Was wir verloren haben von Annie (Finden wir uns wieder?) ================================================================================ Kapitel 13: ------------ Sein Blick lag gebannt auf der dunkelhaarigen jungen Frau, welche am anderen Ende des Platzes stand. »Naruto.« Erschrocken zuckte der Angesprochene zusammen als er die unheilvolle Stimme hinter sich wahrnahm. Sein Blick glitt langsam zu ihr, über seine Schulter und ein kleines Schaudern überfiel ihn als er den finsteren Ausdruck auf Sakuras Gesicht sah »Hi.« Sie hob die Augenbrauen »Du bist so ein Feigling, Uzumaki Naruto!« Manchmal vermisste er die Zeiten, in denen er noch so tun konnte, als wüsste er nicht was sie meinte. Sie kannte ihn nur leider zu gut. Alleine der Versuch würde ihm schon schmerzlich zu stehen bekommen. »Ich weiß nicht, was sie hat.« Er zuckte mit den Schulter und wollte den Blick abwenden. Ein Fehler, welchen er im nächsten Moment mit einem Schlag auf den Hinterkopf bezahlte. »Naja okay... vielleicht weiß ich doch was sie hat und ich traue mich nicht mich zu entschuldigen.« »Was hast du schon wieder angestellt?« Sie klang resigniert, sah ihn fast schon mitleidig an. Die Sonne schien warm auf ihre Gesichter und Naruto kniff für einen Moment die Augen zusammen. »Ich war durch den Wind.« Selten hörte man diesen Ernst, die Verletztheit und den Schmerz aus der Stimme des blonden Chaoten. Es tat auch ihr weh, ihn so zu sehen. Sakura wusste, es würde nichts bringen ihn dazu zu drängen mehr zu sagen. Er hatte sie auch nie gedrängt, war immer still bei ihr gewesen, hatte sie aufgefangen, wenn sie fiel. Für einen Moment schweifte sie mit ihren Gedanken ab, dachte an ihre Mission die bevor stand, an Sasuke, an ihr klopfendes Herz… »Sakura?« »Mh?« Sie sah zu Naruto, welcher sie mit brüderlichem Blick ansah »Darf ich dich etwas fragen?« Sie nickte, er fuhr fort »Du vertraust ihm wieder, oder?« Das Funkeln in ihren Augen sprach für sich und das wusste er »Es ist als wäre da eine Verbindung zwischen euch, die keiner zerstören kann. Als wenn nie etwas zwischen euch gestanden hätte. Ich meine, Sasuske hat sich sehr verändert in den letzten Jahren und trotzdem ist und bleibt er mein bester Freund… aber wenn ihr zusammen seid, ist es als wäre er nie weg gewesen.« Ein paar Meter von ihnen entfernt stand eine Bank. Sie nahm seine Hand und zog ihn mit sich, setzte sich. »Ich weiß nicht, wie ich dir das erklären soll…« So oft hatte sie diese eine Szene in ihrem Kopf durchgespielt. Wieder und wieder. Hatte sich in ihre Angst hineingesteigert, wie Naruto in seine Wut. »Ich glaube, ich weiß jetzt, was Sasuke damals bezwecken wollte.« Naruto sah sie ratlos an, wusste auf welche Situation sie anspielte. »Wie kommst du darauf?« »Auf unserer Mission hat Sasuke etwas gesagt.« Gebannt erwiderte er ihren Blick, knetete unbewusst seine Finger »Er sagte, dass ich immer diejenige sein würde, die er beschützen würde.« Es war als würde Naruto von eine Flut von Erinnerungen erfasst werden. Wie Sasuke sich unzählige Male vor sie stellte, wie er ihn anflehte sie zu retten und sich mit letzter Kraft dem Gegner in den Weg stellte. All diese Dinge, welche ihn immer davon zurück gehalten haben sie ernsthaft zu umwerben. All die Dinge, welche Hinata auch für ihn tat. »Ich habe es schon geahnt, Sakura.« Überrascht erwiderte sie seinen Blick. »Ihr ergänzt euch, wie Ying und Yang. Er würde sich immer vor dich Stellen, egal wie hoch das Risiko auch ist…« Sie fühlte wie wahr diese Worte waren, wie stark ihr Herz in ihrer Brust pochte. Grinsend stand er auf, ahnte was in diesem Moment in ihr vorging, drehte sich zu ihr »Ich muss mich dringend bei Hinata entschuldigen.« »Hinata!« Die junge Clanerbin stand an einem Gemüsestand und hielt einen Kopf Salat in der Hand, schaute ob alles in Ordnung ist. In Gedanken versunken drehte sie diesen hin und her. Fast hätte sie ihn aus Schreck fallen lassen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Vor ihr erstrahlten zwei himmelblaue Augen. Eine zarte Röte erschien auf ihren Wangen, da sie die Nähe des Blonden überraschte. »Naruto… was machst du denn hier?«  Lächelnd legte er seinen Arm um die junge Frau und führte sie etwas Abseits des täglichen Getümmels. »Lass uns sparzieren gehen.« Ihr Blick fuhr hoch zu seinem Gesicht. Er sah ernst nach vorne und schien gar nicht mehr so ausgelassen wie noch einen Augenblick zuvor. Einige Minuten gingen sie schweigend nebeneinander her, ehe Naruto das Wort erneut erhob. »Ich muss mich bei dir entschuldigen.« Er blieb stehen und drehte sich zu ihr um, sah zu ihr hinunter und legte seine Hände auf ihre Schultern. Hinata fühlte die Nervosität in sich aufsteigen und erwiderte unsicher seinen Blick. Er sah so ungewohnt ernst aus. »Die letzten Wochen waren sehr aufreibend und ich war einfach sehr durcheinander…« Hinata verstand ihn. Sie konnte sich noch zu gut an ihre Reaktion erinnern als er ihr von dieser ganzen Situation erzählte, wie sie ungläubig seiner Erklärung gefolgt war und die Hände vor ihrem Mund zusammengeschlagen hatte. Sie hatte nicht so recht glauben können, was er ihr erzählte und doch wusste sie sofort, dass er sie nicht belog. »Es ist in Ordnung, Naruto. Ich kann dich verstehen.« und das tat sie wirklich aus tiefsten Herzen. Sie konnte sich zwar nicht vorstellen, wie sie reagieren würde. Doch sie hatte größten Respekt vor Sakura und ihrer Kraft, welche sie jeden Tag aufrecht und mit einem Lächeln im Gesicht durch die Straßen Konohas gehen ließ. »Ich habe die beiden gestern gesehen…« Ja, Naruto verstand nur selbst zu gut, was sie meinte, sah selbst jeden Tag diese Verbundenheit. Er trat einen Schritt näher auf sie zu und beugte sich etwas hinunter. »Weißt du was das Problem bei uns Männern ist?« Die Clanerbin fühlte erneut die Wärme auf ihre Wangen und senkte den Blick, spürte seine Finger, welche ihre Wange streichelten »Wir brauchen meistens länger als ihr, um zu erkennen, was richtig für uns ist.« Zart legte er seine Lippen auf ihre Wangen, wollte sie nicht verschrecken. Als sie seinen Blick erwiderte, lächelte er sie an und legte seinen Lippen für einen winzigen Augenblick auf ihre »Ich liebe dich, Hinata. Nur dich.« Lächelnd legte Sakura ihre Kleidung in die Tasche auf ihrem Bett. Sie dachte an das Gespräch mit Naruto und wie sie ihn kurz drauf gemeinsam mit Hinata gesehen hatte. Sie sahen so glücklich aus, verliebt. Er hatte sich lange genug Zeit gelassen um diesen Schritt zu wagen. Sie wünschte sich nichts mehr, als auch dieses Gefühl des Glücks in ihrer Brust zu spüren. In ihren Gedanken erschien Sasuke. Unweigerlich glitt ein Lächeln über ihre Lippen, als sie an ihr gemeinsames Mittagessen dachte. Es war schön gewesen, überraschend ausgelassen, wie sie sich gegenüber saßen und er ihre Blick erwiderte, sie gefangen hielt. Sie erinnerte sich an sein seichtes Lächeln, an ihr herzliches Lachen als sie ihm Geschichten aus den vergangenen Jahren erzählten. Wie ihre Finger gekribbelt haben, als sie gleichzeitig nach dem Salz griffen, er einen Moment verharrte und mit seinen Fingern über ihre strich. Aber sie verspürte auch einen Hauch von Wehmut. Zwar waren sie sich so nah und so vertraut wie noch nie zuvor… Ihre Lippen kribbelten, in Gedanken an seinen Kuss während der letzten Mission. Eine winzige Ecke in ihrem Kopf sagte ihr aber stetig, dass diese Verbundenheit nicht von Dauer sein würde. Unbewusst spürte sie stetig, dass dieses Glücksgefühl nicht ewig halten würde. Sie empfand immer noch so unglaublich viel für ihn, so viel das sie es gar nicht in Worte fassen konnte. Er hatte sie aber auch unvorstellbar tief verletzt. Hatte ihr Herz in zwei gebrochen und einen Teil ihrer Seele entrissen. Sie vertraute ihm einfach nicht mehr zu hundert Prozent. Das Lächeln auf ihrem Gesicht verschwand und sie setzte sich auf die Fensterbank in ihrem Zimmer. »Verdammt.« Sie hasste sich für ihre Selbstzweifel, für die Panik die wieder in ihr aufstieg. Ihre Nacht war kurz und der morgen trüb wie eh und je zu dieser Jahreszeit. Sie hatte sich am vergangenen Abend wieder zu viele Gedanken gemacht, welche sich nun rächten. Müde streifte sie ihren Schlafanzug ab und griff nach einer schlichten Jeans und einem einfachen Pullover. Ihre Hände fuhren über ihr Gesicht, rieben noch Schlaf aus ihren Augen. Mit einem Blick auf die Uhr, setzte sie sich wieder in Bewegung. Schnell verschnürte sie noch ihre Stiefel und versteckte einige Kunais in ihnen. Ebenso in dem Mantel, welchen sie sich noch überstreifte. Seufzend griff sie nach der Tasse Kaffee, welche schon vor einer Weile aufgehört hatte zu dampfen, trank einen Schluck und kippte die Reste in die Spüle. In Gedanken ging sie nochmal den Inhalt ihrer Tasche durch, entschied sich dann doch noch einige Kleidungsstücke mehr einzupacken, also ging sie wieder hinauf, wühlte in ihrem Kleiderschrank. Wer wusste schon, wie lange sie brauchten, wenn sie sich als Zivilisten ausgaben. Sie war sich sowieso noch nicht sicher, worum es bei dieser Mission ging. Die Rede war von Schutzgelderpressung durch Nukenins. Eine Mission, welche auch von einem Chunin Team hätte ausgeführt werden können. Warum schickte Tsunade dann zwei Jonin und dann ausgerechnet sie beide dort hin? Ihre Augen weiteten sich als ihr ein Gedanke kam. Tsunade wollte sie testen, wollte sie reizen, sie aus der Haut fahren lassen. Es tat ihr schon leid so verschlossen vor ihrer ehemaligen Seinsei zu sein. Doch sie wusste um die Konsequenzen, welche die Wahrheit mit sich bringen würde. Wusste um Tsunades Unüberlegtheit, ihren Jähzorn, wenn es um sie ging. Erschrocken zuckte sie zusammen, als ihre Türklingel einen Besucher ankündigte, sie aus ihren Gedanken riss. Fluchend lief sie die Treppe hinunter, stieß im Flur gegen ein Schrank und stieß sich die Hüfte. Überrascht hielt sie inne noch bevor sie die Tür aufzog, hatte den Schmerz an ihrer Seite schon wieder vollkommen verdrängt »Sasuke?« Er sah sie wie sooft mit diesem undeutbaren Blick an, hatte eine Augenbraue erhoben, als sie ihn so verwundert entgegen sah. Ganz untypisch für sie war sie nicht pünktlich am Treffpunkt gewesen. Noch untypischer für ihn, dass er gar nicht lange gewartet hatte, sondern direkt zu ihr nach Hause ging. »Du bist spät dran.« Es war eine schlichte Feststellung, welche seinen Mund verließ. Nicht sonderlich wertend oder gar vorwerfend. Einfach nur eine Feststellung. »Oh verdammt!« vor sich hermurmelnd drehte sie ihm den Rücken zu und lief zurück in die Küche, holte ihr Tasche und kam auch so gleich zurück. »Entschuldige bitte.« Zerknirscht sah sie kurz zu ihm auf ehe sie an ihm vorbei ging um zur Tür hinaus zu gehen. Für einen Moment streiften ihre Finger die seinen. Bevor sie zur Tür hinaus war, hielt er sie auf, fasste nach ihrer Hand und zog sie ein Stück zu sich »Wir sind ein Team, okay. Wir schaffen diese Mission.« Fragend sah sie zu ihm auf, verstand nicht worauf er hinaus wollte, während er noch einen Schritt auf sie zukam. Seine Hand legte sich auf ihre Wange »Dir wird nichts passieren, okay? Vertrau mir.« Sie schluckte und vergrub ihre Zähne in ihrer Unterlippe. Sie nickte und wandte den Blick zu Boden, konnte seinem nicht stand halten. Sein Daumen fuhr über ihre Unterlippen, drückte leicht dagegen bis sie ihre Zähne löste. Sie nahm kaum wahr, wie er sich zu ihr hinunter beugte, seine Lippen für nicht einmal eine ganze Sekunde auf ihre legte. Dann schob er sie zur Tür hinaus. Seine Finger und seine Lippen kribbelten, während er ihr kommentarlos folgte. Schweigend gingen sie nebeneinander her. Sein Blick war starr nach vorne gerichtet, konzentrierte sich auf die Umgebung und ignorierte das Pochen in seiner Brust. »Sasuke?« er nickte kurz und signalisierte, dass er ihr zuhörte. Ihre Hand fasste nach seiner und bewegte ihn dazu stehen zu bleiben, ging auf ihn zu »Du musst mir auch vertrauen, okay?« Sie erkannte schnell, dass er nicht, wusste worauf sie hinaus wollte. Bei jedem Atemzug, den sie nahm streifte ihre Brust seine »Egal, was auf dieser Mission geschieht, nimm keine Rücksicht auf mich.« Er fühlte ihre Hand in seinem Nacken, genoss das warme Kribbeln auf seiner Haut, beugte sich ihr entgegen. »Ich bin stark genug, um auf mich selber aufzupassen.« Sie wusste nicht warum sie ihm diese Worte sagte, warum sie ihn überzeugen wollte, dass sie nicht mehr das kleine und schwache naive Mädchen von früher war. »Ich halte das aus. Ich halte dir stand und meinen Ängsten auch.« Der Kuss, welcher ihren Worten folgte, sagte so viel mehr über sie, über die letzten Jahre und die Art wie er sie packte und an sich zog, sprach von so viel Reue und Sehnsucht, von so vielen Gefühlen, welche schon immer in ihm waren. Sein Griff an ihrer Taille war fest und unnachgiebig, nah an der Grenze zum Schmerzhaften. Eben jener Schmerz, welcher auch Gefühle für sie beide schon immer darstellte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)