Last Desire 5 von Sky- (L x BB) ================================================================================ Kapitel 1: Kleine Zankereien ---------------------------- Schweißgebadet fuhr Beyond hoch und atmete schwer. Sein Herz raste wie wild und er schaltete das Licht an. Aufgeweckt durch die ruckartigen Bewegungen und das plötzliche grelle Licht wachte auch L auf, der sich bis gerade eben noch an den Serienmörder gekuschelt und tief und fest geschlafen hatte. Müde rieb er sich die Augen und sah, was los war. „Schon wieder ein Alptraum?“ Beyond atmete tief durch und fuhr sich durchs Haar. Nachdem er sich einigermaßen gesammelt hatte, nickte er und erklärte „Es ist schon fast sechs Monate her, seit ich zuletzt Alpträume hatte. Aber irgendwie sind diese Träume anders. Ich weiß auch nicht so wirklich, wie ich das beschreiben soll. Zuvor habe ich immer von diesen Horrorstunden geträumt, die ich bei Sam und Clear durchgemacht habe, aber jetzt… wenn ich wenigstens sagen könnte, dass es Alpträume wären, aber das sind ja eigentlich keine richtigen. Oder zumindest erscheinen sie mir nicht wie normale Alpträume.“ „Dann versuch es zumindest zu erklären.“ Da für den Meisterdetektiv sowieso nicht mehr ans Einschlafen zu denken war, setzte er sich auf und zog seine Beine an, wobei er Beyond mit seinen Pandaaugen betrachtete. Dieser dachte nach und im Lichte der Nachttischlampe leuchteten seine Augen fast dämonisch. „Ich träume immer von einer Stimme. Diese Stimme ruft immer wieder meinen Namen und sagt, dass ich zu ihr kommen soll. Immer, wenn ich dieser Stimme folge, endet es damit, dass da eine dürre schneeweiße Gestalt vor mir steht. Aus ihrem Körper hängen unzählige Schläuche und sie kann sich nur mit Mühe auf den Beinen halten. Sie kommt dann auf mich zu und versucht, mich zu packen und zu sich zu zerren. Dabei sagt sie immer wieder, ich solle keine Angst haben und zu ihr kommen. Aber ich will es nicht. Und dann sehe ich plötzlich, dass Sam hinter dieser Gestalt steht und er spricht genauso wie diese Gestalt diese Worte mit der gleichen Stimme. Ich hab jedes Mal so eine Todesangst, wenn dieses Ding mir näher kommt und kann gar nicht mehr laufen, so gelähmt bin ich vor Angst. Meine Beine geben nach und ich versuch vor ihr wegzukriechen. Und dann… wenn sie nahe genug ist, legt sie mir ihre eiskalten Hände an die Schläfen und kommt meinem Gesicht immer näher. Und das letzte, was sie zu mir sagt, bevor ich aufwache ist, dass ich ein Teil von „ihr“ werde. Ich verstehe diese Träume nicht. Irgendwie sehe ich darin keinen logischen Sinn, aber ich habe jedes Mal so eine Scheißangst, als würde ich tatsächlich sterben, wenn ich nicht rechtzeitig aufwache.“ L betrachtete ihn nachdenklich und überlegte selbst, was das wohl zu bedeuten hatte. Dass Sam in diesem Alptraum vorkam, verwunderte ihn nicht sonderlich. Beyond hatte sich schon immer vor ihm gefürchtet, weil Sam nichts Menschliches an sich hatte und nicht einmal das Shinigami-Augenlicht half, seine wahre Identität aufzudecken. Und seit dieser Geschichte mit der Vergewaltigung war seine Angst vor dem namenlosen Schrecken von Amerika nur noch größer geworden. Beyond, der sonst immer so selbstbewusst war und sich nie unterkriegen ließ, hatte wirklich Angst vor diesem namenlosen Monster, welches weder Hass noch Liebe empfinden konnte. Keine Gefühle, keine Rachegedanken… nur eiskalte berechnende Logik. „Und weißt du auch, wer damit gemeint ist?“ Beyond schüttelte nur den Kopf und dachte nach. „Nein. Aber… es ist nicht so, dass dieses Wesen mich töten will oder so. Ich glaube, es will etwas Bestimmtes von mir und deshalb kommt es auf mich zu. Aber ich habe einfach nur Angst in diesem Moment.“ „Es sind nur Träume, Beyond. Und Träume bleiben auch Träume, das ist auch gut so. Vielleicht solltest du mal mit deiner Schwester reden, womöglich hat sie ja eine Idee, was das mit deinen Träumen zu bedeuten hat. Gut möglich, dass es irgendetwas aus deiner Kindheit ist.“ Unsicher zuckte der Serienmörder mit den Achseln und stand auf, denn ans Einschlafen war ja sowieso nicht mehr zu denken. „Sie hat doch selbst im Moment genug Stress. Zwar ist sie jetzt von der Arbeit freigestellt, aber sie hat noch genügend andere Sachen um den Hals. Immerhin kann es sich nur noch um Tage oder Wochen handeln, bis der Geburtstermin ansteht. Sie und Jamie sitzen schon die ganze Zeit auf glühenden Kohlen und jedes Mal, wenn sie irgendwie Schmerzen kriegt, schlägt sie gleich Alarm. Ich hoffe ja auch, dass es endlich bald soweit ist und wieder Ruhe einkehrt.“ Damit wollte Beyond das Zimmer verlassen, doch sogleich stand auch L auf. „Wo gehst du hin?“ „Ins Bad. Ich brauch jetzt dringend eine Dusche.“ „Dann komm ich mit. Geht dann ohnehin schneller.“ Also gingen sie gemeinsam ins Bad und nach einer heißen Dusche setzten sie sich ins Wohnzimmer. Ein Blick auf die Uhr verriet ihnen, dass es gerade erst vier Uhr morgens war und um die Zeit war ohnehin nicht viel los. Beyond machte es sich auf der Couch bei einem Glas Marmelade bequem und las sich zusammen mit L eine Fallakte durch. Es hatte sich ergeben, dass ein Serienmörder ihr gemeinsames Interesse geweckt hatte, da er zum einen in L’s Fallschema passte und seine Morde brutal und bizarr genug waren, um auch Beyonds Aufmerksamkeit zu erregen. Der „Scarecrow Killer“ von Annatown, der mehr als 30 Menschen getötet hatte, indem er sie aufschlitzte, ihre Organe herausriss und sie dann mit Süßkram „ausstopfte“, galt als einer der bizarrsten Mörder der letzten zehn Jahre. Seine Opfer tötete er erst nur an Halloween, doch dann begann er immer häufiger zu morden. Den Titel „Scarecrow Killer“ hatte er daher, weil er nachts verkleidet als Vogelscheuche sein Unwesen trieb. Seit knapp einem Monat waren sie dem Mörder auf der Spur und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihn aufgespürt hatten. „Und haben wir schon irgendwelche Fotos von dem Killer?“ „Ja, allerdings ist die Qualität der Aufnahmen mehr als schlecht und man kann nicht viel darauf erkennen.“ Doch das kümmerte Beyond nicht wirklich. „Solange ich wenigstens seine Augen klar sehen kann, geht das schon. Und wenn ich die Identität des Killers habe, dann wird es ein leichtes sein, ihn zu finden. Ich tippe darauf, dass es sich um Jackson Cohan handelt, der vor 20 Jahren von dieser Sekte angeblich getötet worden war und nun auf Rache aus ist.“ „Davon gehe ich auch aus. Es sprechen ja genug Indizien dafür. Aber wenn du ihn auf den Fotos identifizieren kannst, hätten wir uns zumindest abgesichert.“ Damit nahm der Serienmörder die Fotos entgegen und sah sie sich alle genau durch. L hatte nicht untertrieben. Die Aufnahmen waren wirklich miserabel, aber es fand sich ein Bild, wo das Gesicht des Mörders ganz klar drauf zu sehen war und der Name „Jackson Cohan“ mitsamt verbleibender Lebenszeit wurde für Beyond klar erkennbar. „Ganz eindeutig. Es ist Jackson Cohan. Meine Fresse, dann hat der Kerl den schweren Brand von damals wirklich überlebt. Und jetzt sinnt er auf Rache nach den Sektenmitgliedern, weil die ihn damals auf dem Scheiterhaufen verbrennen wollten. Ich muss schon sagen, der Kerl fasziniert mich wirklich. Fast genauso interessant wie der Eyeball Killer von vor 15 Jahren, den du geschnappt hast. Ich glaube, ich hätte damals auch in sein Beuteschema gepasst.“ „Ja, das hättest du wohl. Aber es gibt noch genügend andere Serienmörder, die ich nur zu gerne fassen würde.“ „Hey, pass bloß auf was du sagst, sonst werde ich noch eifersüchtig.“ Du Knallkopf, dachte L und schüttelte den Kopf. War ja klar, dass dieser Kommentar von dir kommen würde. „Du bist doch schon seit gut neun Monaten bei mir und wirst noch für eine sehr lange Zeit bei mir bleiben.“ „Für den Rest meines Lebens. Ja, ja. Der Text wird auch immer älter, mein Lieber. Ich hab’s kapiert. Ich als böser Junge muss von dir beaufsichtigt werden, weil ich sonst wieder unartig werden könnte, nicht wahr?“ „Als ob du nicht trotzdem oft genug „unartig“ warst. Immerhin darf ich doch jedes Mal alles wieder ausbaden, wenn du dir wieder irgendwelche verrückten Ideen von deiner Schwester ins Ohr setzen lässt. Nur damit eines klar ist: das mit der Kette hat noch ein Nachspiel und die Sache mit dem Video habe ich dir auch noch nicht verziehen.“ „Hey, es gibt doch genügend andere Paare, die sich beim Sex filmen. Und keine Sorge, ich stell es ja nicht gleich ins Internet rein oder zeig es jemandem.“ Trotzdem war L noch ziemlich nachtragend und nahm Beyond seine Aktionen immer noch übel. Und Rumiko würde auch noch ihr Fett wegkriegen, wenn sie mal wieder unangemeldet zu Besuch hereinschneite. Das alles war doch nur ihre Schuld, dass Beyond diese ganzen Ideen hatte. Sie mit ihrer perversen Vorliebe für schwule Beziehungen machte alles nur schlimmer. Zwar war sie nicht Beyonds leibliche Schwester, sondern lediglich seine Adoptivschwester, aber man hätte echt meinen können, dass sie Geschwister waren. Einer schlimmer als der andere. Aber man konnte sich immer einen Rat bei ihr einholen, wenn es irgendwelche Probleme gab. Und bei zwei so schwierigen Menschen wie Beyond und L waren die Probleme quasi vorprogrammiert. „Ach komm schon, L. Ich hab mich mit dem Video entschuldigt und das mehr als ein Mal.“ „Trotzdem bin ich noch sauer und dazu hab ich ja wohl das Recht. Und das mit der Küche nehme ich dir auch noch übel.“ Die Küche. Immer wenn Beyond daran dachte, bekam er dieses Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht und er kicherte. „Als ob du nicht auch deinen Spaß gehabt hattest. Wobei ich aber unser heißes Schäferstündchen auf der Waschmaschine noch ge…“ Für diesen Kommentar zog der Meisterdetektiv ihn genervt am Ohr und hätte dieses perverse Schlitzohr am liebsten ordentlich zusammengestaucht. Aber nach gut neun Monaten Zusammenleben (wovon sechs Monate feste Beziehung waren) wusste er inzwischen, dass das ja sowieso keinen Sinn hatte. Beyond würde trotzdem seinen Dickkopf durchsetzen und er musste es dementsprechend wieder ausbaden. „Wenigstens können wir behaupten, dass wir genügend Abwechslung in unsere Beziehung hineinbringen. Und zumindest haben wir jetzt auch endlich alle Räume offiziell „eingeweiht“. Fehlt eigentlich nur noch das Auto.“ Nun reichte es L endgültig und er klatschte Beyond die Akte ins Gesicht. „Ums Verrecken werde ich es nicht im Auto mit dir machen, da haben wir oft genug darüber gesprochen. Das ist doch krank.“ „Sagte er, der so wild gestöhnt hat, als wir es auf der laufenden Waschmaschine getrieben haben.“ „Hör endlich mit diesem peinlichen Waschmaschinenkapitel auf!“ „Warum denn, wenn es so lustig ist?“ Fahr doch zur Hölle, dachte L genervt und fragte sich, wie er es denn die letzten sechs Monate mit diesem Spinner aushalten konnte. Der hatte sie doch nicht mehr alle! Nachdem sie sich eine Weile mit dem Annatown Serienmord beschäftigt hatten und ernster dabei zur Sache gingen, kam Beyond irgendwann auf etwas ganz anderes zu sprechen. „Da Rumiko für die nächsten drei Jahre in Mutterschaftsurlaub geht, hat sie sich eine andere Tätigkeit für die Zeit überlegt. Du weißt ja wie sie ist: sie hat zwar Kohle genug, um nie wieder arbeiten gehen zu müssen, aber ist einfach nicht der Typ für so etwas.“ „Und was will sie stattdessen machen?“ Beyond reichte L etwas, das wie ein Manga aussah. Stirnrunzelnd sah er das Cover an und konnte erst mal nichts Ungewöhnliches erkennen, bis er dann die Beschreibung las und dann den Manga durchblätterte. Und was er da vorfand, war eigentlich genau das, was man von so einem Menschen wie Rumiko erwarten konnte, die ja nur schwule Freunde hatte und süchtig nach Yaoi-Mangas war. Es war ein von ihr gezeichneter Manga, der von einem Detektiv handelte, der von seinem Erzfeind gefangen wurde, woraus dann eine Beziehung entstand. L sah die Seiten ungläubig an, dann schüttelte er fassungslos den Kopf. „Das… das ist doch wohl nicht…“ „Basierend auf unserer Geschichte, allerdings hat Rumi die Story ein wenig abgeändert, um eine deutlich größere Leserschaft anzusprechen. Sie wollte mehr in die Richtung Sado-Maso gehen. Aber zumindest hat sie den Teil beibehalten, dass ich hier das Sagen habe.“ Die bringe ich noch irgendwann mal um, dachte L und wurde hochrot im Gesicht, als er den Manga durchlas und vor allem sah, wie detailliert sie alles gezeichnet hatte. Und damit wirklich ALLES. „Jetzt sei kein Frosch. Zumindest hat sie die Namen geändert und wir sehen den beiden ja auch nicht wirklich ähnlich.“ „Trotzdem ändert das nichts an den Fakten, dass dieser Manga auf unserer Beziehung basiert, auch wenn deine Schwester die Fakten total verdreht hat!“ „Aber es stimmt doch, dass ich hier derjenige war, der über dich hergefallen ist. Rumiko hat ja nicht die komplette Geschichte geändert, nur ein paar Details. Nun gut, in dem Manga ist der Detektiv derjenige, der im Keller gefangen gehalten wird, aber dafür ist dann die Geschichte umso interessanter.“ Dennoch sah man L an, dass er alles andere als begeistert von dieser Aktion war. „Und was ist mit den Namen? Der Verbrecher heißt Ryuzaki und der Detektiv Lawrence. Wenn das mal keine mehr als offensichtliche Anspielung ist. Zwar ist die Geschichte etwas abgeändert worden, aber dennoch werden diejenigen, die über unsere Beziehung Bescheid wissen, sofort wissen, dass wir damit gemeint sind.“ „Bleib doch mal locker. Wer sollte das denn schon von unseren Bekannten lesen? Die Jungs aus der Bar sind doch selber allesamt vom anderen Ufer, der alte Zausel wird so etwas sicherlich nicht lesen und Jamie kapiert das eh nicht wirklich. Die Einzige, bei der ich mir das vorstellen könnte, wäre Hester. Naja, die kann ja eh nichts mehr schocken und die grinst ja auch immer so dämlich, wenn sie uns beide zusammen sieht. Aber anscheinend kommt unsere etwas abgewandelte Geschichte ziemlich gut an. Rumiko hat schon reichlich Fanpost gekriegt und so wie es aussieht, wird sie noch mehr Bände herausgeben.“ Wo bin ich denn nur gelandet, dachte L sich und konnte es nicht fassen. Sein Partner war ein Serienmörder mit perversen Fantasien und dessen Adoptivschwester eine steinreiche Musiklehrerin mit Vorliebe für schwule Beziehungen, die jetzt auch noch damit begann, Yaoi-Mangas zu zeichnen. Und dann auch noch basierend auf unserer Geschichte! Langsam komme ich mir echt vor wie im Irrenhaus oder wie bei der versteckten Kamera. Womit habe ich es eigentlich verdient, dass ich von Verrückten umgeben bin? Was kam denn bitteschön als nächstes? L wollte lieber nicht daran denken, was ihm noch alles blühen würde und er seufzte genervt. „Ihr habt doch alle den Schuss nicht gehört.“ „Ach komm schon L, jetzt spiel hier nicht den Wehleidigen. Freu dich doch mal für Rumi, dass ihr Manga so erfolgreich ist.“ „Bei Teenagerinnen mit perversen Vorlieben und einem Komplex vielleicht, die wahrscheinlich noch nie in einer Beziehung waren…“ „Jetzt wirst du aber ausfallend. Ich hab Rumis Manga schon mehrmals durchgelesen und der Titel My Enemy, My Master stammt übrigens von mir.“ „Hätte ich mir ja gleich denken können. Willst du damit auf etwas Bestimmtes andeuten oder wie darf ich diesen Titel denn bitteschön interpretieren?“ Beyond sagte nichts dazu, sondern wandte mit fadenscheinig unschuldiger Miene den Blick ab und man hätte echt meinen können, er wolle den Unschuldsengel mimen. Aber L wusste, dass dieses vermeintliche Unschuldsengelchen das Teufelchen in Person war und deshalb ließ er sich auch nicht täuschen. „Um es mal klarzustellen, mein Lieber: wir führen hier keine SM-Beziehung, klar?“ „Schon klar.“ „Ich meine es ernst!“ „Ich hab es ja kapiert, mein Pandabärchen.“ Doch so wirklich ernst schien Beyond das immer noch nicht zu meinen. Das hörte man schon an seiner Stimme und das ärgerte L nur noch mehr. Er wusste genau, was dem Serienmörder gerade durch den Kopf ging und so zog er ihn wieder am Ohr. „Ernsthaft, ich weiß was du gerade denkst und ich sage dir hier und jetzt in aller Deutlichkeit: hör sofort auf damit.“ Doch der BB-Mörder machte einfach weiter und fragte mit einem provokanten Grinsen „Woran denke ich denn bitteschön?“ „Das weißt du ganz genau. Und um es endlich klarzustellen: dazu wird es nie im Leben kommen.“ „Das hast du auch schon mit der Küche gesagt und was ist daraus geworden?“ Ernsthaft, du bist wirklich der durchtriebendste Mistkerl, den ich je in meinem Leben ertragen musste. Du findest doch immer einen Weg, mich zum Schweigen zu bringen. Es ist mir wirklich ein Rätsel, wie du es nur immer wieder schaffst. „Ach komm schon, L. Jetzt sei doch nicht gleich so eingeschnappt wie eine Diva. Du weißt doch, ich mach nur Spaß. Und du bist doch selbst Schuld. Du lässt dich eben so wunderbar ärgern, da hab ich doch kaum eine andere Wahl. Und selbst nach sechs Monaten fester Beziehung ist es nicht langweilig geworden. Wenn ich so überlege, was wir schon alles erlebt haben. Wir haben unseren Streit endgültig beigelegt und wir haben es mit Sam und Clear aufgenommen. Nicht zu vergessen die Sache mit Rumiko, als du gedacht hattest, ich hätte eine Affäre mit ihr und sie würde ein Kind von mir erwarten. Und zu guter Letzt noch Andy, den wir auch aus den Fängen dieses Dr. Brown gerettet haben. Fragt sich nur, was mit ihm ist. Er hat zwar hin und wieder mal eine Postkarte geschickt und erzählt, wo er gerade ist, aber mehr weiß ich auch nicht. Aber er hat letzte Woche geschrieben, dass er und Oliver nach Boston zurückgekehrt sind und dass er sich mit mir treffen will.“ L’s Miene verdüsterte sich schlagartig, als er das hörte und man sah ihm an, dass er nicht sonderlich begeistert war, davon zu hören. Denn er hatte die Tatsache durchaus nicht vergessen, dass Andrew Gefühle für Beyond hatte und auch wenn er Beyond vertraute, Andrew hingegen traute er nicht sonderlich über den Weg. Seine Sorge war einfach so groß, dass der Kerl versuchen würde, sich dazwischenzudrängen und Beyond für sich zu gewinnen. Zwar betonte dieser oft genug, dass niemals etwas wieder zwischen ihm und seinem alten Freund laufen würde, aber so ganz überzeugt war L trotzdem nicht. Und da er so etwas befürchtete, war er eben nicht sonderlich begeistert davon, dass Andrew nach Boston zurückgekehrt war und nun wieder Kontakt zu Beyond aufnehmen wollte. „Mach dir mal keine Gedanken, L. Es wird ein rein freundschaftliches Treffen sein und Andy wird mir erzählen, was er so alles auf seinen Reisen erlebt hat. Immerhin war er in Japan, China, Deutschland und Thailand und in Australien. Da erlebt man eben viel und ich bin ja echt mal gespannt, ob er inzwischen selbstbewusster geworden ist. Ich hoffe ja echt für ihn, dass er seine Depressionen bekämpfen konnte. Aus seinen Postkarten geht ja leider nicht sonderlich viel hervor. Und er schrieb irgendetwas davon, dass er mich mit einer ganz besonderen Nachricht überraschen will. Bin ja echt mal gespannt, was er damit meint.“ Doch L war sich nicht sonderlich sicher, ob er das wirklich wissen wollte. Mit Sicherheit hatte dieser Andrew irgendwelche Hintergedanken. Dem war einfach nicht zu trauen! Doch er seufzte nur und nickte. „Dann lass dich mal nicht aufhalten. Ich wünsch dir noch viel Spaß.“ Doch es war nicht zu überhören, dass nicht sonderlich begeistert war und deshalb nahm Beyond ihn in den Arm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Mach dir mal keine Sorgen, mein kleines Pandabärchen. Wenn ich zurück bin, machen wir uns noch ein paar schöne Stunden. Dann können wir es ja mal mit was Neuem ausprobieren. Vielleicht einem heißen Rollenspiel.“ Doch L schüttelte nur den Kopf und erwiderte „Du bist ein Serienkiller und ich Detektiv. Als wäre das nicht schon Rollenspiel genug.“ „Dann können wir es doch mal so machen wie in Rumikos Manga.“ „Untersteh dich. Ich werde mich sicherlich nicht nach den perversen Fantasien deiner Schwester richten!“ Doch Beyonds unheilvolles Grinsen ließ erahnen, dass er schon noch seinen Willen durchsetzen würde. Und dann konnte sich der arme L noch warm anziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)