Das Ende des Helden der Zeit von Zoja ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Ich beachte sie nicht weiter, soll die Nutte doch von mir denken was sie will, ich brauche sie nicht. Immerhin habe ich schon jemanden. Viel mehr interessiert mich, was Ganondorf von mir möchte. Herausfordernd blicke ich zu ihm auf, wie er dort mit einem diabolischem Grinsen im Gesicht über mir thront, ein Arm nahe am Schritt, der andere auf der Lehne abgestützt. Wut brodelt in mir auf und ich hätte alles dafür gegeben, wenn ich meine Faust nur in sein Gesicht, nein, in jede einzelne Stelle seines verdammten Körpers rammen könnte. Wenn ich ihm bei lebendigem Leibe seine Schweinshaut abziehen, seine riesigen Genitalien eigenhändig mit meinem Schwert abtrennen und ihn unten in seiner Kammer, angekettet verrotten lassen könnte. „Dein abgrundtiefer Hass ehrt mich wirklich aber vergiss bitte nicht, dass ich sowohl deine Gedanken lesen, als auch deinen Körper übernehmen kann. Also halt dich zurück, sonst kann ich für nichts garantieren. Und -“ Er macht eine Pause, sein Grinsen wird noch breiter. „Danke für das Kompliment. Woher auch immer du das weißt. Verächtlich schnaube ich aus : „Ach komm. Als ob ich deinen Schwanz nicht schon oft genug in meinem Mund gehabt hätte. „Nicht nur da.“ Leise lacht er vor sich hin, ignoriert mein geknurrtes 'Fick dich' gekonnt. „Aber genug davon. Sicherlich fragst du dich, warum ich dich zu mir bestellt habe. Um dich im vorraus zu besänftigen, es ist nicht wegen deiner hervorragenden Zungenkünsten.“ Ein Schleier der Lust legt sich wie ein Schatten über seine Augen, verdunkelt sie. „Auch wenn ich nichts dagegen hätte. Wir können später gerne noch ein wenig üben.“ „Träum weiter“, entgegne ich mordlustig, meine Hände zu Fäusten geballt, angriffsbereit. „Na, na, na, wir wollen doch nicht ausfallend werden“, belehrt er mich mit zuckersüßer Stimme. „Ich habe nur einen kleinen Scherz gemacht.“ Ich will etwas entgegnen aber er lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen. „Kommen wir endlich zur eigentlichen Sache. Lange genug habe ich dein Geturtel mit dieser Witzfigur eines Helden geduldet und ich denke, es ist genug. Er vertraut dir blind, das müssen wir ausnutzen. Sobald Link“, angewidert spuckt er den Namen aus, als wäre es Ungeziefer, „Morgen in der Zitadelle der Zeit ankommt, wirst du ihn ein für allemal beseitigen. Wenn du dich jedoch weigerst – nun ich bin mir sicher, du weißt, was dann passieren wird, nicht wahr?“ Scheinbar in Gedanken versunken leckt er sich, lasziv grinsend, langsam über seine Lippen, doch mir ist klar, dass er es mit voller Absicht macht. Meine vorherigen Foltergedanken kehren zurück, stärker und lebendiger als zuvor. Meine Hände beginnen unkontrolliert zu beben, meine Fingernägel graben sich tief in das weiche, verletzliche Fleisch und hinterlassen leuchtend rote Spuren. Der Schmerz tut gut. „Ja.“ Ich klinge beherrscht, nichts stört den Schein. Doch in mir brodelt es, Zorn und Abscheu fließen brennend heiß, wie Lava durch meine Venen. „Gut. Dann hol mir jetzt die Hure wieder rein oder willst du lieber dein bezauberndes Hinterteil hinhalten?“ Ohne eine Antwort zu geben eile ich fluchtartig aus dem Raum, sein triumphierender Blick ruht auf mir, als hätte er einen Krieg für sich entschieden. Den Krieg mochte er gewonnen haben, doch die Schlacht war noch nicht vorüber. Die Prostituierte, die während unserem Gespräch gehorsam hinter der Tür gewartet hatte, huscht an mir vorbei. Sie scheint die Zeit genutzt zu haben, um ihren Körper noch aufreizender, erotischer präsentieren zu können. Nicht, dass es mich interessieren würde. Meine Gedanken befinden sich momentan weit weg von weiblichen Reizen und Sex. Minutenlanges Schweigen herrscht, nur unterbrochen vom Geräusch meiner Schritte auf dem kahlen Steinboden und dem anhaltenden Schwirren einer fliegenden Fee, Ivan. Wenigstens besitzt sie den Anstand, solange Ruhe zu bewahren, bis wir in meinem Schlafraum angekommen sind. Dann stürmt sie auf mich los wie eine Flutwelle. „Und was willst du jetzt machen? Er weiß, dass du Link am Leben gelassen hast, du kannst ihn schlecht noch weiter hintergehen. So wie ich das sehe, kannst du nichts anderes tun als deinen Freund, den berühmten Helden der Zeit zu töten. Oder fällt dir sonst noch ein anderer Ausweg ein? Übrigens, was meinte Ganondorf eigentlich mit -“ Scharf sauge ich die Luft ein. Ich hatte gehofft, dass sie mir diese Frage ersparen würde. „Den Konsequenzen einer Befehlsverweigerung?“ Es ist nicht ihre Schuld, es ist nur natürlich von ihr nachzufragen, doch trotz dieses Wissens werde ich erneut sauer und weiß keine bessere Lösung, als Ivan anzuschreien : „Ist das denn nicht offensichtlich? Dieses dreckige Schwein wird erst Kontrolle über meinen Körper übernehmen und dann meine Beziehung zu Link schamlos ausnutzen. Was denkst du, was er dann mit ihm machen wird? Er wird, er wird -“ Meine Stimme bricht ab, Galle steigt in meinem Magen hoch und beginnt zu brennen. Bilder erfüllen meinen Kopf, Link, verletzt, eingesperrt, gefoltert. Physisch und Psychisch gequält, gebrochen. Lebhafte Szenarien spiegeln sich ununterbrochen vor meinem inneren Augen ab, wiederholen sich. Ohne es zu bemerken, brülle ich regelrecht los: „Mach, dass es aufhört! Es soll aufhören! Ich will das nicht, ich will -“ Meine Stimme wird leiser, sie ist nicht mehr als ein hauchzartes Wispern. „Damit einer überleben kann, muss der andere sterben.“ Auch wenn Ivan nicht sonderlich überrascht ist, trifft mich die Erkenntnis wie ein Schlag. „Das heißt... ich muss sterben.“ Langsam fallen meine Finger von meinen Armen ab, die sie bis eben noch mit langen, roten Striemen verziert haben und verflechten sich ineinander, während ich mich behutsam auf dem harten Steinboden niederlasse. „Da du es anscheinend nicht schaffst, Link umzubringen, ja. Schön, dass du es verstanden hast.“ Für einen Außenstehenden muss es wirken, als würde sie die Unausweichlichkeit meines Todes, des Todes ihres einzigen Begleiters nicht kümmern. Doch das täuscht. Sie hat einfach nur verstanden, dass ich meine Entscheidung getroffen habe und versucht nicht, mich davon abzuhalten. Ich empfinde tiefe Dankbarkeit und Zuneigung für dieses kleine, schlaue Lebewesen, auch wenn ich es niemals zugeben würde. „Also, wie sieht jetzt dein Plan aus?“ „Da das einzige, was mich töten kann, das Masterschwert ist und dieses sich momentan in Links Besitz befindet, müssen wir es ihm entweder entwenden oder ihn dazu bringen, mich zu töten. Letzteres wird nie im Leben funktionieren, bleibt nur noch, sich das Masterschwert anzueignen. Aber wie?“ Mein Kinn ist auf meine Handrückfläche gestützt, nachdenklich schweift mein Blick aus dem einzigen, mit Spinnennetzen umwobenen Fenster des Raumes. Eine einsame, schwarze Spinne kriecht hervor, behutsam, um sie nicht zu verscheuchen, schleiche ich an sie heran und halte ihr meinen Arm hin. „Betäubungsmittel.“ Fasziniert beobachte ich, wie das Tier verschwindet, ehe ich mich erneut Ivan zuwende, die mich nur verwirrt ansieht. Ihr Mund klappt auf, ganz als würde sie etwas fragen wollen, doch ich komme ihr zuvor. „Ich habe noch einen Trank aufbewahrt, dessen Aufnahme eine starke Betäubung bis hin zu Bewusstlosigkeit auslöst. Wenn -“ „Und wie bitte willst du es schaffen, Link das einzuflößen?“, unterbricht Ivan mich, Zorn funkelt in ihren Augen, „Freiwillig wird er dieses Gebräu niemals trinken, immerhin ist er nicht dumm. Was hast du also vor?“ An ihrer Tonlage erkenne ich, dass ich mächtig Ärger bekommen würde, wenn ich ihr das vorschlagen würde, woran ich gedacht hatte. „Das ist nicht wichtig.“ Mein linker Mundwinkel verzieht sich nach oben, erzeugt ein hinterhältiges Lächeln. Ich hasse es, Ivan nicht die Wahrheit erzählen zu können aber sie würde diese nicht billigen. Zweifelnd mustert sie mich für einen Moment, ehe sie mir zustimmt, wenn auch widerwillig. „Gut. Ich vertraue dir. Aber wenn wir jetzt nicht losreiten, werden wir es niemals rechtzeitig zum Sonnenaufgang zur Zitadelle schaffen. Also hol schnell deinen Trank und dann machen wir uns auf den Weg.“ Mit einem zustimmenden Nicken befördere ich eine Flasche, in der sich eine purpurne Flüssigkeit befindet aus den unendlichen Tiefen meiner Tunika. Abschätzend wiege ich den Trank hin und her, meine Augenbrauen sind fest zusammengekniffen, doch er scheint noch wirksam zu sein. „Nichts für ungut, Kleine aber,“ Das Gefäß wandert zurück in meine Tunika. „Das würde ich gerne alleine erledigen.“ Und mit diesen Worten ergreife ich die Türklinke des Hinterausganges, trete hinaus in die Dunkelheit und knalle die Tür vor einer verdutzten Ivan zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)