Angels and Saints von abgemeldet (A Boondock Saints Fanfiction) ================================================================================ Kapitel 9: The Trust you had ---------------------------- Sie rief bei Smecker an und der ließ sich etwas zu viel Zeit, ihres Erachtens, bevor er abhob. „Sie haben es schon gesehen?“, fragte sie ihn, ohne sich zu melden. „Ja, ein Kunstwerk, meine Liebe. Was wollen Sie dafür haben?“, entgegnete er, etwas überrascht von ihr zu hören. Seine Ausdrucksweise sagte ihr damit, dass er sich immer noch am Tatort befand und nicht frei sprechen konnte. „Nur einen kleinen Gefallen. Lassen Sie es so aussehen, als wäre es italienisch.“, ging sie darauf ein und er lachte. „Oh, Sie wissen, dass ich dazu nicht Nein sagen kann. In ein paar Tagen?“, wollte er wissen, ob die Drei in den nächsten Tagen noch mal zuschlagen würde. „Ja, ich kann noch nichts genaues sagen.“, antworte sie ihm. „Ich höre aber von Ihnen?“, stellte er sicher. „Ja, bald.“, versicherte sie ihm und legte wieder auf, ohne sich richtig zu verabschieden. Sie ging zurück zu den Jungs, die in Roccos Appartement am Tisch saßen und rauchten. Rocco war immer noch vollkommen baff über die Aktion seiner drei Freunde. „Und jeden Menschen haltet ihr für schlecht?“, harkte er nach. „Ja.“, antwortete Connor bloß trocken und schnippte die Asche seiner Zigarette in den Aschenbecher. „Findet ihr das nicht verrückt? Das ist doch irgendwie gestört.“, kommentierte er verwirrt. „Weißt du, was wirklich verrückt ist?“, fragte Connor ihm und machte eine kurze Pause, um einen Zug von seiner Zigarette zu nehmen. „Anständige Männer mit einer Familie.“, verriet er seinen ahnungslosen Freund, der ihn verdutzt anstarrte. „Sie kommen jeden Abend nach Hause, schalten die Nachrichten ein und was sehen sie? Vergewaltiger, Mörder, Kinderschänder. Und alle werden freigelassen.“, erklärte Connor weiter und Murphy unterstützte ihn. „Drogenhändler erwischt mit zwanzig Kilo werden noch am selben Tag auf Kaution freigelassen.“, fügte er ernst hinzu und schnippte um seiner Aussagte Nachdruck zu verleihen. „Frauen, die von ihren Partnern missbraucht werden, wird nicht geholfen. Und ihre Kinder müssen das mit ansehen. Und das Tag ein, Tag aus.“, beschwerte Cara sich empört. Die Jungs nickten zustimmend. „Und im Grunde denken alle dasselbe. Das man sie alle töten sollten. Diese Mistschweine.“, brachte Connor zischend hervor. „Und zwar alle.“, brummte Murphy. „Gib es zu. Auch du denkst drüber nach.“, richtete er sich direkt an Rocco, der sich das alles angehört hatte, ohne sie einmal zu unterbrechen. „Auf Jungs wie euch, und natürlich auch Mädels, entschuldige, wartet jede Großstadt.“, sprudelte es begeistert aus ihn heraus. Sie lachten darüber. „Heftige Scheiße. Ja... Das ist Lone-Rangermäßig, Mann.“, stieß Rocco hervor und auf einmal tickte er wieder aus, was typisch für ihn war. „Verdammt! Es gibt so viel Scheiße, die mich ankotzt, Mann. Ihr braucht Verstärkung, weil es mich langsam anscheißt eine Straße lang zu gehen und nur darauf zu warten, dass mir irgend so ein beschissener crackfressender Wichser eine Kugel in den Rücken jagt!“, jappste er und war aufgesprungen, um vor ihnen auf und ab zu tigern. „Halleluja, Jafar!“, freute Murphy sich über die Einsicht. Er stieß mit seinem Bruder und Cara das Dosenbier an und küsste sie flüchtig. Rocco setzte sich wieder und lehnte sich zurück. „Euch geht es doch nicht nur um die Mafia, oder? Ihr redet ja auch von Zuhältern, Drogendealern und so einen Scheiß, hab ich Recht?“, erkundigte er sich nach den weiteren Plänen. Sie bejahten alle drei. „Scheiße, ihr könntet jeden Tag Tausende abknallen.“, stellte Rocco begeistert fest. Murphy tätschelte die Schulter seiner Bruders. „Wir sind so was wie ein Supermarkt. Wir haben nicht immer Kunden, aber wir haben stets geöffnet.“, beschrieb er ihre Vorgehensweise. Er griff nach Caras Nacken, um sie an sich zu ziehen und sie vollmundig zu küssen. Sie machte sich lachend los. Er war so ein Blödmann. „Das solltest du aufschreiben.“, meinte Connor dazu und Murphy stieß cool den Rauch seiner Zigarette aus. „Ja, ich weiß.“, entgegnete er. „Aber jetzt genug gequatscht. Wir sollten feiern!“, unterbrach Cara, die Unterhaltung, und warf eine kleine Tüte Marihuana auf den Tisch. Die drei Männer sahen sie überrascht an, dann wieder auf das Gras. „Liebling, woher hast du das Dope?“, fragte Murphy mit leichter Besorgnis in der Stimme. „Ihr vergesst zu leicht, wer ich bin, Kinder.“, erinnerte sie die Männer daran, was sie vorher gemacht hatte. Und schon brach das Chaos los. Sie rauchten ein paar Tüten zusammen und tranken bis der Arzt kam. Die Jungs spielten mit ihren Waffen rum und Rocco setzte eine der Masken auf, bis Connor sie ihm wieder abnahm. „Ich stech dich ab, Süßer!“, bedrohte der Italiener den Iren aus Spaß und hielt das Rambomesser hoch. Murphy legte sich kopfüber auf den Tisch und richtete seine Waffe auf Rocco. „Weißt du, was das für ein geiles Gefühl ist so einen Arsch abzuknallen?“, fuchtelte er mit dem Schießeisen rum, was Cara ihn wieder abnahm. Dann kletterte sie ebenfalls auf den Tisch, setzte sich auf seinen Schoß und begann ihn heftig zu küssen. Und er ließ es sich natürlich gefallen. Seine Hand fasste in ihr dickes Haar und seine Zunge umspielte ihre. Sie streichelte über seine Brust und kniff durch sein Shirt in eine seines Brustwarzen. Rocco und Connor feuerten sie an. Dann kommt der Pizzabote Sie hatten Pizza bestellt und Murphy aß Salami von Caras Bauch, dann knutschten sie wieder auf dem Tisch rum, bis sie beide runterfielen, was sie nicht daran hinderte auf dem Boden weiterzuachten. Irgendwann kehrte langsam wieder etwas Ruhe ein. „Oh, Mann, ihr seid doch Arschlöcher. Ich bin am Ende. Scheiße, ich werd mein Leben lang nur der Botenjunge bleiben.“, presste Rocco deprimiert hervor. Er sollte lieber noch einen Joint rauchen. Das würde ihn fröhlicher stimmen. „Wer sagt das? Du kannst sagen, dass du es warst.“, nuschelte Murphy mit vollen Mund. „Ist das dein Ernst?“, erwiderte Rocco ungläubig. Das würden die ihm doch nie abkaufen. „Klar. Ich glaub sogar, dass ist deine einzige Chance. Oder willst du zu Papa Joe gehen und sagen, dass wir es waren?“, appellierte Murphy an Roccos Vernunft, wenn es welche gab. „Steig die Karriereleiter rauf, Don Rocco.“, munterte Connor ihn auf und sie lachten darüber. „Ihr habt Recht. Das mach ich! Den werde ich es zeigen. Ich arbeite für diese fetten Bastarde schon seit meiner Schulzeit. Schaut euch dieses scheiß Appartement an. Die verarschen mich, Mann. Aber jetzt können die mich an meinen entzückenden kleinen Schwanz lecken. Und ich häng meine Eier in Bolognesesoße, damit diese fettbäuchigen Arschlöcher so richtig Heimweh kriegen.“, entschloss er sich und sie lachten erneut. Cara rutschte müde von ihren Stuhl auf Murphys Schoß, um seinen Hals zu küssen und sich dann an ihn zu schmiegen. Rocco, der gerade wieder herumgelaufen war, setzte sich wieder zu ihnen. „Ach, Scheiße, es ist...“, begann er und holte verärgert mit den Händen aus. Er schlug auf die Tischplatte, kam dabei an eine Pistole, die ungesichert da lag und dadurch losging. Der gelöste Schuss, traf die Katze von Roccos Freundin, die heute nicht da war. Das Tier konnte nur noch einmal aufmaunzen und landete dann zerfetzt an der Wand. Rocco fiel vom Rückstoß auf seinen Stuhl nach hinten. Wenn Cara dort gesessen hätte, wäre sie nun die Katze. Rocco fluchte mal wieder hysterisch und die Jungs machten sich bald ins Hemd. Sie waren aufgesprungen, Cara hingegen saß noch am Tisch und guckte sich das Blut an der Wand an. „So kann man auch ungeliebte Haustiere loswerden.“, bemerkte sie vollkommen stoned und zog an ihrem neugedrehten Joint. Murphy war fassungslos und angewidert, von der toten Katze, wie auch die anderen beiden Jungs. „Ich glaub es einfach nicht! Wie konnte das passieren?“, regte er sich auf. „Ist sie tot?“, fragte Rocco, was natürlich vollkommen unangebracht und dämlich war. Am nächsten Morgen wachte sie mit dröhnenden Kopf auf. Sie liegt auf dem Wohnzimmerboden. Murphy direkt neben ihr, alle Viere von sich gestreckt. Noch nicht ganz wach rutschte sie näher an ihn ran und er wandte sich ihr zu, als er sie spürte. Seine Arm legten sich um sie und wanderten an ihren Hintern. Cara suchte nach seinen Lippen und fand sie schnell. Er erwiderte ihren zärtlichen Kuss, bis seine Zunge vorstieß. Angetan drehte sie ihm wieder auf den Rücken und glitt an ihm herunter. Er hörte, wie sie seine Hose öffnete und setzte sich auf, um sie zurückzuhalten. „Nicht doch, Cara...“, stoppte er sie und sie sah ihn verwundert an. Ihre Locken waren zerzaust. Was war denn mit ihm los? „Aber warum nicht? Ich will dir den Schwanz lutschen, Murphy. Andere Männer würden sich darum reißen mit dir den Platz zu tauschen.“, empörte sie sich und er blickte sie verzückt aus seinen blauen Augen an. „Andere Männer liegen auch nicht auf dem Fußboden einer fremden Wohnung.“, bedachte er ihre Situation. „Aber wir kennen Rocco doch.“, wandte sie scherzhaft ein und er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Sie kam ihm wieder nahe und ihre Nase rieb sanft an seiner. „Wir könnten ja ins Bad gehen. Das kann man absperren.“, lockte sie ihn und zog an seiner Unterlippe, als sie ihn küsste. „Du bist so ein verfluchtes Miststück.“, schalte er sie hingerissen und erhob sich mit ihr. Sie nahm seine Hand und führte ihn ins Bad, wobei er ihr immer wieder an den Hintern griff, was sie kichern ließ. Als Rocco und Connor aufwachten, hören sie die Beiden, die ziemlichen Krach machten, so als würden sie das Bad neu renovieren. „Vögeln die da etwa in meinem Bad?“, fragte Rocco verschlafen, aber vor allem fassungslos. Connor zuckte mit den Schultern, da er nichts anderes gewöhnt war. „Seit sie ein Paar sind, rammeln die wie die Karnickel. Man kann sie einfach nicht davon abbringen.“, fand er sich damit ab und Rocco sollte das auch. Die zwei Männer gingen unten eine Rauchen, um den Sauereien zu entkommen. „Donna wird sauer sein wegen der Katze.“, stellte Connor draußen fest. Donna war Roccos Freundin. „Ach, Scheiße... Die ist doch auf allen Drogen, die es gibt, Mann. Die hätte die Katze für ein paar Pennies verkauft.“, winkte er ab, musste dann aber lachen. „Ich fühl mich trotzdem wie ein Arsch.“, gab er zu, was auch den Iren belustigte. „Ja, Rocco, das sieht man dir wirklich an.“, amüsierte er sich. „Ach, sie hat sich seit Wochen nicht sehen lassen.“, tat er das ab und sie schwiegen kurz. „Eins geht mir nicht mehr aus dem Kopf wegen gestern Nacht.“, begann Connor und nahm einen Zug seiner Zigarette. „Was?“, wollte Rocco wissen. „Was ist, wenn dein Boss wusste, wie viele Kerle da sind?“, spekulierte er. „Was? Ich versteh nicht.“, war Rocco etwas schwer von Begriff. „Denk doch mal nach. Neun Männer. Sechs Kugeln.“, erinnerte er ihn daran, was sie gestern festgestellt hatte. „Du denkst, die haben mich verarscht?“, begriff Rocco endlich, worauf Connor hinauswollte. Er schien kurz darüber nachzudenken. „Oh nein, vergiss es.“, erwiderte er dann. „Ihm war klar, dass du den Fetten erwischen würdest. Vielleicht ein, zwei mehr, aber er wusste, dass du da nicht lebend rauskommst. Na klar, der Killer liegt tot am Tatort. Es gibt also keine Untersuchung und er ist aus dem Schneider.“, bedachte Connor weiter, doh Rocco wollte ihm das einfach nicht glauben, was Connor fassungslos machte. „Verfluchte Scheiße! Du weißt, ich mag dich, Mann. Aber du bist echt kein Don Coleone.“, offenbarte er ihnen. „Nein, nein, so... So läuft das bei ihm nicht. Außerdem, woher wollte er wissen, dass ich nicht sofort sehe, dass es zu viele sind und ihnen das Essen serviere...“, wollte Rocco es einfach nicht wahrhaben, dass sein Boss ihn loswerden wollte. „Weil er dich verdammt gut kennt, Roc. Ein Profikiller hätte die Situation richtig eingeschätzt und wäre verschwunden. Aber er wusste, dass es deine letzte Chance war. Darauf hast du achtzehn Jahre lang gewartet.“, schimpfte Connor wütend drauf los. „Nein, nein. Das... Das kannst du streichen. Nein, das ist absoluter Bullshit. So läuft das nicht. Du weißt nicht, wovon du redest. Nein, nein. So läuft das nun mal nicht. Ich meine, ist echt nett, dass du dir Sorgen machst, aber... Hey, du kennst dich einfach gar nicht aus.“, blieb der Italiener hartnäckig. Connor könnte ihm eine reinhauen. „Aber Cara tut es! Sie kennt sich aus. Und sie war es auch, die mir sagte, ich solle mit dir darüber reden. Die Mafia wird so Leute aus den eigenen Reihen los. Und sie haben auch noch was davon.“, meckerte Connor weiter über die Dummheit seines Freundes. „Bei euch Iren ist das vielleicht so. Und außerdem weiß Cara auch nicht alles...“, murrte Rocco bloß. „Tu mir den Gefallen und denk einfach noch mal drüber nach.“, bat Connor ihn dann und hatte einfach keine Lust mehr sich mit ihm zu streiten. „Nein, nein, vergiss es, ja? Ich muss nicht drüber nachdenken. Scheiße!“, fluchte Rocco weiter. Murphy und Cara tauchten Hand in Hand und rauchend unten auf. Sie hatten noch so eben mitbekommen, worüber sich die anderen Beiden unterhalten hatten. Murphy sah die Jungs an. „Was ist denn hier los? Hast du es ihm gesagt?“, fragte er seinen Zwilling, der nickte. „Klar, hab ich es ihm gesagt?“, bejahte er die Frage. „Und hast du es nicht verstanden?“, ging Murphy seinen Freund stinkig an. „Ihr Penner habt doch überhaupt keine Ahnung!“, zischte Rocco, was Murphy nur noch mehr aufbrachte. „Scheiße, du hast doch echt einen Vollschatten!“, maulte er drauf los und wurde dann von Rocco geschubst, was er sich natürlich nicht gefallen lassen würde. „Halt dein Maul!“, zeterte Rocco, wurde allerdings von Murphy am Kragen gepackt. „Oh, Mann, benutz einmal das Teil zwischen deinen Ohren. Ist es denn wirklich so schwer zu begreifen, dass du denen völlig egal bist!“, brüllte er. „Oh ja, ihr drei Iren wisst genau wo es lang geht, he?“, verteidigte Rocco sich und Connor winkte ab. Das würde nichts bringen. „Von mir aus kannst du sogar deinen Kopf verwetten, du Idiot!“, murmelte er und wandte sich ab. „Ach ja, ihr könnt mich mal! Ihr seid scheiß Freunde!“, beschwerte Rocco sich über das Trio. Jetzt reichte es Cara, die die ganze Zeit über ruhig geblieben war. Sie ging auf Rocco zu und ohrfeigte ihn ordentlich. „Du mieser Wichser! Wir wollen dir doch nur den Arsch retten! Aber gut, geh zu Papa Joe und frag ihn, du verdammter Vollidiot!“, fauchte sie und Murphy nahm sie zurück, bevor sie dem Italiener umbringen würde. Alle drei Männer waren auf einmal still. „Ich kann es einfach nicht fassen! Fuck!“, raufte Cara sich das Haar und trat wutentbrannt die Mülltonne um. „Ich verpiss mich...“, sagte Rocco dann und machte sich aus dem Weg, was auch Murphy austicken ließ. Er trat kräftig gegen das Gusseisentor. „Fein! Verschwinde! Was für Blumen möchtest du zu deiner Beerdigung, Spaghettifresser? Da sehen wir uns zum letzten Mal!“, rief er ihm nach und ging zurück zur Wohnungstür. Cara blickte von ihm auf Rocco und wieder zurück. „Bin um neun zurück und kratzt die Katze von der Wand.“, verabschiedete Rocco sich vom Weiten. „Hör mal, wenn du da rein gehst und dir kommt irgendwas komisch vor, dann hau ab so schnell du kannst!“, riet Connor ihm. Cara legte ihre Hand auf seinen Unterarm. Sie wusste, dass er sich nur Sorgen um seinen Freund machte. „Er macht das schon. Komm, Connor.“, beruhigte sie ihn und er sah sie hoffnungsvoll an. „Ich hoffe, wenigstens du und Murphy hattet Spaß.“, spielte er damit auf ihr Stelldichein an. Sie grinste und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Wir haben dich vermisst, Süßer. Das nächste Mal muss du mitmachen.“, witzelte sie und er lachte amüsiert darüber. Sie gingen zusammen nach oben zu Murphy Sie saß im Wohnzimmer und telefonierte gerade mit einen ihrer Kontaktmännern. „Hör mal, Cole. Ich bitte dich nicht zum Spaß darum. Es ist sehr wichtig für mich...“, bat sie ihm und trug einen umschmeichelnden Klag in ihrer Stimme. Am anderen Ende wurde wild gesprochen. „Nein, ich will nur mit ihm reden. Über alte Zeiten.“, versichert sie du dann sprach wieder Cole. „Versuch einfach den Kerl aufzuspüren, okay? Ich zähle auf dich. Danke, Cole.“, verabschiedete sie sich und legte auf, ging zu den Jungs zurück, die rauchend am Küchentisch saßen. Sie warteten zusammen darauf, dass Rocco oder jemand von den Italienern anrief. Und gerade hatte sie sich eine Zigarette angesteckt, da ging Roccos Hausanschluss. Murphy nahm ab. „Hallo.“, meldete er sich und hörte zu. „Hey, Roc. Alles klar?“, stieß er dann aufgeregt hervor. Man hörte Roccos Stimme durch den Hörer dringen. „War ein Anruf für mich?“, erkundigte er sich bei Murphy. „Nein. Wirklich... Alles okay?“, harkte der noch mal besorgt nach. „Verdammt okay.“, versicherte Rocco ihm und schwieg einen Augenblick. „Ihr werdet euch noch wundern.“, meinte er dann leise und legte auf. Sie sahen sich an und Cara wollte etwas dazu sagen, da wurde die Tür aufgerissen und Donna platzte rein, eine Freundin im Schlepptau. Beide waren vollkommen zugedröhnt mit irgendwas. Das Trio schämte sich für den Anblick der Beiden. Als sie allerdings fünfzehn Minuten später ihren Rausch ausschliefen, öffnete Connor noch mal die Tasche, die sie den Russen abgenommen hatten, und sah sich das Geld noch mal an. Es war immer noch unglaublich. Cara spielte mit Murphys Nackenhaar. „War ich auch so bescheuert?“, wollte sie von ihm wissen und deutete auf die beiden Frauen, die vor sich hinschnarchten. Murphy schüttelte den Kopf und nahm einen Zug von seiner Zigarette. „Nein, Baby. Du warst nur wild und zügellos. Du warst so scharf auf mich, dass du mir beinahe die Klamotten vor den anderen runtergerissen hättest.“, berichtete er ihr und sie grinste. „Ich erinnere mich... Wir wollten es auf dem Tisch treiben.“, hauchte sie ihm zu und kam ihm näher. Auffordernd küsste sie ihn. Er zog sie auf seinen Schoß und ihre Finger fuhren durch sein Haar. Sie fasste mit einer Hand rüber zu Connor und streichelte über dessen Wange, damit er ich seine Aufmerksamkeit schenkte. „Was meinst du? Soll er mitmachen?“, fragte sie Murphy scherzhaft. Er schmunzelte. „Ich hätte nichts dagegen.“, antwortete er und Connor konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. „Ich hab jetzt keine Zeit für so was...“, lehnte er dankend ab. Da schoss plötzlich Rocco in die Bude, wie vom Teufel höchstpersönlich gejagt. „Packt alles zusammen! Packt alles zusammen! Wir müssen sofort verschwinden.“, wirbelte er hektisch durch das Appartement und schreckte damit alle auf. „Was redest du da?“, kam es von Conor. Doch Rocco raste nur wie von der Tarantel gestochen durch die Wohnung. „Ich hab sie umgebracht! Ich hab sie alle umgebracht!“, kreischte er wild und fuchtelte mit den Armen. Murphy griff ihn sich, um ihn zu bändigen. „Komm runter und sag uns, was passiert ist!“, verlangte er eine Erklärung für diese aufgedrehte Verhalten. „Nein! Nein!“, verfiel der Italiener nur noch mehr in Hysterie. Das durfte doch nicht wahr sein! Donna und ihre Freundin riefen nach ihm, worauf er nicht hörte. „Jetzt beruhig dich, Mann!“, versuchte Murphy es noch mal, machte alles aber nur noch schlimmer, wenn das überhaupt ging. „Scheiße! Jetzt pack endlich zusammen, du blödes Arschgesicht! Wir müssen hier weg.“, schimpfte er aufgebracht mit dem Iren, der ihn nur weiter perplex anstarrte. „Rocco, wen hast du umgelegt? Etwa Papa Joe?“, wollte Cara wissen, glaubte zwar selbst nicht dran, aber man konnte ja mal fragen. „Sag es schon. Wen hast du umgebracht, Roc?“, mischte sich nun Connor ein, doch Rocco packte nur weiter hektisch seine Klamotten zusammen. Darunter auch das Bügeleisen. Was sollte der Scheiß? „Wie viele waren es?“, erklang Murphys aufgeregte Stimme und Rocco stürmte an ihm vorbei mit seiner Reisetasche. „Haltet die Schnauze und beeilt euch!“, zeterte Rocco. „Roc... Roc...“, lief Murphy ihm nach und grinste mittlerweile begeistert. „Oh, klasse! Ich liebe diese Scheiße!“, jubelte er und klopfte seinem Freund auf die Schulter. Jetzt drehte der auch noch durch! Das reinste Irrenhaus! „Mann, Roc. Was ist passiert?“, wurde Connor langsam ungeduldig und wollte nicht weiter auf eine Antwort warten. „Cara hatte Recht. Diese Schwänze haben mich verraten!“, stieß Rocco hervor und Connor schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Cara hat immer Recht! Siehst du, das hab ich gemeint! Was genau war los?“, harkte er nach. „Oh, Mann. Scheiße, ich hab sie im Lake View erledigt.“, erzählte er ihnen. „Lake View?”, konnte Connor den Namen nicht wirklich einordnen. Cara half ihm auf die Sprunge. “Diese Bar an der Hauptstraße. Du weißt schon. Die, wo ich versucht hab, dich mit dieser Kleinen verkuppeln wollte.“, erinnerte sie ihn und er schmunzelte. Ja, das hatte nur nicht geklappt. „Sieht aus als hätten wir einen neuen Kämpfer fürs Recht!“, brach es auf Murphy heraus, wofür er sich einen Nackenklatscher von seiner Verlobten einfing. Er sollte das nicht noch mehr hochschaukeln. Rocco war schon aufgekratzt genug. Die Tussis meldeten sich nun aufgebrachter von ihrem Platz im Wohnzimmer. „Rocco!“, schrieen sie und er konterte in derselben Lautstärke. „Was?!“, brüllte er wie ein Irrer, was Donna einschüchterte. „Wo ist meine Katze?“, erkundigte sie sich kleinlaut. „Die hab ich getötet, du eklige Drogennutte!“, keifte Rocco zur Antwort und die Frauen sahen ihn geschockt an. Natürlich hätte er das auch etwas behutsamer formulieren können, doch so war er halt nicht. „Oh, Gott, wieso?“, stammelte Donna mit traurigen Blick. „Wieso wohl? Ich dachte, dann trennst du dich endlich von mir!“, zischte ihr Freund. „Du hast meine... meine...“, stotterte sie drauf los, was ihn nur noch rasender machte. „Deine was?“, fragte er gereizt. „Meine...“, murmelte die Frau. Rocco flippte noch mehr aus, als er es schon getan hatte. „Was ? Deine was, du Hure?“, harkte er mit scharfem Unterton nach und fuchtelte auf einmal mit seiner Knarre rum. „Hier siehst du? Ich schieß mir in den Kopf, wenn du den Namen deiner Katze sagen kannst!“, schwor er ihr, was Panik unter den beiden Weibern ausbrechen ließ. Cara richtete sich genervt rauchend an die Brüder. „Ich schieß dem Blödmann gleich in den Kopf, wenn er nicht bald klarkommt.“, murrte sie bedrohlich, was die Beiden grinsen ließ. Bei Cara musste Rocco aufpassen. Die würde das noch wirklich machen. Doch da fiel Donna der Name wieder ein. „Skippy! Skippy!“, rief sie schnell und Rocco nahm die Knarre runter. „Oh, Scheiße! Welche Farbe hatte sie, du Miststück?!“, stellte er eine weitere Frage, weil er es ihr nicht so einfach machen wollte. „Schrei sie gefälligst nicht so an, du Pisser!“, ging Donnas Freundin dazwischen, was Rocco dazu provozierte mit der Waffe auf sie zu halten. „Halt deine verfluchte Schnauze, Ravi. Ich kann nicht mal verfluchte Zigaretten holen, ohne mindestens neun Kerle zu treffen, die du gefickt hast!“, meckerte er über sie. Die Frauen heulten panisch und sie konnten endlich verschwinden. Was sie sich auch nicht drei mal sagen ließen. „Diese Rattenärsche! Die haben mich alle ausgelacht, Mann.“, fluchte Rocco über die Männer, die er eigentlich für seine Freunde und seine Familie gehalten hatte. „Und du hast sie bestimmt umgebracht?“, stocherte Murphy nach. Bei Rocco konnte man sich nicht sicher genug sein. „Verdammt, hab ich! Das war ein einziges Gemetzel da drin.“, versicherte er ihnen und er schien die Wahrheit zu sagen. Sein Ausraster vorhin war irgendwie ja auch Beweis genug gewesen. „Und es hat dich wirklich keiner gesehen?“, erkundigte Connor sich, denn er hatte keine Lust darauf, dass die Bullen hinter ihnen her waren, wo sie die Zwillinge sowieso schon im Visier hatten. „Scheiße, Mann, es war als hätte ich in der ganzen Stadt Plakate aufgehängt und es überall angekündigt.“, regte der Italiener sich auf und sackte niedergeschlagen in sich zusammen. Murphy tätschelte seinen Nacken. „Ist befreiend, nicht wahr?“, bedachte er, dass die Sache auch was Gutes hatte. Sie steigen in sein Auto und fuhren los, unterwegs erstattete er ihnen Bericht über die ganze Geschichte. Cara, die neben ihm saß und merkte, wie es ihm mitnahm, wollte ihn etwas beruhigen. „Wird bei jedem mal besser, glaub mir. Ich spreche aus zehn Jahren Berufserfahrung.“, versprach sie ihm. „Du hast mit sechszehn damit angefangen?“, platzte es fassungslos aus ihm heraus. Na, wenigstens konnte er noch rechnen. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich bin schließlich reingeboren.“, spielte sie das etwas runter. „Die werden mich umlegen.“, verzweifelte Rocco wieder und sie hätte ihn heftig ohrfeigen können. „Unsinn. Wir fahren jetzt erst mal zu mir, dann mach ich uns einen Tee und wir überlegen was wir tun.“, munterte sie ihm auf und drückt ihn an sich wie eine Mutter. Er landete mit dem Gesicht zwischen ihren Brüsten und ihm wurde etwas schwindelig beim betörenden Duft ihres Parfums. Murphy bemerkte das natürlich und es passte ihm nicht in den Kram. „Hey, Cara! Der Kleine ist noch nicht alt genug für so was!“, scherzte er allerdings und sie lachten. Auf einmal entdeckte Rocco etwas aus den Augenwinkeln. „Halt mal an, Connor! Halt an!“, forderte er den Fahrer auf und sie hielten vor einem Erotikladen. Dem Sin Bin. „Vincenzo, diese fette Sau, Yakavettas rechte Hand... Er hat mich reingelegt und dann hat er überall rumerzählt, ich sei so gut wie tot. Jeden Mittwoch ist er hier. Zweiundzwanzig Uhr. Holt sich immer bei derselben Tänzerin einen runter. Das verpasst er nie.“, klärte er die Drei auf, die erst nicht verstanden, was er ihnen damit sagen wollte. „Na und?“, kam es von Murphy und er flirtete schon wieder mit seinen Augen mit Cara, die ihm verführerische Blicke zuwarf. „Na und?! Na, wir knallen ihn ab, das Drecksschwein! Ich meine, ihr wisst schon. Das ist doch genau euer Ding.“, jappste er aufgeregt. Murphy fixierte immer noch Cara, die ihm verspielt zuzwinkerte und reagierte gar nicht auf Roccos Vorschlag. „Nein, ne...“, begann Connor, doch er wurde unterbrochen. „Ach, jetzt verarscht mich nicht. Ihr lost doch nicht etwa aus, wen ihr umbringt!“, maulte Rocco drauf los. Na ja, so in etwas. „Um ehrlich zu sein, die Ersten sind uns so in den Schoß gefallen.“, verriet Murphy ihm. „Tja, was jetzt?“, harkte der Italiener nach und Cara wollte ihn unterstützen. „Tut ihm doch den Gefallen.“, bat sie die Jungs mit zuckersüßer Stimme, im Wissen, dass sie ihr sowieso nichts abschlagen konnten. „Wir haben uns doch noch nicht entschieden, wie wir die Auswahl treffen wollen.“, behaarte Connor und schien darüber nachzudenken. „Mann, bitte lasst mich das erledigen. Ich kenn alle ihre Gewohnheiten. Mit wem sie abhängen, wen sie ficken. Ich weiß alles über sie! Wir könnten sie alle umbringen...“, wurde er langsam größenwahnsinnig. „Na, was denkst du?“, wollte Murphy wissen und schaute zu seinem Bruder rüber, der ihn überlegend ansah. „Ach, weißt du, warum nicht?“, meinte er dann gelassen. Murphy sah Cara wieder an und wollte ihre Meinung wissen. „Ich hab nichts einzuwenden.“, schloss sie sich Connor an. Sie war immerhin von Anfang an dafür gewesen. Rocco freute sich tierisch darüber, dass er die Chance bekam sich an Vincenzo zu rächen. Am Abend machten sie sich bereit. Cara kam gerade von einem Telefonat, dass sie ungestört auf dem Balkon gehalten hatte. „Ihr müsst das ohne mich erledigen, Jungs.“, entschuldigte sie sich für diesen Coup, was die Männer verdutzte. „Wieso das denn, Baby? Ohne dich geht es nicht.“, nölte Murphy sofort drauf los. Sie war doch die mit der meisten Erfahrung. „Ihr macht das schon. Ich hab heute Nacht ein Rendezvous mit dem Tod.“, munkelte sie und sah die Zwillinge vielsagend an, die ahnten worum es ging. Cara hatte sie darüber aufgeklärt, dass sie den Mörder ihrer Mutter suchte, um ihn zur Rede zu stellen. Murphy ging zu ihr und küsste sie sanft. „Pass auf dich auf, hörst du?“, forderte er von ihr und sie lächelte. „Ich bin sechsundzwanzig, Süßer. Ich schaff das schon. Passt ihr mal lieber auf euch auf.“, lenkte sie ein, was sie amüsierte. „Hey, wir sind immer noch älter als du.“, empörte Connor sich darüber, da der Altersunterschied in die andere Richtung ging. Cara gab ihm lachend auch einen Kuss. „Aber ihr benehmt euch nicht so.“, konterte sie und verließ schließlich die Wohnung. Unten sprang sie in ihren Wagen, um zu den Docks zu fahren, dort wartete ihr Bruder auf sie. Sie hatte ihn angerufen und wollte, dass er sie begleitete. Rhys blickte ins Fenster, als sie neben ihm hielt. „Was ist denn? Warum sollte ich so schnell herkommen?“, begrüßte er sie und sie nahm seine Hand. Der junge Ire merkte, dass irgendwas nicht stimmte. Hatte sie etwa Stress mit ihrem Verlobten gehabt? „Ist was mit Murphy und dir?“, fragte er vorsichtig und sie schüttelte den Kopf. „Nein. Komm, setzt dich in den Wagen, dann erzähl ich dir alles.“, verlangte sie von ihm und er stieg ein. Sie fuhren los und sie erzählte ihm von Petrova, den Italienern und dem Mörder ihrer Mutter. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass es Onkel Kelly war, oder?“, harkte er mit tiefster Fassungslosigkeit nach. Kelly Donogal war James O’Brannaghs bester und ältester Freund und hatte sich immer um die Geschwister gekümmert. Vor Jahren hatte er sich jedoch schon zur Ruhe gesetzt. Caras Blick war ernst, als ihre Augen seine trafen. „Das würde zumindest erklären, warum er damals ausgestiegen ist.“, festigte sie ihren Verdacht. „Cara, ich bitte dich! Das ist nicht lustig.“, herrschte er sie aufgebracht an. Cara hielt kurz an. „Ich spaße auch nicht, Bruder. Ich habe herausgefunden, das er in Somerville wohnt.“, erzählte sie ihm und das war nicht weit von Boston entfernt. Rhys sah ihre Entschlossenheit und wusste, was das bedeutete. „Du willst doch nicht etwa zu ihm.“, stießt er hervor und sie merkte, dass er etwas Angst davor hatte, was sie tun würde, wenn sie Kelly besuchen würde. „Du brauchst mich nicht zu begleiten. Ich zwinge dich nicht, kleiner Bruder. Aber ich muss herausfinden, ob es stimmt, was Petrova gesagt hat.“, beteuerte sie. Rhys schwieg einige Sekunden und seufzte dann. „Na gut. Fahr schon los!“, gab er sich geschlagen. Sie fuhren in eine Wohnsiedlung in Somerville und fanden das schöne kleine Häuschen mit gepflegten Vorgarten, in dem Kelly Donogal wohnen sollte. Cara klopfte an die Tür und drinnen wurde der laute Fernseher abgestellt. Es wurde ihnen aufgemacht und es war tatsächlich Kelly Donogal, der vor ihnen stand. Er war überrascht, erkannte die Geschwister aber. „Cara? Rhys? Was macht ihr zwei hier?“, wollte er von ihnen wissen und öffnete die Türe etwas weiter. In Cara kamen Erinnerungen hoch an die Zeit als sie noch klein war und er immer auf sie und Rhys aufgepasst hatte. „Hallo, Onkel Kelly. Wir wollten dich mal wieder besuchen.“, erklärte sie ihm ihr plötzliches Auftauchen, nach all den Jahren. „Das ist schön.“, freute er sich und ließ sie rein und sie sahen, dass er im Rollstuhl saß, was sie schon etwas erschreckte. Er war immer ein agiler Mensch gewesen. „Wie geht es, Tante Gilly?“, erkundigte Rhys sich und der Alte blickte sie traurig an. „Sie ist gestorben. Vor etwa fünf Jahren.“, berichtete er ihnen. „Das tut uns leid.“, bekündete Cara ihm ihr Beileid und sie setzen sich in die Küche. Er bot ihnen Tee an, doch sie lehnten ab. Kelly musterte die Beiden eingehend. Er hatte sie schon gekannt, da waren sie Säuglinge gewesen. „Oh, ihr seid beide so groß geworden. Was macht ihr jetzt so?“, wollte er wissen und tätschelte Caras Hand. „Rhys hilft Dad. Er hat geheiratet und zwei Mädchen.“, verriet sie ihm und Tränen schossen in seine Augen, die er wegwischte. Er hatte so viel verpasst. „Oh, das freut mich. Ist es die Kleine von den Gordons geworden?“, harkte er mit Witz in der Stimme nach. Rhys nickte bestätigend. „Tamara.“, nannte er den Namen seiner Frau. Kelly nickt ebenfalls. „Ah ja, so hieß sie.“, erinnerte er sich und wandte sich dann an Cara. „Und du?“, fragte er. „Verlobt.“, antwortete sie kurz und knapp und Kelly schmunzelte. Sie hatte sich nicht geändert. Sie war immer noch wie ihr Vater. „Hoffentlich ist er Ire.“, meinte er und brachte sie damit zum Lächeln. „Das ist er. Durch und durch.“, versicherte sie ihm. Wenn Murphy nicht irisch war, war sie keine Frau. „Und wie geht es euren Vater?“, harkte er interessiert nach. Rhys räusperte sie. „Recht gut.“, erwiderte er und Cara riss die Unterhaltung direkt wieder an sich. „Er ist immer noch nicht drüber hinweg. Das mit Mum...“, wandte sie ein und erntete von Kelly einen bedauernden Blick dafür. „Sie war so eine außergewöhnliche Frau. So klug und gutherzig.“, murmelte er in seinen weißen Vollbart, um Cara dann anzusehen. „Wenn ich dich so ansehe, kommt es mir so vor, als säße sie vor mir.“, gestand er ihr, doch sie schüttelte nur den Kopf. Warum musste sie sich das immer wieder anhören? “Ich bin nicht wie meine Mutter, Onkel Kelly.“, stritt sie ab charakterlich wie Viktoria zu sein. Er blickt bitter zu Boden. „Onkel, wir sind eigentlich genau deswegen hier. Wir haben etwas über Mums Tod herausgefunden.“, gab sie dann zu, dass sie nicht zufällig bei ihm aufgekreuzt waren, was er schon vermutet hatte. Kellys Miene veränderte sich in ein wissendes Schmunzeln, was die Geschwister beunruhigte. “Ich hatte geahnt, dass dies kein Anstandsbesuch von euch beiden ist. Was wollt ihr von mir hören?“, verlangte er Ehrlichkeit von den Beiden. Egal was es war, sie sollten es ihm sagen. „Hast du sie erschossen? Kam die Kugel, die sie damals traf aus deinem Gewehr?“, war es auf einmal Rhys der ihn fragte, obwohl Cara sich angeboten hatte, da sie wusste, wie sehr es ihn mitnahm. Ihr kleiner Bruder hatte zu Kelly immer aufgesehen. Ihn bewundert. Kelly wich ihren traurigen Blicken aus. Cara wusste, dass er sich schämte für das, was er getan hatte. „Warum?“, harkte sie fassungslos nach und konnte sich dann nicht mehr zurückhalten. Sie erhob sich zu ruckartig von ihrem Stuhl, dass dieser umfiel und hielt ihm dann eine Waffe an die Schläfe. „Wieso, du verfluchter Hurensohn?! Wieso hast du uns verraten?! War es Geld?! Wie viel haben sie dir geboten, dass es dir das Leben unserer Mutter wert war?!“, schrie sie zornig, doch er zuckte nicht mal beim Anblick der Mündung. „Sag es schon!“, drängt Cara, als er nicht sofort antwortete. „Ihr wisst, ich habe eure Mutter und euch geliebt. Aber ich hatte keine Wahl, Cara.“, versuchte er zu erklären. „Ach wirklich? Vielleicht wolltest du auch keine!“, glaubte sie ihm nicht. „Nein, sie haben mir gedroht. Sie hatten Gillian. Sie sagten, sie würden sie vergewaltigen und umbringen, wenn ich Vikky nicht töten würde.“, erzählte er ihr und Cara richtete sich auf, da sie eben noch über Kelly gelehnt hatte. „Du hättest dich an Dad wenden können...“, entgegnete sie so vorwurfsvoll, dass es dem Alten das Herz brach. Jedoch sagte er dazu nichts. „Du weißt, dass ich dir das nie verzeihen kann, Onkel. Ich war elf Jahre alt und Rhys zehn. Wir brauchten sie und haben nicht verstanden, warum man sie erschossen hatte. Du hast sie uns einfach weggenommen. Dabei haben wir dir so sehr vertraut!“, zischte sie und Kelly sah ihr in die Augen und sie sah keine Angst, aber Tränen. „Tu es bitte, Cara. Erschieß mich einfach. Ich habe es nicht anders verdient. Die ganzen Jahre habe ich mit dem Wissen und der Schuld gelebt. Aber ich war zu feige es selbst zu beenden. Als die Russen kamen und mich verprügelten, dachte ich, das wäre es gewesen. Aber sie hatten mir nur das Rückgrat gebrochen... Und jetzt ist Gillian auch nicht mehr bei mir. Meine wundervolle Gilly... Das war wohl meine Strafe.“, presste er hervor. Er blickte vom einen auf den anderen und berührte Caras Hand, die die Waffe hielt, drückte sie näher an seinen Kopf. „Es tut mir leid...“, bat er sie um Verzeihung. Cara zögerte nicht und drückte ab und das Gehirn des Mannes wurde gegen die Wand geworfen. Sie ging mit zitternden Händen zum Wagen. Rhys zerstörte im Haus die Gasleitungen und drehte den Herd auf. Als sie die Wohnsiedlung verließen, flog hinter ihnen das Haus in die Luft, doch sie schwiegen die gesamte Fahrt über. Er als Rhys ausstieg fand er seine Sprache wieder. „Geht es dir gut, Cara?“, erkundigte er sich bei ihr, denn so sah sie nicht aus. Cara wagte es nicht ihrem Bruder in die Augen zu sehen. „Das weiß ich nicht genau.“, wisperte sie und er nahm ihre Hand und küsste diese. „Ich werde Dad nichts davon sagen. Er würde nur noch mehr verletzt werden.“, versprach er ihr stillschweigen über das Ganze zu bewahren. Sie nickte. „Danke, kleiner Bruder. Auch dafür, dass du mitgekommen bist...“, entgegnete sie, bevor er sich zum Gehen umdrehte. „Kein Problem.“, winkte er mit einem leichten Lächeln ab. Immerhin war sie fünfundzwanzig Jahre für ihn da gewesen. Zeit sich zu revanchieren. Er beugte sich vor und küsste ihre Stirn zum Abschied. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)