht sein, will weg, will raus. Frische Luft atmen, laufen ... Irgendwas tun, was mich wegführt von diesem erdrückenden Familiendasein, das sich ungefragt in mein Leben geschlichen hat. „Ich weiß nicht, du wirkst so abwesend. Stimmt etwas nicht?“ „Ich bin nur müde. Es war ne lange Nacht.“ „Ja“, stimmt sie mir zu und ich bin fast versucht meine Hand wegzuziehen, die sie sanft mit ihrer erreicht. Daumen und Zeigefinger streichen über meinen Handrücken, sind warm und dankbar, wie heißes Eisen auf zu kalter Haut - bestrafend in jeglicher Hinsicht. „Meine Eltern sind auf dem Weg“, betone ich ablenkend. Sie sieht mich strahlend an, scheinbar stört Sie diese Neuigkeit nicht so sehr wie ich geglaubt hatte. „Das ist schön, Sie sind bestimmt neugierig auf ihr Enkelkind.“ „Vermutlich. Ich dachte, ich lasse mich dann von Ihnen nach Hause fahren, dann hast du ein bisschen Zeit für dich und kannst dich ausruhen.“ „Oh“, macht sie überrascht. Ihr Blick bohrt sich hilflos und nach Antworten suchend in meinen, so fest und tief, dass ich ihr kaum standhalten kann. Mit einem kapitulierenden Senken der Lider bricht unser Blickkontakt – durch mich, und ihr folgendes Seufzen macht ihre Ratlosigkeit und Überforderung unmissverständlich deutlich. „Okay“, haucht sie dünn, richtet ihren Blick wieder auf das schlafende Bündel in ihrem Arm und auch wenn es schmerzt mache ich nichts, um diese Situation zu ändern. Nichts außer stumm zu nicken.‏ Dann wird es still zwischen uns. Tiefes, nahezu unüberwindbares Schweigen erfüllt diesen Raum. Es ist diese seltsame Art von Schweigen, die häufig in Büchern beschrieben wird und die man als Leser dann schwer nachvollziehen kann, weil man sowas selbst zu selten erlebt. Meistens nimmt man es vermutlich nicht einmal richtig wahr, bevor es dann auch schon wieder vorbei ist. Solche Momente sind schnelllebig und das eigene Gehirn merkt sich wahrscheinlich absichtlich nicht dieses Gefühl, weil es nämlich absolut nicht schön ist. Wenn da Dinge sind, von denen du weißt, dass sie ausgesprochen werden sollten, die du aber einfach nicht sagen kannst, dann lastet ein abscheuliches Gefühl auf dir, das dich dem Erdboden näher bringt, ohne dich jedoch unter einer erlösenden Schicht zu begraben. Du schwebst in dieser quälenden Zwischenstation, könntest heulen und hoffst. Denn Hoffnung auf Besserung ist das einzige was bleibt, solange bis jemand kommt und dich wieder rauszieht aus diesem lähmenden Zustand des endlosen Schweigens. In meinem Fall ist es ein leichtes, bescheidenes Klopfen, das die Stille zerreißt und sowohl meine als auch Karins Aufmerksamkeit auf die Tür zieht. Karins Antwort erfolgt schneller als ich überhaupt richtig realisieren kann, dass dort mein erwünschtes Rettungsseil vor der Tür steht. Und als sie sich dann kaum eine Sekunde später öffnet, taucht als erstes meine Mutter auf. Mit einem Lächeln, das der Sonne definitiv Konkurrenz machen könnte, würde es heute noch zu einem Wettstreit kommen. Hinter ihr erkenne ich meinen Vater, der durch seine gerade, aufrechte Haltung irgendwie stolz und dadurch leider auch väterlicher wirkt als ich mich fühle. Wie abgefahren beschissen ist das bitte? Was ist falsch mit mir? Warum sehe ich nicht so glückselig aus wie meine Eltern, wie Karin - selbst die dumme Hebamme hat mehr Gefühl gezeigt als ich. Wieso, verdammt nochmal, ist in mir in der letzten Stunde nicht einmal der Wunsch entstanden mein Kind zu halten, wo es doch das erste ist, was meine Mutter gerade von Karin verlangt. Ich kann das nicht. Das alles hier. Und es beschämt mich zu wissen, dass ich ihre offensichtliche Euphorie nicht teilen kann. „Oh mein Gott, ist die süß“, wispert meine Mutter in die Richtung meines Vaters, der nicht minder begeistert zustimmt. „Sie ist genauso hübsch wie ihre Mutter“, säuselt er und ich kann wirklich nur mit viel Mühe und Überwindung verhindern die Augen zu verdrehen. Ernsthaft, es ist ein Baby! Ein kleines, niedliches Baby und kleine, niedliche Babys sehen nun mal immer so aus. Jedenfalls wenn man den Frauen aus dem Geburtsvorbereitungskurs glauben kann. Also warum muss man da jetzt so ein Theater machen, nur weil das Kind gerade kaum sichtbar mit der Nase gewackelt hat? „Ach nein, diese kleinen Hände und ... Oh, sie ist ja schon richtig stark“, wundert meine Mutter weiter. „Sie ist auch kerngesund und schon ziemlich schwer“, erklärt Karin einen Teil des Ergebnisses aus der Erstuntersuchung. Danach schwärmen sie sich gegenseitig voll, was mich veranlasst einfach wegzuhören, bis mein Name fällt und ich ungewollt aus meiner Position schrecke. „Was?“, erwidere ich nicht gerade feinfühlig und ernte gleich mehrere böse Blicke und vermutlich hätte mich auch eine saftige Kopfnuss meiner Mutter erwartet, wenn sie nicht zufällig noch immer das Kind in ihrem Arm halten würde. „Ich wollte wissen, wie euer Kind heißt“, sagt sie und nicht nur sie sieht mich erwartungsvoll an. Auch Karins Blick ist eindeutig. So eindeutig, dass es mein Herz zum Rasen bringt. „Ich ... Keine Ahnung“, erwidere ich ratlos. Warum zum Teufel wollen die sowas auch ausgerechnet von mir wissen? Ich dachte, über diese Sache hätte sich Karin schon längst Gedanken gemacht. Außerdem war nie die Rede davon, dass ich einen Namen aussuchen sollte! „Was soll das heißen, Naruto?“ „Das heißt, dass ich es nicht weiß. Wir haben halt einfach noch nicht darüber geredet.“ „Ihr hattet ganze neun Monate Zeit und habt darüber nicht geredet?“ „Nicht wirklich, nein.“ Ich senke schuldbewusst meinen Kopf, weil es unangenehm ist wie strafend mich meine Mutter ansieht. Ich hab das Gefühl, genau ihre Gedanken zu kennen. Wie ich es fertig bringen kann so teilnahmslos hier zu stehen, ohne einen Funken Reue. Wie ich nur so uninteressiert sein kann, wenn es scheinbar um das Wichtigste überhaupt geht. „Ich ... Ich finde Hikari schön“, höre ich Karin leise sagen und ich stimme ihr ebenso leise wie erleichtert zu. „Ich auch.“ Damit wäre zumindest die Sache mit dem Namen abgehakt, weshalb es nun kein Halten mehr für meine Mutter und Karin gibt, sich pausenlos mit dem Kind zu unterhalten. Fast in jedem Satz fällt ihr Name. Sie sind überschwänglich und ... Nervig. Als hätten sie noch nie zuvor ein Baby gesehen. Nur ich wende mich von dieser Szene ab, richte meinen Blick aus dem Fenster, um zaghafte Sonnenstrahlen eines langsam heranbrechenden Frühlingstages zu bestaunen. Hier zu stehen, die hintergründigen Geräusche und Gespräche auszublenden, nur um mich in meinen Gedanken zu verlieren, ist nicht sonderlich schwer. Überraschend einfach sogar. Unten gehen Menschen entlang, verlassen und betreten das Gebäude, wirken wie Ameisen, die sich alle an diesem Ort versammeln, als wäre das ihr Zufluchtsort. Keiner macht wirklich Anstalten hier nicht her zu wollen. Keiner außer mir. Ich sage es nur nicht. Mein Handeln entspricht nicht dem inneren Wunsch meines Herzens, das sich viel lieber draußen befinden würde. Irgendwo da im Park, am See oder auf der Wiese, unter Bäumen oder auf der Hauptstraße – mir egal. Alles wäre besser als hier zu sein. Erste Blätter schmücken die Bäume und sanfter Wind wiegt sie ganz leicht hin und her. Ein spielerisches Treiben. Ein Necken, an dem ich festhalte, bei dem meine Gedanken ganz von selbst in verdrängte Richtungen schwanken. Es ist so unfassbar viel Zeit vergangen und dennoch kommt es mir gerade jetzt so vor, als hätte ich Sasuke erst gestern zuletzt gesehen. In seinem Bett, nichts ahnend, erschöpft und schlafend und dabei war er so wunderschön. Ich habe die ganzen letzten Monate krampfhaft versucht nicht an ihn zu denken. Hab versucht mich nicht zu fragen, wie er auf meinen Zettel reagiert hat. Wollte nicht wissen, was genau er gedacht oder gefühlt hat. Als er sich am nächsten Tag nicht gemeldet hat – und auch die Tage, Wochen und Monate darauf nicht – war es Gewissheit genug. Ich weiß, dass ich ihm vermutlich das Herz gebrochen habe. Dass ich es möglicherweise nie wieder gut machen kann, ganz gleich wohin mich dieses Leben noch führen wird. Ich wäre gerne wie der Wind, der kommen und gehen kann, der frei ist und entscheiden kann, wann er sanft oder wild ist, doch im Moment bin ich nur dieses dumme kleine Blatt, das gezwungen wird an diesem Baum zu bleiben, als Schutz und Ernährer, und kaum einer sieht, was es wirklich will. „Ich weiß, was du fühlst“, kommt es ganz leise von der Seite. Die starke Hand meines Vaters legt sich auf meine Schulter und seltsamerweise fühlt sich diese Schwere nicht erdrückend an. Es ist angenehm. Eine Geste, die mich beruhigt, auch wenn ich auf seine Worte den Kopf schütteln muss. „Ich glaube, niemand weiß das“, hauche ich leise zurück. „Aber ich kenne diesen Blick und ich kenne meinen Sohn“, antwortet er, was mich dazu bringt ihn anzusehen. Er lächelt sanft und in seinen Augen glaube ich sowas wie Zuversicht zu sehen. Er will mich aufmuntern, dabei weiß er nicht einmal was mich wirklich bedrückt. Durch eine knappe Geste deutet er an, dass ich ihm folgen soll, ehe er den beiden Frauen im Raum verkündet, dass wir uns eben einen Kaffee holen. Es ist eine Flucht in ein Gespräch, von dem noch nicht weiß, ob ich es überhaupt führen will. „Erzähl es mir“, fordert er, als wir gemeinsam die Cafeteria des Krankenhauses betreten. „Was?“ „Erzähl mir, was dich beschäftigt.“ „Ich … ich weiß nicht. Da ist so viel, was …“ „Naruto, ich war auch mal jung und ich weiß, wie es ist Vater zu werden. Auch ich musste mich damals erst daran gewöhnen.“ Ich lasse ihn reden. Mein Blick haftet auf dem schwarzen Kaffee, der zu dünn ist. „Ich hatte damals auch das Gefühl, dass ich es nicht schaffe. Selbstzweifel zu haben ist nicht falsch, Naruto. Sie machen dich nur menschlich. Niemand ist gleich perfekt, hörst du. Du bist mein Sohn, und ich glaube an dich. Wir sind immer für dich da. Wir unterstützen dich und …“ „Ich wollte es nicht“, unterbreche ich ihn und sehe, wie er seine Augenbrauen zusammenzieht. „Was wolltest du nicht?“, hinterfragt er, obwohl ich irgendwie heraushöre, dass er die Antwort bereits kennt. „Das Kind. Ich wollte das Kind nicht“, antworte ich und er schweigt betroffen. „Ich … es war nicht geplant, ein Unfall … ein verdammter Fehler und ich … ich wollte …“, meine Stimme bricht, als meine Augen anfangen zu brennen. Ich bin so kurz davor, zu sagen, was mich belastet. So kurz davor. „Was, Naruto? Was wolltest du?“, fragt mich mein Vater und bemüht sich einfühlsam und beruhigend zu wirken, doch ich merke, dass es ihn mitnimmt. Damit hat er nicht gerechnet. Sein eigener Sohn … „Nichts“, hauche ich, obwohl in meinem Kopf die Antwort auf seine Frage ganz eindeutig zu finden ist. Sasuke! Ich wollte Sasuke und verdammt, ich will ihn immer noch. „Ich wollte nichts. Nur … leben, und jetzt ist alles zu viel und ich weiß nicht, was ich tun soll.“ „Hey“, sagt mein Vater und keine Sekunde später stand er neben mir. „Komm mal her“, meint er und reicht mir seine Hand. Ich nehme sie, spüre seine Wärme und Geborgenheit und es fühlt sich so sicher an. „Wir schaffen das“, flüstert er mir zu, nachdem er mich in eine Umarmung gezogen hat, die meine Tränen endgültig befreit. Stumme Tränen, die ich nicht länger zurückhalten kann. Es tut weh. Es tut so verdammt weh, sie alle zu belügen. Sie alle und vor allem mich selbst. „Okay“, verlässt es brüchig meine Lippen und ich kann nicht anders, als mich haltsuchend an den Körper meines Vaters zu drücken, der versucht mir langsam über den Rücken zu streicheln. Vielleicht ist das eine Situation, die selbst ihn überfordert. Denn obwohl seine Worte und seine Stimme so klingen, als wäre er der Fels in der Brandung, spüre ich doch, wie unsicher und verkrampft er ist. Ich kann nur leider keine Rücksicht nehmen. 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