Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet
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Kapitel 12: Worte
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Nachdem Husai-Sensei nach dem Meeting wieder zur Bahn gebracht wurde war man
zurück zum Verlag gefahren und nun auf dem Weg nach oben.
„Husai-Sensei und Haruhiko scheinen sich gut zu verstehen.“, meinte Misaki,
als sie aus dem Fahrstuhl stiegen. „Also war deine Entscheidung wohl doch
nicht so falsch.“
„Da bin ich mir nicht mehr so ganz sicher.“, sagte der Blonde, woraufhin ihn
Misaki verwirrt ansah.
„Was? Wieso denn das?“, fragte er und blieb wie angewurzelt stehen.
„Was?“ Honda sah den Jüngeren, der nun vor ihm stand, fragend an. „Ah,
tut mir leid. Ich war mit meinen Gedanken eben ganz woanders.“. sagte Honda,
nachdem ihm klar geworden war, was er von sich gegeben hatte. „Natürlich
verstehen sie sich.. Beide mögen die Architektur sehr gern. Wenn du mir nicht
mal von ihm erzählt hättest, hätte ich nicht gewusst wen ich fragen soll.“
„Hmn. Ja, stimmt. Ich kenne sonst auch niemanden.“, erwiderte Misaki und
setzte seinen Weg fort.
„Das ist doch nicht dein ernst oder? - Ha? - Nein! Es ist mir egal wie, aber
bekommt es gefälligst hin!“ Honda Shouta knallte den Hörer auf das Telefon
und setzte sich wieder hin. Er redete noch etwas vor sich hin, was jedoch
niemand außer er selber verstand.
Misaki und Itoki sahen sich an und hatten beide den selben Gedanken. Honda
schien immer noch nicht wieder er selbst zu sein.
Plötzlich knallte es erneut, als Misaki dort hin blickte wo die seltsamen
Geräusche herkamen sah er Honda auf seinem Tisch kramen. „Suchst du was?“
„Ja. Unterlagen.“, gab Honda als Antwort und nahm sich nun die Schubladen
vor.
„Welche denn? Vielleicht kann ich dir helfen?“
„Nein, kannst du nicht!“, meinte der Blonde. „Dieser Mist muss doch hier
irgendwo sein… und wieso klemmt das Teil hier?“
„Takano-san, lass mich dir doch helfen.“, sagte Misaki und ging zu ihm
hinüber. „Es klemmt, weil du so daran ziehst...“
„Willst du damit sagen ich bin zu doof diese Schublade zu öffnen?“, fragte
Honda mit finstere Miene.
„Nein, natürlich nicht. Aber i-“
„Nichts aber!“, erwiderte er. „Mir reichts...“ Der Blonde nahm seine
Jacke und verschwand.
Misaki stand völlig perplex da und starrte dorthin wo Honda verschwunden war.
„Wer war das gerade?“, fragte er und sah Itoki an. „Das war doch nicht
Honda-san...“ Langsam ging er zurück zu seinem Platz und setzte sich
wieder.
„Leider doch...“ Sasaru Itoki seufzte und erhob sich. „Ich geh mal etwas
frische Luft schnappen.“
„Okay, bis dann.“, meinte Misaki. Er fragte sich ernsthaft, was mit seinem
Vorgesetzten los war und machte sich Sorgen. Das alles begann nach dem Essen
mit Usagi-sans Bruder. Misaki
wusste nicht wirklich, was er machen sollte. Er wollte Honda helfen, doch auf
der anderen Seite wollte er sich ihm nicht aufdrängen. Er versuchte seine
Gedanken erst einmal zu verdrängen, denn er hatte noch einiges zu erledigen und
musste sich darauf konzentrieren.
„Hab ich's mir doch gedacht.“, flüsterte Sasaru Itoki zu sich selbst,
nachdem er die Tür zum Dach geöffnet hatte. Er ging hinüber zur Absperrung
und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. „Hör mal… Ich habe keine Ahnung,
was genau an dem Abend vorgefallen ist und wenn du darüber nicht mit mir wie
sonst auch reden willst dann ist das für mich auch okay. Aber ich werde ganz
sicher nicht tatenlos mit ansehen wie du kaputt gehst… Das ertrage ich
einfach nicht mehr...“ Itoki hielt inne und sah mit gequältem Blick zu
Honda, welcher neben ihm hockte und schwieg. „Ich bitte dich… wenn du nicht
mit mir reden kannst dann rede wenigstens mit jemand anderen… Verkrieche dich
nicht wieder. Es bringt nichts… und wie du wohl nun erkennen musstest
verdrängen auch nicht. Also bitte… irgendwem… Vertraue irgendwem mit dem
du damit fertig werden kannst...“ Itoki hatte das gesagt, was ihm durch den
Kopf ging. Noch immer sah er zu Honda doch dieser saß einfach nur schweigend
da und starrte ins nichts. Der junge Editor konnte es nicht ertragen Honda
erneut so zu sehen. Viel zu oft hatte er es in ihrer Vergangenheit miterlebt.
Itoki merkte nun, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen. Er senkte seinen
Kopf und schloss seine Augen. „Ich liebe dich...“
„Ich weiß...“, erwiderte Honda nun mit sanfter Stimme und drückte Itoki an
sich heran. Er hatte sich aufgerafft und die Tränen seines Freundes gesehen.
„Natürlich vertraue ich dir… aber ich muss mit jemand anderen darüber
reden… Das bin ich ihm schuldig.“ Honda spürte Itokis Kopfbewegung. Der
Blonde küsste den älteren auf den Kopf. „Danke, dass du auf mich
aufpasst.“ Einen kurzen Moment hielt er Itoki noch dicht an sich ehe er von
ihm abließ und zurück ins Gebäude ging.
Itoki hingegen blieb noch stehen und starrte in den Himmel. Seinen Tränen
liefen ihm immer mehr über seine Wangen. Er war glücklich und traurig
zugleich. Denn er wusste, dass es nie wieder so werden würde wie es mal war.
Der Blonde suchte sich einen leeren Raum und holte sein Handy aus der Tasche.
Er wählte Usami Haruhikos Nummer.
„Nur die Mailbox...“ Doch er war entschlossen und so wartete er den
Signalton ab. „Hier ist Honda Shouta… Ich habe übermorgen Frei und werde
um 10 Uhr an der Uhr im Park sein und warten...“ Nachdem er wieder aufgelegt
hatte, steckte er sein Handy zurück in die Hosentasche und ging zurück.
„Misaki… es tut mit leid.“, begann Honda, als gerade niemand anderes im
Raum war. „Es ist nicht so, dass ich dir nicht genug vertraue um dir alles zu
erzählen...“ Er ging zu Misaki hinüber. „Aber du hast im Moment genug
eigenes, um das du dich kümmern musst. Und es gibt da jemanden dem ich eine
Erklärung schuldig bin… denke ich.“
„Honda-san...“ Misaki wusste nicht so richtig, was er sagen sollte, dass
kam nun etwas überraschend.
„Irgendwann werde ich dir sicher davon erzählen können… Wenn du es dann
noch wissen willst. Danke, dass du mit an meiner Seite bist...“ Honda
durchwuschelte kurz Misakis Haare und setzte sich dann an seinen Platz.
Einen Moment lang blieb der angehende Editor noch wie angewurzelt stehen ehe er
sich dann mit einem sanften Lächeln wieder setzte.
„Willkommen zurück.“
„Ich bin wieder da… Du bist schon zu Hause?“ Der angehende Editor
stellte den Einkauf in der Küche ab. „Ja, ich habe Aikawa gesagt, dass ich
diese Woche etwas Luft brauche um alles zu regeln.“, meinte Usami Akihiko und
umarmte seinen Liebsten von hinten.
„Usagi-san!“
„Was?“ Der Grauhaarige küsste Misaki auf die Wange.
„N… nichts.“, erwiderte Misaki, während sich seine Wangen langsam rot
färbten.
Sie verharrten einen Augenblick so bis der Autor Misaki wieder frei gab. „War
alles okay heute?“
„Ja, mir kam nichts ungewöhnlich vor.“, antwortete Misaki und verstaute
weiter den Einkauf.
„Gut… Dann hoffe ich mal, dass diese kranke Person diesen Mann auch nicht
bemerken wird.“
„Seit wann? Ich habe wirklich nichts mitbekommen.“
„Freitag.“, meinte Akihiko promt. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass
ich dich da draußen auch nur eine Sekunde unbeobachtet lasse ehe wir diese
verrückte nicht gefasst haben.“
„Verrückte?“ Misaki sah den Autor fragend an. „Du glaubst es ist eine
Frau?“
„Das ist eine einfache Schlussfolgerung. Immerhin habe ich so gut wie nur
weibliche Fans und auch nur von diesen waren so einige nicht davon begeistert,
dass ich eine Beziehung mit einem Mann habe.
„Hmn...“
„Mach dir nicht so viele Gedanken Misaki. Ich werde ganz sicher nicht
zulassen, dass dir etwas passiert. Mir gleich, was ich dafür tun muss.“
„Usagi-san...“ Misaki war glücklich, doch auch besorgt. Er stellte sich
unzählige Dinge vor die sein Usagi-san tun würde nur damit ihm nichts
passierte. Da er aber auf keinen Fall Schuld daran sein wollte, dass der Autor
irgendwann wegen ihm etwas bereuen würde nahm er sich fest vor selber noch mehr
auf sich und seine Umgebung zu achten.
„Ich habe übrigens schon ein paar Kisten kommen lassen.“, sagte der
Grauhaarige, während er zum Sofa lief. „Damit wir wichtige Dinge, die wir
ständigen brauchen, nicht suchen müssen. Den Rest macht die Firma. Morgen
fangen sie an zu packen. Für Donnerstag ist der Umzug geplant, zumindest der
erste Teil.“
„Nun geht es also los...“ Misaki hatte gemischte Gefühle, was den Umzug
anging. Wirklich darauf freuen konnte er sich im Moment noch nicht da dies
alles nur wegen einer anderen Person geschah und nicht, weil sie es für sich
selbst entschieden hatten.
„Morgen frei?“ Der angehende Editor sah den Blonden irritiert an. „Wie
stellst du dir das vor? Der Abgabetermin wurde vorverlegt. Ich habe keine Zeit
mich noch um andere Dinge zu kümmern.“
„Nun bleib mal Ruhig Misaki.“, sagte Honda und versuchte ihn etwas zu
beruhigen. „Das weiß ich doch und habe logischerweise alles auf die anderen
aufgeteilt. Du kannst dich also in Ruhe auf deine Sachen konzentrieren.“
Honda lächelte und wuschelte ihm durch sein Haar.
„Hey! Lass das!“, meckerte Misaki, woraufhin seine Kollegen lachten.
„Hiroshi, du kommst gleich mit mir zum Meeting.“, sagte Honda und sammelte
seine Unterlagen zusammen.
„Alles klar.“, meinte der Editor und beendete die Arbeit mit der er gerade
beschäftigt war.
„Hiroshi geh schon mal vor. Ich muss noch eben mit Kusakabe reden.“, meinte
Honda und zeigte in die entgegengesetzte Richtung in die sie laufen mussten.
„Okay.“, erwiderte der Jüngere und setzte seinen Weg alleine fort.
„Hey Takeru, wo ist Honda?“, fragte Itoki, als sein Kollege den Raum alleine
betrat.
„Der ist noch eben zu Kusakabe.“, antwortete Hiroshi Takeru und machte sich
wieder an seine Arbeit.
„Hmn… Ich bin gleich wieder da.“, meinte Itoki und verließ den Raum.
Nachdem er eine geraucht hatte war er wieder auf dem Weg zurück. Gerade als er
um die Ecke biegen wollte nahm er eine vertraute Stimme wahr und blieb hinter
der Wand stehen. Er hatte zwar keine Ahnung wer die andere Person war, jedoch
hatte er so ein Gefühl. Als nach einem kurzen Moment die Stille regierte
atmete Itoki einmal tief durch. „Ich kann es verstehen… Doch merken sie
sich meine Worte… Er hat es mehr als nur verdient glücklich zu werden, wenn
sie ihm also weh tun bekommen sie es mit mir zu tun.“
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