Happy Christmas Trouble🍰❄⛄ von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 19: 19 Dezember ----------------------- 19 Dezember Cool Surfer Part 1 PJ Lachend klemmte ich mir mein Board unter den rechten Arm und grinste ihn an. Auch er grinste zurück und kratzte sich dabei verstohlen am schwarzen Kinnbart: »Die Figur sah wirklich gut aus, du hast beim Wettbewerb mit Sicherheit gute Chancen« Ich konnte nicht verhindern, dass ich knallrot anlief: »Ä…Ähm.. danke« Fröhlich wuschelte er mir grinsend durch die Haare: »Also denk positiv, ob ein Jahr außer Übung oder nicht, du packst das« Gerade, als ich den Mund zur Antwort öffnen wollte, fuhr mir Kyoki plötzlich scharf dazwischen: »Nein PJ! Fang jetzt bitte nicht schon wieder mit diesem schnulzigen Gesülze an, er ist unser Surflehrer! Klar! S-U-R-F-L-L-E-H-R-E-R! Nicht Freund! Auch wenn er dich schon mal ein bisschen anturtelt« Schnell verscheuchte ich sie wieder aus meinen Gedanken mit einer lässigen Handbewegung, die einem Winken glich. Für ihn musste es aussehen, als würde ich gerade eine lästige Fliege oder sonstiges verjagen. Bei meiner Antwort schlich sich ein sanftes Lächeln auf mein Gesicht: »Danke schön« Er nahm seine Hand von meinem Kopf: »Ich muss dann los, der Anfängerkurs beginnt gleich. Nochmal viel Glück morgen« Nicht einmal zu einem coolen »bye« kam ich noch, als er sich auf schon herumdrehte und zurück zu seiner Strandhütte, bzw Surfschule schlenderte. Nachdenklich vergrub ich meine Zehen im warmen Sand. Seit denken kann surfe ich in jeder freien Minute meines Lebens. Eigentlich an sich nichts ungewöhnliches, wenn man bedenkt, dass ich in einem kleinen Dorf nahe am Strand, irgendwo in Hawaii lebte, doch manchmal, immer wieder, merkte ich, dass meine Liebe zum Meer anders war, als das der anderen. Das Meer ist mein Zuhause, dort fühle ich mich geborgen, beschützt und glücklich. Nie hatte ich Freunde, zumindest nicht am Land, doch im Wasser ändert sich alles. Es ist still, friedlich und doch voll und wuselig zugleich. An manchen Tagen, wenn mir alles in meinem Leben über den Kopf zu wachsen schien und es keinen Ausweg mehr gab, schnappte ich mir einfach mein Brett, rannte den Strand hinab und stürzte mich in die Fluten. Zumindest war das so, bis ich ihn kennen lernte. Eines Tages zog ein neuer Surflehrer hier her und eröffnete eine Surfschule. Von dem ersten Tag an konnte ich ihn nicht ausstehen: er war arrogant, großkotzig, eingebildet, talentiert, gemein, manierlos und… einfach nur heiß. Genau die Kombination, die es schaffte mich immer wieder auf die Palme zu bringen, mehr als jede andere. Kein Wunder also, da sich nicht gerade erfreut war, als Dad ihn mir als meinen neuen Surflehrer vorstellte, doch bald wurde ich des besseren belehrt. Anders, als ich angenommen hatte gehörte er nicht zu denen, die alles bloß auf die leichte Schulter nahmen und es sich gut gehen ließen, sondern war ernsthaft nett und am entscheidendsten: genau wie ich. Doch leider wurde keinem von uns das gegönnt, was uns am meisten am Herzen lag, während ich zu dem wurde, was ich nun bin biss ihm ein Hai den rechten Arm ab. Seitdem ist er nicht länger fähig zum Surfen. Trotzdem gibt er nie auf, ignoriert was seine Ärzte und alle anderen sagen und trainiert. Trainiert was das Zeug hält, jeden Moment, den er Zeit hat, um irgendwann endlich wieder aufrecht auf einem Surfbrett zu stehen, unter Wellen hindurch zu reiten, hinauf und alles was dazu gehört. Irgendwann in unserer gemeinsamen Zeit freundeten wir uns an und irgendwann in unserer gemeinsamen Zeit verliebte ich mich in ihn. »PJJJJJJJ! Wo bleibst du?!« brüllte mein Vater plötzlich, sodass ich ruckartig herumwirbelte. In Badelatschen, dunklen Shorts und dem typisch rotem Hawaiihemd rutschte er den Strand hinab und kam schließlich stolpernd neben mir zum Stehen. Vorwurfsvoll sah er mir in die Augen und schnaufte dabei erschöpft durch die Nase: »Deine Krankenschwester wartet, trödele hier nicht herum, du willst doch fit sein, morgen« Nickend wandte ich mich vom Anblick der rauschenden Wellen ab und stakste eine Düne hoch. Ständige Spritzen und tägliche Krankenschwesternbesuche gehörten seit einigen Monaten zu meinem Leben dazu. Bei einer kleinen Surftour trat ich in einen giftigen Seeigel und lag daraufhin die nächsten sechs Monate im Krankenhaus. Die Ärzte meinten ich wäre dem Tod nur sehr knapp noch gerade von der Schippe gesprungen und sollte das Surfen besser sein lassen, da mein Körper ziemlich geschwächt wurde. So geschwächt, dass ich wohl nie wieder würde surfen können. Der Schock war unerträglich, nicht nur, dass ich dadurch nicht zu der Landesmeisterschaft zu der ich mich eine Woche vorher qualifiziert hatte, konnte, ich sollte auch noch das Surfen gänzlich sein lassen! Mein Surflehrer River war es schließlich, der mich anspornte dennoch wieder aufs Brett zu steigen, denn nur eine Woche nach dem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, wurde er auch schon eingeliefert. Mit nur einem Arm. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)