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My Little Pony: One Last Letter 2

von

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Kapitel 3

Nachtglanz wachte auf. Draußen war es dunkel. Langsam stand er auf, um Twilight nicht zu wecken. Er schlich sich aus dem Raum heraus, in dem er gelegen hatte und trat vor das Haus. Eine kühle Brise umfing ihn und ließ ihn leicht frösteln.

„Worauf hab ich mich nur eingelassen?“, murmelte er leise vor sich hin, während er durch das Blätterdach zu den Sternen schaute.

Ein leises rascheln neben ihn riss ihn aus seinen Gedanken. Er schaute in die Richtung und sah dort Star Breeze stehen.

„Du kannst auch nicht schlafen.“, stellte sie fest, „Ich hoffe für dich, dass du dich nicht daran gewöhnen musst. Die meisten haben es schon.“ Sie sah betroffen zu Boden.

Nachtglanz wusste nicht, was er sagen sollte, als Star Breeze auch schon wieder nach oben sah und ihn ins Gesicht schaute.

„Erzähl mir von dir.“, fuhr sie fort, „und auch, wie Twilight zum Alicorn wurde. Es gibt hier, wie du sicher weißt, nur zwei. Und von denen ist die eine vollkommen verrückt geworden und die andere ist dabei, die Welt zu retten.“

Nachtglanz war etwas verwundert, aber er setzte sich.

„Was soll ich sagen, ich war schon als Alicorn auf die Welt gekommen. Meine Eltern habe ich nie so wirklich kennengelernt, sie waren schon weg, als ich alt genug war, mir solche Fragen zu stellen. Celestia hat mich zusammen mit Luna großgezogen. Damals haben wir noch im alten Schloß im Everfree Forest gewohnt. Aber nach einer Weile wurde es mir da zu eng und ich beschloss, die Welt, meine Welt, zu erkunden. Ich bin selber erst vor ein paar Jahren wieder zurück gekommen und musste feststellen, das sich einiges geändert hatte.“

Er machte eine Pause.

„Twilight wurde zum Alicorn, weil … na ja, so ganz genau weiß ich es auch nicht, aber sie hat wohl meiner Schwester bewiesen, das sie dazu in der Lage wäre, eine Prinzessin zu sein. Jetzt ist sie auf jeden Fall die Prinzessin der Freundschaft.“

Star Breeze hörte aufmerksam zu.

„Bei uns gibt es keine Prinzessin der Freundschaft.“, sagte sie, „Freundschaft ist in diesen Tagen eher ein Zweckbündnis.“ Sie seufzte.

So niedergeschlagen, wie sie aussah, konnte Nachtglanz nicht anders. Er rutschte zu ihr hin und umarmte sie. Star Breeze war davon so überrascht, dass sich ihr Körper versteifte.

„Was … was machst du da?“, fragte sie irritiert.

Der Hengst ließ sie los.

„Das nennt man eine Umarmung.“, sagte er, „Ich dachte, das könntest du gebrauchen.“

„Ich … ich …“, stammelte die Stute, „ich brauche jetzt schlaf.“

Sie stand auf und ging ins Haus. An der Tür blieb sie kurz stehen.

„Du solltest auch schlafen. Wir müssen morgen früh raus.“, sagte sie, ohne sich umzudrehen.

Nachtglanz schaute ihr hinterher. So hatte bisher noch kein Pony reagiert.

„Was ist hier passiert?“, fragte er sich, während er ebenfalls ins Haus ging.
 

Die kleine Gruppe stand am nächsten Tag früh auf. Es dämmerte gerade, als sie mit einigen Taschen bepackt auf dem Dorfplatz standen. Star Breeze sah sich um, aber bis auf Nachtglanz und Twilight Sparkle war niemand da.

„Ich hatte es befürchtet“, murmelte sie, „Die anderen sind zu verängstigt, sich uns anzuschließen.“

„Und was machen wir jetzt?“, fragte Nachtglanz, „Sollen wir noch etwas warten?“

Twilight schüttelteden Kopf.

„Ich befürchte, wenn wir noch länger warten, müssen wir bis heute Abend warten. Und ich denke, Celestia wird nicht untätig bleiben, wenn sie herausgefunden hat, das wir hier sind.“

Star Breeze und Nachtglanz nickten, dann gingen sie los. Ihre Hufe hörten sich in ihren Ohren an, als würden sie hallen wie Donnerschläge, während ein leichter Wind durch die Bäume des Everfree Forest ging und die Blätter zum rascheln brachte. Sie erreichten den Rand des Dorfes, wo der Weg in einen Trampelpfad überging.

„Der Everfree Forest ist bei uns schon etwas gruselig.“, meinte Nachtglanz, „Wie er wohl hier ist?“

Star Breeze blickte kurz über die Schulter.

„Man sagt, das hier Wesen leben, die jenseits dessen sind, was ein Pony ertragen kann.“, sagte sie mit unheilschwangerer Stimme, „es sind schon welche in den Wald gegangen und bis heute nicht mehr wieder herausgekommen.“

Nachtglanz schluckte und legte die Ohren an. Dann erfüllte ein leises kichern die Luft.

„Das hast du mir echt geglaubt?“, fragte Star Breeze mit einem breiten grinsen im Gesicht, „keine Angst, das sind nur Geschichten, die wir den Fohlen erzählen, damit sie nicht zu weit vom Dorf weglaufen.“

Der Hengst atmete erleichtert auf.

„Aber trotzdem ist der Wald nicht zu unterschätzen. Hier gibt es einige tückische Stellen, wo man sich ernsthaft verletzten kann. Passt also auf, wo ihr hintretet.“
 

Sie wanderten vorsichtig durch den Wald. Die Sonne stieg immer weiter empor und ließ die Feuchtigkeit im Wald verdunsten. Der kleine Gruppe stand nach wenigen Metern schon der Schweiß auf der Stirn und bedeckte nach einiger Zeit ihren ganzen Körper. Nachtglanz und Twilight keuchten angestrengt, während sie über den unebenen Waldboden gingen. Star Breeze zeigte keine Anzeichen von Erschöpfung. Immer wieder raschelte es im Unterholz und Nachglanz schaute sich nervös um.

„Gibt es keinen besseren Weg?“, fragte der Hengst.

Star Breeze schüttelte den Kopf. „Es tut mir leid. Aber dorthin, wo wir hinmüssen, ist es zu unsicher, um sich zu teleportieren. Und so weit, wie wir müssen, hat noch kein Pony sich gezaubert.“ Sie schaute sich zu den beiden um. „Wir sollten aber bald da sein.“
 

Nach einer Weile erreichten sie den Waldrand.

Ein viel zu warmer Wind blies ihnen ins Gesicht, so, dass sie sich wieder etwas zurückzogen in den Schatten des Waldes. Dort legten sie ihre Taschen ab und legten eine Rast ein.

„Und wie gelangen wir jetzt weiter?“, fragte Nachtglanz, „Immerhin sagtest du, das wir dort draußen von den Jägern Celestias erwartet werden.“

Star Breeze grinste.

„Wir sind nicht alleine hier“, sagte sie, „dort draußen gibt es viele, die gegen Celestia rebellieren. Wenn es dunkel wird, schauen wir weiter.“

Twilight schaute aus dem Wald heraus.

„Ich vermute mal, in ein paar Stunden wird es anfangen zu dämmern.“

Star Breeze nickte. Dann packte sie eine Wasserflasche aus und nahm einen tiefen Schluck.

„Wir sollten uns noch etwas ausruhen. Ich vermute mal, der Weg wird noch lang werden.“
 

Langsam näherte sich die Sonne dem Horizont und die Luft frischte auf. Erleichtert erhoben sich die drei Ponys und schnallten sich ihre Taschen wieder an.

„Und wie geht es jetzt weiter?“, fragte Twilight.

Bevor Star Breeze antworten konnte, drang ein Kratzen aus dem Boden an ihre Ohren. Nachtglanz trat vorsichtig nach hinten weg, als auch schon an der Stelle, an der er gestanden hatte, der Waldboden aufbrach und eine große Pranke hervorschoss. Diese grub das entstandene Loch größer und größer. Schon bald war die Öffnung so groß, dass ein Pony ohne Probleme hindurch passte.

„Schnell. Kommt, solange die Sonne tief steht.“, drang es auf dem Loch hervor.

Ohne lange zu überlegen, sprang Star Breeze in die Öffnung, kurz gefolgt von Twilight. Nachtglanz schaute unsicher. Aber ein heulen, das ihn an Timberwölfe erinnerte, ließ seine Zweifel verschwinden und er sprang in die Dunkelheit. Der Fall war kurz und er landete auf seinen Hufen.

„Sind das alle?“, fragte die Stimme wieder.

„Ja“, erwiderte Star Breeze.

Und schon begann sich das Loch wieder zu schließen und Nachtglanz befand sich in absiluter Dunkelheit. Aber nur für eine kurze Weile, weil Twilight ihr Horn aufleuchten ließ. Nachtglanz erschrak, als er in das Gesicht eines großen Hundes sah.

„Was hat denn der Kleine?“, fragte dieser, „Los jetzt, wir müssen uns beeilen. Auch, wenn Sie uns nicht sehen kann, sind wir noch nicht in Sicherheit außerhalb des Waldes.“

Mit diesen Worten drückte sich der Diamanten-Hund an der Gruppe vorbei.

„Folgt mir“, sagte dieser und lief auf allen Vieren den Tunnel zurück.

Die Ponys folgen ihm. Wobei sie jedoch langsamer waren, da das Licht von Twilights Horn nur wenige Meter ausleuchteten. Immer wieder rieselten kleine Erdklumpen von der Decke herunter und die Ponys beeilten sich, zu dem Hund aufzuschließen.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen sie den Ausgang zu dem Tunnel, der hell vor ihnen lag. Als sie ihn durchschritten, schlossen sie kurz die Augen, weil das Licht dort sie kurz blendete.

Als sie wieder etwas erkennen konnten, pfiff Nachtglanz leise. Er hatte vieles erwartet, aber nicht dass, was sich vor ihnen ausbreitete.

Der Tunnelausgang lag an einem Sims, der auf halber Höhe einer Höhle lag, die etwa zehn Meter hoch und fast fünfhundert Meter lang war. Am Boden der Höhle waren mehrere Zelte aufgebaut, in die einige Diamanten-Hunde, Greife und auch ein paar Drachen ein und ausgingen. In einem anderen Teil der Höhle waren einige Bäume zu sehen und auch Felder, die von leuchtenden Edelsteinen beschienen wurden. Ein Bach zog sich von einem zum anderen Ende durch die Höhle und wurde von einigen Brücken überspannt.

„Willkommen in Diamond-City.“, sagte der Diamanten-Hund, der sie hergeführt hatte, „Ich werde euch erst einmal zum Bürgermeister unserer kleinen Stadt bringen.“

Sie legten ihre Umhänge wieder an und wurden in die kleine Stadt herabgeführt. Dort sahen jetzt alles aus der Nähe. Drachen, die in Schmieden arbeiteten, um Schaufelblätter und Rechen zu formen. Ponys, die Verletzte behandelten oder Feldfrüchte zu Lagern brachten. Greifen, die Edelsteine begutachteten und sortierten.

„Wir sind richtig stolz darauf, das wir diese Stadt am Laufen halten können. Es ist eine der wenigen Orte, wo sich alle Spezies ohne Angst aufhalten können.“, erzählte der Hund, „Und ich weiß schon, ihr wollt als nächstes Fragen, warum die Ponys aus dem Everfree nicht auch hier wohnen. Wir haben es ihnen angeboten, aber sie wollten nicht. Sollten sie sich jedoch irgendwann einmal doch entschließen, hier zu wohnen, werden wir sie nicht abweisen. Und solange werden wir sie Unterstützen, dort, wo sie jetzt sind.“

Während sie durch die Siedlung geführt wurden, sah Nachtglanz einige Fohlen in der Nähe des Bachs spielen, was ihm ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Als diese die kleine Gruppe sahen, eilten sie herbei.

„Wen hast du denn da mitgebracht, Ruby?“, fragte eines, „sind die aus dem Everfree?“

Der Hund beugte sich zu den Fohlen herunter und streichelte es mit seiner gewaltigen Pranke durch die Mähne.

„Ja, sie sind aus dem Everfree.“, sagte er, „und ich bin mit ihnen auf dem Weg zum Bürgermeister. Sie sind auf einer Mission. Aber ich darf euch leider nicht sagen, auf was für einer. Nur, wenn sie Erfolg haben, dann kann unser aller Leben besser werden.“

Die Fohlen kicherten und sprangen noch eine Weile um die Gruppe herum, bis es ihnen zu langweilig wurde. Als sie weg waren, fing Nachtglanz an zu kichern.

„Was ist denn so lustig?“, fragte Star Breeze.

„Ruby … ist ein merkwürdiger Name für einen Diamantenhund.“, plapperte der Hengst drauf los.

Ruby blieb stehen.

„Vielleicht liegt es daran, das ich eine Hündin bin.“, meinte sie, „Und wie du vielleicht weißt, sind Weibchen ziemlich launisch.“

Sie war langsam immer näher an den schwarzen Hengst herangekommen, bis sich ihre Nasen fast berührten. Die letzten Worte waren gefährlich leise, so das Nachtglanz schluckte.

„Du solltest dein Gesicht sehen.“ meinte Ruby mit einem plötzlichen Grinsen, „Es kommt mir so vor, als wenn du noch ein Fohlen wärst.“

Sie schlug ihm auf dem Rücken, so das Nachtglanz einen Schritt nach vorne taumelte.

„Keine Angst, ich habe noch nie jemanden weh getan“, sie schaute zu ihm runter, „oder zumindest nicht wissentlich. Ich war immer der Meinung, man kann entweder miteinander reden, oder sich aus dem Weg gehen.“

Nachtglanz nickte nur. Ganz wohl war ihm trotzdem nicht.

„Aber genug geplaudert. Der Bürgermeister wartet“, sagte Ruby und ging weiter.

„Ich weiß nicht“, meinte Nachtglanz leise, „irgendetwas sagt mir, das hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Und damit meine ich nicht die durchgeknallte Celestia.“

Twilight nickte kaum wahrnehmbar, sagte aber nichts.

Sie folgten der Diamanten Hündin durch das Gewusel zu einem etwas höher gelegenem Haus. Vor diesem standen einige Ponys Wache. Als sie die kleine Gruppe sahen, warfen sie ihnen misstrauische Blicke zu.

„Ganz ruhig, Leute.“, sagte Ruby zu ihnen, „sie kommen aus dem Everfree und sind nur auf der Durchreise.“

Die Wachen entspannten sich etwas und ließen sie passieren. Ruby öffnete die Tür und betrat das Haus. Hinter der Eingangstür war eine große Halle, von der einige Türen abgingen. Irgendwo kratzte ein Federkiel auf Pergament.

„Ich hab den Wachen doch gesagt, das ich nicht gestört werden will“, drang es aus einem der hinteren Zimmer.

Nachtglanz und Twilight blickten sich an.

„Ist das nicht …“, sagten sie gleichzeitig.

„Bürgermeister Spike. Ich habe Gäste mitgebracht aus dem Everfree“, verkündete Ruby.

„Haben sich die Starrköpfe endlich dazu bereit erklärt, doch bei uns zu wohnen?“

Twilight erhob ihre Stimme. „Nicht ganz“, erwiderte sie.

Das Kratzen hörte auf. Ein Poltern erklang, gefolgt von tappenden Schritten. Dann kam ein kleiner, lila Drache aus einem der Zimmer gerannt.

„Twilight“, rief er und rannte auf sie zu.

Bevor er sie erreichte, bremste er sich.

„Du … hast Flügel? Aber … wie?“, stammelte er.

Twilight lächelte.

„Ich bin nicht deine Twilight“, sagte sie.

Spike schlug sich vor dem Kopf.

„Ich erinnere mich. Vor einigen Jahren waren du und die anderen durch den Berg gewandert. Leider hatten wir wenig Zeit.“, er schaute neben Twilight, „Und wer ist das?“

„Das ist Nachtglanz. Er begleitet mich auf unserer Mission, Celestia wieder zur Vernunft zu bringen.“, erklärte sie.

Der Drache schaute das schwarze Alicorn misstrauisch an.

„Wo hab ich nur meine Manieren? Wollt ihr etwas essen? Oder einen Tee?“, fragte er.

Nachtglanz schüttelte den Kopf. „Danke, nein.“

„Auch für mich nicht. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns und eigentlich keine Zeit zu verlieren. Aber ich hoffe, du weißt einen Weg in den Norden.“

„Es gibt einen alten Stollen, der aber schon seit Jahren nicht mehr benutzt wird. Ich bin mir nicht sicher, ob dieser noch frei ist. Ich werde ein paar Späher losschicken, um zu sehen, wie er aussieht. Das wird jedoch etwas dauern. Solange seit meine Gäste. Ihr könnt euch hier überall umschauen. Wenn ihr Fragen habt, wird Ruby diese gerne beantworten. Und Wenn ihr übernachten wollt, steht euch mein Haus offen.“

Er wollte gerade weiter reden, als eine Eule durch ein Fenster hereingeflogen kam, in dessen Krallen eine Schriftrolle war.

„Arbeit … Als Bürgermeister hat man davon mehr als genug.“, seufzte er, „Ruby, bitte kümmer dich um unsere Gäste. Heute Abend können wir ja in Ruhe weiter reden.“

Die Diamantenhündin nickte und führte die drei Ponys hinaus.

Draußen blickte sie sich um.

„Ich könnte euch einige Sehenswürdigkeiten hier unten zeigen, wenn ihr wollt.“, schlug Ruby vor, „Aber ich muss zugeben, das es nicht viele sind.“

„Das klingt gut. Immer noch besser, als sich bis heute Abend zu langweilen.“, meinte Nachtglanz.

Ein lächeln glitt über Rubys Gesicht.

„Dann folgt mir.“ sagte sie und ging los.



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