Bäumchen wechsel dich von Kurayko (verdrängte Gefühle) ================================================================================ Kapitel 5: der Brief -------------------- Vor uns erschien Shura, genüsslich an der Wand lehnend. „Die würden dich wegen Ketzerei verbrennen lassen.“ Noch so eine Aussage die mir eine einfache Antwort heraus lockte. „Wer die Meinung eines Individuums sei es Mensch oder Dämon nicht akzeptiert, begeht selbst eine Art von Ketzerei und außerdem…hab ich vor dem was Satan bzw. seine hohen Schergen planen mehr Respekt wie vor den Gregoire!“ >Mädel halt die Klappe! < Geschockt blickte sie mich an „Himmel, da hat man aber einen Nerv bei dir getroffen wie es scheint!“, musste aber anfangen breit zu Grinsen. „Du gefällst mir! Sowas würde sich unser Prinz Hasenherz aus Angst vor einem Tadel nicht erlauben.“ >Ich hab zwar schon Einen, aber Schwamm drüber…blöder Geisterzug…< „Ach komm Shura, nur weil Yukio einen auf reinlich machen muss, ist es noch lange kein Grund ihn so madig zu machen!“ verteidigte Rin mich…Verzeihung seinen Bruder Yukio. „Wie auch immer, sehe zu das du Land in die Halle gewinnst, sonst setzt es was.“ >Huch? So schnell gehen ihr doch sonst nicht die Sprüche aus. < „Schon gut!“, meinte er und drehte sich zu mir. „Schaffst du es allein nach Haus?“ „Die Kleine ist taffer wie du, also labere nicht und komm.“ Antwortete Shura für mich, packte ihn am Schlafittchen und zerrte den armen Kerl mit sich. „Man sieht sich Kana!“ >Schon komisch wie die beiden drauf sind, seit ich offiziell auf Mission bin<, dachte ich mir nur im Stillen, wie ich die Brücke zu unserem Wohnheim überquerte. >Scheinen die Zwei mich etwa zu vermissen? < „Ah…wenn das mal nicht unser Yukio ist!“ schmeichelte eine verschwörerische Stimme meine Ohren. „Herr Direktor, ist es nicht unangemessen ein Mädchen so mir nichts dir nichts gen Abendstunden mit seinem Erscheinen zu überfallen?“ erwiderte ich bloß und ging weiter. „Oho…du bist schlagfertiger geworden, seit du in diesem Körper festsitzt! Wirklich eine interessante Nebenwirkung.“ Verwandelte er sich von dem Hund auf der Mauer in den “Menschen“. Galant ignorierte ich dessen Kommentar und holte den Schlüssel aus der Tasche. „Kann ich ihnen behilflich sein?“ „Nicht im Geringsten, ich wollte nur schauen wie dein wertes Befinden ist, man sagt du seist eine richtige Eisprinzessin…wie das!?“ Also darüber habe ich nun nie wirklich nachgedacht, solch ein Auftreten war ja sonst auch nicht meine Art….als Junge. „Scheinbar lerne ich Gefallen daran zu haben nicht immer nur das Unschuldslamm zu spielen, sondern nach dem zu gehen was ich wirklich will.“ Erfreut über diese Worte, folgte er mir hinein. „Siehe an! Du lernst deine dunkle Seite zu erforschen, welche angenehme Wendung!“ „Inwiefern angenehm?“ ein dunkler Blick traf ihn mitten ins Gesicht. „Naja wenn wir es von der Perspektive Gehenna aus betrachten, zeigt sich bei dir dasselbe Erbe was auch deinem lieben Bruder beschert ist.“ Ihn amüsierte es scheinbar mehr und mehr mich aus der Reserve zu locken. „Du kannst genauso ungestüm, stur und verbissen sein wie er wobei ich bemerken darf…in der Sache was eure innere Unruhe betrifft du noch etwas besser zurechtkommst.“ „Der Grund dafür liegt ja wohl auch auf der Hand: Mir war es ja auch von Anfang an klar, wessen Blut in meinen Venen fließt!“, der Ton den ich anschlug war entnervt aber bestimmt. „Ich habe mich damit abgefunden der direkte Nachkomme Satans zu sein.“ „Hört, Hört!“ Sichtwechsel Rin: >Wo steckt Yukio nur? < Seit er ohne ein Wort auf Mission ging, hab ich nix mehr von ihm gehört und das ist nicht so seine Art mir gegenüber, meist schreibt er eine Nachricht. Klar Yuki-chan ist ein nette Mädchen, jedoch ist sie mir nicht ganz geheuer…besonders, da sie scheinbar keine Angst vor Dämonen hat und mich manchmal an mein kleines Brüderchen erinnert. Wenn ich sie so sehe, lachend mit den Anderen, frage ich mich: Warum sie mir so vertraut ist obwohl sie erst seit 2 Wochen bei uns ist und mit mir im alten Jungenwohnheim lebt? „Rin! Träum nicht, wir müssen zum Unterricht!“ Ihre zarte Stimme drang in mein Ohr. „Bin schon unterwegs!“ Egal was ich auch mache, Yuki geht mir nicht aus dem Kopf und allein dieses seltsame Gefühl sie länger zu kennen, als es der Fall ist, irritiert mich völlig. „Hey Rin!“, stupste Kuro mich am Abend bei den Hausaufgaben an. >Hausaufgaben…normalerweise muss mich Yukio buchstäblich dazu treten, damit ich sie mache. < „Was gibt es Kuro!“ Mein Magischer Diener und Freund kratzte sich hinterm Ohr, wohl nicht ganz sicher ob er seine Gedanken aussprechen soll oder nicht. „Ich weiß was, dass du nicht weißt!“ Neugierig hob ich die Augenbraue. „Und was ist es?“ „Ich kenne Yukis Geheimnis!“ >Wie….WAS???< Bei mir schrillten alle Alarmglocken. „Woher?“ „Ich musste ihr Versprechen zu schweigen und nach dem was ich im Büro von Mephisto belauscht habe, sollst du selber dahinter kommen!“, miaute er. „Woher soll ich wissen, welches Geheimnis sie hat?“, wunderte es mich ein Wenig. „Wenn ich die Worte richtig verstanden habe, musst du auf dein Herz hören, da dieses bereits die Antwort zu kennen scheint!“, schüttelte er sich und sah zur Tür in dessen Rahmen Yuki mit einem Buch vor der Nase stand. „Hast du die Aufgabe im Fach Rezitation verstanden? Für mich ist das alles nur Kauderwelsch.“, blickte kurz auf und setzte sich ungehemmt neben mich. Ihr sanfter Duft, kitzelte meine Nase, sie hatte vor kurzem ein Bad genommen. >Irgendwie kommt er mir bekannt vor…< „Da fragst du den Falschen, ich habe es nicht so mit der Theorie.“, tat ich auf normal. „Ich bin eher der Pragmatiker.“ Leise seufzte sie, strich sich eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Ich hab es auch nicht so mit dem rezitieren.“ und streckte genüsslich gähnend alle Viere von sich. „Doch sollte man wohl einige gängige Sprüche kennen, sonst ist man aufgeschmissen ohne Waffen!“ >Wo sie recht hat! < „Sag mal Yuki…warum verhältst du dich manchmal so, als wärst du nicht ganz helle im Kopf?“ mir fiel der in vielen Ohren beleidigend klingende Ton in meiner Frage auf >Oh Schitt, das war zu direkt! <, stattdessen grinste sie aber. „Weil es für kluge Wesen leichter ist und so weniger Druck haben, eine bestimmte Voraussetzung zu erfüllen!“ >Wow dies Mädchen haut einen echt vom Stuhl! < Unglaublich wie gelassen sie mit allem handhabt. Anschmiegsam streifte Kuro um ihre Beine herum. „Von dieser Sicht habe ich das noch gar nicht gesehen! Wundert mich nicht, warum die Typen so auf dich fliegen.“, musste ich grinsen, bemerkte jedoch wie Verbitterung in ihren sonst so kühlen blauen Augen lag. „Hast du irgendwas?“ Verneinend schüttelte sie nur den Kopf. „Nein schon gut! Es ist nur, ich beneide dich dafür wie du die vielsagenden Blicke ignorieren kannst.“ >Hä? Was denn für Blicke? < Ich war verwirrt, dieses Mädchen sprach in Rätzeln. „Wie meinst du das? Wenn einer von unseren Mitschülern angehimmelt wird ist es Yukio, der alles erreicht hat im Gegensatz zu mir.“ Leicht legte sie ihren Kopf in Nacken. „Du bist in der Lage die Kraft eures Vaters zu kontrollieren, hingegen dein Bruder wohl eher dagegen ankämpft wie mit ihr zu leben.“ >Woher weiß sie so viel über Ihn? < Mein Blick schweifte zu dem ihr zu Füßen liegenden Kater. >Wer oder was verbirgt sich hinter dieser Brille, Kuro? < „Was hältst du davon Heute hier zu schlafen? Ich brauche bei einigen Dingen noch etwas Nachhilfe und Yukio wird es sicher nix ausmachen, wenn sein Bett nicht komplett verwaist.“ Überrascht richtete sie sich in ihrem Stuhl auf, so als ob ich zum ersten Mal etwas gefragt hätte, was sie noch nie aus meinem Munde zu hören glaubte. >Benimmt sich grade echt wie ER! < „Biste sicher?“ harkte sie unschlüssig nach. „Nicht das ich dies gerade nur geträumt habe.“ >Ahhrg…Die verhält sich gerade wirklich wie Yukio!!!< „Klar, so als Klassenbeste solltest du es mir doch zeigen können oder nicht?“, lächelte ich spitzbübisch, innerlich am ausflippen. Leicht senkte sich ihr Haupt zu einem Nicken. „Dann lass uns anfangen, sonst schaffen wir es nicht mehr.“ Irgendwie war diese Art an ihr richtig süß, fast so niedlich wie bei Ihm und…> wenn ich sie so genau betrachte, könnte sie glatt unsere Zwillingsschwester sein. < Moment was denke ich da gerade für ein Blech? Der Anfang dieses Gedanken, war ja der absolute Blödsinn, hingegen der Rest die Wahrheit sprach. „Du Rin?“, holte sie mich aus dem haareraufenden Gewirr meines Verstandes. „Würdest du morgen Sashimi zum Abendessen machen, darauf hätte ich wirklich Appetit?“ Diese Verlegenheit und der leichte rosa Hauch auf ihren hellen Wangen, machte es mir schwer abzulehnen. „Aber unter der Bedingung einzukaufen, wären ich noch am Trainieren bin!“ Hell strahlten ihre Augen zu mir auf, „Wirklich?“ ich nickte und ehe ich mich versah lag sie auch schon in meinen Armen, die Hände hinter meinem Kopf verschränkt. „Danke Rin, du bist echt der beste Bruder, den man sich wünschen kann!“ Erwidernd drückte ich sie leicht an mich >Ich wusste gar nicht, dass es sich so gut anfühlt von einem Mädchen umarmt zu werden…aber einen Augenblick…hat sie gerade Bruder gesagt? <, ihre Nähe vernebelte einem die Sinne > Hab mich wohl nur verhört! < Ich nahm all meinen Mut zusammen und erlaubte mir ihr übers Braun-schwarze Haar, welches dem von Yukio so ähnelt zu streichen. „Gern geschehen, ich hatte eh vor mal wieder Fisch zu machen.“ Ihr schien es zu gefallen denn sie entspannte sich etwas und atmete selig aus. „Yukio kann sich Glücklich schätzen dich als großen Bruder zu haben!“ „Ja….kann er auch!“, schnaubte ich gespielt eingeschnappt. „Jedoch bin ich glücklich ihn zu haben selbst wenn wir uns streiten oder er mich wieder zu Recht weist.“ Fragend zog sie sich etwas zurück, was mir etwas peinlich war, da ich es so genoss. „Naja ich habe es ihm zwar schon einmal gesagt, bloß nenne ich ihn viel zu selten Nii-chan obwohl es mir immer auf der Zunge liegt!“ Sie lächelte. „Du liebst ihn sehr, sowas ist nicht alltäglich unter Zwillingsbrüdern, die so unterschiedlich wie Tag und Nacht sind!“, es schien sie nicht zu stören meine Hände zu spüren. „Ich denke es ist um Yukio genauso bestimmt wie dir.“ >Yuki…?!< Ihre Worte gaben mir den Rest. „Hör auf so zu reden, sonst fange ich gleich noch an zu heulen.“ „Süß!“ kam es nur von ihr und ließ mein Herz höher schlagen. Die Uhr schlug 9, erschrocken starrten wir zu ihr hinauf. „Ich glaube wir sollten unsere Aufgaben schnellstens beenden und zu Bett gehen.“ Das taten wir auch und als das Licht aus war, sie im Bett auf der anderen Seite des Raumes lag lauschte ich in der Dunkelheit, wie sie sanft dahin schlummerte >Gute Nacht Yuki…schlaf schön! <, und alles was vorhin gesprochen wurde noch einmal durchging, >Schlaf Gut Brüderchen, sei bald wieder Zuhause< wobei ich selbst einschlief. „Yu….ki…o!“ Normale Sicht: >Hat er gerade im Schlaf meinen Namen gesagt? < Nun war ich endgültig wach. Zwar konnte ich schon vorher keine Ruhe finden, weil ich an die Zeit in seinen Armen zurück dachte, doch dies gab dem Ganzen einen Todesstoß. Vorsichtig kletterte ich aus dem Bett. >Hast gewonnen Mephisto…jetzt kann es nicht noch schlimmer werden! < In den letzten Wochen, seit dem Vorfall, lernte ich Rin besser verstehen und gab ihn die Chance durch Yuki auch meinen Stand in diesem Spiel zu sehen. Ich lernte viele Dinge anders von einem völlig absurden Winkel zu sehen, spürte was ich verkehrt gemacht habe, es ändern kann und auch mir selber des Öfteren was Gutes zu tun, egal wie dämlich es auch sein mag. Im Körper eines Mädchen zu stecken brachte mich zu Erkenntnis, dass nicht alles so sein kann wie man es sich wünscht oder besser ausgedrückt…was einem vorgesagt wird, wie es auszusehen hat. Außerdem lernte ich auch die schönen Seiten als Dämon kennen, die offene Preisgabe der eigenen Meinung völlig gleichgültig wie die Außenwelt darauf reagiert. Ein Gefühl von Freiheit, durchströmt mich seit ich endlich eingesehen habe, was dieses Theater bewirken sollte und auch wie ich gegenüber einigen Personen, Angelegenheiten sowie Situationen stehe. >Jetzt weiß ich was du mir immer beibringen wolltest Papa…ich bin zwar der Sohn des Fürsten von Gehenna, habe aber alles um normal wie jeder andere auch zu leben. < Leise schlich ich mich an den Schreibtisch, >Es ist wirklich egal ob man nun Dämon oder Mensch ist, wir alle haben unsere Träume die wir versuchen zu erfüllen und eine Familie, welche stets für einen da ist sollte man in Schwierigkeiten sein.< holte einen Stift mit Papier und ging in den Essensraum wo ich ungestört (von Ukobach bewacht) alles aufschreiben durfte, was mir auf der Seele brannte: “Liebster Bruder, ich weiß nicht ob es mir erlaubt ist diese Zeilen zu schreiben, jedoch darf es nicht mehr hinterm Berg gehalten werden, sonst verliere ich bald den Verstand. Schon immer hast du mich beschützt, nach Vaters Tod wollte ich mir dies DIR gegenüber zur Aufgabe machen, bloß…je mehr ich versuchte Stark zu sein, musste ich einsehen was meine größte Schwäche ist und nicht eingestehen konnte: Mein selbstsicherer Stolz! Was schon lange offensichtlich schien in Anbetracht der Finsternis aus der wir stammen, kann ich nun nicht leugnen was in mir erwacht ist oder besser gesagt schon immer war. Ich bin wie du ein Dämon, bloß scheine ich die mentale Seite unseres Erzeugers zu sein und wie Papa Fushimoto immer zu mir sagte: „Wir haben alles was Besonderes an uns, selbst wenn wir es selbst an uns nicht sehen können/wollen!“ Rin ich bitte dich wie auch unseren Vater um Vergebung und kann verstehen, wenn es nicht auf Gegenseitigkeit beruht… Du bist mein bester Freund und Vertrauter seit jeher (trotz der kalte Schulter, die ich dir in den letzten Monaten zeigte), selbst in der größten Not standen wir uns Nah, was du jedoch nie wusstest ist das, was sich hinter all der Arroganz meiner Person verbirgt. Auch wenn es dir schwer fallen mag zu verstehen, kann ich mich dir nicht mehr fern halten und schreib es offen heraus: Ich liebe dich du Idiot!!! Und wenn du dich nun wunderst, wie dieser Brief in deine Tasche gelangte, so schau dich um und kombiniere wer es gewesen sein könnte. Sei mir nicht böse Yukio“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)