Kann man zwei Menschen lieben? von SilverSerenity ================================================================================ Kapitel 7: Setsunas erstes Date ------------------------------- Lyrik ist nicht von mit https://www.youtube.com/watch?v=q9ayN39xmsI Christina Perrie - A Thousand Years (Absolute Setsuna - Usagi Stimmung ;) ) Setsunas erstes Date   Setsuna bürstete ihr langes dunkles Haar, als es an ihrer Tür klopfte. "Herein!", rief sie und schaute durch den Spiegel zur Tür. Die junge Künstlerin trat in das Zimmer und lächelte sie liebvoll an. "Wie fühlst du dich?", fragte die Frau mit den ozeanblauen Augen und stellte sich hinter Setsuna. Schweigend legte Setsuna die Bürste auf die Kommode und sprach dann: "Nervös. Ich bin sehr nervös. Ein ganz kleiner Teil von mir, wünschte ich wäre vernünftig geblieben. Michiru, die Liebe der Beiden besteht schon seit tausenden von Jahren. Ich will nicht nur ein Gedanke, eine Vorstellung sein, in die sich Usagi verliert." Michiru nickte und spürte ein leichtes Stechen in ihrem Herzen. Dann umarmte sie Setsuna von Hinten und zog sie an sich heran. Setsuna lehnte sich an die Meereskriegerin. Seit Usagis Geständnis hatte Michiru sie kaum aus den Augen gelassen. Deshalb war Setsuna Michirus Nähe mittlerweile gewöhnt und genoss sie. "Ich verstehe dich, Setsuna. Aber wenn ich das richtig sehe, dann besteht deine Liebe zu Usagi mehr als tausend Jahre und das obwohl sie diese Liebe nie erwidert hat, bis heute." Verlegen biss sich Setsuna auf die Unterlippe und blickte in den Spiegel. "Dazu kommt aber noch, dass ich noch nie jemanden näher an mich heran gelassen habe, als eine Umarmung. Meine Seele, mein Herz gehört nur der Prinzessin. Ich wollte niemand anderem jemals nah sein als ihr, deshalb habe ich die Einsamkeit akzeptiert und lieben gelernt. Ich weiß nicht, wie es sich anders anfühlt. Ich habe nicht nur Angst vor einer Enttäuschung. Ich habe Angst vor der Nähe.", gestand Setsuna plötzlich der Frau mit den ozeanblauen Augen. Michiru blickte überrascht auf ihre Freundin herab und lächelte dann traurig. Einmal mehr war Michiru dankbar, dass sie Haruka in ihrem Leben hatte. Seit ihrem Leben auf der Erde hatte sich die Künstlerin häufig gefragt, warum Setsuna nicht auch eine Beziehung einging. Endlich erhielt sie die Antwort und es schmerzte sie. "Es ist ein wunderbares Gefühl und ich kenne niemanden, der es mehr verdient hat als du! In einem Lied habe ich mal gehört, dass ein Traum, der das Erwachen fürchtet, niemals die Verwirklichung wagt. Warum sollen nur deine Träume unerfüllt bleiben? Du darfst nicht glauben, weil du lange einsam warst, dass du keine Liebe verdient hast!", flüsterte Michiru und küsste Setsuna auf das dunkelgrüne Haar. Setsuna seufzte und kuschelte sich noch einmal in die Umarmung. Sie spürte erneut ihre eigene Zerbrechlichkeit und das machte ihr Angst. "Hilfst du mir ein Kleid auszusuchen?", fragte Setsuna zaghaft und wurde daraufhin begeistert angelächelt.   Nervös zupfte Usagi an ihrem Kleid und wurde dabei von der schwarzen Katze beobachtet. "Jetzt erklär mir noch mal, seit wann du mit Setsuna weg gehst. Sie hat doch nie zu deinen engeren Freunden gehört.", Sorge schwang in der Stimme von Luna mit. Usagi steckte sich silberne Ohrringe in die Löcher und seufzte: "Luna, die Sailors sind alle meine Freunde, da gibt es keine Unterschiede. Ich freue mich, dass ich mich auch mal mit Setsuna treffe." "Und warum machst du dich dann so hübsch?", hakte die Katze mit dem Halbmond nach. Usagi drehte sich um und schaute in die großen Katzenaugen. Ihre kleine Gefährtin ließ seit einer Stunde nicht locker mit ihren Fragen. Seufzend kniete sich Usagi zu Luna und küsste sie auf den Halbmond: "Wenn du die Antwort weißt, warum fragst du dann?" "Weil ich mir Sorgen mache, Usagi", sprach nun Luna und schmiegte sich an Usagis Beine. Die blonde Frau hob ihre Katze auf den Arm und lächelte. "Ich tue was mein Herz mir sagt, bitte vertrau mir." "Usagi, was genau sagt dir dein Herz?", fragte die schwarze Katze traurig. "Es sagt mir, dass ich Setsuna sehen will!", antwortete Usagi leise und spürte die zarte Röte, die sich auf  ihre Wangen schlich. Luna wollte antworten, aber Usagis Bruder kam ins Zimmer und zeigte mit einer lässigen Bewegung Richtung Flur: "Deine hübsche Freundin wartet draußen!" Mit diesen Worten war der mittlerweile große Junge verschwunden. Mit roten Wangen setzte Usagi die Katze ab und schnappte sich ihre Tasche. "Warte nicht auf mich, Luna!" Besorgt schaute die schwarze Katze ihrer Prinzessin nach.   Hastig rannte Usagi die Treppen hinab. Kurz vor der Haustür bremste sie ab und strich ihr Kleid glatt. Als sie in den Spiegel blickte durchzog sie ein kurzer Ruf von Gewissensbissen, aber ihr Herzklopfen erstickte diesen Ruf. Langsam öffnete sie die Haustür und blickte in liebvolle dunkle Augen. Setsuna trug ein rotes Kleid mit schwarzen Ornamenten drauf. Usagi schritt auf die dunkelhaarige Frau zu und lächelte verzückt: "Du siehst atemberaubend aus!" Eine leichte Röte schlich sich auf Setsunas Wangen und sie antwortete: "Du siehst nicht weniger bezaubernd aus, mein Engel!" Usagis Herz raste, als Setsuna sie als Engel bezeichnete. Plötzlich holte Setsuna ein kleines Gesteck hervor. Vorsichtig steckte sie die weiße Rose an das rosa Kleid ihrer Freundin. Liebvoll betrachtete Usagi die Rose und lächelte: "Danke!" "Bitte, sie steht dir. Darf ich bitten?", fragte Setsuna und hielt Usagi ihren Arm hin. Usagi nickte fröhlich und kuschelte sich an Setsunas Arm. Die Ältere hatte beschlossen ihre Sorgen für diesen Abend zu begraben. Von dem Augenblick an, als Usagi die Tür geöffnet hatte und Setsuna die blonde Prinzessin erblickt hatte, hatte sie das unbändige Verlangen verspürt wenigstens nur einmal ihrem Engel nah zu sein. Für diese Nähe wäre sie gestorben. Vielleicht würde sich ihr Wunsch erfüllen und der Preis war der einsamen Kriegerin egal. Erstaunt blickte Usagi das gelbe Cabriolet an: "Ist das nicht Harukas Wagen?" Liebvoll betrachtete Setsuna den Wagen und nickte: "Ja sie hat ihn uns für heute geliehen. Du kannst mir glauben, das ähnelt einem Liebesbeweis. Usagi lachte und verstand, was Setsuna ihr damit sagen wollte. Die Dunkelhaarige öffnete die Beifahrertür und wartete bis Usagi auf ihrem Sitz saß. Überrascht blickte Usagi auf und betrachtete Setsuna. "Bis eben war mir nicht bewusst, dass du einen Führerschein hast!", lächelte Usagi  bewundernd. Verwundert blinzelte Setsuna ihre Freundin an und ließ den Schlüssel ruhen, den sie ins Schloss gesteckt hatte. "Hast du keinen Führerschein?", fragte Setsuna und legte den Kopf schief. Verlegen schüttelte Usagi den Kopf und schaute nach vorne: "Nein, ich glaube, dafür bin ich zu ungeschickt! Außerdem..." Plötzlich stieg Setsuna aus und kam ums Auto gelaufen. Irritiert schaute Usagi auf, als Setsuna die Beifahrertür öffnete. "Setsuna?" "Steig aus! Du wirst uns ein Stück bis zum Ende der Straße fahren!", lächelte sie Setsuna aufmunternd an. "Ich.. was? Setsuna, ich kann das nicht!", antwortete Usagi erschrocken. Setsuna lehnte sich vor und löste Usagis Sicherheitsgurt. Mit einem zärtlichen Lächeln hielt sie der Jüngeren eine Hand hin. "Usagi, du hast schon duzende Feinde besiegt. Ich bin mir sicher, dass du ein Auto fahren kannst. Komm ich erkläre es dir und ich bin bei dir!" Immer noch unsicher stieg Usagi aus und ließ sich von Setsuna ums Auto führen. Als sie auf dem Fahrersitz saß und Setsuna wieder neben ihr, schaute sie fragend auf das Lenkrad. Liebvoll nahm Setsuna Usagis Hände und legte sie auf das Lenkrad. "Wenn du das Lenkrad auf neun Uhr und fünfzehn Uhr hältst, dann kann nichts passieren. Jetzt musst du links die Kupplung durchtreten, der Gang ist draußen, und den Schlüssel drehen", wies Setsuna sie geduldig ein. Usagi schob allen Zweifel beiseite und befolgte die Anweisungen. Als der Motor laut aufschnurrte, lächelte Usagi ihre Freundin erleichtert an. Diese zwinkerte: "Siehst du, das ist ganz einfach. Jetzt, wo du die Kupplung getreten hast, kannst du den Gang einlegen." Usagi nickte und legte den ersten Gang ein. "Jetzt pass auf! Du musst die Kupplung ganz sanft und langsam zu dir kommen lassen. Du wist einen Widerstand spüren, wenn du den spürst, dann gibst du zeitgleich mit dem rechten Pedal etwas Gas. Am besten klappt es, wenn deine Ferse Kontakt zum Boden hat." erklärte Setsuna sanft. Zitternd ließ Usagi das Pedal langsam nach vorne gleiten und spürte plötzlich den sanften Druck unter ihrem Fuß. Ganz instinktiv gab sie etwas Gas und klammerte sich ans Lenkrad, als der Wagen rollte. "Ich fahre!", lachte Usagi aufgeregt. Setsuna lächelte liebvoll ihre Prinzessin an und flüsterte: "Ich wusste, dass du es schaffst!"   Setsuna hatte Usagi noch erklärt, wie man in den zweiten und dritten Gang schaltete. Mit diesem Wissen gelang es Usagi, den Wagen bis ans Ende der Straße zu fahren. Zitternd vor Glück, das sie die Aufgabe gemeistert hatte, ließ sich Usagi auf den Beifahrersitz fallen. "Ich bin stolz auf dich!", lobte sie Setsuna und steckte den Schlüssel ins Schloss. Usagi lächelte sie verliebt an: "Danke für dein Vertrauen." Usagi verheimlichte ihrer Freundin, dass sie immer gehofft hatte, das Mamoru sie mal zum Fahren ermuntern würde, aber ihr Freund hatte immer gemeint, dass es reichen würde, wenn er fährt. Insgeheim wusste sie, dass Mamoru es ihr nicht zutraute. "Hattest du für heute etwas geplant?", fragte Setsuna und ließ den Motor an. Verlegen biss sich Usagi auf die Lippen und sprach: "Eigentlich nicht." "Das macht nichts, dann gehen wir als erstes etwas Essen, magst du!", fragte Setsuna und fuhr Richtung Strand. "Du weißt ich liebe Essen!", gab Usagi zur antwort und freute sich, als die Frau neben ihr leise lachte.   Aufgeregt folgte Usagi Setsuna durch die Dünen. Das Mondlicht erleuchtete den hellen Sand, so dass sie auch im Dunkeln ihren Weg fanden. Nach einer Weile fragte Usagi: "Bist du dir sicher, das es hier ein Restaurant gibt?" Wieder hörte Usagi das seltene Lachen von Setsuna und blickte zu ihr auf. "Wer sagt denn, das wir in ein Restaurant gehen?", fragte Setsuna neckend. "Aber...", wollte Usagi einwenden. Dann erblickte sie in der Ferne einen kleinen leuchtenden Pavillon. In diesem Stand ein gedeckter Tisch. Überall leuchteten Kerzen und ein kleiner Beistelltisch war mit Köstlichkeiten eingedeckt. Usagi hielt an und starrte mit Herzklopfen in die Ferne. Sie war überwältigt von Setsunas romantischer Idee. "Magst du es?", fragte Setsuna unsicher. "Ob ich es mag? Setsuna, das hat noch niemand für mich gemacht. Ich wusste nicht wie romantisch du bist!", antwortete Usagi ehrlich. "Findest du? Ich finde es traurig, dass das noch niemand für dich gemacht hat.", fragte Setsuna und lächelte dabei verlegen. Usagi hatte sich zu der Älteren gewandt und schaute sie verliebt an. "Das finde ich!", flüsterte sie und küsste die überraschte Setsuna auf die Wange. Während des Essens staunte Usagi immer noch über das kleine Arrangement, das Setsuna gezaubert hatte. In dem kleinen Pavillon mangelte es an nichts. Die Auswahl des Essens war überragend und auch für Getränke war gesorgt. Die beiden Frauen wurden von warmen Licht umhüllt, als sie aßen und miteinander sprachen. Usagi erfuhr zum ersten Mal, dass Setsuna keine Auberginen mochte, dafür Tee umso mehr. Als ihr Setsuna erzählte, das sie in der Schule immer schlecht in Musik gewesen war, aber Physik ihr liebstes Fach war, schaute die blonde Frau verlegen zur Seite. Verwirrt schaute Setsuna Usagi an und fragte: "Habe ich etwas falsches gesagt?" Traurig schüttelte Usagi den Kopf: "Nein. Es ist nur so, dass Mamoru, Ami, du und die anderen, ihr seid so talentiert und ich bin so ungeschickt und..." "Usagi, rede nicht so von dir!", unterbrach sie Setsuna bestürzt. Ohne zu zögern war Setsuna aufgestanden und um den Tisch zu Usagi gelaufen. Als sie vor ihrer Prinzessin stand, sprach sie liebevoll: "Usagi, du bist ein so toller Mensch mit so vielen Qualitäten. Ich bin immer fest davon ausgegangen, dass du einmal studieren wirst." "Ich?", fragte Usagi mit großen Augen. Skeptisch musterte Usagi Setsuna. Niemand hatte ihr bisher ein Studium zugetraut. Aber niemand hatte ihr bisher auch das Autofahren zugeraut. "Ja, du! Ich kann mir gut vorstellen, dass du später etwas in Richtung Pädagogik oder soziale Arbeit studierst.", sprach Setsuna sanft. Glücklich lächelte Usagi ihre Freundin an. Während sie der sanften Musik lauschte, versank Usagi in den dunkelroten Augen. In dem Augenblick als das Lied wechselten blickte Usagi überrascht auf. "Das ist das Lied, zu dem wir getanzt haben!", hauchte sie. Mit einem liebevollen Blick hielt Setsuna Usagi eine Hand hin: "Würdest du noch einmal mit mir tanzen?" Ohne zu zögern legte Usagi ihre Hand in die der Dunkelhaarigen und stand auf. Diesmal wurde sie direkt in eine enge Umarmung gezogen. Mit einem tiefen Seufzen schmiegte sich Usagi in das duftende Haar ihrer Gefährtin. Das Meer und sein Rauschen vermischte sich mit der zarten Melodie des Liedes. Time stands still beauty in all she is. I will be brave. I will not let anything take away what's standing in front of me. Zärtlich strich Setsuna über Usagis Rücken. Eine angenehme Gänsehaut schlich sich auf die porzellanfarbende Haut ihrer Prinzessin. Usagi atmete hörbar ein. Every breath, every hour has come to this. Vorsichtig legte Usagi ihren Kopf an Setsunas Hals. Ganz zaghaft berührten ihre Lippen den Hals der einsamen Kriegerin. Sehnsuchtsvoll zog Setsuna die junge Prinzessin näher in die Umarmung und wiegte sich langsam zu den sanften Klängen der Musik. One step closer Usagi versank mit jeder Drehung in dem betörenden Duft und der alles umhüllenden Nähe. I have died every day waiting for you. Darlin' don't be afraid, I have loved you for a Thousand years. I'll love you for a Thousand more. Als das Lied langsam ausklang, legte Setsuna ihre Hand in die Hand des blonden Engels. Ganz vorsichtig öffnete sie ihre Augen und lächelte in große blaue Augen. Usagi drückte Setsunas Hand und zog sie an sich, während sie in den unendlichen Tiefen der rotbraunen Augen versank. In diesem Augenblick war jeder Zweifel, jeder Gedanke an Mamoru oder an ihre Zukunft verloren. Herz und Seele der blonden Prinzessin sprachen im Einklang, sie wollten hier sein und niemals mehr fort gehen. "Wollen wir spazieren gehen?", fragte Setsuna flüsternd. 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