A Vampire's Heart von Springflower (Wenn Familie zur Gefahr wird...) ================================================================================ Kapitel 8: Verlorenes Mädchen ----------------------------- Als Camelia am nächsten Morgen aufwacht, dröhnte ihr Kopf. Sie blinzelte ein paar Male und sah sich um. Sie lag in ihrem Bett. Die Vorhänge waren nicht zugezogen. Sie streckte sich und stolperte aus dem Bett. Sie trat gegen etwas und fiel beinahe hin. Fluchend richtete sie sich wieder auf und erkannte einen schnarchenden Gray auf dem Teppich liegen. Sie seufzte tief und schmiss die Decke auf ihn. Sie selbst taumelte zum Bad und spritze ihr Gesicht mit eiskaltem Wasser voll. Da wurde sie erst richtig wach. Die Standuhr schlug 11 Uhr. Wir lange hatte sie geschlafen? Seit wie lange hatte sie wieder geschlafen? Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit. Sie machte sich schnell frisch, lief zum Minikühlschrank und zog eine Blutkonserve hervor. Genüsslich lief ihr das Blut die Kehle herunter und sie ließ sich auf die Liege fallen. Die Sonne schien durch die Fenstern und hüllte das Zimmer in ein warmes Licht. Da streckte Gray sich und rieb sich die Augen. „Morgen.“, murmelte er verschlafen. Camelia schmunzelte leicht. „Morgen? Wohl eher Mittag.“, korrigierte sie ihn. Er gähnte herzhaft und zog sich am Bettgestell hoch. „Wie spät?“, wollte er wissen. „Halb zwölf.“, kam es zurück. Er nickte und suchte nach dem Bad. Während er sich fertig machte, zog sie sich um und kämmte gerade ihre Haare als er wieder hereinspaziert kam. „Was hast du heute vor?“, wollte er wissen. „Wollte noch nach Crocus. Muss noch was abgeben, kommst doch sicher mit.“, antwortete sie und warf ihre langen Haare zurück. Gray ergab sich und wanderte nach unten. Ihr Auto stand noch immer dort, wo er es gestern geparkt hatte. Diesmal fuhr Camelia. Sie hielt zuerst bei der Gilde an um Erza mitzupacken und fuhr dann aus der Stadt. Als sie aus der Stadt fuhren, schnallte Erza sich doppelt an und umklammerte den Griff von innen. „Was wird das? So schlimm fahre ich nicht.“, äußerte sich die Fahrerin empört. „Du hast gut reden! Du bist ja auch unsterblich! Du fährst wie eine Verrückte!“, protestierte Erza sich und schloss die Augen. Camelia lachte wieder und drückte auf die Gaspedale. Das Auto sprang regelrecht aus der Stadt. Als sie dann in Crocus angekommen waren, hing Gray bereits halbtot aus dem Fenster, Erza lag auf der Rückbank und weigerte sich auszuteigen. So musste Camelia allein in das Gebäude, ihre Dokumente abgeben und kam wenige Minuten später wieder heraus, mit etwas Interessantem in der Hand. Sie spielte die ganze Zeit daran herum. Gray, der mittlerweile wieder bei klarem Verstand war, sah sie neugierig an. „Was ist das?“, wollte er wissen. „Ein Telefon. Ein Testgerät basierend auf einem Telephatie-Lacrima.“, erklärte seine Freundin und spielte weiter an dem Gerät herum. „Und du darfst es austesten?“, hakte Erza von der Rückbank aus nach. Camelia nickte und steckte es in die Tasche. Sie holte ein Einohr-Headset hervor und steckte es sich ans Ohr. „Wieso gerade du?“, forschte Gray weiter. „Weil ich hier in nächster Zeit gebraucht werde und bis ein Bote Magnolia erreicht hat, dauert es zu lange. Damit können die mich jederzeit rufen.“, erklärte sie und rückte das kurze Mikrofon zurecht. Sie legte ihre braunen Haarsträhnen wieder darüber sodass es fast komplett verdeckt war. „Was ist denn los?“, wollte Erza wissen. „Ich weiß es nicht, aber seit Konoha da ist, ist nicht mehr wie es war. Und das macht mir Sorgen.“, Camelia verengte ihre Augenbrauen und startete den Motor. „Du wirst sie töten, oder?“, fragte Erza fast zaghaft nach. Auch wenn sie diese Leute nicht sonderlich mochte, war es kein Grund sie grundlos zu töten. „Nicht unbedingt. Nein, ich werde sie nicht töten, das kann ich dir versprechen. Ich bin nicht mehr wie früher. Ich töte niemanden mehr ohne Grund.“, versprach sie und fuhr wieder aus der Stadt.   Iris hatte den Entschluss gefasst: Sie wird mit allen duellieren bis sie gut genug ist um es mit Camelia aufzunehmen. Deshalb hing an jenem Morgen ein Plakat aus. Suche Gegner, biete Jewels. Endsieger bekommt 120.000 Jewels Allein diese Anzeige mischte ihre Freunde auf. Iris und Duell? Iris ist doch die, die sich am meisten zurückhielt! Diese Nachricht erreichte auch Magnolia. In der Gilde wurde heftig darüber diskutiert. Gerade Camelia, Erza und Gray fehlten. Die hätten es wahrscheinlich am meisten interessiert. Natsu wollte sofort gegen sie antreten. Lucy war ebenfalls von der Partie. Dabei waren auch noch Cana und überraschenderweise Elfman. Der ließ endlich sein Männergefasel stecken und trat gegen eine Frau an. Das Duell war am nächsten Tag. So hatten alle Teilnehmer Zeit sich vorzubereiten. Iris hatte sich mit Hinata wieder versöhnt, da Sakura ihre Hand wieder hingekriegt hatte, aber dafür war sie endgültig rausgeflogen. Schon wieder. Sie wird wohl oder übel nach den Duellen pleite sein und sich einen Job suchen müssen. Es war immerhin Winter und sie stand mit ihren Sachen draußen, mitten im Schnee. Zu Sakura konnte sie nicht. Ihre Eltern würden es nicht erlauben. Tenten hatte eine Wohnung, aber es würde eng werden. Mit Ino war sie nicht so eng befreundet. Da gab es eigentlich noch eine weitere Möglichkeit: Sie zieht wieder bei Camelia ein. Das war wahrscheinlich die letzte aber die beste Möglichkeit. Camelias Haus war immerhin groß genug um sich nicht über den Weg laufen zu müssen. Miete würde sie selbstverständlich auch zahlen. Aber das waren nur Wahnvorstellungen. Camelia hatte sie immerhin eigenhändig vor die Tür gesetzt. Doch diese Spekulationen hatten auch später noch Zeit. Erstmal wird sie sich für den Wettkampf vorbereiten. Zur gleichen Zeit las Camelia die Anzeige und musste schmunzeln. Iris war wahnsinnig, das wusste sie, aber gleich alle herauszufordern? Es hatten sich viele für das Duell eingetragen, unter anderem Natsu, Cana und Gajeel. Auf der Liste war noch ein freier Platz. Wieso sollte sie eigentlich nicht mitmischen? Als einer der zehn heiligen Magier sollte sie sie doch locker besiegen können. Sie kritzelte schnell ihren Namen unter die Liste und ging auch wieder. Deshalb war aber in der Gilde die Hölle los. „Was? Camelia nimmt an dem Wettkampf teil?!“, rief Natsu empört. Cana nippte an ihrer Flasche und sah sich die fertiggestellte Teilnehmerliste genauer an, die an diesem Tag neu erschienen ist. „Scheint ganz so. Ein Wunder, dass sie sich auf sowas einlässt.“, meinte sie nur und trank ihre Flasche in einem Zug aus. „Und wieso kommt sie als Letzte dran?“, fragte auch Gajeel nach. „Iris hat das wahrscheinlich so gewollt.“, spekulierte auch Erza, die bereute, dass sie nichts von dem Wettkampf mitbekommen hatte. Sie würden ja Camelia fragen, aber die war auch an diesem Tag nicht da. Sie würde zum Duell erscheinen. Immerhin hatte sie das versprochen. In letzter Zeit war Camelia immer weniger in der Gilde gewesen. Sie hatte auch niemandem erzählt, dass sie an diesem Wettkampf teilnehmen würde. All ihre Freunde mussten es durch ein Flugblatt erfahren. Doch alle zeigten Verständnis. Immerhin durchlebte Fiore gerade eine Krise. Eine unbekannte Spezies bedroht das Land bei Vollmond und niemand hat auch nur die leiseste Ahnung, was es sein könnte. Nicht einmal Camelia ahnte etwas. Der einizge, der etwas angesäuert von ihrer Abwesenheit ist, war Gray. Er war es nicht gewohnt, dass seine beste Freundin einfach mal zusammenpackt und für ein paar Tage in den Palast zieht. Klar, in den Palast zu ziehen ist eine große Ehre, aber Camelia spaziert da sowieso ein und aus als wäre es ihr eigenes Haus. Sie hatten noch nicht einmal Zeit gehabt um auf einen Auftrag zu gehen. So langsam vermisste er die alten Zeiten. Früher war alles viel einfacher. Sie alberten herum, gingen fast jeden Tag auf einen Auftrag, trainierten ab und zu und hatten Spaß. Jetzt ist alles anders. Seit ein paar Wochen waren sie auf keinem Auftrag mehr gewesen und Camelia hatte auch nicht mehr gelacht. Zumindest nicht ehrlich. Es grenzte an ein Wunder, dass sie für Iris´ Wettkampf erscheinen wird. Er vermisste wirklich die alten Zeiten. Klar, Fiore war auch sehr wichtig, aber sie hatte das Wohl von Fiore vor ihre Familie gesetzt. Der Master unterbrach ihre Grübeleien. Es war Zeit sich vorzubereiten. In der Arena war bereits so einiges los. Die meisten Leute kannten sie zwar nicht, aber jemand hatte das Gerücht verbreitet, dass es ein spannender Kampf werden soll. Sie wollen einen spannden Kampf, dachte Iris sich, das kriegen sie! Sie betrat die Arena. Der Schiedsrichter erwartete sie bereits. Er sprach noch ein paar Worte mit ihr und verglich mit ihr die Teilnehmerliste. Danach schnappte er sich ein Mikrofon und begann zu verkünden: „Meine Damen und Herren, liebe Magier und Ninjas, herzlich willkommen zu diesem Turnier! Wir haben ein paar Veränderungen vorgenommen.“ Iris trat vor und nahm ihm das Mikro ab. „Ich bin die Herausforderin! Ich habe dieses Turnier finanziert und entscheide auch über die Regeln. Auch die Leute, die sich nicht angemeldet haben, weil sie mich zu schwach finden, bekommen die Chance gegen mich anzutreten. Ihr müsst nur in die Arena kommen und ich werde gegen euch gewinnen!“, verkündete sie. Sie sah wie das Getuschel auf den Tribünen losging. „Die Kleine ist wahnsinnig!“, zischte Erza. „Das kannst du laut sagen! Die hat sich doch den Kopf gestoßen!“, stimmte Cana zu. „Sie spuckt ziemlich große Töne, echt jetzt! Nicht einmal ich hätte sowas gewagt. Schon gar nicht vor so vielen fähigen Ninjas und Magiern!“, gab erstaunlicherweise Naruto hinzu. Hinata sah ihnen mit gemischten Gefühlen zu. Klar, sie freute sich für Iris, dass sie endlich über ihren Schatten gesprungen ist und gegen jemand antreten will, aber gegen alle? Ist das überhaupt möglich. Andersseits bewunderte sie Iris für ihren Mut. Sie wusste genau, auf was sie sich eingelassen hat und tat es trotzdem. Wenn sie an die Teilnehmerliste dachte, bekam sie es schon mit der Angst zu tun. Iris war vielleicht nicht mehr ganz bei Sinnen. Sie wollte gegen Camelia als letztes kämpfen. Sie wusste doch, dass sie bis dahin kaum noch Magie haben wird! Camelia kommt frisch in die Arena und wird dann gegen ein völlig ausgepowerter Gegner antreten. Ein sehr leichtes Spiel für sie.  Das konnte nur nach hinten losgehen! Wenn sie auch noch an all die Magier und Ninjas dachte, die sich nicht angemeldet haben, aber vielleicht doch in der Arena aufkreuzen werden... Zuerst trat Iris gegen Ino an, die sie mit Leichtigkeit besiegte. Tenten war auch kein großes Problem. Sakura war schon etwas schwieriger. Sakura war schneller als die beiden zuvor. Doch Iris strich kurz über den Boden und ließ den gesamten Sand vereisen. Sakura konnte dadurch nichts mehr einschlagen und auch ihre Geschwindigkeit wurde enorm herabgesetzt. Damit hatte Iris ein leichtes Spiel. Mit einem Strich ließ sie Sakuras Arm vereisen. Damit war der Kampf entschieden. Iris kämpfte gerade gegen Neji als Camelia durch die Tribüne gerauscht kam. Sie tat so als sei nichts gewesen und setzte sich neben Erza. „Was hab ich verpasst?“, fragte sie unschuldig. Ihre beste Freundin zeigte nur stumm mit dem Kopf auf die Arena, in der der Kampf tobte. Iris´Eis prallte an Nejis Umwandlung ab, aber auch er konnte bei ihr keinen Treffer landen. „Was ist das nur für eine Magie? Das ist doch nicht ihre gewohnte Wassermagie.“, flüsterte Mira kaum hörbar. „Ja, sie ist... dunkel. Das passt überhaupt nicht zu ihr.“, stimmte ihre Schwester ihr zu. „Ich hab sie schon mal gesehen.“, kam es da von Camelia. Ihr Gedächtnis arbeitete auf Hochtouren. Da schlug sie auf einmal die Hände vors Gesicht und atmete rief durch. „Nein, das kann nicht sein!“, flüsterte sie. In ihrer Stimme lag etwas Ungewöhnliches. Es war... Angst. „Niflheim, die Magie des Nordens.“, urteilte sie nachdenklich und beobachtete sie weiter. „Ich weiß nicht woher sie das hat. Es ist eine Vampirmagie. Äußerst selten und gefährlich. An dieser Magie erkennt man einen Vampir.“ Erza sah sie von der Seite an. Sie hatte die Lippen zusammengebissen. „Wird es gefährlich für euch?“, zischte sie leise. Camelia seufzte und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht“, meinte sie schließlich, „ich weiß nicht wer sie auf diese Magie gebracht hat, denn sie selbst war es bestimmt nicht. Irgendjemand muss hinter ihr stehen und ihr geholfen haben diese Magie zu meistern.“ Da wurde ihr plötzlich eins klar: Jemand wusste von ihnen Bescheid und dieser jemand war nicht besonders weit entfernt. Er muss sehr nahe zu Iris stehen, denn sie hatte ihm vertraut und ist leichtsinnig geworden. Klar, Iris war nicht halb so vorsichtig wie sie selbst, aber sie wusste wie tödlich ihr Geheimnis war. Das war ihr von Anfang an klar. Camelia sah etwas nachdenklich zur Arena hinunter. Iris war bereits eine Meisterin dieser Magie. Während alle den Kampf beobachteten, übersahen alle die drei Gestalten in Umhängen auf den Dächern der Arena. Sie sahen sich den Kampf genau an und prägten sich jede einzelne Bewegung und jede Stategie ein. „Die Kleine ist gar nicht mal schlecht.“, meinte plötzlich eine Frau unter ihnen. Die anderen beiden nickten, auch wenn es unter der Kapuze kaum zu erkennen war. „In der Tat. Ich hätte sie kaum wiedererkannt. So hat sie nie gekämpt.“, pflichtete ihr eine andere Frau zu. „Haltet mal alle beide die Klappe! Sie kann uns hören.“, murrte der Dritte. Die beiden Frauen drehten sich zu ihm um und verschränkten die Arme. „Dass Iris uns hören könnte oder dass sie uns hören könnte?“, wollte eine von ihnen wissen. Der Mann verdrehte die Augen. „Wir sind nicht zum Spaß hier. Behaltet unser Ziel im Auge!“, zischte er zurück und verschwand. Die beiden Frauen zuckten mit den Schultern. „Genau, behalt unser Ziel im Auge.“, echote die eine Frau nach und lachte leise. Auch sie verschwand dann. Die Übriggebliebene seufzte tief. „Jetzt bleibt doch alles an mir hängen.“, gähnte sie und machte sich auf dem Dach bequem. Es kann länger dauern. In dem Moment betrat Sasuke die Arena. Die Mädchen kreischten ihm von allen Seiten zu. Iris grinste leicht. Wenn sie ihn besiegen würde... „Fangt an!“, kam es aus den Lautsprechern. Sasuke aktivierte sein Sharingan und Iris ließ die Luft um sich vereisen. Feine Eiskristalle füllten die Luft. Sie wusste, dass Camelia diesen Kampf genau beobachten wird. Da sprintete Sasuke mit einem Kunai auf sie los. Blitzschnell wich sie aus und versuchte ihn mit einer Hand zu erwischen. Doch er hatte ihren Kampfstil bereits analysiert und wich auch aus. Er ging auf Distanz und lud Chakra in der linken Hand auf. „Chidori!“, rief er und rannte damit auf sie zu. Iris fixierte das Chakra in seiner Hand und vereiste es. Das dachte sie jedenfalls. Da ertönte ein lauter Knall. „Der Junge ist nicht schlecht.“, urteilte Camelia auf der Tribüne. Erza nickte zustimmend. „In der Tat. Er hat den Kampf mit dem Jungen vorhin genau beobachtet und hat die Schwäche von Niflheim entdeckt.“, stimmte sie ihr zu. Nur Gray verstand dabei nicht sonderlich viel. „Nilfheim kann nur organische Dinge kontrollieren. Chakra gehört nicht dazu. Sie kann es nicht vereisen.“, erklärte Sakura. Iris traute sich endlich die Augen aufzumachen. Der Staub hat sich wieder gelegt. Sie sah um sich. Ihr war nichts passiert. Da erkannte sie es: Sasukes Arm steckte in einem Eiswall fest! Er kam von selbst nicht mehr da raus. Der Sieg ging an sie. „Der nächste Herausforderer: Camelia!“. Schrie der Moderator ins Mikrofon. Da setzte sich Camelia in Bewegung. Doch genau in dem Moment explodierte die Südecke der Arena. Die Mauerfragmente wurden weggesprengt und Chaos brach aus. „Evakuiert die Bürger! Wir brauchen jeden kampffähigen Magier, schnell!“, kommandierte Erza. Natsu rannte bereits los um den Brand zu löschen. Lucy, Hinata und Ino leiteten die Menschen sicher aus der Arena. Sakura rannte hektisch hin und her und heilte die Verletzten. Naruto und Sasuke suchten nach Toten oder Spuren eines Anschlags. Diese Explosion war keinesfalls ein Unfall! Wie von selbst hatte sich ein Team aus Ninjas mit den schärfsten Sinnen gebildet, das nun die Region absuchte. Iris stand noch unschlüssig in der Arena und konnte ihren Augen kaum trauen. Sie hatte jemanden mitten in der Explosion gehen. Die Person trug zwar einen Umhang mit Kapuze, aber sie konnte erkennen, dass da jemand war. Sie suchte die Arena nach Camelia ab, konnte sie jedoch nicht erblicken. Da wurde eins klar, Camelia wusste, was da gelaufen ist! Camelia wusste wirklich wer dahinter steckte. Sie schaltete auf Schallgeschwindigkeit um und jagte den drei Schatten hinterher. Da gab sie kurz Vollgas und sperrte ihnen den Weg von vorne ab. „Jetzt will ich eine Erklärung hören.“, zischte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Die drei bieben verdattert stehen und nahmen ihre Kapuzen ab. „Wir sind´s.“, erklärte der Mann. Camelia nickte ihm kurz zu. „Das weiß ich, sonst hätte ich kurzen Prozess gemacht.“, zischte sie zurück. Ihr Gegenüber hoch abwehrend die Hände. „Wow, Artemis hat heute schlechte Laune.“, kommentierte er ungerührt. „Ich sag´s dir nochmal, nenn mich Camelia!“, ihr Zischen wurde gefährlicher. „Egal was du sagst, für mich wirst du immer Mary Magdelene bleiben.“, konterte er gekonnt. Die beiden Frauen hatten nicht den Anschein als wollten sie sich in diese Diskussion einmischen. „Verdammt nochmal, was macht ihr hier?“, forderte Camelia zu wissen. „Wir haben einen Auftrag angenommen. Wir sollen einen reichen Sack zur Strecke bringen, der viele unschuldige Frauen vergewaltigt hat.“, meldete sich endlich eine der Frauen. „Und?“ „Auftrag erfolgreich ausgeführt.“, antwortete die andere. „Diskretion ist wohl nicht euer Fachgebiet.“, musste sie schmunzeln und lehnte sich gegen einen Baum. Aber sie war noch nicht fertig. „Ihr habt einen Auftrag ohne meine Erlaubnis angenommen.“, stellte sie trocken fest. „Ich wusste doch, dass sie ausrastet!“, meinte die blonde Frau besserwisserisch. „Ach, halt bloß die Klappe! Es war schließlich deine Idee! Du wolltest dir was besorgen!“, zischte die Dunkelhaarige zurück. „Ach ja? Wer hat den ausgerechnet diesen ausgewählt, hm?“, die Blondine schien nicht gerade erfreut zu sein. „Ruhe, verdammt nochmal“, sofort hielten beide Inne, „das hier ist mein Territorium! Sucht euch ein eigenes! Ab sofort untersage ich alle Attentate in Magnolia und Konoha, habt ihr mich verstanden?“ „Aber Artemis, wir sind eine Assassinengilde! Wovon sollen wir sonst leben?“, wandte der Mann ein. „Leute, wir sind sind keine einfache Assassinengilde! Klar, wir sind von Beruf Auftragskiller, aber wir wurden auch als Spione ausgebildet. Spioniert jemanden aus, sammelt Informationen oder sonst was! Oder verschwindet wenigstens aus Magnolia!“, riet sie mit einem drohenden Unterton. Alle drei hoben abwehrend die Hände. „Schon gut! Wir gehen ja schon.“, meinte die Dunkelhaarige und packte ihre beiden Partner an den Armen. Zusammen rauschten sie davon. Camelia stand immer noch dort und sah um sich. Niemand hatte etwas gesehen. Sie atmete tief durch und ging zurück zur Arena. Das Feuer war bereits gelöscht, die Menschen evakuiert, aber die Arena war nicht mehr zu gebrauchen. Das Duell mit Iris kann auch warten.  Vorerst hatte sie noch andere Dinge zu klären. Seit dem Wettkampf ist eine Woche vergangen. Es gab weder neue Attentate, noch kam Magnolia oder Konoha zu Schaden. Camelias Warnung hatte gewirkt. Die Assassinen hatten sich zurückgezogen. Die Ruhe kehrte langsam wieder ein. Doch irgendwie waren alle angespannt. Der nächste Vollmond rückte immer näher. Niemand wusste genau, was da wieder passieren wird. Je näher dieser Tag rückte, desto beschäftigter wurde Camelia. Man rief sie immer häufiger und manchmal kam sie gar nicht mehr dazu nach Hause zu gehen und Tee zu trinken. Dafür war keine Zeit mehr. Ziemlich erledigt kam Camelia wieder nach Hause. Niemand wartete dort auf sie. Niemand wusste, was für ein Tag das war. Es war der 29. Februar. Ihr Geburtstag. Das Haus war eiskalt wie gewohnt. Sie hängte ihren Mantel wieder an den Ständer, trottete in die Küche, kochte Tee und saß dann unschlüssig im Wohnzimmer rum. Da sie immerhin nichts zu tun hatte, sah sie sich ihre Porzellansammlung an. Alles war dabei. Von Statuetten bis Teekannen. Sie sah sich eine Statuette genauer an. Es zeigte sie selbst. Ihr Bruder hat es für die anfertigen lassen. Wieder einmal bemerkte sie, wie sehr sie ihren Bruder vermisste. Was würde sie alles tun um ihren Bruder nochmal wiederzusehen? Schnell schüttelte sie den Gedanken ab und bewunderte weiter ihre Sammlung, die sich über Jahrhunderte angestaut hatte. Sie betrachtete die Statuette eines Pferdes. Irgendetwas irritierte sie daran. Sie hatte es irgendwie ganz anders in Erinnerung. Sie öffntete die Vitrine und nahm es vorsichtig heraus. Unter der Statuette fiel ein Zettel heraus. Neugierig drehte sie es um und las: Komm zum Hafen. Der nächste Zettel liegt in deinem Schlafzimmer. Der Tag wurde ja immer seltsamer. Aber sie hatte ja sonst nichts besseres zu tun. Sie stellte die Statue wieder zurück und lief in den Westflügel. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, fiel ihr etwas entgegen. Es war eine Girlande. Zieh das an! Such das Schiff Silverstorm Sie staunte nicht schlecht. Unter der Girlande hing tatsächlich noch ein Sack. Sie musste laut loslachen als sie den Inhalt sah. Die wollten sie doch verarschen! In dem Sack lag tatsächlich ein dunkelblauer Bikini. Das war doch eindeutig Erzas Handschrift!Sie zog sich schnell um, zog aber zur Sicherheit noch etwas Warmes drüber. Der Hafen war immerhin nicht vor der Tür. Sie musste schon nach Hargeon fahren. Sie packte noch schnell ihre Tasche mit den nötigsten Sachen und fuhr dann nach Hargeon. Die Hafenstadt war weitaus lebendiger als Mangolia. Klar, hier laufen auch rund um die Uhr Schiffe ein und wieder aus. Sie fand das Schiff mit Leichtigkeit und stieg zögerlich an Bord. Ein Matrose lief ihr entgegen. „Sind Sie Camelia?“, fragte er freundlich. Sie nickte. Er nahm das Sprungbrett wieder weg und zog den Anker wieder herauf. Das Schiff lief aus. „Wohin waren wir?“, wollte Camelia wissen. Sie konnte immer noch ins Meer springen, aber sie wollte wissen, auf was sie sich eingelassen hatte. „Tut mir Leid, aber das können wir Ihnen nicht sagen. Es soll schließlich eine Überraschung werden.“, antwortete der etwas pummelige Mann und setzte sich neben sie auf die Liege. Camelia sah sich das Meer genauer an. Sie hatte es vermisst. Früher waren sie oft mit dem Schiff gefahren als sie noch auf Aufträge ging. Jetzt hatte sie irgendwie keine Zeit mehr dafür. Ihre Freunde zeigten dafür viel Verständnis und dafür war sie unglaublich dankbar. Natürlich war ihr Grays schlechte Laune aufgefallen. Er behandelte sie nicht mehr so wie früher. Er war irgendwie distanziert und sie wusste auch, dass sie allein an seinem Verhalten Schuld war. Sie hätte sich mehr Zeit für ihre Freunde nehmen sollen. Deshalb war sie umso gespannter zu erfahren, was ihre Freunde für sie geplant haben. Es wurde immer heißer und die Sonne brannte auf sie herab. Sie hatte sich ihre Sonnenbrille aufgesetzt und sich bis auf ihre Badesachen ausgezogen. Nun lag sie auf der Liege und sonnte sich. Sie würde nie braun werden, aber die Sonne tat ihren Nerven gut. Sie erinnerte sich als wäre es gerstern gewesen an die Zeit als sie verwandelt wurde und sehnsüchtig den Sonnenuntergang vom Schatten aus beobachtet hatte. Monatelang konnte sie nur die Sonne hinter sonnenundurchlässiges Glas sehen. Sie war schon vorher nicht frei gewesen und diese Zeit trieb sie wahrhaftig in den Wahnsinn. Sie war damals ein paar Male richtig ausgetickt und hat allen Leuten um sich herum das Genick gebrochen. Auch bei Pan hatte sie keinen Stopp gemacht. Sie erinnerte sich noch an die kleinsten Details mit Pan. Sie weiß noch immer, dass sie ihn am Anfang ihrer Begegnung auf den Tod nicht ausstehen konnte. Klar, sie wollte zwar weiterleben, aber nicht als Vampir! Sie wollte nie ein Vampir werden! Sie konnte diese Entscheidung nicht treffen. Als sie dann mitten in der Nacht rausgerannt war um sich den Sonnenaufgang anzusehen, hatte sie die Gefahr zu spät bemerkt. Sie war auf einer Brücke gewesen als die ersten Sonnenstrahlen sie erreichten. Ihre Haut war sofort verbrannt. Sie hatte geschrien vor Schmerz, aber sie konnte sich nicht bewegen. Es war Pan, der mit ihr in den Fluss gestürzt war, der unter der Brücke verlief. Das hatte ihr das Leben gerettet. Er hatte ihr das Leben gerettet. Seitdem hatte sie ihr gutes Benehmen und ihre übertriebene Höflichkeit für immer abgelegt und versuchte mit allen so locker umzugehen wie es nur möglich war. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt um über die Vergangenheit nachzudenken, denn das Schiff hatte angelegt. Sie kam sich vor als wäre sie auf einem ganz anderen Planeten gelandet. Klar, es war noch unglaublich heiß, aber nicht mehr unerträglich heiß. Vögel zwitscherten überall und vereinzelte Frösche quakten. Der weiche Sand schmiegte sich an ihre Füße. Die Bäume spendeten genug Schatten. Sie kam sich vor als wäre sie auf einer tropischen Insel gelandet. „Da bist du ja endlich!“, hörte sie Grays Stimme. Er stand da in Badehose und winkte ihr fröhlich zu. Sie nahm schnell ihre Tasche und rannte zu ihm rüber. „Hey!“, begrüßte sie ihn. Er umarmte sie prompt. „Alles Gute zum Geburtstag!“, wünschte er ihr. Sie lächelte leicht. Er hatte ihn nicht vergessen. Er war schließlich nur alle vier Jahre. Der 29. Februar war ihr Geburtstag. „Das Teil steht dir ja richtig gut! Siehst toll aus.“, lobte er sie. Sie sah an sich herunter und musste loslachen. Er hatte recht. Es stand ihr wirklich gut. Sie sollte sowas öfters tragen. Ehe sie sich versah, hatte er ihr die Augen zugebunden. „Hey!“, rief sie leicht empört. Sie konnte eigentlich hindurchsehen, wenn sie es wollte, aber sollte sie? „Nicht schummeln!“, warnte er sie lachend und führte sie sich er durch die Insel. Hier und da hörte sie vereinzeltes Gelächter und irgendwo plätscherte das Wasser. Da nahm er ihr die Augenbinde ab und sie konnte ihren Augen kaum trauen. Sie stand vor einem wunderschönen Wasserfall und all ihre Freunde saßen auf den Steinen im und um das Becken. „Endlich! Ich dachte schon, du hast den Zettel nicht gefunden!“, rief Erza und stopfte sich das nächste Stück Erdbeerkuchen in den Mund. Dan sprang sie von ihrem Platz herunter und lief durch das Wasser auf sie zu. Camelia kam mittlerweile aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die gesamte Gilde war hier versammelt und ein ganzes Büffet war aufgebaut. Auf dem Kuchen stand eindeutig Happy Birthday Camelia. „Ist das... für...mich?“, fragte sie leicht verunsichert. Erza schlug ihr lachend auf die Schulter. „Klar, du wirst zwanzig! Das muss gefeiert werden!“, lachte sie und setzte ihr ein albernes Hütchen auf. Da kam Natsu hinter ihr hervor. Sein Gesicht war Kuchenverschmiert. Erzas Gesicht verfinserte sich sofort. „Natsu! Hast du etwa den zweiten Kuchen auch noch gegessen?!“, herrschte sie ihn wütend an. „Erza, tut mir Leid!“, schrie er und rannte kreischend davon. Erza jagte ihm hinterher. „Es gibt einen zweiten Kuchen?“, wollte das Geburtstagskind wissen. Gray nickte und grinste breit. „Was glaubst du denn wo du bist? Du bist bei Fairy Tail, die verfressendste Gilde Fiores! Hast du ernsthaft geglaut, dass ein Kuchen ausreichen würde? Natsu allein hat bereits 3 aufgegessen.“, erklärte er lachend. Camelia klappte die Kinnlade herunter. Sie konnte es immer noch kaum fassen. „Los, Leute! Das Geburtstagkind ist hier!“, trommelte Cana alle zusammen. Es wurde für sie gesungen und sie nahm allerlei Glückwünsche entgegen, aber bei einem Besonderen hatte sie sich vor Lachen fast weggeschmissen. „Lächle solange du noch Zähne hast.“, hatte ihr Luxus todernst beigebracht. Da kam Gray mit seinem Geschenk angerückt. Statt es ihr zu zeigen, hielt er ihr wieder die Augen zu und hielt es ihr ans Ohr. Sie hörte das Rauschen des Meeres. Es war eine wunderschöne Poseidonschnecke. „Danke.“, flüserte sie beinahe und nahm das Geschenk entgegen. Sie war so von dem Klang fasziniert, dass sie gar nicht bemerkte, was Mira ihr in die Hand gedrückt hatte. Als sie sich endlich von der Muschel losgerissen hatte, wusste sie nicht ob sie lachen oder heulen sollte. Sie hatte ihr doch allen Ernstes Reizwäsche gekauft! Natsus Geschenk war weitaus unnütziger: ein All-you-can-eat Gutschein für Gilde. Er war einfach unverbesserlich! Er dachte immer nur an das eine: Essen! Von Erza bekam sie eine enue maßangefertigte Schwertscheide geschenkt. Von den anderen bekam sie diverses Kleinkram, was sie aber nicht weniger schätzte. Zum Schluss erwarteten sie noch ein großes Geschenk. Die gesamte Gilde hatte das Geld für die Aufträge zusammengekratzt und ihr die Insel gekauft, auf der sie sich alle befanden. Sie gehörte nun offiziel Camelia. Ihr Name stand auf der Besitzerurkunde. „Wir wissen, dass du genug Geld hast und den ganzen Kram, aber wir wolten dir etwas einmaliges schenken. Diese Insel war vorher nur eine Halbwüste. Wir haben sie zum Blühen gebracht, so wie du Magnolia zum Blühen gebracht hast. Klar, es war bestimmt schwieriger eine gesamte Stadt auf Vordermann zu brngen. Dagegen ist das hier schon fast gar nichts, aber diese Insel wird eine ewige Erinnerung an diesen Tag sein.“, versprach ihr Gray. Für ein paar Minuten brachte sie kein Wort heraus. Sie war zu überrumpelt. Eine Insel. Eine eigene Insel. Einen Ort, der sie für immer an ihre Freunde und Familie erinnern wird. Sie schluchzte leise auf und umarmte die Leute, die um sie standen. Es war so als wollte sie sie nie wieder loslassen. Dann riss sie sich zusammen. „Ich habe auch ein Geschnk für euch.“, verkündete sie schließlich. Alle sahen sie neugierig an. Es war ihr Geburtstag und sie hatte ebenfalls ein Geschenk vorbereitet. „Das hier“, sie reichte die Urkunde an Luxus, „ist nicht meine Insel. Sondern unsere Insel. Das ist unser Ort.“ Für einen Moment war es still. Dann fingen alle an begeistert zu klatschen. Auch Camelia fühlte sich wie der glücklichste Mensch auf der Welt. Was wollte sie denn mehr? Sie hatte eine verrückte Gilde, eine durchgeknallte Familie und ein paar Freunde, die immer hinter ihr stehen werden. Diesen Geburtstag wird sie definitif nicht vergessen. Das war auch der letzte Geburtstag, den sie noch mit ihren Freunden verbringen konnte...   Hey! Ich hoffe, euch hat das Kapitel nicht zu sehr gelangweilt. Eigentlich wollte ich das nächste Kapitel reinpacken, aber dann hätte ich keine Zeit mehr um das danach fertigzuschreiben. Ja, ich weiß, dieses Jahr gibt es kein 29. Februar, aber was sollts. Camelia muss doch irgendwann auch mal Geburtstag feieren. Immerhin ist sie schon vier Jahre bei Fairy Tail. Das war mal wieder genial geplant. Vor vier Jahre kommt sie zu Fairy Tail, nach einem halben Jahr verschwindet sie spurlos, nach zwei Jahren kommt sie wieder zurück und nach anderhalb Jahren hat sie wieder Geburtstag. Chronologisch passt das ja rein, denn das Halloween-Event spielt ja vor einem Jahr in der Geschichte. Also ein halbes Jahr nach Camelias Rückkehr. Ich hoffe, der letzte Satz hat euch nicht zu sehr schockiert, den nächstes mal wird etwas Großes passieren, denn wir erwarten den Auftritt eines neuen Feindes... Das nächste mal bei A Vampire´s Heart: Light a Fire Xoxo Springflower Hosted by Animexx e.V. 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