be my princess von Nephelin (Liebe hat keine Regeln (Kid x Nami)) ================================================================================ Kapitel 6: I´m a bad boy ------------------------ „Alter, was ist los?“ Kid saß mit seinem Kumpel Law in dessen Wohnung. Der Rotschopf ist gleich am frühen Morgen hierhergekommen und hockte nun wie ein begossener Pudel auf dem Sofa, ein verschlafener Law sah ihn mittlerweile ziemlich genervt an. Auf die Frage hin, brummte Kid nur wieder etwas Unverständliches. „Ich habe kein Problem damit, dass du herkommst, aber dann sag was los ist und schweige mich nicht an! Ich habe wirklich noch viel zu tun und keinen Bock auf deinen Kindergarten.“ Der Rotschopf lehnte sich daraufhin nur zurück und schloss die Augen. Ja, was machte er hier? Was sollte es bringen und woher kam dieses Merkwürdige Gefühl in ihm? Er wusste es nicht. Das Einzige was er wusste war, das ein unbekanntes Gefühl in seinem Magen seit gestern da war. Seitdem die Kleine Oranghaarige in seinem Büro war, seitdem sie ihn angegrinst hatte. Dieses Gefühl, wenn er daran dachte, nahm zu und er würde es sogar als angenehm abstempeln, wenn da nicht eine Stimme in seinem Kopf wäre. Diese sagte, dass es absolut nicht in Ordnung ist und das Gefühl nur Ärger bedeutete. Kid seufzte laut aus. „Seit dem du die Kleine kennst, bist du noch anstrengender.“ Wunderpunkt. Blitzschnell erhob sich Kid und griff nach Law. An dessen Hemdkragen zog er diesen ganz nah zu sich. Mit wütend funkelnden Augen sah Kid auf den Schwarzhaarigen herab. „Alter, höre auf mit deinem Gesabbel, dass die mich verändern würde. Das habe ich dir schon gestern gesagt.“ Law spürte, wie sehr sein Kumpel vor Wut zitterte. „Wenn du dich so über eine kleine Bemerkung aufregst, scheint sie wahr zu sein.“ Law provozierte gerne, sehr gerne. „Noch ein Wort und du wirst in dein eigenes Krankenhaus als Patient eingeliefert.“, knurrte ihn daraufhin nur der Rothaarige entgegen. „Jeder Schlag wird dir mehr wehtun als mir. Jeder einzelne wird dir zeigen, dass ich Recht habe. Schlag ruhig zu.“ Der Schwarzhaarige sah förmlich wie der Geduldsfaden riss. Kid hob die Faust und drückte diese jedoch nur in Law´s Wange. „Ich prügle mich nicht mehr mit Schwächlingen.“ Der Rothaarige ließ seinen Kumpel einfach los und ging. Er war sauer, sehr sauer, weswegen er beschloss ohne Umwege zu sein Fitnesscenter zu gehen. Kid brauchte Ablenkung und wenn er Glück hatte wäre ein Idiot da, den er im Ring fertig machen könnte. Jeder Schlag war eine Perfektion, dass wusste Kid. Er zielte immer wieder auf die gleiche Stelle des Boxsackes. Die Härte der Schläge spürte er deutlich in seinem Körper wiederhallen, doch ihm war es egal, ob er sich selbst verstümmelte. Diese Wut in seinem Inneren wurde dadurch nur noch mehr entfacht. Kid wusste nicht genau, wann diese da war, es interessierte ihn auch nicht. Er hatte nur den Wunsch irgendetwas zu zerstören. „Deine Schläge waren auch schon mal besser, Kido.“ Da war ein Opfer wohl gefunden. „Du kannst sie dir ja in einem Kickboxkampf genauer ansehen, Bruno.“ Der Mann mit den schwarzen kurzen Haare und den ebenfalls schwarzen Augen sah ihn nur von oben herab an. „Du willst wohl wieder verprügelt werden, na dann aufgehst!“ Kid grinste. Er würde Bruno fertig machen, sodass dieser nicht mehr geradeaus schauen könnte. Sein Magen hüpfte vor Aufregung. Sie stellten sich gegenüber, Lucci hatte sich als Schiedsrichter angeboten und gab nun den Kampf frei. Kid hatte schon oft gegen Bruno gekämpft und ihre Kämpfe waren meist in einem Unentschieden auseinander gegangen. Dennoch hatte der Rotschopf heute genug Kraft in sich, dass er diesen aufgeblasenen Kerl fertig machen kann, dass wusste er. Kid deutete einen Front-Kick an und Bruno ging voll drauf ein, so wie immer. Der wird es nie lernen. Kurz vor einem Treffen drehte sich der Rotschopf aber soweit und ließ mit voller Wucht einen Side-Kick auf die Niere des Gegners los. Kid spürte, wie Bruno kurz die Luft wegblieb, doch das war ihm egal. Der Rothaarige schnellte wieder vorwärts und vollzog einen fast schon perfekten Roundhouse-Kick. Diese traf den Gegner auch genau an der richtigen Stelle. Leicht taumelnd ging Bruno ein paar Schritte zurück. Mit so einer starken Eröffnung des Kampfes hatte er nicht gerechnet. „Du legst ganz schön an Tempo vor. Mal sehen wie lange du das durchhältst.“ Kid antwortete daraufhin nichts, ging stattdessen wieder auf Bruno zu, doch nun legte dieser los. Zuerst führte der Schwarzhaarige ein paar recht leichte Fronthand´s aus, doch dann ging es zur Sache. Bruno drehte sich blitzschnell und führte einen Hell-Kick durch, gefolgt von einem Back-Kick und vollendet von einem Hook-Kick. Kid hatte ganz schön zu knabbern, diese abzuwehren, doch bei dem letzten Kick misslang ihm dies. Hart traf ihn der Kick und er ging kurz einen Schritt zurück. Doch anstatt dies Kid zu gewähren, griff Bruno weiter an. Der Rotschopf hielt sich seinen Gegner aber mit einem Front-Kick vom Leib und ging stattdessen wieder auf Angriff. So ging dies ganze fünf Runden und keiner der Beiden gab auch nur im Ansatz nach. „Gib endlich auf, Kido. Du schnaufst wie ein Wallach.“ Darüber konnte der Angesprochene nur müde lächeln. „Wenn dann bin ich ein Hengst, frag deine Frau. Die wird es dir bestätigen.“ „Meine Frau spielt in einer viel höheren Liga als du, Abschaum.“ Diese Aussage brachte das Fass wieder zum Überlaufen. Kid sah rot und ging voll auf Bruno los, warf ihm so ziemlich jeden Schlag und Kick entgegen, den erkannte und beendete den Kampf schließlich mit einem harten Axe-Kick. Bruno schlug auf die Matte des Ringes auf und blieb liegen. Kid hatte ihn genau an der richtigen Stelle getroffen, dass sein Kontrahent ohnmächtig wurde. Mit sich zufrieden, ging er aus dem Ring. „Hey Kid, musste das sein?“, Lucci ging zu dem anderen Schwarzhaarigen und versuchte diesen wach zu bekommen, vergeblich. „Er hatte es provoziert. Ich geh duschen.“ Das warme Duschwasser lief seinen Körper entlang. Eigentlich hätte ihn das entspannen sollen, doch das tat es nicht. Diese unbändige Wut war noch immer da. Wo kam diese nur her? Er wusste es nicht und er wusste auch nicht, wie er sie abstellen sollte. In Gedankenversunken hörte Kid nicht, wie die Tür zu den Duschräumen geöffnet wurde, er spürte nur mit einem Mal zierliche Hände auf seinen Rücken. Schnell drehte er sich um, griff nach den Händen und drückte die Person gegen die nächste Wand. Leicht überrascht sah er, dass es sich um eine junge Frau mit langen grünen Haaren und hellbraunen Augen handelte. Sie war nackt, was ihn nicht störte, aber doch leicht verwunderte. Er zog eine Augenbraue hoch und sah sie von oben herab an. „Der Kampf war ganz schön hart gerade. Bist du in allen Lebenslagen so?“ Kid grinste sein typisches sadistisches Grinsen und ohne ein weiteres Wort nahm er diese fremde Frau hart in dem Duschraum. Er achtete nicht auf ihre Wünsche oder dergleichen, sondern nahm sich einfach das, worauf er Lust hatte, alles andere war ihm egal. Als er seinen Höhepunkt erlebt hatte, ließ er einfach von ihr ab. Ihren hatte sie schon vor längerer Zeit gehabt, doch das war ihm egal gewesen, ihm ging es nur um seine Befriedigung. Erschöpft sank die junge Frau, deren Namen er immer noch nicht wusste, an der Wand zusammen. „Das war wirklich brutal. Ich heiße übrigens …“ „Interessiert mich nicht. Ich brauchte dich nur zum ficken, jetzt hau ab.“ „Was? Das ist jetzt nicht dein Ernst!“ Sie stand nun ziemlich empört wieder auf und funkelte Kid böse an. „Bla bla bla. Erzähl das irgendjemandem denn es interessiert und geh.“ Er machte eine abwertende Handbewegung und zog sich noch sein Shirt über. „Du bist echt ein Arsch.“, die junge Frau stürmte an ihm vorbei, was Kid jedoch nicht interessierte. Er zog sich weiter an und verstaute die restlichen Klamotten in seiner Tasche und verließ dann die Umkleidekabine und das Center. Ihn interessierte nicht, ob die Frau noch da oder ob Bruno wieder wach war. Jetzt wollte er etwas essen. Essen! Ich bin mit ihr Verabredet! Sofort tauchte ihr Anblick vor seinem Inneren auf und auch augenblicklich dieses Gefühl in seinem Magen. Er könnte kotzen. Was war nur los mit ihm! Kid sah auf seine Handy Uhr und stellte fest, dass es gerade Mal um zwei war. Was sollte er noch machen? Sollte er wirklich mit ihr zu Abendessen? Warum wollte er das eigentlich unbedingt? Was erhoffte er sich davon? Du bist ein Trottel. Du weißt ganz genau, warum du mit ihr ausgehen möchtest, aber es geht einfach nicht. Treff dich stattdessen mit Boa und vergiss son scheiß Gefühl endlich. Das vergeht alles! Kid lief zu seinem Auto und erkannte, dass eine ziemlich bekannte Person dort stand. „Was willst du hier?“, knurrte er dieser entgegen. „Ich dachte, dass nach etwas Training und Sex bei dir die Laune langsam gestiegen ist, Fehlanzeige.“ Kid ging auf keine Bemerkung von Law ein. „Geh von meinem Auto weg, ich will los.“ „Wohin?“ Die Wut nahm fast wieder überhand von ihm. „Das geht dich einen Scheiß an!“ Sein Kumpel grinste ihn nur an. „Alles gut, mein Großer. Lass uns Essen gehen. Ich bezahle.“ Law klopfte Kid auf die Schulter und ging dann an ihm vorbei in die Richtung wo sich ein ziemlich leckeres Restaurant befand. Dieses war nur knapp zweihundert Meter entfernt und spezialisiert auf italienische Köstlichkeiten. Kid war immer noch sauer, dennoch nahm er die Einladung an. Schon allein aus dem Grund, dass Law bezahlte. In dem Restaurant angekommen, suchten sich die Männer einen Tisch am Fenster und bestellten sich jeder eines ihrer liebsten italienischen Gerichte. Bei Law war dies eine mediterrane Pasta, eine Pfanne mit Gemüse und Ziegenkäse dazu leckere Gnocchi. Kid hingegen liebte eine deftige Barbecue Pizza. Nachdem sie bestellt hatten, ergriff auch gleich der Schwarzhaarige das Wort. „Also, was ist los mit dir?“ Jedoch hatte Kid keine Lust zu antworten. Genervt seufzte Law wieder aus. „Du bist echt anstrengend. Wir kennen uns jetzt schon zwanzig Jahre und eigentlich hatten wir immer ein gutes Verhältnis, warum nun nicht mehr?“ „Jetzt wirst du sentimental und ruheselig. Wir sind immer noch Kumpels.“ „Du wolltest mich heute Morgen verprügeln!“ Kid grinste nur schief. „Quatsch.“ Daraufhin massierte sich Law die Schläfen. Kid konnte wirklich anstrengend sein wenn er wollte. Dennoch hatte Law das Gewissen in seinem Kumpel erweckt. „Ich wollte dir nicht wehtun, dass weißt du oder?“ Der Schwarzhaarige war immer wieder geschockt, wenn Kid so war wie gerade. „Nein. Aber dann sag was los ist.“ „Du gibst keine Ruhe oder?“ „Du hast es erfasst. Ich habe einen eisernen Willen.“ „Ach lass mich doch. Da fällt mir ein, woher wusstest du, dass ich heute in der Umkleidekabine Damenbesuch hatte?“ Law grinste wissend. „Sie hatte dich bei deinem Kampf beobachtet, genau wie ich. Irgendwann hatte sie mich angesprochen, ob ich dich kenne und dergleichen. Als sie mich fragte, ob du solo bist, verneinte ich. Daraufhin grinste sie nur und meinte ob ich es schlimm finden würde, wenn sie zu dir unter die Dusche geht.“ Der Schwarzhaarige zuckte mit den Schultern. „Mir war das ziemlich egal, dachte ja, dass sie dich etwas runterbringt. Da hatte ich mich ja wohl geirrt.“ „Es war nicht schlecht aber auch nicht gut.“ „Kid, darüber will ich nicht reden. Sag einfach, was dich bedrückt.“ „Keine Ahnung warum ich heute Morgen bei dir war. Ich wollte irgendwie ein wenig Ablenkung. Die ganze Zeit geht mir die Kleine nicht aus dem Kopf und dann musste ich heute schon wieder von ihr träumen! Das geht mir sowas von auf den Sack! Ich habe keine Peilung, was mit mir los ist. Nur spüre ich son scheiß Gefühl in mir, was ich nicht kenne und das wiederum macht mich einfach nur sauer und lässt mich durchdrehen. Ich könnte alles zu Kleinholz verarbeiten!“ Law grinste nur wissend vor sich hin. Er wollte seinem Kumpel daraufhin etwas antworten, doch wurden sie von dem Kellner unterbrochen, der ihnen das Essen brachte. Nachdem sie gegessen hatten, ergriff der Schwarzhaarige wieder das Wort. „Du hast wirklich keine Ahnung, warum du so fühlst?“ „Wenn du dich wieder lustig machst, werde ich noch unangenehmer.“, knurrte Kid daraufhin nur. Law grinste ihn an. „Kid, ich werde dir nicht sagen, was das zu bedeuten hat. Vielleicht solltest du mit der Kleinen einfach mehr Zeit verbringen? Von welchem Mädchen reden wir eigentlich? Nami?“ Geschockt sah Kid seinen Kumpel an. Warum traf dieser Typ gleich voll ins Schwarze? „Woher weißt du das?“ „Ich kann es dir ansehen.“ „Ach hör doch auf. Nun nervst du wirklich. Ich gehe!“ Der Rotschopf stand auf, ging jedoch noch nicht. „Sie ist eine Mitarbeiterin, mehr als ein geschäftliches Verhältnis wird da nicht sein. Wir sehen uns.“ Kid war nun wieder in seine Wohnung und sah etwas hilflos seinen Kleiderschrank an. Was sollte er nur anziehen? Es war ein warmer Sommertag, aber doch recht windig. Vor allem welche Farbe? Ein knalliges Rot sowie seine Haare? Genervt fuhr er sich durch seine Mähne und ließ sich aufs Bett fallen. Mr. Kuma beobachtete sein Herrchen dabei argwöhnisch. Warum waren Menschen nur so komisch? Genervt wischte er sich noch über die Augen und sah dann auf den Wecker auf seinem Nachschrank. In einer Stunde ist es soweit… Kid setzte sich wieder auf. Was mache ich hier eigentlich? Es ist doch nur ein Essen unter Bekannten, unter Mitarbeitern. Warum mache ich mir Gedanken über meine Kleidung?! Der Rothaarige entschied sich schlussendlich für eine dunkelblaue Jeans, schwarze Schnürstiefel, ein ebenfalls dunkelblaues Hemd mit weißem Kragen und ein dunkles Jackett. Seine Haare gelte er sich wie jeden Tag. Als sich Kid im Spiegel betrachtete, fühlte er sich wie immer unwiderstehlich. Es war nun zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit und Kid stand nervös vor dem Restaurant. Law hatte ihm kurz vor der Abfahrt noch eine SMS geschrieben. >Frauen stehen auf kleine Geschenke. Bringe ihr etwas mit. Keine Blumen oder Schokolade! Das ist zu abgedroschen. ;)< Natürlich hasste Kid es, wenn er Befehle erhielt. Jedoch hielt er dennoch an einem kleinen Laden an. Nur war er absolut nicht der Kenner und griff das Erstbeste. Dies stellte sich als ein Armband mit kleinen Anhängern heraus. Er seufzte genervt aus. Warum sollte er ihr überhaupt etwas mitbringen? Wozu? Er wusste es nicht. Er tastete nach der kleinen Verpackung in seinem Jackett und grinste vor sich hin. Dennoch tat es gut, ihr etwas zu schenken. Kid blickte sich um und als er in Richtung Bahnstation sah erkannte er sie schon von weitem und sofort fiel ihm sein erster Traum von der Oranghaarigen ein. Leichte Panik machte sich in ihm breit. Würde sie gleich getötet werden? Es war ein Traum, du Flachpfeife! Er schüttelte den Kopf und grinste nur, als sie auf ihn zulief. Sie hatte ihr Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und trug eine weiße, enge Hose. Ebenfalls weiße hohe Schuhe und ein gelbes lockeres Oberteil ohne Ärmel. Die passende Schultertasche war auch weiß mit hellen Verzierungen. Kid musste gestehen, dass sie hübsch aussah. Wie eigentlich immer. Reiß dich zusammen! Sie blieb vor ihm stehen und sah ihn an. „Du hast es ja doch geschafft, Prinzessin.“ Sie grinste ihn keck an. „Ich bin immer noch keine Püppi, Kid.“ „Vielleicht ja schon. Komm, gehen wir rein. Ich hoffe du hast Hunger.“ „Und wie! Bonney, die anderen Mädels und ich waren heute shoppen. Das war anstrengend.“ Kid hielt Nami die Tür auf und sie gingen auf einem Tisch im hinteren Bereich zu. Dort zog er ihr den Stuhl zu Recht und hing sein Jackett danach an den Hacken neben ihnen auf. Etwas verwundert sah Nami ihn an. „Du kannst zuvorkommend sein?“ „Ich habe dich schon nach Hause gebracht und dir beim Lernen geholfen.“ „Ich dachte immer, dass du nur so… naja egal.“ Der Kellner kam und Kid entging absolut nicht, dass er sie anschmachtete. Er kannte ihn. Sein Name war Thatch und er konnte ihn absolut nicht leiden. „Hast du schon gewählt, meine Hübsche?“ Nami kicherte und in Kid sammelte sich wieder diese Wut. „Ja, wir würden gerne einen guten Wein als Aperitif haben wollen. Den Rest sagen wir dir gleich.“ Thatch sah ihn eingeschüchtert an, nickte und ging dann. „Warum bist du so unhöflich?“ „Prinzessin, sag mir nicht, dass du auf solch halben Portionen stehst.“ „Und wenn, dass würde dich nichts angehen!“ Na toll, da waren sie gerade mal ein paar Minuten zusammen und schon streiten sie sich. Das wollte Kid nicht. Er wollte sie lachen sehen, frech und ungestüm, temperamentvoll und lustig. „Ok, dann lasse ich dir den Freiraum.“ Er wandte sich seiner Karte zu und bemerkte nicht den perplexen Blick von Nami. Nachdem Thatch ihnen das Getränk gebracht und die Bestellung des Essens entgegengenommen hatte, legte sich das Schweigen über ihnen. Kid war das ziemlich unangenehm, doch wusste er nicht, was er sagen sollte. Seit wann fehlt dir die Sprache! Doch Nami half ihm. „Was möchtest du denn mit mir besprechen? Bonney meinte, dass du mit jedem Mitarbeiter Essen gehst. Um denjenigen kennenzulernen.“ Er nickte. „Das stimmt. Ich finde auch wenn die meisten Leute bei mir nur einen Nebenjob ableisten, so sollte dennoch das Verhältnis gut sein. Was erhoffst du dir von dem Job?“ „Ich will mir eigentlich nur etwas Geld dazuverdienen. Ich habe zwar schon einiges auf meinem Sparbuch, dennoch will ich viel reisen und auch meine Schwester und meine Mutter oft besuchen, dafür brauche ich das.“ „Wo warst du denn noch nicht und willst unbedingt einmal hinreisen?“ „Nach Neuseeland und Grönland.“ „Zwei ziemlich unterschiedliche Länder.“ Nami grinste. „Das stimmt. Aber ich bin ja auch noch jung und ich will so viel von der Welt sehen wie es nur geht.“ „Das kann ich verstehen.“ „Was sind deine Hobbys? Und Frauen und sowas zählt nicht.“ „Hey das ist gemein.“ Sie lachten beide und Kid fühlte sich das erste Mal heute nicht wutzerfressen oder absolut nicht befriedigt. Er fühlte sich eher wohl und ausgeglichen. Konnte es wirklich nur an ihr liegen? „Ich betreibe sehr gerne Kraftsport und wenn es die Zeit zulässt, jogge ich gerne oder fahre mit dem Fahrrad durch die Gegend.“ „Dein Ernst? Ich hätte nicht gedacht, dass du so sportlich sein kannst.“ „Dieser Traumkörper ist harte Arbeit, Prinzessin.“ Wieder fingen sie an zu lachen. Kid fand es sehr angenehm und der ganze Abend war in seinen Augen toll. Selten hatte er solche Abende gehabt, wo alles stimmig war. Die Wut war auch wie verflogen und ließ einem anderen, warmen Gefühl Platz. Er konnte es immer noch nicht benennen, aber ihm war es irgendwie angenehm. Sie standen nun vor dem Gleis. Es war nicht kalt, dennoch zitterte Nami leicht. Kid grinste. Er legte ihr seine Jacke über die Schultern. Perplex sah Nami ihn an. „Dann ist dir aber kalt.“ Der Rotschopf schüttelte daraufhin nur den Kopf. „Ich bin gleich im Auto und habe da eine Heizung. Ich kann dich auch nach Hause fahren.“ Daraufhin schüttelte die junge Frau nur energisch den Kopf. „Nein. Ich fahre selber. Da kommt auch schon meine Bahn. Wir sehen uns morgen auf Arbeit!“ Sie umarmte ihn kurz und Kid spürte deutlich, wie sein Herz kurz aussetzte. Nami drehte sich um und ging in den Zug. Kid grinste sie noch an und winkte als der Zug losfuhr. Das Summen seines Handys riss ihn aus der Starre. >Wie herzzerreißend. Die Kleine ist wirklich süß. Du solltest auf sie aufpassen, nicht das ihr ein Unglück geschieht. A.< Geschockt sah er auf die Nachricht herab. Er ist hier! Und er beobachtet mich…und Nami! Verdammt! Kid war mit der Situation überfordert und er wusste nicht, was er machen sollte. Diese Angst, die er als kleiner Junge sooft verspürt hatte, kehrte zurück und ließ ihn erstarren. Was sollte er nur tun und wie konnte er Nami beschützen? In seinem Kopf hörte er deutlich diese Lache, die nichts als Schmerz bedeutete, deutlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)