Stay von It (...by my side) ================================================================================ Kapitel 1: blessings -------------------- "L-Lord Sesshomaru-sama? Lord Sesshomaru-sama!" Diese eindringliche, schon fast krächzende Stimme kannte der Herr der westlichen Ländereien nur zu gut. Kannte man den Ursprung der Stimme so würde man wohl sagen, dass Asche zu Asche verteilt wurde. Der Blick des grünen Kappas suchte nach der Aufmerksamkeit seines Herren nur vergeblich. Er seufzte. "Mein Herr, Ihr müsst diese Angelegenheiten ernst nehmen. Wäre Euer Vater noch am leben, würde er..." "Das wissen wir nicht wie du weißt. Tote Menschen reden bekanntlich nicht, habe ich nicht recht?" Der sonst schweigsame Youkai erhob sich. Er machte sich nicht die Mühe den Staub von seinen Kleidern zu putzen. Ohne seinem Diener auch nur eine Sekunde der Aufmerksamkeit zu schenken, ging er an ihm vorbei. Er wusste schließlich, dass er Pflichten hatte und er würde jene auch erfüllen. Nur eben nicht im Moment. Sein sonst offenes, weiß schimmerndes Haar fiel zusammen gebunden über seine linke Schulter. "Außerdem...ist es wieder so weit, mein Herr. Ein Jahr ist erneut vergangen. Was gedenkt Ihr zu tun?" Schon fast kauernd hielt Jaken Abstand zu ihm. Es war ein äußerst empfindliches Thema und er hatte die Kraft seines Herren schon oft genug zu spüren bekommen. "Sie ist im heiratsfähigem Alter nun, ist es nicht so? Erkundige dich. Wenn dem der Fall sein sollte, schenken wir ein Hochzeitskleid." Der ehrwürdige Daiyoukai hatte ihm derweil immer noch den Rücken zugewandt. "A-Aber Meister, wie lange soll das noch so weiter gehen? Sie erinnert sich nicht einmal mehr an Euch. Wozu also das Ganze? A-Also wenn mir die Frage gestattet ist." Hing er natürlich augenblicklich an seiner Aussage. Mittlerweile kniete er sogar vor Ehrerbietung. Sesshomaru wusste nicht einmal ob er dieses Verhalten mochte oder einfach nur erduldete. Es waren schon Jahrhunderte vergangen seit er freiwillig in seine Dienste gegangen ist. Und das alles nur, weil sie im Grunde den gleichen Feind hatten. Er drehte sich halb zu ihm um und seine kalten Augen trafen auf die Gelblichen seines Dieners. "Du redest mir ein wenig zu viel, aber sei unbesorgt. Sie ist nun 18 und nicht mehr mein Problem." Er runzelte die Stirn, denn es klang seltsam als er dies aussprach. "Ganz wie ihr wünscht, Lord Sesshomaru-sama." Wie jedes Jahr um die gleiche Zeit machte sich der Kappa in das kleine Dorf auf, in dass sie damals die Rin, als sie noch ein Kind war, gebracht hatten. Aus Sicherheitsgründen nahm er die Gestalt eines gewöhnlichen Menschen an. Rin hatte schon lange vergessen wie seine wahre Gestalt aussah. Und auch wenn er es nicht zugeben wollte, so vermisste er doch dieses kleine anstrengende Mädchen, das sein Herr vor den Wölfen gerettet hatte. Jaken klopfte und er hörte plötzlich aufregte Schritte von drinnen. "Bist du das Jaken? Komm herein!" Kapitel 2: presents ------------------- Die Tür des Häuschens knarrte als sie sich öffnete. Kaum setzte Jaken einen Schritt über die Schwelle des Hauses, schon merkte er wie sich zwei schlanke Arme um seinen kurzen Nacken legten. „Jaken! Wie schön, dass du her gefunden hast.“ Rin strahlte über ihr ganzes Gesicht. Das Mädchen von damals war verschwunden. An ihrem Platz war nun ein herzförmiges Gesicht, welches von weichen, leicht erröteten Wangenknochen umrahmt wurde. Unter ihren geschwungenen Augenbrauen blicken zwei rehbraune schillernde Augen hervor und ihre Stupsnase führte hinab zu ihren vollen Lippen, auf denen ein Lächeln lag. Sie war in der Tat eine bildhübsche Frau geworden. Freier würden wohl schon bald bei ihr Schlange stehen müssen. „Es ist mir jedes Mal eine Freude. Es scheint, dass du von Jahr zu Jahr …nun …“ Die einzige Person, für die sich Jaken Komplimente aufsparte war sein Herr, doch er konnte nicht umhin ihre Schönheit zu bemerken. Rin legte nur sacht ihren Kopf schief, wodurch ihre langen glänzenden Haare geschmeidig über ihre weiblichen Schultern fielen. „Schon gut, Jaken, ich danke dir. Ich weiß ja, dass du nicht sonderlich redegewandt bist, was diesbezüglich angeht. Sag, hast du an meinen Wunsch gedacht, den ich dir letztes Jahr äußerte?“ Behutsam legte der Gast das Geburtstagsgeschenk, welches äußerst königlich verpackt war, auf einer Kommode ab und befreite sich von seinem Mantel. Der Weg vom Schloss bis in dieses Dorf schwächte selbst einen Youkai in gewissermaßen. „Mein Herr ist eigen. Er scheut Menschen und in besonderer Feierlaune ist er ohnehin nie…Es tut mir sehr Leid, Rin, ich wünschte ich hätte deinen Wunsch erfüllen können.“ Rins erwartungsvoller Blick trübte sich ein wenig und sie gesellte sich zu ihrem Gast an den Tisch. Jaken sah, dass nicht nur Rins Gesicht reifer geworden war. Sie überragte ihn mittlerweile, obwohl er für diese Verhältnisse als recht durchschnittlich galt mit seinen 1,70 m. Auch andere Körperregionen waren anscheinend gewachsen, so hielt sich der Kappa zurück sie mehr als nötig anzustarren. „Wie schade. Ich würde alles dafür geben deinen Herren einmal kennen zu lernen. Besonders da es bald einen so besonderer Anlass dafür gibt. Ich wünschte so sehr, er wäre dabei. Bis heute weiß ich so gut wie nichts über ihn. Ich kenne noch nicht einmal sein Gesicht. Außerdem stellte sich für mich bis heute die Frage, warum er mir jedes Jahr zu meinem Geburtstag diese Geschenke zu kommen lässt.“ „Es ist mir nicht befugt darüber zu reden, Rin. Aber sag mir, was ist denn dieser besondere Anlass von dem du eben noch gesprochen hast?“ „Ja, das stimmt. Vor einigen Tagen hatte ich ein Omiai*. Meine Eltern haben den perfekten Partner für mich ausgesucht. Die Heirat wird übermorgen stattfinden. Die Vorbereitungen sind schon im vollen Gange.“ Für den Hauch einer Sekunde schien es als würde der Kappa in ihrem Blick Betrübnis sehen. Doch nicht etwa weil Sesshomaru nicht mitgekommen war, sondern es schien, dass ihr die Hochzeit ein paar Bauchschmerzen bereitete. „Deine Eltern haben das entschieden? Und was ist dabei mit dir? Ich meine, wolltest du nicht immer aus Liebe heiraten?“ „Ich weiß, Jaken. Aber das wird nun mal on mir erwartet. Was soll ich schon tun? Ich will meine Eltern nicht enttäuschen und Daisuke wird sicher gut für mich sorgen. Es wird alles so kommen, wie es das Beste für mich und meine Eltern ist.“ Sie zwang sich trotz allem zu einem Lächeln. Jaken würde wohl nie die Menschen verstehen. Warum würde man nur so etwas freiwillig zulassen? Er kannte solche Situationen vom Palast des Inu no Taishou, aber dieses Mädchen vor ihm war nur ein gewöhnliches Mädchen. War es nicht einmal einfachen Menschen vergönnt aus Liebe zu heiraten? Er streckte sich, um an das abgelegte Paket heranzukommen um es Rin zu überreichen. Ohne darüber großartig nachzudenken, schob er ihn zu ihr herüber. „Mein Meister ahnte schon etwas in der Art. Deshalb hat er dies für dich anfertigen lassen.“ Erwartungsvoll entfernte sie das Geschenkpapier des Pakets, wodurch sich ihr ein Bild eines wunderschönen weißen Kimonos offenbarte, auf dem ein edles Stickmuster eingearbeitet wurde. „Um Himmels Willen, Jaken! Der ist ja atemberaubend. Dein Herr muss unglaublich wohlhabend und spendabel sein. Womit habe ich solche Geschenke nur verdient" „Nicht doch, nicht doch. Es ist schließlich seine freie Entscheidung. Im Übrigen scheint es vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, doch dies wird das letzte Jahr sein, in dem ich dich besuchen werde. Da du nun in den Bund der Ehe eingehen wirst, wird es einen Mann geben, der einen Eid ablegt sich gut um dich zu kümmern und dementsprechend auch für dich sorgen.“ Sofort ließ sie das Geschenk fallen und schob es von sich. Ihr Mund war leicht geöffnet und ihre Augen waren vor Schreck etwas geweitet. Wie konnte er das nur sagen? Warum ausgerechnet jetzt? „Aber Jaken das kann doch nicht wahr sein, bitte, sag mir das du dir nur einen bösen Scherz erlaubst, ja?“ „Ich befürchte nicht, tut mir Leid.“ Jaken schwieg eine Zeit lang bis er sich schließlich aus seinem Schneidersitz erhob. Sein Weg führte ihn zurück zur Tür, durch die er das Haus betreten hatte. „Ich werde ihn fragen, ob er kommt, aber ich werde besser nichts versprechen.“ *Omiai: Treffen eventueller zukünftiger Ehepartner, meistens von den Eltern arrangiert. Kapitel 3: wedding ------------------ „Ich verstehe. Meine Vermutungen haben sich also bestätigt.“ Nach der halbtägigen Reise des Kappas berichtete er seinem Herrn sofort über die Vorkommnisse im Dorf. Leider traf er gerade einen äußerst ungünstigen Zeitpunkt. Sesshomaru saß in seinem Arbeitszimmer und kümmerte sich voll und ganz um die Angelegenheiten der westlichen Ländereien. Die unnötigen Probleme der Menschen raubten ihm noch den letzten Nerv. "J-Ja, es hat ganz den Anschein, my Lord." Sesshomaru war schon immer sehr 'empfindlich' gewesen, doch wenn man ihm in einem solchen Moment antraf, sollte man lieber allem zustimmen und hoffen, dass er einen somit verschont. "Wie schön für sie. Übermittle ihr unsere Glückwünsche per Post." Jaken schenkte er dabei keinerlei Beachtung- wie so oft. Verträge mussten geschlossen und Vereinbarungen unterzeichnet werden. "Mein Herr, gestatten Sie mir eine Frage." Jaken lag dem Weißhaarigen nun wie üblich zu Füßen. "Sprich." "Sie äußerste mir einen Wunsch bezüglich ihrer bevorstehenden Heirat. Eure Anwesenheit wäre wahrlich der Höhepunkt der Veranstaltung und sie würde..." "Abgelehnt." Hastig verbeugte sich der Kappa vor seinem Herrn. "Aber Lord Sesshomaru..." "ABGELEHNT. Ich opfere nicht meine wertvolle Zeit für irgendeine Menschenhochzeit. Du vergisst mit wem du sprichst, Jaken." "Vergebt mir, mein Herr." "Dir sei es ebenfalls nicht erlaubt zu gehen." "Wa-...? Lord Sessh-..." Dieses Mal brachte sich der Kappa selbst zum Schweigen. "Wie Ihr wünscht." Indessen war das Verlobungsfest voll und ganz im Gange. Selbst Kaede, Kagome, Miroke und sie Anderen waren gekommen und feierten zusammen. Rin nutzte einen kurzen Moment der Unachtsamkeit und stahl sich von der Feier. Endlich konnte sie frei atmen. Wie gern wüsste sie ob Jaken Erfolg gehabt hatte. Endlich würde sie Sesshomaru kennen lernen. Jaken berichtete steht's nur Gutes über ihn. Er solle sehr stark und äußerst bekannt sein in aller Welt. Sie fragte sich wirklich wie er wohl war. Vielleicht war er gar nicht so toll wie es Jaken behauptete. Ja, vielleicht war er ein kleiner dicker Gnom und kam deshalb nie zu Besuch. Niemand konnte doch so wichtig sein, oder doch? Lautes Krächzten riss sie aus ihren Gedanken. Ein Botenfalke landete zu ihren Füßen. Ohne zu Zögern nahm sie die Schriftrolle an sich und entrollte sie. Ehrwürdiger Lord, uns kam zu Ohren, dass Ihr nach wie vor im engen Kontakt zu diesem Menschenmädchen steht. Um Ihnen und Ihren Ländereien einen Gefallen zu tun habe ich alles Nötige in die Wege geleitet, um Eure kleine Schwachstelle zu beseitigen. Es ist meine Pflicht Euch und Euer Reich vor jeder erdenklichen Schwierigkeit zu bewahren. Euch ist es vielleicht noch nicht bekannt, aber Ihr geratet so langsam in Verruf. Eure Anhänger spotten und wenden sich gegen Euch. Mein Sohn Daisuke wird das Mädchen ehelichen und sie auf unserem Gebiet für alle Ewigkeit in den Kerker schließen. Verzeiht mein eigenständiges Handeln, my Lord, doch seid Euch gewiss, dass dies zum Wohle aller dient. In treuerster Ehrerbietung mein Daiyoukai. ヒろ シノスケ Rin verstand gar nichts mehr. War mit Daisuke etwa ihr Daisuke gemeint? War das alles etwa nur eine Falle? Und, warum hatte der Falke ausgerechnet ihr den Brief gebracht und nicht dem eigentlichen Adressanten? War in dem Brief etwa von Jakens Herrn die Rede? Sie hatten einander nie gesehen und trotzdem wurden sie beide dafür bestraft? Hastig versteckte sie den Brief in ihrem Kimono und stricht sanft über das Federkleid des Falken. "Flieg nach Hause, kleiner Freund." Die Tage verflogen schneller als Rin es lieb war. Da war er nun. Der Tag aller Tage- der glücklichste ihres Lebens. So wäre es vielleicht, wenn sie den Brief nicht gelesen hätte. War wirklich sie mit dem Mädchen im Brief gemeint? Das Lied der Hochzeit begann zu spielen und die Gäste beider Seiten erhoben sich bei ihrem Anblick. Niemand hatte jemals eine schönere Braut gesehen. Schritt für Schritt näherte sie sich dem Altar. Vielleicht war es besser so. Sesshomaru hatte so viel für sie getan und nun konnte sie sich endlich revangieren. Ohne zu wissen wer sie war, hatte er ihr jedes Jahr diese wunderbaren Geschenke gemacht. Und, wenn der Absender des Briefes wirklich die Wahrheit sprach, so war es eventuell wirklich das Beste so. Alles würde leichter, wenn sie einfach nur mitspielte. Ein schrilles Pfeifen tönte durch ihren Kopf. Sie hielt inne und fasste sich an ihren Schläfen. Ständig flackerten Bilder vor ihr auf, als wolle sie sich an irgendetwas erinnern. Es war alles einfach zu viel. Sie löste ihr Haar. "Es tut mir Leid." Auf halbem Wege zum Altar drehte sie um und verschwand in den Wäldern. Kapitel 4: Blood for blood -------------------------- „So war das nicht vereinbart! Asuka, Noriaki! Steht nicht nur so dumm da. Bringt das Mädchen wieder zurück. Abmachung ist Abmachung.“ Es war ein gut gebauter älterer Herr, der das Wort ergriffen hatte. Offenbar war er der Vater des Bräutigams. Den Bräutigam störte das nebenbei gesagt wenig. Sein Vater war eines Tages mit dieser Entscheidung in seine Gemächer geplatzt. Daisuke wollte nicht heiraten und besonders nicht so eine …wie sie. „Vater, lass sie doch.“ Gab Daisuke nur teilnahmslos von sich und sein Blick wanderte über die zahlreich erschienenen Gäste. Der Großteil von ihnen waren Dämonen vom zweiten Rang, ehrwürdige Daiyoukai, und diese Menschen hatten nicht einmal den Hauch einer Ahnung, dass sie dieses Mädchen quasi als Opferbraut präsentierten. Ein Hauch von Mitleid breitete sich in dem Froschdämonen aus. Für jenes erntete er aber nur den abwertenden Blick seines Vaters. „Denk doch einmal nicht an dich, Junge. Verstehst du nicht, was dieses Mädchen für eine Bedeutung hat?“ Für den Hauch einer Sekunde schien es als würde der Daiyoukai aus allen Nähten platzen. Seine Fassade war am bröckeln. Daisuke beließ es dabei. Nur zu gut bekannte er das Temperament seines Vaters. Und er wusste sehr wohl was von dieser Hochzeit abhing. Rin lief und lief. Ihre Lunge drohte schon zu bersten und ihre Beine waren von blutigen Kratzern übersät. Doch sie kam und kam nicht voran. Für einen Moment beschloss sie zu rasten und zerriss den wunderschönen Kimono. Ihre lange schwarzen Haare verschleierten ihre Sicht. Und doch spielte dies keine Rolle. So weit war sie noch nie vom Dorf entfernt gewesen. Weit und breit war keine Menschenseele, aber sie traute der Ruhe nicht. Ohne zu sehen wohin sie lief führte sie ihr Weg weiter bis sie schließlich einen steilen Abhang übersah. Rin reagierte nicht schnell genug und stürzte in Abhang hinunter. „Nein…“ Gab es ihr über die Lippen ehe alles um sie herum schwarz wurde. „Da haben wir ja die Ausreißerin.“ Meinte der gerüstete Diener der Youkaifamilie erleichtert. „Da haben wir noch einmal Glück gehabt. Stell dir nur einmal vor, was der ehrwürdige Herr mit uns machen würde, wenn wir sie nicht gefunden hätten.“ Antwortete sein Begleiter ihm. „Quatsch nicht so viel rum. Mach, dass du sie zurück ins Dorf bringst.“ Wies Noriaki seinen jüngeren Partner an. „Aber sie ist nicht einmal bei Bewusstsein…Ich weiß nicht einmal, ob ihr Fuß in diese Richtung zeigen sollte…“ Asuka deutete auf den Fuß der Ohnmächtigen und unterdrückte dabei einen Würgereiz. „Befehl ist Befehl. Zurück bringen müssen wir sie ohnehin. Den Rest der Entscheidung überlassen wir dem Herrn.“ Als die beiden Youkai Rin ins Dorf brachten, war die Entscheidung klar. Die Hochzeit musste verschoben werden. Aber um weitere Fluchtversuche zu verhindern beschloss der Daiyoukai die Schwarzhaarige einfach mit in sein Reich zu nehmen. Alsbald die Verletzung genesen ist, würde Hochzeit gehalten werden. „Warum sind sie noch nicht verheiratet?! Kannst du denn gar nichts allein?“ Eine wütende Frauenstimme zwang den älteren Froschyoukai auf die Knie. „Bitte, habt Erbarmen. Sobald das Menschenmädchen wieder bei völliger Gesundheit ist, wird die Heirat ohne Verzögerung stattfinden.“ Es war eine Schande, dass ein Dämon seines Ranges vor jemand Anderen niederknien musste als vor seinem Lord Sesshomaru. Aber sie ließ ihm keine Wahl. Wer sie genau war, wusste er nicht. Aber sie hatte seine geliebte Frau in ihrer Gewalt. Er würde alles tun um sie vor Gefahren zu schützen. Um die Freiheit der Froschdame zu gewährleisten, musste sein Sohn nur dieses Menschenmädchen heiraten. Und der ehrwürdige Lord Sesshomaru sollte davon Kenntnis haben. Er hoffte, dass ihm Lord Sesshomaru eines Tages seine Illoyalität verzeihen konnte, wenn er versteht in welcher Situation er gerade war. Doch war dem so? Sesshomaru kannte den Begriff Liebe nicht…er kannte nicht das Gefühl jemanden beschützen zu müssen. Der Froschyoukai schluckte. Er war dem Tode geweiht. Als Rin erwachte sie mit höllischen Kopfschmerzen in einem fremden Zimmer. Sie hatten sie also eingeholt. Sie vergaß den Schmerz in ihrem Fuß und humpelte zu den großen Türen des Schlafgemaches. Verschlossen. Das hätte sie sich ja denken können. Hier war sie eingesperrt wie ein Tier. Ihr Blick huschte zum Fenster. Mit schmerzerfüllter Mine schob sie die Vorhänge zur Seite und erblickte ein ungewöhnliches Land. Die stürmischen Regentropfen, die vom Himmel fielen benetzten die Grashalme. Überall nur Gras. Wo war sie nur? Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Es gab nur einen matschigen Trampelpfad der zum Haus führte, sonst war dort nichts. Keine Büsche, keine Wälder, keine Häuser und keine Bäche. In diesem Moment schien es ihr als wäre sie der einzige Mensch auf Erden. Hoffnungslos lehnte sie ihre Stirn gegen die kalte Fensterscheibe. Sie wollte hier nicht sein. Zittrig wagte sich der kleine Kappa zum Thron seines Herrn. „L-Lord Sesshomaru, ich weiß Sie sind äußerst beschäftigt was die Angelegenheiten der westlichen Ländereien betrifft…“ „In der Tat.“ Gab der Weißhaarige nur kühl zurück und erhob seinen Blick von einem Stück Pergament. „Fahre fort.“ „N-Nun…entgegen Eures Befehls habe ich einige Botschafter ausgesandt, um der Heirat von Rin beizuwohnen…“ Ratsch! Binnen weniger Sekunden zierten nun vier blutige Kratzer Jakens Gesicht. „Ich sollte dich enthaupten lassen, du niedriger Wurm.“ „Wartet! Wartet, my Lord.“ Winselte der Kappa und hielt seine Hände schützend vor sein Gesicht. „ Ich habe beunruhigende Neuigkeiten.“ Als der Kappa der Aufmerksamkeit seines Herrn gewiss war, fuhr er fort und fand dabei nicht den Mut ihm in die Augen zu sehen. „A-Also…während der Heirat muss sich Rin wohl um entschieden haben. Sie floh von der Hochzeit…Kurze Zeit später jedoch wurde sie bewusstlos am Ende eines Hanges gefunden. Da die Ehe schon arrangiert war, nahm sich der künftige Schwiegervater einfach das Recht sie mitzunehmen und…“ „Warum sollte mich das interessieren?“ „N-Natürlich nicht, my Lord… vergebt mir. Ich wollte es Euch nur wissen lassen, dass des Bräutigams Vater jedoch einer eurer unterstellten Verbündeten ist.“ „Ein Youkai ist interessiert an einem gewöhnlichen Menschenmädchen? Wer?“ „Der Herr der östlichen Provinzen.“ Unverschämtes Pack. Das roch meilenweit nach Illoyalität. Sesshomaru erhob sich und ging wortlos an dem grünlichen Diener vorüber. „Lord Sesshomaru? Wohin wollt ihr? Lord Sesshomaru? Euer Thron…Lord Sesshomaruuuu!” Kapitel 5: S(witch) ------------------- Rin schreckte auf, als sie hörte wie jemand die Tür auf schloss. Heimlich bewaffnete sie sich mit der Kerze, die auf ihrem Nachttisch stand. Viel Schaden war wohl nicht zu erwarten, aber dennoch nutze sie die Gelegenheit. Hinein traten zwei grüne Kröten, die dennoch menschliche Züge aufweitsen. Kaede hatte einmal von solchen Wesen erzählt. Youkai nannte man sie. Rin nahm ihren ganzen Mut zusammen. Für genau so einen Moment war sie bei Kaede in die Lehre gegangen. Viele dachten sie habe ihr nur beigebracht Kräuter anzurühren, doch dem war nicht so. Diese Unwissenheit nutzte sie aus. Trotz den brennenden Schmerzen in ihrem Fuß wagte sie ihren Angriff. Die Erste wich aus, doch die Zweite war nicht schnell genug. Rin schaffte es eine außer Gefecht zu setzten. „Aus dem Weg ihr Versager!“ Die beiden krötenähnlichen Wesen waren nicht allein gewesen. Hinter ihnen tauchte eine hochgewachsene schlanke Frau auf. Ihr feuerrotes Haar fixierte sie mit ein paar Haarnadeln und ihre Figur umschmeichelte ein dunkler Kimono, der mit einem Blumenmuster bestickt war. Ohne irgendwelche Rücksicht stieß sie die beiden Kröten mit ihren Füßen zur Seite als seien sie Abschaum. Eine Bewegung reichte aus, um Rin so hart an die Wand zu drücken, dass sie auf keuchte. Die langen scharfen Fingernägel der Rothaarigen zeichneten sich an Rins Haut ab, während Blut an jenen Stellen hinunter lief. „W-was wollt... ihr… von m-mir.“ Brachte die 18-Jährige krächzend hervor. Die Rothaarige musterte sie aber nur mit einem prüfenden Blick und ließ schließlich von ihr ab. ,,DAS soll sie sein? Soll ich erst wütend werden? DAS DA ist ein verdammter Mensch!“ Das Gekreische dieser Frau war jenseits von Himmel und Erde. Scheinbar hatte sie vollkommen den Verstand verloren. Tritte folgten. Rin spuckte Blut. „Versteht doch: Das ist das Mädchen, das ihr suchtet. Sie ist das Menschenmädchen, weshalb Lord Sesshomaru so in Verruf geraten ist. Sie mag nur ein gewöhnlicher, schwacher Mensch sein, aber der Lord hat irgendeine Verbundenheit zu ihr aufgebaut. Das ist äußerst untypisch für ihn. Vielleicht ist er in sie…“ Wagte sich die Kröte mit der Beule zu erwähnen. Die Rothaarige legte ihren Zeigefinger auf ihren Finger und zeichnete damit eine unsichtbare horizontale Linie in die Luft. Die Kröte schwieg-aber nicht ohne Grund. Panisch versuchte er seinen Mund zu öffnen, doch er scheiterte. Verzweifelt bat er seinen Partner um Hilfe, doch dieser schaute nur angewidert weg. „Lord Sesshomaru gehört mir…“ Sie wandte sich wieder zu der am Boden liegenden Rin um und kniete sich zu ihr. Harsch nahm sie ihr schönes Gesicht ihn eine Hand und musterte sie von links und rechts. Rin behielt dabei immer schön ihre langen Nägel im Auge. „Mein Name ist Elya. Merke dir das gut!“ Sie hielt kurz inne. „So ein hässliches Ding, nichts wahr? So schwach und nutzlos. Auf so etwas soll der ehrenwerte Lord stehen? Vollkommen absurd!“ Elya kam eine Idee. Damals war sie auch schwach gewesen. Nutzlos. Wertlos. Vielleicht war genau das die geheime Zutat? Die Frau im schwarzen Gewandt erhob sich und zog Rin an ihren Haaren mit sich. Rin hatte nicht im Entferntesten die Kraft sich zu wehren. Elya schnallte sie auf einen Tisch. Das war das Einzige, das sie mit bekam. Ihre Schmerzen waren zu groß als könnte sie sich auf irgendetwas konzentrieren. Die Personen um sie herum erschienen ihr wie Silhouetten und ihre Sprache war nur ein dumpfes Flüstern. Plötzlich merkte sie wie ihr jemand liebevoll durch ihr langes Haar strich. „Lass uns tauschen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)