Panem Adventskalender von District_13_rising ================================================================================ Kapitel 17: 20.12 - Adamas Gray ------------------------------- Jahr 1 nach dem Krieg Das erste Weihnachten in Freiheit Das große Haus an dem See erstrahlte weihnachtlich in allen Farben. Selbst die Bäume, welche die Auffahrt säumten, hingen voller Lichter um Besucher freundlich zu empfangen. Doch wer schon das äußere als schön erachtete, wurde von der Pracht im inneren erst recht überwältigt. Überall dominierten die Farbengold, rot und grün, sei es in Kugeln, Bädern oder Girlanden. Aber nichts kam auch nur im Geringsten an den raumhohen Weihnachtsbaum im Salon nahe. Prachtvoll und elegant stand er neben dem Kamin und erstrahlte in einem warmen Glanz. Iva hatte sich wirklich absolut selbst übertroffen mit der Dekoration des Hauses. Überall konnte man ihren dezenten aber zeitgleich glamourösen Geschmack wieder erkennen. Manchmal fragte sich Adamas heimlich, wie sie das alles überhaupt unter einen Hut bekam. Die Arbeit beim Great Capitol, das Haus, die Avoxe und natürlich ihren Ehemann. Wenn der goldene Ring an Adamas Finger nicht bei jeder Bewegung glitzern würde, könnte er es wahrscheinlich auch zwei Monate nach der Hochzeit immer noch nicht fassen. Irgendwo mitten in dem großen Krieg, Kilian und den Machtübernahme durch die Rebellen hatte der Sieger die Hoffnung verloren, Iva jemals zu seiner Frau machen zu können. Umso stolzer war er darauf, dass sie nun ihm ganz allein gehörte. Am liebsten wäre er den ganzen Tag Hand in Hand mit ihr durch das Kapitol flaniert um jedem zu zeigen, dass sie nun Mrs Gray war. Gut gelaunt wie schon lange nicht mehr, lief Adamas am Weihnachtsmittag durch das große Haus zum Salon um letzte Vorbereitungen zu treffen. Dabei pfiff er munter ein Lied vor sich hin. Bald würden seine Eltern ankommen und dafür musste alles einfach perfekt sein. Kurz vor der Hochzeit hatte er ein langes Gespräch mit Onyx geführt, während dem er alles erfahren hatte. Vieles davon war Schmerzhaft gewesen, aber jetzt waren Vater und Sohn dazu bereit einen Neuanfang zu wagen. Wie immer verschlug es Adamas die Sprache, als er den Raum betrat und er musste kurz innehalten um den Baum zu betrachten. Anschließend platzierte er seine Geschenke präzise darunter und schürte den Kamin. Das Feuer loderte gerade auf, als leichte Schritte den Flur entlang kamen. Er musste nicht aufblicken um zu wissen, dass es Iva war, die lächelnd im Türrahmen stand. Ohne viele Worte erhob sich Adamas aus der Hocke vor dem Feuer und ging auf sie zu um sie sachte an den Hüften zu packen und zu einem sanften Kuss zu sich heran zu ziehen. „Habe ich dir eigentlich schon einmal gesagt, was für eine perfekte Ehefrau du bist?“, raunte er in den Kuss. „Ungefähr eine Millionen Mal seit der Hochzeit.“ Das war dem Sieger aber reichlich egal. Er würde es ihr immer und immer wieder sagen, bis zu ihrem Lebensende. Während er mit einem Arm ihren graziösen Körper näher an sich drückte, küsste er sie leidenschaftlicher. Bis seine Eltern ankamen würde es noch etwas dauern... genug Zeit um... Doch Iva schien andere Pläne zu haben, denn sie schob ihn sachte zurück um ihm fest in die Augen zu schauen. „Ich will mit dir reden, Ad.“ Adamas lief ein Schauer über den Rücken, während sie ihn zum Sofa zog und sich setzte. Die Gänsehaut wich bald greller Panik. Das war es! Sie würde sich scheiden lassen. Mehr als zwei Monate unglaublichen Glücks war ihm nicht vergönnt gewesen. Aber Iva lächelte, jemand der schlechte Nachrichten hatte, würde hoffentlich nicht lächeln. „Was ist Liebling?“, seine Stimme zitterte kurz. „Ich möchte dir nur mein Weihnachtsgeschenk schon jetzt geben mehr nicht.“ Geschickt zog sie hinter einem der Kissen eine quadratische Schachtel hervor und hielt sie ihm entgegen. „Womit habe ich das denn verdient?“, fragte Adamas perplex und nahm es entgegen. „Ich konnte es einfach nicht mehr abwarten.“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue, entfernte er zuerst die Schleife und nahm anschließend langsam den Deckel des Kästchens ab. Zuerst fiel sein Blick auf eine längliche zweite Schachtel. Diese griff er und klappte den Deckel einfach auf. Noch im selben Moment fiel sie ihm fast aus der Hand. Eigentlich war Adamas immer gelassen, aber jetzt zitterten seine Hände unkontrolliert. Das weiße Stäbchen ruhte auf dem Samt, auf der kleinen Anzeige nur ein Wort »Schwanger«. Ivas Blick ruhte immer noch neugierig auf ihrem Ehemann, aber Adamas konzentrierte sich auf den zweiten Gegenstand in der größeren Schachtel. Ein silberner Bilderrahmen, mit einem schwarzweiß Ultraschallbild. Er konnte auch Ivas Handschrift erkennen. »Hallo Daddy!« Nach einer gefühlten Unendlichkeit kam er wieder zu sich und atmete zitternd ein und aus. Mit Tränen in den Augen sah er zu seiner Frau auf. „Ist das wahr? Iva.. bekommst ... bekommen wir ein Baby?“ Als Iva nickte, legte er die Schachteln hastig auf das Sofa und legte beide Hände auf ihre Wangen nur um sie stürmisch zu küssen. Immer und immer wieder. „Ich liebe dich.“, hauchte er zwischen jedem Kuss. „Ich liebe dich.“ Adamas hielt es keine weitere Sekunde mehr im Sitzen aus und sprang auf die Füße um wie ein wildgewordener Tiger durch den Raum zu laufen. „Ich werde Vater.“ In diesem Moment begriff er erst den Sinn hinter den Worten und fing an laut zu lachen. Er schlug die Hände vor das Gesicht und rieb sich die Augen. „Ich werde Vater, Iva!“. Iva lächelte amüsiert über ihren Mann. Adamas hätte am liebsten vor Freude laut aufgeschrien, doch er sank nur vor Iva auf die Knie, schlang die Arme um ihre Mitte und legte den Kopf in ihren Schoß. Ganz dicht an das Baby. „Danke Iva. Du machst mich zum glücklichsten Mann auf der ganzen Welt! Ich liebe dich.“ ***************************************** Jahr 2 nach dem Krieg Das zweite Weihnachten in Freiheit Adamas war unglaublich müde und das konnte man ihm wohl auch ansehen. Jedesmal wenn Silas ihn ansah, lächelte er belustigt. Hauptsächlich lag es wohl daran, dass seine kleine Prinzessin erst vier Monate alt war und nicht viel von durchschlafen hielt. Seitdem sie auf der Welt war, hatte sich für den Sieger die ganze Welt verändert. Er liebte Iva über alles, aber den Mittelpunkt den Universums bildete nun seine kleine Tochter. Auch jetzt lag sie auf seiner Brust und atmete langsam, die winzigen Händchen zu Fäusten geballt. Adamas hielt sie fest an sich gedrückt und berührte mit seinen Lippen ihren Kopf. Das Sofa im Musikzimmer war nicht unbedingt das perfekte Bett, aber er war so erschöpft, dass es ihm egal war wo er schlief. Behutsam hatte er die große kuschelige Decke um sich und die Kleine geschlungen und döste vor sich hin. So würde immerhin Iva noch etwas ausschlafen können, was sie auch wirklich verdient hatte. Der Sieger konnte sich keine bessere Mutter vorstellen. Irgendwo zwischen Träumen und wachen, spürte Adamas plötzlich winzige Finger auf seiner Nase. „Ist meine Prinzessin etwa wach?“, seufzte er und verstärkte seinen Griff. Elina war ein wirklich aktives Kind und würde sonst sicher runter fallen. Als Antwort giggelte es nur glücklich und es zog in seinen Haaren. „Ja Daddy ist auch schon wach. Obwohl er gerne noch etwas länger schlafen würde.“ Ein kichern von der Tür, brachte Adamas letztendlich doch dazu die Augen aufzuschlagen. Iva kam im Morgenmantel auf ihn zu und sah aus wie der frische Morgentau. „Wie schaffst du es immer so perfekt auszusehen Liebling?“ Iva nahm vorsichtig Elina in die Arme, so dass er sich strecken konnte. Statt ihm zu antworten, küsste seine Frau ihn nur zärtlich. „Geh dich fertig machen, deine Eltern kommen bald und ich ziehe Elina an.“ Adamas sah seiner Frau noch nach und genoss für einen kurzen Augenblick Ivas Kehrseite, bevor er aufstand und Richtung dusche ging. Das warme Wasser auf seiner Haut wirkte wunder, sodass er sich beim anziehen schon viel wacher fühlte. Schnell zog er eine schwarze Hose an, dazu einen roten Pullover und elegante Schuhe. Er war gerade fertig, als es an der Tür klingelte. Als Adamas die Eingangshalle betrat, hatte Silas die Tür schon geöffnet und lag in einer halsbrecherischen Umarmung von Belle. Der Sieger musste grinsen und lief die Treppen runter. „Adamas!“ Belle schlang ihre Arme fest um ihren Sohn. Für so eine zierliche Frau hatte sie wirklich ungeahnte Kräfte. „Mutter! Schön dich zu sehen!“ Im nächsten Moment wurden sie allerdings auch schon unterbrochen, als Onyx durch die Tür kam. „Ist hier im Kapitol immer so ein Wetter?“ Als sein Blick auf Adamas fiel, lächelte er. „Mein Sohn! Ich wünsche dir fröhliche Weihnachten!“ Auch er drückte sein Kind. Für einen kurzen Moment zuckte dieser zusammen, fing sich aber schnell wieder. Manche wunden heilten eben niemals. Schnell löste er sich von seinem Vater und trat zur Tür, nur um erschrocken die Augen aufzureißen. Die Avoxe trugen mindesten zwanzig riesige Päckchen ins Haus. „Mutter? Was soll das?“ Onyx grinste und nahm seiner Frau den Mantel ab. „Wir konnten uns nicht für ein einzelnes Geschenk für Elina entscheiden! Also haben wir alles gekauft!“ Adamas klappte im wahrsten Sinne des Wortes der Mund auf. „Ist das euer ernst? Das wäre doch nicht nötig gewesen!“ Doch Belle wedelte nur ab. „Selbstverständlich war es das! Wie viele Enkelkinder haben wir denn noch? Apropos, wo ist unser kleiner Engel.“ Sie sah sich suchend in der Halle um, als ob Elina gleich um die Ecke spazieren würde. „Hier sind wir schon!“, flötete eine Stimme vom oberen Ende der Treppe. Als Adamas hochsah, blieb sein Herz fast stehen. Iva trug ein herrliches, mattgoldenes Kleid, welches ihre zierliche Figur sehr schmeichelhaft betonte. „Wow.“, säuselte der Sieger und verlor für einen kurzen Augenblick den Faden. Onyx grinste breit und klopfte fast scherzhaft auf seine Schulter. „Du hast wirklich einen fabelhaften Geschmack!“ Doch Belle unterbrach die beiden Männer, indem sie freudestrahlend auf ihre Schwiegertochter zuging und ihr die kleine Elina abnahm. „Da ist ja meine wunderschöne Enkeltochter!“ Die Kleine trug ein rotes Samtkleid, eine Schleife auf dem Kopf und sah wirklich aus wie ein kleiner Engel. Als Belle sie zärtlich auf den Arm nahm und knuddelte, lachte Elina glücklich. „Jetzt bin ich dran!“ Onyx trat zu seiner Frau und kitzelte seine Enkelin am Bauch. „Sie wird immer schöner! genauso wie meine Belle!“ Zu Adamas Verwunderung, beugte sein Vater sich vor um Belle kurz auf den Mund zu küssen. Nach dem Krieg war wirklich ein komplett anderer Mensch aus ihm geworden. „Lasst uns doch in den Salon gehen. Da ist es wesentlich gemütlicher!“ Iva machte eine einladende Bewegung und lief voraus. Während Adamas seiner Familie folgte, fühlte er sich zum ersten Mal bedingungslos glücklich! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)