Afire Love von Kari ================================================================================ Kapitel 3: Face to Face ----------------------- Im Palast angekommen saßen die Mädchen, die Star Lights und Kakyuu an einer langen reichlich gedeckten Tafel. Alle hatten beschlossen erst einmal etwas zu essen, um dann zusammen zu den Gästezimmern zu gehen und sich für die Nacht fertig zu machen. Alle bis auf Bunny. Die Blondine stocherte lustlos in ihrem Essen. Nicht, dass sie keinen Hunger hatte, im Gegenteil: Ihr Magen knurrte laut hörbar. Es war der fehlende Appetit, der sie zurückhielt. Ihre Gedanken kreisten nur um diesen einen Satz, den Seiya ihr zugerufen hatte. «Schätzchen, du solltest gehen...» Alleine der Gedanke daran versetzte der Mondprinzessin erneut einen tiefen Stich ins Herz. Seiyas Appetit war bei weitem größer. Er war eben ein Mensch, der in den Tag hineinlebte und ihn beschäftigte derzeit nur, dass sein Schätzchen bei ihm war. Als sich der Durst bei ihm meldete und er nach seinem Glas griff, streifte sein Blick Bunny, die ihm gegenüber saß. Sie sah so bedrückt aus. Natürlich hatte sie allen Grund dazu. Ihr Anblick ließ ihn einen Moment inne halten. Wie schön sie war. Ihre makellose helle Haut, ihre perfekten roten Lippen und ihre wunderschönen blauen Augen, die jedem Edelstein Konkurrenz machten. Selbst jetzt, wenn sie lustlos in ihrem Essen stocherte, den Blick senkte und nachdenklich aussah, konnte sich Seiya doch keine schönere Frau vorstellen. Er ertappte sich dabei, als seine Gefühle ihn wieder übermannten. Er wollte sie doch gar nicht wieder sehen. Er wollte sie schützen. Ihre Zukunft und ihr Leben nicht zerstören. Dennoch spielte sich die Szene ihres Kusses sich immer wieder in seinem Kopf ab. Wie sie ihre zarte Stirn an seine gelehnt hatte, ihr warmer süßer Atem seine Haut berührte und seine Lippen in ihrer Nähe zitterten. Ihre zierliche Hand, die dazu führte, dass seine Wange fast verglühte, als sie darauf ruhte und ihr zarter unschuldiger Kuss. Der Moment, in dem sich ihre Lippen berührten und ein wahres Feuerwerk in seinem Bauch explodierte. Er hatte so lange von diesem Moment geträumt, ihn sich immer wieder ausgemalt - doch keine Vorstellung kam an dieses Erlebnis heran. Nur schwer löste er sich von seiner Erinnerung und sein Blick fixierte die Mondprinzessin wieder. Diese spürte die bohrenden Blicke ihres Gegenübers. So sehr sie sich auch wehrte, ihr Blick suchte die Augen des Schwarzhaarigen. Wieder spürte sie diesen unendlichen Schmerz, nachdem sich ihre Augenpaare trafen. Sie verfluchte ihren Kopf. Warum konnte sie sich nicht daran erinnern, was nach dem Kuss mit Seiya geschehen war? Noch nie war ihr ein Essen so unangenehm gewesen. Seine Nähe erstickte sie fast. Erst als sich ihre Freundinnen, Kayuu sowie Yaten und Taiki von ihren Stühlen erhoben und sich für die Nacht verabschiedeten, verließ ein erleichtertes Seufzten ihre Lippen. Die Männer zeigten auf Wunsch der Prinzessin ihren Gästen ihre Zimmer für diese Nacht. Der Tisch war nun fast leer. Nur noch Bunny und Seiya saßen sich gegenüber und ihre Augen fixierten sich unaufhörlich. Jede kleinste Regung des Anderen wurde genau beobachtet. Nachdem er allen Mut zusammengenommen hatte, stand der Schwarzhaarige auf, ging einmal um den Tisch herum und bot der Mondprinzessin seine Hand an. "Darf ich dich auf dein Zimmer bringen Schätzchen?" Seine Augen strahlten Wärme und Liebe aus. Sie verrieten das, was sein Herz ihr hatte sagen wollen. Sie sollte nicht gehen, sie sollte bleiben - und wenn es nach ihm ginge, für immer. Natürlich war er sich bewusst, dass sie das nicht verantworten konnte. Die Zukunft ihres ganzen Sonnensystems hing an der Blondine. Wehmut machte sich wieder in ihm breit, als er an ihre Bestimmung dachte. Sie sollte Mamoru heiraten, Chibiusa würde ihre Tochter werden und sie würden über die Erde herrschen. Gemeinsam - als Paar. Eifersucht ließ sein Blut kochen. Mamoru... Wie gerne er damals seinen Platz eingenommen hätte. Er hätte Bunny niemals alleine gelassen, sie niemals zum Weinen gebracht. Doch sie hatte sich für ihn entschieden. Schließlich war sie mit ihm verlobt und den Beweis dafür trug sie an ihrem Ringfinger. Moment... Seine Augen gewannen deutlich an Größe. Der Ring zierte nicht mehr ihre wunderschöne zarte und perfekte Hand. Auch wenn er die Worte, die in seinem Kopf spukten, noch gerade so herunterschlucken konnte, starrte er ihre Hand an. Am liebsten hätte er sie vor Freude umarmt, doch er wusste noch nicht einmal warum sie den Ring nicht mehr trug. Nachdem die Blondine nach etlichen quälenden Minuten seine Hand ergriff und ihm durch die Gänge des Palastes begleitete, hatten sie ihr Zimmer auch schon erreicht. Zielsicher öffnete Seiya die Tür, führte sie herein und schloss die Tür wieder, nachdem er ebenfalls eingetreten war. "Darf ich dir noch ein wenig Gesellschaft leisten?" Unsicher zog er seine Augenbrauen nach oben. Nach einem verspäteten, aber sehr eindeutigen Nicken nahmen sie nebeneinander auf dem großen Himmelbett inmitten des Raumes Platz. Bunny musste schlucken. Wie sollte sie anfangen? Nervös nestelte die Blondine an dem Saum ihres Shirts. Ihr Blick war dabei starr auf ihren Schoß gerichtet. Seine Blicke schmerzten sie. Fühlte sie doch in jedem einzelnen seiner Blicke die Sehnsucht und Liebe. "Bitte Seiya, ich bitte dich nur um einen Gefallen. Erzähle mir bitte was passiert ist. Ich möchte endlich wissen, warum du mich wegschicken wolltest, was dieser Kuss zu bedeuten hatte und warum ich erst zu dir kommen musste, damit wir uns wiedersehen." Die Worte kamen ihr nur schwer über die Lippen, aber sie musste sie endlich aussprechen. Noch bevor er ihr antwortete, griff er nach ihren Händen, umfasste sie mit Seinen und hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger an, damit sie ihm in die Augen sehen musste. "Ich konnte nicht anders Schätzchen. Ich möchte dich doch auch nicht verlieren. Aber wir dürfen nicht zusammen sein. Es bricht mir das Herz..." Er unterbrach seine Erklärung um den schweren Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, herunterzuschlucken. "...aber wir gehören nicht zusammen. Du musst ihn heiraten. Für die Erde und Chibiusa." Die letzten Worte brachte er nur heiser heraus. Nichts tat ihm mehr weh, als ihr Blick, der nun auf ihm ruhte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)