In all den Jahren von PanicAndSoul (Für immer bei dir) ================================================================================ Kapitel 16: Frohe Weihnachten ----------------------------- Es war erst viertel vor 4, als Hikari an dem Treffpunkt eintraf, den ihr Takeru am Telefon genannt hatte. Noch eine viertel Stunde. Nervös und unsicher hielt die das Päckchen in der Hand, welches sie ihm zu Weihnachten schenken wollte. Sie sah auf die Uhr, doch die Zeit schien überhaupt nicht zu vergehen. Im Gegenteil, war es nicht grade eben schon 10 vor gewesen? Sie tippte auf ihre Uhr und musste feststellen, dass sie stehen geblieben war. Na super, das hat mir ja grade noch gefehlt… Ganz in ihrem Ärger versunken bemerkte das Mädchen gar nicht, dass sich ihr jemand von der linken Seite näherte. Er nutzte die Gelegenheit und schlich sich hinter sie, um ihr prompt mit den Händen die Augen zu zuhalten. Die Hände waren weich und obwohl sie nicht in Handschuhen verpackt waren, so wie ihre eigenen, waren sie doch warm und rochen nach Lavendelseife. „Hallo T.K.“, flüsterte sie. Als hätte sie ihn nicht sofort erkannt. „Frohe Weihnachten.“, hauchte er zurück und gab sie frei, sodass sie sich umdrehen und ihm in die Augen schauen konnte. Sie lächelte ihn an und er merkte erst jetzt, wie sehr sie ihm gefehlt hatte in den letzten Tagen. Er wartete keine Erwiderung ab, sondern schloss sie fest in die Arme, sog ihren Duft ein. Heute roch sie unverkennbar nach Vanille. „Dir auch frohe Weihnachten.“ Sie war ihm so nah, dass sie nur in seinen Mantel sprechen konnte. „Hast du gebacken?“, fragte er neugierig und ließ sie nun los, damit sie sich wieder ansehen konnten. Sie nickte und roch an einer ihrer Haarsträhnen. Sie ist einfach zu süß! Als er ihre Hand nahm, schenkte sie ihm ein Lächeln und die beiden fingen an, ein wenig durch die Gegend zu schlendern. Das Mädchen wurde immer nervöser. Würde er jetzt doch nicht mehr mit ihr sprechen wollen, sondern einfach so weiter machen wie bisher? Aber sie hatte sich fest vorgenommen, heute einmal alles auszusprechen, was sie störte. Nach einer ganzen Weile blieb Takeru stehen und stellte sich ihr gegenüber. Als sie glaubte, er würde nichts sagen, setzte sie schon zum Sprechen an, doch er unterbrach sie mit einer Handbewegung. „Kari, warum ich dich sehen wollte ist nicht nur, weil heute Weihnachten ist. Ich wollte auch endlich mal mit dir reden und einige Dinge klarstellen. Ich finde, das hast du verdient.“ Er sah erst auf den Boden, doch dann entschloss er sich, ihr besser ins Gesicht zu schauen. So etwas besprach man nicht mit gesenktem Blick. Jetzt sagt er mir, dass wir besser Freunde bleiben sollten. Bei seinem Tonfall konnte man ja nichts anderes erwarten. Er klang, als sei grade jemand gestorben. Er seufzte tief. „Die Wahrheit ist, dass ich nicht weiß, was das zwischen uns zu bedeuten hat. Ich bin mir nicht sicher, ob wir wirklich eine Chance haben, ob die Gefühle tief genug sind.“ Er sah zuerst ihr ausdrucksloses Gesicht und war sich schon fast sicher, mit seiner Vermutung, dass da nichts Intensiveres zwischen ihnen ist, recht zu haben. Doch dann sah er auf ihr Hände, die sich fest in ihre Handschuhe gruben und zu Fäusten ballten. Ein weiterer Blick in ihr Gesicht bestätigte es: Sie war sauer. Stocksauer, um genau zu sein. „Jetzt will ich dir aber auch mal etwas sagen. Ich habe dein hin und her langsam echt satt! Erst küsst du mich nicht, dann tust du es und dann behauptest du, dass wir keine Chance hätten? Es tut mir sehr leid für dich, aber das hättest du dir auch mal früher überlegen können. Verstehst du denn nicht? Du machst mich wahnsinnig! Und zwar auf die beste Art und Weise, wie man das eben machen kann.“ Er war sichtlich verwirrt. „Wenn ich deinen Duft wahrnehme, dann fühle ich mich sofort geborgen und sicher. Berührst du meine Haut, so sendest du ein Feuer durch meinen Körper, das mich lebendiger werden lässt als alles andere auf dieser Welt. Bist du nicht bei mir, vermisse ich dich. Und bist du da, will ich, dass du nie wieder gehst. Du hast mich einmal gefragt, ob du mich nervös machst. Die Antwort ist: ja! Ich weiß nicht, wann ich es das erste Mal bemerkt habe, aber plötzlich hat mich deine Anwesenheit total aus der Fassung gebracht und ich konnte keine klaren Gedanken mehr fassen. Wenn du keine tieferen Gefühle für mich hast, dann ist das okay für mich. Aber warum musstest du mir dann solche Hoffnung machen?“ Tränen hatten sich in ihren Augen gesammelt und warteten, endlich ausbrechen du können. „Ich habe dir Hoffnung gemacht? Ich bin ja wohl nicht der einzige, der hier lauter Berührungen und Küsse verteilt, ohne darüber nachzudenken.“ Nun war auch Takeru sauer. „Du bist so ein Idiot!“, flüsterte sie. Folgendes schrie sie ihm schon fast entgegen: „Ist dir denn niemals in den Sinn gekommen, dass ich dich küssen und berühren möchte, weil ich mich schon so lange nach dir Sehne? Weil ich dich nun mal liebe und das schon seit einer kleinen Ewigkeit!“ Sofort schlug sie sich die Hand vor den Mund. Das hatte sie sich eigentlich anders vorgestellt. Ein Liebesgeständnis in romantischer Zweisamkeit und nicht in einem verschneiten Park und dann auch noch wie ein Schimpfwort daher geschleudert. Sie sah ihm ins Gesicht, hoffte auf eine Erwiderung, doch T.K. stand einfach nur da und starrte sie mit offenem Mund an. Auch Hikari hatte nicht mehr die Kraft, noch etwas zu sagen, stellte wortlos das Päckchen, welches sie noch immer in der Hand hielt, ab und drehte sich um. Als sie ging, schaute sie nicht ein einziges Mal zurück, doch der Drang in ihr war übergroß. Er konnte sie schon fast nicht mehr sehen, als er das Päckchen von der Bank nahm und vorsichtig in den Händen hielt. Sie hatte eine grüne Schleife darumgebunden. Seine Lieblingsfarbe. Die Box war schlicht und schwarz und nicht in Geschenkpapier verpackt. Als er an dem Band zog, fiel es zu Boden und er öffnete den Deckel. In der Box war ein kleines Päckchen, mit selbstgebackenen Kekse und einem Zettel, wo drauf stand: Frohe Weihnachten T.K. In Liebe, deine Kari Er nahm den Zettel in die Hand und biss sich auf die Unterlippe. Dann steckte er ihn in seine Jackentasche und nahm sich den restlichen Inhalt vor. Er nahm ein kleines Buch in die Hand und stellte die Box wieder auf der Bank ab. Als er das Notizbuch öffnete, stiegen ihm Tränen in die Augen. Es war etwa DinA 5 groß und voll mit Fotos von Takeru und Hikari. Dazwischen hatte sie immer mal wieder ein paar lustige Anmerkungen geschrieben und lauter Eintrittskarten und Zettel, Briefe und Postkarten dazu geklebt. Einige Einträge waren schon Jahre alt, sie musste wirklich lange daran gearbeitet haben. Er blätterte zur letzten Seite, wo ein aktuelles Bild von den beiden war und las den Text dazu: Hallo T.K. Wie du vielleicht bemerkt hast, bastele ich jetzt schon echt lange an diesem Geschenk für dich und ich bin froh, dass es grade in diesem Jahr endlich fertig geworden ist. Ich wollte dir damit zeigen, wie viel mir unsere Gemeinsame Zeit bedeutet und dir etwas persönliches schenken, was dich auch in schlechten Tagen immer an unsere schönen Momente erinnert. Ich hoffe, es gefällt dir. Deine Kari Als er das Geschenk wieder in der Box verstaut hatte, sah er in die Richtung, in die Kari gegangen war. Er wischte sich ein paar Tränen aus den Augenwinkeln und rannte los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)