Cruise von Geisterkatze ================================================================================ Kapitel 27: Kopf hoch Aya ------------------------- 27. Kapitel ~ Kopf hoch Aya Nachdem Ayame seine Menschengestallt wieder erlangt hatte, war er schnell in seine Kleidung geschlüpft und aus dem Loft geflüchtet. Kitsune hatte gar keine Chance ihn im Morgenmantel zu folgen, auch ignorierte er die Nachrufe, sowie wenige Augenblicke später das klingeln seines Handys, auch die Sms Töne beachtete er nicht, bis er schließlich verheult im Haupthaus ankam, wo er dem verdutzten Somaarzt in die Arme fiel. Seitdem waren bereits acht Tage vergangen und Aya versteckte sich immer noch bei seinem Vetter, aus Angst, das der Professor ihn vor seinem Laden abfangen würde oder so. Er wollte ihn im Moment einfach nicht sehen, nicht den Ekel in dessen Augen oder sonst irgendeine Abweisung hören, dennoch versuchte Kokatsu ihn immer wieder auf seinem Handy zu erreichen, ob mit einem Anruf oder einer Nachricht, doch reagierte die Schlange darauf nicht. „Du weißt, ich sollte bald sein Gedächtnis löschen Aya.“ meinte der Arzt seufzend, der an seinem Schreibtisch nun wieder saß, nachdem er von Shigure und den Anderen wieder gekommen war. Die Aggressivität des Katers gegenüber Yuki hatte wieder ziemlich zu genommen und um die Ratte vor diesem zu beschützen trat nun auch noch Black wieder häufiger auf und bekam das meiste ab. Er hatte heute versucht auf den Orangehaarigen ein zu reden, doch war dieser dann einfach geflüchtet. Jetzt musste er also warten, bis das Telefon erneut klingelte und er wieder los fahren durfte. „Ja ich weiß, aber… bisher steht ja noch nicht der Tierschutzverein oder die Presse vor unserer Tür und will mich mitnehmen zur Untersuchung.“ meinte die Schlange murmelnd, die es sich, eingekuschelt in der Tagesdecke der Couch, es sich auf dieser gemütlich gemacht hatte, mit einem schönen heißen Tee in den Händen. Hatori hob leicht eine Augenbraue an und steckte erstmal Harus Akte wieder weg, bevor er sich zu seinem Cousin umwandte. „Nun, ich denke er ist schlau genug, mit niemanden darüber zu reden, weil man ihm das eh nicht glauben würde. Mir geht es eher um Akito. Du weißt, wenn er es erfährt, dann wirst auch du darunter leiden müssen.“ erklärte der Schwarzhaarige, so ernst wie immer, aber tief im inneren besorgt darüber, schließlich wusste er am Besten, wie ihr Oberhaupt werden konnte. Die Schlange seufzte schwer und nickte leicht betrübt. „Hätte ich mich doch bloß nicht verwandelt, dann hätte er es erst gar nicht erfahren.“ murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart, während er an den Fransen der Decke herum nestelte. „Dann stände dieses Geheimnis immer zwischen euch Ayame. In einer Beziehung sollte man ehrlich zueinander sein und wenn man sich wirklich liebt, akzeptiert man den Partner so wie er ist. Schau dir…“ fing der Schwarzhaarige an und seufzte leicht, da er es nicht fassen konnte, dass der Hund ein gutes Beispiel war. „Schau dir Shigure und Kureno an. Shigure hat Kureno seine untreue gebeichtet und klar kam es erstmal zum Streit, doch schau sie dir jetzt wieder an, als wäre nichts gewesen. Doch hätte Shigure es für sich behalten, wäre er zum einen viel aufgedrehter als sonst und hätte es Kureno irgendwie anders erfahren, ich glaube dann wäre es mit der Beziehung gewesen.“ versuchte der Arzt zu erklären, sein Besucher sah derweil schweigend in seiner Tasse Tee und schluckte leicht. „Verstehst du worauf ich hinaus will?“ hakte der Drache ruhig nach, während er aufstand und seine Zigarettenpackung griff. „Ja… ja ich denke schon.“ brachte Ayame nur leise heraus und schlürfte vorsichtig an seinem Getränk, welches schon recht lauwarm geworden war. „Dann sitz hier nicht weiter rum. Ruf ihn an und rede endlich mit ihm. Er würde nicht so oft versuchen dich zu Kontaktieren, wenn du ihm egal wärst.“ entgegnete Hatori ernst, welcher kurz seine Terrassentür öffnete, hinaus trat und die Tür wieder schloss, damit es drin schön warm, für Aya blieb. Seufzend zündete er sich dann eine Zigarette an und blies nach dem ersten Zug, den Rauch in den Himmel. Ein blinzelnder Ayame blieb derweil zurück. Seufzend nippte er weiter an seinem Tee, während er auf sein Handy starrte, was vor ihm auf dem Tisch lag und verdächtig ruhig war. Er wollte nicht, dass man Kitsune die Erinnerung nahm, er mochte diesen Kerl doch, ob dieser ihn jemals so akzeptieren konnte, wie er war? Also, auch seine andere Gestalt? Vielleicht konnten sie auch freundschaftlich auseinander gehen, womit er allerdings nicht wirklich einverstanden wäre. Nachdenklich nahm er sein Handy zur Hand und starrte es eine weile an. Es waren 129 ungelesene Sms drauf und, fast genauso viele entgangene Anrufe. Kurz sah der Langhaarige zur Terrassentür, ehe er dann doch mal in sein ‚Postfach’ nachschaute. Da waren schon mal ganz viele Nachrichten von der Mailbox, dass jemand raufgesprochen habe und halt viele von seiner Reisebekanntschaft. ‚Können wir reden?’ ‚Ich würde dich gerne noch mal sehen.’ ‚Bitte, ich will mit dir sprechen.’ ‚Aya, bitte melde dich.’ ‚Ich ruf dich nachher noch mal an.’ ‚Geh doch bitte an dein Handy.’ ‚Du bist nicht in deinem Laden…’ ‚Ich werde am Freitag, gegen eins, vor deinem Laden warten, bitte komm.’ Es waren unendlich viele Nachrichten, die ziemlich ähnlich klangen, doch die letzte, lies die Schlange schwer schlucken. Sollte er es ignorieren oder hin gehen? Moment welcher Tag war denn heute überhaupt? „Tori!“ rief er leicht panisch und stand mit einem Satz auch schon auf seinen Beinen. Der Arzt, der dachte, das es was Schlimmes wäre, hatte schnell seine Zigarette ausgedrückt und kam durch die Terrassentür wieder hinein. „Fahr mich bitte zu meinem Laden. Bitte bitte bitte bitte…“ „Ja, ist ja gut. Was ist denn da jetzt bitte so wichtig?“ fragte der Raucher schwer seufzend und sich den Nasenrücken kurz massierend. Er dachte sein Cousin, wollte das mit dem Professor klären. „Na ja… wenn er wirklich Gefühle für mich hat… steht er seid gestern da und wartet auf mich.“ klärte die Schlange seinen Kumpel auf, während sie versuchte sich etwas frisch zu machen. Der Arzt schnappte sich seine Brille und Autoschlüssel, wobei er kurz auf seine Wanduhr blickte. Es war noch nicht mal um Zwölf und er hatte auf einen Samstag so einen stress. Schließlich fuhr er seinen Vetter zu dessen Laden, wo dieser gleich raus sprang und sich umsah, dann jedoch aber enttäusch seinen Kopf senkte. Vielleicht war es dann doch besser, wenn Hatori dem Professor die Erinnerungen nahm. „Kopf hoch Ayame.“ „Nein… ich will nicht… er ist nicht hier…“ fing der Designer an zu schluchzen. Er hatte sich bis eben noch so viel Hoffnung gemacht gehabt, doch die war nun auch zerstört. Es war halt doch nur ein schöner Traum, der viel zu kurz angehalten hatte. Für ihn würde niemand Stundenlang hier draußen in der Kälte stehen, um auf ihn zu warten. Er würde für immer einsam sein. „Aya… Kopf hoch.“ wiederholte der Arzt seine vorherigen Worte, doch schüttelte der Langhaarige wieder seinen Schopf und versuchte die Tränen, mit seinem langen Ärmeln wegzuwischen. Hatori seufzte schwer und entfernte sich ein bisschen und ein neuer Schatten, warf sich auf der Soma Schlange. „Hey… Aya.“ erklang eine sanfte vorsichtige Stimme, doch nun war der Kopf des Ladenbesitzers sofort oben, Kokatsu stand vor ihm, mit zwei Kaffee to go Bechern, aus dem Laden, der sich um die Ecke befand. Hatte der Ältere, also doch hier auf ihm gewartet und das seid fast vierundzwanzig Stunden? Er wusste im Moment gar nicht was er sagen sollte und das sollte bei der Soma Schlange schon was heißen. „Also.. ähm.. na ja du bist letztens so schnell abgehauen.. was mich mal glauben lässt, dass ich das nicht geträumt habe oder Halluzinationen hatte.. ich meine das ist… ja… also…“ „Ich bin ein Monstrum, ein Alien, ein verrücktes Etwas, was es nicht geben kann… sag es doch ruhig!“ unterbrach Ayame den Anderen, der jedoch beruhigend seine Hände auf seinen Schultern legte, nachdem er die Kaffeebecher auf den Boden abgestellt hatte. „Hey… genau das bist du alles nicht. Okay? Aber.. bitte helfe mir das zu verstehen, ich mein… du warst am nächsten morgen plötzlich eine.. ja halt eine Schlange… bitte Aya, ich will nicht, das es schon vorbei es, bevor es richtig Angefangen hat, dazu hab ich dich schon zu gern. Versuch es mir zu erklären, bitte.“ redete der Professor nun sanft auf den Designer ein, der ihn unfassbar an sah und seine Entscheidung anscheinend nicht glauben wollte. Hilfesuchend sah sich Ayame dann nach seinem Cousin um, der leicht seufzte und Richtung Laden nickte, wo die Drei dann auch schon zusammen rein gingen. Entweder mit einem späteren guten Ergebnis, das Kitsune den Fluch so akzeptieren würde oder mit einem mäßigen Erfolg, das Hatori dem Mann die Erinnerungen nehmen musste und Aya dann zwar wieder alleine wäre, es dann aber kein ärger von Akito geben konnte. Aber eins stand fest, es würde ein langer Samstag werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)