Ein neues Band von Hyuuga ================================================================================ Kapitel 4: Helfende Hände ------------------------- Während Taya und Aleu noch auf dem Weg nach Hause sind, durchsuchen Sharaku und Merle die Bibliothek. Dabei umfasst Rukas Bibliothek drei Stockwerke voller Regale. Der Raum ist etwa sechs Meter breit und achtzehn Meter lang. Trotz der drei Stockwerke ist die Mitte des Raumes offen, wodurch der Raum ähnlich wie ein Saal wirkt. Sechs runde Säulen aus hellem Marmor stützen das Mansardendach. Auf allen Ebenen befinden sich die Regale an den Wänden entlang. Die Regale selbst haben in mehreren Reihen Platz für Bücher und Schriftrollen. Die zweiten und dritten Ebenen sind mit Geländern abgesichert. Jede Ebene wird durch zwei Treppen mit den anderen Ebenen verbunden. Diese befinden sich in der Mitte von den beiden länglichen Seiten. In der Mitte vom untersten Stock stehen mehrere Tische und darum bequeme Sessel. Merle und Sharaku suchen in der zweiten Etage. Immerhin sind die ganzen Schriften nach Themen und Kategorien sortiert. So müssen die Beiden nicht die ganze Bibliothek absuchen, sondern nur einen bestimmten Bereich. Merle derweil sucht auf der linken Seite, während Sharaku rechts von ihr nach dem gesuchten Buch sucht. Wir haben anscheinend doch weit mehr Bücher ohne Titel auf dem Buchrücken, als ich dachte, ärgert sich Merle, als sie erneut ein Buch zurück in das Regal stellt. Mit ihrem rechten Zeigefinger fährt Merle die Reihe von Büchern nach, während sie sich vor dem Regal bewegt. Bei einem weiteren Buch, welches der Beschreibung von Sharaku entspricht, bleibt sie stehen. Mit einem Griff hält Merle das Buch in ihrer rechten Hand und liest den Titel auf dem Buchdeckel. „Heimische Tiere des östlichen Kontinents“ lautet der Buchtitel. Leicht frustriert stellt Merle das Buch wieder an seinen Platz zurück. Sie suchen erst eine kleine Weile nach diesem ominösen Buch, doch muss Merle auch noch anderen Tätigkeiten nachgehen. Nach Sharaku sehend, streicht Merle ihr glattes Haar hinter das rechte Ohr. Mit ihren grünen Augen beobachtet sie, wie Sharaku konzentriert ein Buch aus einem der Regale nimmt. Da der Raum temperiert ist, haben er und auch sie selbst ihre Jacken abgelegt. Da ihre heutigen Erledigungen nicht so dringend sind, nimmt sich Merle vor, noch etwas länger mit zu suchen. Für die Wenigsten würde Merle ihre anderen Pflichten aufschieben. Aber Sharaku ist ein guter Freund. Seit dem Sommerfest sogar fast wie ein Bruder für sie. Mit dem Gedanken an das Sommerfest kommen auch andere Erinnerungen hoch. Mit leichten Schlägen auf ihre Wangen vertreibt Merle diese Erinnerungen. Konzentrier dich, weist sie sich selbst zurecht, du kannst später daran denken. Sharaku stellt gerade ein Buch zurück, als er aus dem Augenwinkel mitbekommt, wie Merle sich auf ihre Wangen schlägt. Diese Geste kennt Sharaku bereits. Es ist eine Angewohnheit von Merle, welche er schon öfter gesehen hat. Immerhin war er schon etliche Male mit ihr zusammen auf verschiedenen Aufträgen. Aus diesem Grund schenkt er dieser Geste keine weitere Beachtung. Die nächste Regalreihe absuchend, stechen mehrere braune Bücher mit einem Fuchskopf auf den Buchrücken hinaus. Eines davon aus dem Regal nehmend, betrachtet er dessen Titel. „Kitsune im Wandel der Zeit. Band III Abkehr vom Nomadenvolk.“ Das Buch ist doppelt so dick wie jenes, welches er sucht. Doch bei Gelegenheit würde er sich die Bände mal ansehen. Gerade als er das Buch wieder zurückstellen will, zögert er. Dabei kann der Schwarzhaarige nicht genau danach greifen warum. Nachdenklich streicht er mit dem Daumen über den glatten Deckel. Mehrfach auch über den Titel. Glatt, nicht rau, wiederholt er in seinem Kopf immer wieder. Etwas stört ihn, etwas was ihm auf der Zunge liegt. Den Buchrücken zu sich drehend, fährt Sharaku mit dem Zeigefinger über das Symbol. Auch dieses ist glatt. Nach einigen Sekunden fällt es ihm endlich wieder ein. Die Verzierung am Buchrücken und der Titel des Buches waren beide gestanzt. Deshalb blieb ihm das Buch noch im Gedächtnis. Jetzt, da ihm dieses Detail wieder eingefallen ist, stellt er das Buch in seiner Hand nun endgültig zurück. „Merle“, spricht Sharaku die Brünette an. Die Genannte will gerade nach einem Buch greifen, hält aber beim Nennen ihres Namen in dieser Tätigkeit inne. Abwartend zu Sharaku schauend, nähert sich dieser ihr. „Bücher mit Stanzungen sind doch selten?“, will Sharaku von der jungen Frau wissen. Immerhin kommt ihm gerade ein Verdacht. „Sag mir jetzt nicht, dass dieses Buch eine hat?“, stellt Merle eine Gegenfrage, statt zu antworten. Doch Sharaku nickt ihr als Bestätigung zu. „Dann hätten wir uns die Suche hier sparen können!“, beschwert sich Merle mit vorwurfsvollem Ton. Ihr ist dabei dennoch bewusst, dass Sharaku offensichtlich einfach dieses kleine Detail vergessen hat. Entschuldigend lächelt Sharaku Merle an, während er sich am Hals kratzt. Auch wenn sie dadurch nur Zeit verschwendet haben, ist Merle dem Mann vor sich nicht böse. „Dann haben wir jetzt ein kleines Problem“, stellt Merle fest. Ihre Schultern lässt sie leicht kreisen, da ihre Muskeln in diesen leicht verspannt sind. „Seltene und wertvolle Bücher und Schriften bewahrt Meisterin Ruka in einem separaten Raum auf. Und selbst ich habe keinen Zugang zu diesem. Du musst wohl oder übel warten, bis Meisterin Ruka wieder aus der Hauptstadt zurück ist.“ Damit stellt Merle die aktuelle Situation zusammen. Dies ist nicht was Sharaku hören wollte, aber ändern kann er an dieser Situation auch nichts. „Dann ist das halt so“, akzeptiert Sharaku die Situation. „Und danke für deine Hilfe beim Suchen“, fügt er noch hinzu. „Keine Ursache“, winkt Merle ab. Zumindest für ihn war es aus ihrer Sicht nicht. „Ich will jetzt nicht, als wirke es, dass ich dich rausschmeißen will, aber ich muss mich noch um andere Angelegenheiten kümmern.“ Auch wenn sie diese noch problemlos heute schaffen wird, will Merle diese nicht unnötig noch länger nach hinten schieben. „Keine Sorge, ich hab dich wahrscheinlich eh schon zu lange davon abgehalten“, bekundet Sharaku sein Verständnis. Bevor sich die Beiden voneinander verabschieden, begleitet Merle Sharaku noch zur Tür. „Wenn was sein sollte, du weißt ja dass du jederzeit zu mir kommen kannst“, versichert Merle Sharaku noch, bevor dieser nun das Gebäude verlässt. Mit einem Schmunzeln blickt Taya neben sich auf Aleu. Bei dem Versuch diese sanft zu wecken hat die junge Ookami etwas von „nur noch fünf Minuten“ gemurmelt. Da das Badewasser aber langsam an Temperatur verliert, sollten sie beide so langsam ihr entspanntes Bad beenden. Dafür müssten sie sich nur noch um ihre Haare kümmern. Immerhin sind diese sowieso schon teilweise nass, da sie in der Wanne liegen. Bei Aleu sogar noch mehr, da die Rotbraunhaarige langes Haar besitzt. Nur bekommt die Rothaarige Aleu nicht richtig wach. Sie ist zwar ansprechbar und reagiert auf ihre Worte, aber richtig aufwachen will sie nicht. Anscheinend entfaltet das inhalierte Beruhigungsmittel von vorhin jetzt seine volle Wirkung. Aus diesem Grund entscheidet Taya sich kurzerhand, den halbwachen Zustand von Aleu zu nutzen, bevor sie wieder vollkommen weg ist. Als erstes entfernt sie den Stöpsel, um das Wasser abzulassen. So muss sie nicht darauf achten, dass der Kopf der Ookami unter Wasser geraten könnte. Während das Wasser im Abfluss verschwindet, richtet sich die Rothaarige knieend in der Wanne auf. Nachdem sie den Duschkopf in der Hand hält, beginnt sie ihre restlichen, schulterlangen Haare zu benässen. Dabei bemerkt sie, dass sie erneut vergessen hat, ihre blaue Haarspange zu entfernen, was sie jetzt nachholt. Darauf fällt ein Teil ihres Ponys vor ihr rechtes Auge, was damit zur Hälfte verdeckt ist. Bevor Taya aber ihre Haare einschäumen kann, greift sie nach einer Packung mit spezieller Watte. Etwas von dieser abzupfend, steckt sie sich vorsichtig je etwas in ihre empfindlichen Ohren. Damit will sie verhindern, dass versehentlich Schaum in ihren Gehörgang gelangen kann. Auch wenn sie ein reines Pflanzenhaarwaschmittel verwendet, kann dieses ihr Innenohr dennoch etwas reizen. Außerdem ist es immer ein Ärgernis und etwas unangenehm, wenn sie doch ihre Ohren mit klarem Wasser ausspülen muss. Schnell schäumt Taya ihre Haarpracht, wobei sie bei ihren Ohren Vorsicht walten lässt. Zwischendurch spricht sie ihre Freundin an, um diese in dem halbwachen Zustand zu halten. Mit lauwarmen Wasser spült Taya ihre Haare aus und befreit auf gleiche Weise auch ihren Schweif von Rückständen. Wobei sie etwas länger als bei ihrem Kopf benötigt. Inzwischen ist das komplette Wasser aus der Wanne abgeflossen. Aus der Wanne steigend, holt Taya sich zwei große Handtücher. Eines wickelt sie um ihren nassen Körper, das Andere breitet sie vor der Wanne auf dem Boden aus. Das ihr vor Nässe triefende Haar schiebt Taya sich mit beiden Händen mehrmals nach hinten. Für den Moment reicht dies, wobei sie fast vergessen hätte, die Watte wieder zu entfernen. Um ihren vollgesogenen Schweif wird sie sich auch später kümmern. Erstmal muss sie sich um ihre Freundin kümmern. Dafür beugt sich die junge Frau über die Wanne. Sanft zieht sie Aleu näher an den Rand der Wanne. Ein Arm wandert unter die Kniekehlen, der andere umschlingt den Rücken der Ookami. „Aleu, leg bitte deine Hände um meinen Hals“, flüstert Taya in Aleus Ohr. Leicht dreht Aleu ihren Kopf etwas in die Richtung von Taya. Einen Spalt öffnet sie ihre Augen, was von einem unverständlichem Murmeln begleitet wird. Allerdings legt Aleu tatsächlich ihre Arme um den Hals der Kitsune. Aleu wiegt nicht viel, weshalb Taya diese ohne große Mühe über den Rand der Wanne auf das Handtuch setzen kann. Mit dem Rücken lehnt Taya Aleu an die Wanne an. Eine Hand behält Taya dabei an Aleus Nacken, um ihren Kopf zu stützen. Den Kopf von Aleu beugt sie leicht über den Rand der Wanne. Mit ihrer freien Hand nimmt Taya etwas umständlich den Duschkopf und stellt das Wasser an. In dieser Position und ohne eine weitere freie Hand dauert es etwas länger die restlichen Haare von Aleu zu benässen. „Fuchs, du könntest mir ruhig etwas helfen, Aleu!“, beschwert sich Taya leise. Als Antwort gibt Aleu nur irgendein Laut von sich. Zur Überraschung von Taya spannt Aleu einige ihrer Muskeln etwas an. Damit hält sich Aleu ohne die Hilfe von Taya in der aufrecht sitzenden Position. Nun dadurch wieder beide Hände frei habend, greift Taya erneut zu der Packung mit der Watte. Vorsichtig und auf die Reaktion von Aleu achtend, tut sie wie kurz zuvor bei sich selbst, nun bei ihrer Freundin die Watte in die Ohren. Die Ohren von Aleu zucken leicht bei der Berührung. Mit etwas von ihrer Haarwäsche beginnt Taya die langen Haare von Aleu einzuseifen. Auch bei Aleu lässt Taya in der Nähe und bei den Ohren selbst viel Vorsicht walten. Während Taya auch die restlichen Bereiche bearbeitet, kommt ihr eine nicht unbekannte Überlegung in den Sinn. Denn nicht zum ersten Mal überlegt Taya, ob sie nicht doch mal ihre Haare länger wachsen lassen sollte. Natürlich bedeuteten längere Haare auch mehr Pflege. Unweigerlich muss Taya an Sharaku denken, während sie mit der Brause Aleus Haare ausspült. Er hatte sich einmal tatsächlich seinen Bart wachsen lassen. Und zwar nicht das übliche, wenn er mal längere Zeit keine Möglichkeit oder Lust hatte sich regelmäßig zu rasieren. Er hatte sich tatsächlich einen kleinen Vollbart wachsen lassen. Deswegen war ihr das auch nicht sofort aufgefallen. Doch als der Bart bei Sharaku immer dichter wurde, war dies nicht mehr zu ignorieren. Als sie den Schwarzhaarigen darauf ansprach, meinte er nur, er wolle es mal testen, wie es mit vollem Bart ist. Sie glaubte aber eher, Sharaku hätte eine Wette verloren. Immerhin kann sie sich noch gut erinnern, als Zarrin mehrere rote Strähnen im Haar hatte. Jedenfalls hatte Sharaku sogar ein kleines Pflegeset für den Bart gekauft. Schere, Kamm, Bartwäsche und sogar Bart-Öl in einer kleinen Tasche. Sie weiß jetzt nicht mehr, wie lange Sharaku den Bart getragen hat. Dafür aber, dass er anfing häufiger an seinem Bart zu zupfen. Und als sie eines Morgens in die Küche kam, war Sharaku plötzlich frisch rasiert. Ehrlich gesagt war sie darüber sehr froh. Ein so dichter Bart steht ihrem Freund einfach nicht. Zudem er damit fast zehn Jahre älter wirkte. Als Taya merkt, dass die Haare komplett ausgespült sind, stellt sie das Wasser ab. Danach entfernt sie die Watte aus Aleus Ohren. „Um deinen Schweif auszuspülen, muss ich dich auf den Wannenrand setzten, Aleu, OK?“ Das darauffolgende Geräusch interpretiert Taya als Zustimmung. Mit der Hilfe der Körperspannung von Aleu setzt Taya die Jüngere auf den Wannenrand. Damit die nassen Haare Aleu nicht zu sehr ins Gesicht hängen, schiebt sie diese wie bei sich selbst nach hinten. Ein neues Handtuch greifend, wickelt Taya dieses um den Oberkörper von Aleu. Damit fertig widmet sie sich dem Schweif der Ookami. Wie bei ihrem eigenen Schweif will Taya vorsichtig diesen ausspülen. Kaum berührt Taya diesen, kommt ein warnendes Knurren von Aleu. „Alles in Ordnung, Aleu“, beginnt Taya mit beruhigender Stimme, „ich möchte nur die restlichen Rückstände auswaschen.“ Dunkle blaue Augen blicken Taya aus halbgeöffneten Lidern entgegen. Nach einem kurzen Moment schließt Aleu diese wieder. „Schon ghhääääh ... schon gut“, gibt sie müde ihre Zustimmung. Mit dieser Erlaubnis fährt Taya ihr Tun fort. Danach kümmert sie sich auch um die Pfoten von Aleu, welche sie fast vergessen hätte. Sharaku erreicht gerade sein Zuhause. Als er durch die Haustür in das Gebäude tritt, fallen ihm sofort die grauen Pfotenabdrücke auf dem Holzboden auf. Dieser Anblick belustigt Sharaku etwas. Die weiße Schüssel an der Seite, aus welcher ein hellblauer Lappen hängt, gibt einen Hinweis auf das Geschehene. Seine Schuhe stellt er neben die von Taya. Unterwegs hat Sharaku sich Gedanken gemacht, was er zubereiten könnte. Bis zum Mittagessen ist es noch etwas hin. Aber das eine Sandwich hat ihn nicht wirklich gesättigt. Es reichte eher um das Hungergefühl abzumildern. Aus diesem Grund will er ein paar Onigiri zubereiten. Diese eignen sich prima als Snack. Zudem sättigen sie gut. Auch ist sich Sharaku sicher, dass Taya sich ebenfalls einige gönnen wird. Bei Aleu ist er sich nicht ganz sicher. Aber Sharaku nimmt an, dass die Ookami ihren Hunger auch noch nicht ganz stillen konnte. Da Sharaku seinen Rucksack nicht unnötig durch das Haus tragen will, lässt er diesen vorerst im Vorraum stehen. Mit dem Vorratsraum als Ziel setzt sich der Schwarzhaarige in Bewegung. Als er gerade am Bad vorbeigeht, öffnet sich die Tür zu diesem. Allerdings macht Sharaku sich darüber keine Gedanken, weshalb er einfach weitergeht. Zumindest hatte er dies vor. Sharaku spürt wie eine Hand den hinteren Unterteil seiner ockerfarbenen Jacke ergreift. Damit wird er zum halten gezwungen, sofern er die Besitzerin der Hand nicht mitziehen will. Über seine Schulter blickt Sharaku nach hinten. Hinter ihm steht Taya mit ausgestreckter linker Hand. Mit ihrer rechten Hand hält sie sich das grüne Handtuch, welches Taya um ihren Körper gewickelt hat, fest. Deutlich sieht man die Nässe ihrer roten Haare. Die liegen eng an ihrer feuchten Haut an. Ihre Ohren liegen etwas an. Selbst ihr Schweif ist von der Nässe schwer und kompakt. Aufgrund ihrer vielen gemeinsamen Missionen ist für Sharaku so ein Anblick oder Ähnlicher nichts neues. Immerhin haben sie beide schon öfters ein Zimmer oder Zelt geteilt. Sei es aus finanziellen Gründen oder anderer Faktoren geschuldet. Demzufolge kommt es nicht umher, den jeweils Anderen auch in intimeren Szenen zu sehen. Aus diesem Grund besitzen Sharaku und Taya ein gesenktes Schamgefühl dem jeweils Anderen gegenüber. Dies bedeutet aber nicht, dass Sharaku der momentane Anblick von Taya kalt lässt. Die großen braunen Augen, in denen ein bittender Blick liegt. Die Wassertropfen, welche die weichen Gesichtszüge der jungen Frau hinablaufen, bis diese ihr Schlüsselbein erreichen und dort vom Handtuch aufgefangen werden. Das grüne Handtuch selbst reicht Taya gerade knapp über ihre Hüften. Dies hebt besonders die Beine der Rothaarigen hervor. „Sha“, beginnt Taya mit leiser Stimme. Kurz befeuchtet Taya ihre Lippen mit ihrer Zungenspitze. „Ich brauche dich im Bad“, vermittelt sie mit immer noch gesenkter Stimme ihr Anliegen. Worauf Taya die Jacke von Sharaku wieder loslässt. Kurz blickt die Kitsune dem Schwarzhaarigen direkt in die Augen, bevor sie sich wieder umdreht, um im Bad zu verschwinden. Böse Taya, schmunzelt Sharaku in Gedanken. Als die Rothaarige sich umdrehte, konnte er deutlich das Zucken ihrer Mundwinkel sehen. Es ist nicht das erste Mal, dass Taya aus einer Situation heraus spontan sich solche Neckereien mit ihm erlaubt. Ihrer Bitte nachkommend, folgt Sharaku der Bitte von Taya. Als er das Bad betritt, sieht Sharaku dass Aleu flach auf dem Boden liegt. Die ruhige und gleichmäßige Atmung von Aleu, sowie ihre geschlossenen Augen deuten darauf hin, dass sie schläft. Ihr Kopf ruht dabei auf einem zusammengelegten braunen Handtuch. Neben ihrem Kopf liegt ein weiteres, aber kleineres braunes Handtuch. Dieses ist zusammengeknört. Da die volle Haarpracht der Ookami in mehrere Richtungen absteht und nur leicht feucht ist, wurde diese wohl bereits abgetrocknet. Um den dichten Schweif von Aleu ist ein weißes Handtuch gewickelt. Wahrscheinlich wollte Taya diesen ebenfalls etwas trocknen oder war gerade dabei, als sie ihn hörte. Jedenfalls trägt Aleu im Gegensatz zu Taya bereits Kleidung. Ihr Oberkörper ist in ein dunkelorangenes kurzärmliges Shirt gehüllt. Ihre Unterhälfte bedeckt eine kurze schwarze Hose, welche bis zu den Knien reicht. Bei dem Anblick der schlafenden Frau ist sich Sharaku nicht sicher, ob es jetzt gut oder schlecht ist, dass Taya Kleidung mit einem lockeren Schnitt gewählt hat. Zum einen liegt die Kleidung nicht eng am Körper an, womit diese auch nicht figurbetont ist. Andererseits wirkt die Kleidung dadurch etwas zu groß, auch wenn dies nicht der Fall ist. Zudem ist Sharaku nicht entgangen, dass neben der zurechtgelegten Kleidung von Taya noch immer zwei Sets an Unterwäsche liegen. Was unweigerlich bedeutet, dass unter den zwei Kleidungsstücken von Aleu nichts weiter ist. Sicherlich war es so für Taya einfacher, Aleu etwas überzuziehen. Besagte Kitsune kniet nun neben Aleu auf dem Boden. Dabei bedacht keinen ungewollten Einblick zu bieten. Ihren Blick auf ihre schlafende Freundin gerichtet, während sie das Handtuch von Aleus Schweif entfernt. „Kannst du sie bitte nach oben tragen, Sha?“, will Taya vom Schwarzhaarigen wissen, ohne ihn anzusehen. „Aleu die Treppen hoch zu tragen wäre für mich etwas schwerer. Oben hätte sie zudem besser Ruhe, als im Wohnzimmer.“ Wobei ihre Augen noch immer auf der ruhenden Frau liegen. „Sicher“, stimmt Sharaku Tayas Bitte zu. Sich seitlich zu Aleu begebend, kniet sich Sharaku zu ihr hinunter. Behutsam hebt er ihren Oberkörper an und legt seinen linken Arm um ihren Rücken. Seinen rechten Arm legt er unter die Kniekehlen von beiden Beinen Aleus. So erhebt sich Sharaku mit Aleu in seinen Armen in einer flüssigen Bewegung. Auch Taya erhebt sich danach. Sie folgt Sharaku zur Tür des Bades, um diese nach seinem Verlassen wieder zu schließen. „Ach ja“, beginnt Sharaku und dreht seinen Kopf zu Taya hin. „Könntest du dann schon mal etwas Reis waschen, wenn du fertig bist? Ich will uns noch eine Kleinigkeit zubereiten“, erkundigt sich Sharaku. „Geht klar, Sha“, erwidert Taya sofort mit freudiger Stimme. Tatsächlich verspürt die Kitsune wieder ein leichtes Hungergefühl. Schnell schließt sie die Badtür, um sich schnell fertig zu machen. Sharaku hingegen erklimmt leicht seitlich mit Aleu in seinen Armen die Treppenstufen. Dabei entgeht ihm nicht, wie sich Aleu vertrauensvoll an seinen Körper drückt. Wahrscheinlich sucht sie instinktiv die Wärme, welche sein Körper ausstrahlt. Nach der letzten Stufe begibt er sich zu zweiter rechter Tür, welche in sein Zimmer führt. Da er noch immer Aleu in seinen Armen hält, kann er so schlecht seine Tür öffnen. Allerdings möchte er Aleu auch nicht erst wieder absetzen, nur um sie dann wieder aufnehmen zu müssen. Auch könnte Aleu dadurch wach werden. Immerhin hat Sharaku keine Ahnung, wie fest der Schlaf der Ookami ist. Deshalb stellt er sich mit kleinem Abstand vor die Tür. Seinen Oberkörper etwas nach vorne beugend, hebt Sharaku sein rechtes Bein so weit an, dass er mit diesem die Türklinke nach unten drücken kann. Allerdings muss Sharaku die Tür auch ein Stück zu sich ziehen. Immerhin gehen die Türen nach außen hin auf. Andersrum wäre in diesem Moment bedeutend einfacher. Dennoch schafft Sharaku diesen Akt, ohne sein Gleichgewicht zu verlieren. Die so einen Spalt geöffnete Tür lässt sich nun leichter weiter aufschieben. Sein Zimmer betretend, trägt Sharaku Aleu zu seinem Bett. Behutsam legt er sie auf das Bett ab. Dabei kommt er mit seinem Gesicht sehr nahe an Aleus Hals. In dem Moment nimmt Sharaku einen schwachen süßlichen Duft wahr. Er gehört nicht zu dem Kräuterduft, welchen er schon im Bad an ihr bemerkt hat. Auch wenn seine menschliche Nase nicht so gut ist, wie von einigen Tiermenschen, ist Sharaku sich sicher, dass dieser wohlriechende Duft von Aleu selbst kommt. Diesmal gezielter nimmt Sharaku den süßlichen Duft vom Hals der Ookami auf. Auch wenn er weiß, dass er dies hier nicht tun sollte, kann Sharaku im Moment nicht anders. Irgendetwas an diesem Geruch verleitet ihn dazu. Sich selbst ermahnend, erhebt Sharaku seinen Kopf wieder und betrachtet das schlafende Gesicht der jungen Frau. Ihre weichen Gesichtszüge betrachtend, richtet sich sein Blick auf ihren leicht geöffneten Mund. Sharaku kommt nicht umhin, die Attraktivität von Aleu zu bemerken. Genau wie er es bei Taya nicht kann. Allgemein empfindet Sharaku die Frauen von caniden und felinen Tiermenschen meist attraktiver, als die Frauen von Menschen oder anderen Völkern. Man kann also sagen, die sind sein Typ Frauen auf welche er steht. Jedenfalls kann er jetzt diesen Duft nicht mehr wahrnehmen. Anscheinend muss er Aleu sehr nahe kommen, um diesen zu riechen. Einen Moment betrachtet Sharaku noch die schlafende Gestalt, welche sich gerade etwas zusammenrollt. Jedenfalls sollte er so langsam wieder runter, bevor. Mist, ich habe vergessen Taya zu sagen wie viel Reis sie nehmen soll, stellt Sharaku besorgt fest. Wahrscheinlich wird sie wieder zu viel genommen haben. Mit dieser Erkenntnis verlässt er leise sein Zimmer, um nach der Kitsune zu sehen. Die Tür lässt er einen Spalt offen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)