Kann man zwei Menschen lieben? von SilverSerenity ================================================================================ Kapitel 1: Überraschung für Haruka ---------------------------------- Wie versprochen: Hier wird es mal nicht so einfach. Usagi muss sich entscheiden und Mamoru wird sie nicht kampflos aufgeben. Ich hoffe es wird nicht zu dramatisch ;D und ihr fiebert alle mit. Viel Lesevergnügen. Silver Überraschung für Haruka Makoto schwankte mit einem vollen Karton Richtung Küche: "Wo soll ich ihn abstellen?" "Stell alles auf die Arbeitsfläche!", erklärte Michiru. Seit einer Stunde dekorierte die junge Künstlerin das Wohnzimmer und betrachtete grade ihr Werk. "Das sieht sehr gut aus!", lobte Rei die Dekoration und wandte sich dann Michiru zu: "Wobei können wir dir helfen?" Michiru schaute sich um und deute auf das Buffet. "Ihr könntet die Decken auf die Tische legen und das Buffet dekorieren, das würde mir sehr helfen." Rei nickte und verschwandet Richtung Buffet. Ohne Aufforderung folgte Minako ihrer dunkelhaarigen Freundin. "Ich fange mit dem Kochen an!", rief Makoto und packte dabei die Zutaten auf die Arbeitsfläche. Ami band sich eine Schürze um und lächelte die Köchin an: "Darf ich dir helfen?" "Nichts lieber als das!", zwinkerte Makoto Ami zu. Usagi hatte ihre beiden Freundinnen beobachtet und war über die vertraute Zweisamkeit verwundert. Irritiert verfolgten die blauen Augen der Frau mit den zwei Zöpfen Ami und Makoto, wie sie fast zärtlich miteinander umgingen. Sie konnte sich nicht erinnern, das sie ihre Freundinnen jemals so vertraut miteinander gesehen hatte. Es erinnerte Usagi an den Umgang, den Haruka und Michiru miteinander teilten. Kopfschüttelnd drehte sich Usagi um und schaute sich um. Sie wollte auch helfen. Es war Setsuna die ihre Aufmerksamkeit erregte. Diese baute eine Anlage auf. Mit drei großen Schritten war Usagi bei der Älteren und lehnte sich zu Setsuna herab, welche unter einem Tisch viele Kabel anschloss. "Wow, Setsuna! Du bist ja ein richtiges Technikgenie.", lobte Usagi die Frau mit den dunkelgrünen Haaren. Setsuna hingegen war so in ihre Arbeit vertieft, dass sie Usagi nicht bemerkt hatte. Überrascht schaute Setsuna auf und wollte aufstehen, dabei hatte sie den Tisch über sich vergessen. Mit Schwung knallte sie gegen die Tischplatte und sackte leicht zurück. "Au, ach verdammt!", fluchte Setsuna und griff sich an die schmerzende Beule. Usagi guckte Setsuna mit großen Augen an und fing dann an zu lachen. Überrascht blinzelte Setsuna die blonde Frau an und sprach: "Das findest du wohl sehr lustig!" Kichernd nickte Usagi und sprach entschuldigend: "Sei nicht böse, Setsuna. Du bist immer so elegant, erwachsen und reif und jetzt bist du genauso...." Usagi konnte nicht weiter sprechen. Sie musste so heftig lachen, dass sie sich den Bauch hielt. Setsuna rieb sich immer noch verwirrt den Kopf. Aber dann musste auch die sie kurz lachen und sprach: "Du meinst, ich bin genauso ungeschickt wie du!" "Ja!", lachte Usagi begeistert. Ein warmes Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Älteren. Langsam beruhigte sich Usagi und lächelte Setsuna entschuldigend an: "Bitte verzeih!" Kopf schüttelnd murmelte Setsuna: "Nein, schon gut. Ich glaube ihr habt ein ganz falsches Bild von mir. Ich bin nicht elegant." Schweigend betrachtete Usagi Setsuna, die sich wieder den Kabeln zugewandt hatte. Azurblaue Augen beobachten Setsunas Hände, die geschickt die Kabel prüften und ordneten. "Oh doch, du bist sogar sehr elegant und hübsch. Selbst wenn du dir den Kopf anstößt, siehst du dabei auch noch bezaubernd aus!" Schweigend blickte Setsuna Usagi an. Eine Weile betrachtete Setsuna die junge Prinzessin, dann wandte sie sich wieder ab und sprach: "Magst du mir helfen, Usagi!" "Sehr gerne!", freute sich Usagi und krabbelte unter den Tisch. Sie hatte sich neben ihrer Freundin sofort geborgen gefühlt. Fragend blickte sie über die vielen Kabel. "Was kann ich machen?", fragte sie dann. "Du kannst mal schauen, ob du ein grünes Kabel siehst, das fehlt mir für den Versteckter.", antwortete Setsuna. "Wessen Anlage ist das eigentlich? Die sieht richtig professionell aus!", fragte Usagi, während sie sich umsah. "Sie gehört einer Bekannten von Haruka, sie ist DJ.", beantwortete Setsuna Usagis Frage. plötzlich zuckte Setsuna zusammen: "Usagi, was machst du!" Ohne nachzudenken hatte Usagi ihre Hand unter Setsunas Bein geschoben. Verlegen schaute sie auf und lächelte entschuldigend: "Tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht. Ich habe dein Kabel gefunden, du sitzt drauf." Setsuna hob ihren Unterkörper etwas an, so dass Usagi das Kabel heraus ziehen konnte. Es dauerte eine halbe Stunde, bis alles angeschlossen war. Als Setsuna das letzte Kabel gerichtet hatte, streckte sich die junge Frau und zog sich unter dem Tisch her. Als sie auf den Beinen stand hielt sie Usagi ein Hand hin und sprach: "Danke, Usagi. Du hast mir sehr geholfen, sonst hätte ich wohl den halben Tag gebraucht!" Usagi freute sich über das Lob und errötete. Es kam nie vor, dass sie jemand für etwas lobte, da sie sich immer ungeschickt anstellte. Dankbar nahm sie Setsunas Hand und ließ sich von der Älteren hochziehen. Als sie vor der Dunkelhaarigen stand, lächelte Usagi: "Danke, es hat mir Spaß gemacht, mit dir zu arbeiten." Dabei blieb Usagis Blick an Setsunas Bluse hängen. Ein Knopf hatte sich gelöst und ganz automatisch griff die Frau mit den zwei Zöpfen nach vorne und knöpfte die Bluse wieder zu. Setsuna rührte sich nicht und schaute überrascht auf Usagi hinab. Erst in ihrem Tun bemerkte Usagi, dass sie in Setsunas Privatsphäre eingedrungen war. Verlegen ließ sie ihre Hände sinken und blickte mit rotem Kopf zur Seite. Usagi hatte sich in Setsunas Nähe so geborgen gefühlt, dass sie über ihr Tun nicht nachgedacht hatte. Es hatte sich so vertraut und richtig angefühlt. Setsuna räusperte sich und fragte: "Magst du mit mir die Getränke rein tragen!" "Gerne!", antwortete Usagi erleichtert und wandte sich ab. Die beiden Freundinnen hatten in kurzer Zeit alle Getränke verräumt. In dem Augenblick, als Usagi fragen wollte, was sie jetzt tun könne, da rief sie Makoto, ob sie ihr die Tomatensauce bringen könnte. "Natürlich!", wandte sich Usagi ab und holte die große Schüssel von der Anrichte. Michiru kam um die Ecke und blieb überrascht vor Setsuna stehen. Tadelnd sah sie ihre beste Freundin an. "Was ist?", fragte diese verwundert. "Setsuna du bist noch nicht umgezogen und Haruka kommt in zwanzig Minuten!", seufzte Michiru. Irritiert blickte Setsuna an sich herab. Die Kriegerin der Zeit trug ihre weiße Bluse und eine blaue abgetragene Jeans. "Ich sollte mich wohl etwas schicker machen.", scherzte sie melancholisch. Michiru nickte und zwinkerte zur Antwort. "Entschuldige mich!", sagte Setsuna noch, als sie sich abwandte und nach oben verschwand. Schnell entschied sich Setsuna für eine schwarze Stoffhose und eine bordeauxfarbende Bluse. Nachdenklich blickte sie auf ihre Uhr. "Zeit zum Duschen sollte ich noch haben.", mit diesem Gedanken war die Dunkelhaarige im Bad verschwunden. Unterdessen half Usagi tatkräftig Makoto in der Küche. "Du kannst jetzt die Tomatensauce über die Nudeln kippen, aber...", wollte Makoto ihre Freundin warnen. Aber Usagi hatte in ihrem Übermut die Sauce schnell gedreht und so spritze die rote Sauce in alle Richtungen. Ami und Makoto sprangen erschrocken zurück. "Zum Glück haben wir Schürzen an. Oh, Usagi...", lachte Ami verlegen, als sie sich zu Usagi gedreht hatte. Usagi war über und über mit Tomatenspritzern bekleckert. "Was mach ich denn jetzt?", fragte Usagi verzweifelt, als sie an sich herabblickte. Makoto seufzte und sprach dann: "Lauf schnell ins Bad, bevor die Sauce eintrocknet. Ich glaube, das Bad ist oben." Usagi nickte und rannte ohne ein weiteres Wort die kleinen Treppen hinauf, in den ersten Stock des Hauses. Setsuna hatte grade das heiße Wasser abgestellt und öffnete die Glastür der Dusche, als Usagi ohne Anklopfen ins Badezimmer gestürmt kam. Die Blicke beider Frauen trafen sich und Usagi erstarrte. Ganz unbewusst wanderten ihre blauen Augen an dem Körper ihrer Freundin hinab. Die blonde Frau wusste, dass sie ihren Augen abwenden musste, aber sie schaffte es nicht. Ihr innerstes war betäubt durch ein starkes Herzklopfen und durch Blut, das in ihren Ohren rauschte und ihr Gesicht zum glühen brachte. Auch Setsuna war von der plötzlichen Situation überrascht. Nach einer kurzen Weile griff die sie an der bewegungslosen Usagi vorbei, welche sie mit geröteten Wangen anschaute, und nahm sich ein Handtuch. Räuspern band sich Setsuna das Handtuch um und fragte Usagi sanft: "Was ist passiert?" Dabei deutete sie auf die vielen Tomatenflecken. Endlich fand Usagi in das Hier und Jetzt zurück. Sie löste ihren Augen von Setsuna und schaute an sich herab. Verlegen biss sich Usagi auf die Lippen: "Ich habe gekleckert und wollte versuchen es auszuwaschen. Gibt es noch ein Bad?" Schweigend öffnete Setsuna eine Schublade und holte einen Waschlappen heraus. Als die Frau mit den dunkelgrünen Haaren das Wasser andrehte und den Waschlappen feucht machte, erklärte sie: "Nein, dass ist das Einzige. Aber Usagi, ich glaube, das geht nicht mehr raus!" Bevor Usagi antworten konnte, hatte sich Setsuna zu der Jüngeren gewandt und fing an das Kleid, welches Usagi trug, liebevoll zu reinigen. Zerstreut beobachtete die Frau mit den zwei Zöpfen ihre Freundin, als diese erneut sprach: "Tut mir leid Usagi, das muss in die Reinigung." Fragend schaute Usagi an sich herab und sah, dass die kleinen Spritzer, da wo Setsuna versucht hatte, sie zu entfernen, zartrosa schimmerten. Usagi hatte sich fest vorgenommen nicht zu weinen, aber in ihrer Stimme schwankten hörbar Tränen mit: "Ich vermassele auch immer alles!" Plötzlich legte Setsuna eine Hand unter das Kinn der Jüngeren und hob ihren Kopf an. Usagi schaute auf und blickte in die tiefen dunklen Augen. "Hey, das ist nicht schlimm.", hauchte Setsuna sanft und wischte mit dem warmen Wachlappen die Tomatensauce aus Usagis Gesicht. Dabei fing sie auch einige Tränen auf. "Weine nicht! Dir steht alles gut, du könntest auch so gehen und niemand würde es bemerken. Aber ich mache dir einen Vorschlag. Du darfst in mein Zimmer gehen und dir etwas aus meinem Kleiderschrank aussuchen.", tröstete Setsuna ihre Freundin und ließ den Waschlappen sinken, dabei löste sie auch die Hand unter Usagis Kinn. Diese schaute Setsuna einen Augenblick mit großen azurblauen Augen an und sprang ihr dann in die Arme. "Danke, Setsuna!", hauchte sie. Dabei hatte sie vergessen, dass Setsuna nicht mehr trug als ein Handtuch. Usagi spürte die warme weiche Haut ihrer Freundin und löste sich verlegen aus der Umarmung. "Äh, wo ist dein Schlafzimmer!", fragte Usagi mit einem Krächzen und wandte ihren Blick erneut ab. "Du gehst rechts raus und es ist das letzte Zimmer am Ende des Flures. Nimm dir was du möchtest.", antwortete Setsuna ruhig. "Danke!", entgegnete Usagi. Verwirrt drehte sich die Jüngere um. Ihr Herz raste immer noch und es viel ihr schwer, sich von der Dunkelhaarigen zu trennen. Ganz automatisch hatten ihre Beine sie in den Flur getragen. Nach wenigen Schritten war Usagi in Setsunas Zimmer. Kurz hielt sie inne und schaute sich in dem kleinen aber gemütlichen Zimmer um. Alles wurde in warmes Licht getaucht, als Usagi auf den Lichtschalter betätigte. Ihre azurblauen Augen wanderten über dunkle Holz. Ehe sie sich versah, stand Usagi vor einem alten Kerzenständer. Liebvoll strich sie über die alten Verziehrungen: "Was für ein schönes Zimmer...", dachte die Blonde und schaute sich fragend um. Endlich fand sie den gesuchten Kleiderschrank und öffnete ihn neugierig. Usagi klappte der Mund auf. Zögernd hob sie eine Hand und strich über ein dunkles langes Kleid. "Ich wusste nicht, was für schöne Kleider Setsuna besitzt.", hauchte sie zu sich selbst. Es dauerte einen Augenblick, aber dann hatte sich Usagi für ein enges schwarzes Kleid entschieden. Es war ganz schlicht und elegant. Eigentlich der genaue Gegensatz zu Usagis sonstigen Kleidungsstil, aber dieses Kleid gefiel ihr. Zögernd schaute sich Usagi noch einmal um, dann löste sie die Knöpfe ihres weißen Kleides und zog es aus. Vorsichtig legte sie das verschmutzte Kleid über einen Stuhl. Das schwarze Kleid passte ihr wie eine zweite Haut. Ganz dezent nahm Usagi einen angenehmen Duft wahr. Die junge Frau schloss ihre Augen und spürte, wie sich ihr Herz beschleunigte. Jetzt wo sie alleine war, konnte Usagi endlich ihren Gedanken nachgehen. Gedankenversunken betrachtete Usagi ihr Spiegelbild. Sie fühlte die Verwirrung in ihrem Herzen. Sie konnte fühlen wie ihr Herz stärker schlug und sie verspürte einen tiefes Verlangen für immer in diesem Zimmer zu bleiben. Mit einem leisen Seufzen vergrub Usagi ihr Gesicht in ihren Händen: "Was ist los mit mir?", fragte sie sich leise. Ein Klopfen riss Usagi aus ihren Gedanken. "Usagi darf ich reinkommen?", hörte sie Setsunas dunkle Stimme. "Natürlich!" antwortete Usagi und richtete sich auf. Die Tür wurde geöffnet und Setsuna schob sich in ihr Zimmer. Lächelnd betrachtete sie Usagi und sprach melancholisch: "Du siehst atemberaubend aus!" Mit roten Wangen betrachtete Usagi Setsuna und lächelte: "Du auch!" Obwohl Setsuna eine Hose und eine Bluse trug, sah beides zusammen sehr elegant aus. Setsuna antwortete nicht, sie ging an der zerstreuten Usagi vorbei und öffnete eine kleine Holzschachtel. Einen Moment lang kramte die Dunkelhaarige darin und redete dann endlich: "Ich habe noch eine Kette, die zu deinem Kleid passt!" Mit diesen Worten stand sie plötzlich hinter Usagi und ließ eine Kette auf Usagis Dekolletee fallen. Usagi neigte ihren Kopf etwas nach vorne, um Setsuna die Möglichkeit zu geben, die Kette zu schließen. Dabei betrachtete sie den kleinen feinen Anhänger. Es war eine Lilie aus Bronze. Die Blätter und Blüten des Schmuckstückes waren ganz fein zu zierlichen Schnörkeln gearbeitet. "Setsuna, die ist traumhaft schön!", seufzte Usagi begeistert und strich über die kleinen Blätter. Dankbar lehnte sich Usagi gegen Setsuna und schloss ihre Augen. Wieder klopfte ihr Herz schneller als normal und wieder verspürte Usagi den Wunsch, den Abend hier zu bleiben. Sie wollte mehr als das. Usagi verspürte das Bedürfnis sich umzudrehen, in die tiefen dunklen Augen zu schauen und die roten Lippen zu küssen. Setsuna ließ die Nähe für einen Moment zu und sprach dann sanft: "Wir müssen runter. Haruka wird jeden Augenblick wieder kommen." Usagi nickte und löste sich schweren Herzens von ihrer Freundin. 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