Auf der anderen Seite des Tores. } von xXShadowNasumiXx ================================================================================ Kapitel 1: 1.1 -------------- „Hei Jesse!“ riss eine fröhliche Frauenstimme den Kristallduellanten aus seinen Gedanken. Überrascht wandte er sich um und sah sich Alexis gegenüber, die ihn freundschaftlich in die Seite knuffte. „Na, auf dem Weg zur Uni?“ fragte die Blonde und nippte an ihrem Starbucksbecher, der verführerisch nach Kaffee mit Himbeergeschmack duftete. „Leider. Ich hab heute echt keine Lust auf Duellgeschichte.“ Erwiderte der Türkishaarige und seufzte theatralisch. „Tja, selber schuld. Du musstest ja unbedingt ein Studium auf Lehramt anfangen.“ Feixte Alexis zurück und grinste fies. „Dir scheint dein Medizinstudium ja Spaß zu machen.“ Maulte der Schwede unzufrieden und kratzte sich genervt im Nacken. Ständig hatte er das Gefühl beobachtet zu werden. „Macht es.“ Fröhlich tippte sich die junge Frau gegen die Nase, ehe ihr Blick kurz etwas verloren schien. „Hast du… Hast du was von Jaden gehört?“ Alexis biss sich nervös in die Unterlippe und starrte schüchtern auf den Pappbecher in ihren Händen hinab. „Nein. Ich habe schon seit 3 langen Jahren nichts von ihm gehört.“ Brachte Jesse mühsam hervor und grinste schief. „Komm, die Vorlesungen beginnen in 5 Minuten!“ fügte er energisch an und wischte jeden Gedanken an den Braunhaarigen schnell fort. Die Blonde nickte und die beiden betraten zusammen die Wissenschaftliche Fakultät der Technischen Universität Domino. Die Vorlesung verging nur schleppend und der Türkishaarige hatte bald Probleme damit, sich zu konzentrieren. Alexis Frage hatte ihn verunsichert. Das letzte Mal haben sie vor über einem Jahr über Jaden gesprochen. Immerhin wäre er an diesem Tag 20 Jahre alt geworden. Seufzend fuhr sich der junge Mann durch seine widerspenstige türkise Mähne und verdrängte aufkommende Gefühle. Es misslang ihm und schon spürte er wieder diese tiefe Sehnsucht. Er wollte endlich wieder die Stimme des Heldenduellanten hören, wollte dessen Lachen sehen und in seine wunderschönen braunen Seelenspiegel blicken. Doch, Jaden war fort. Wohin wusste niemand aus der Clique – aber Jesse hatte einen Verdacht. Der Braunhaarige hatte bei der Abschlussfeier damals gesagt, dass er so gerne frei wäre es aber nie sein wird. Damals hatte Jesse nicht nachgefragt und war noch immer wütend auf sich selbst deswegen. Der Schwede wusste irgendwie, dass sein bester Freund nach Isekai gegangen war. Immerhin war Jaden ein Prinz – so abwegig das auch klingen mag. Sein Sitznachbar stupste ihn auf einmal an. Fragend sah der Student auf und runzelte die Stirn, denn Jason reichte ihm ein Taschentuch. „Du weinst, Alter.“ Teilte ihm der Lilahaarige ruhig mit und richtete seinen verschlossenen Blick wieder auf den Professor. „Danke.“ Nuschelte Jesse rau und wischte sich fahrig mit dem Tuch über das Gesicht. „Mister Anderson? Ist alles in Ordnung?“ hörte er Professor Thornton rufen und wusste, dass alle ihn anstarrten. „Mir geht es heute nicht ganz so gut.“ Gab der junge Mann zögerlich zu und lächelte schief. Besorgt wurde er gemustert. „Gehen sie nach Hause. Sie bekommen die Aufzeichnungen von mir zu gemailt.“ Thornton betrachtete den Türkishaarigen besorgt und rückte sich seine randlose Brille zurecht. „Danke.“ Schnell packte der Schwede seine Sachen zusammen und verließ den Saal. Auf dem Gang herrschte gähnende Leere, doch der junge Mann hatte wieder das Gefühl beobachtet zu werden. „Uuuuuuh!“ hallte es dann von den leeren Fluren wieder und sofort spannte sich alles in dem Türkishaarigen an. „Kuriboh?“ rief er und wusste, dass die anderen wahrscheinlich dachten, er sei bescheuert. Doch, es war ihm egal. Mit schnellem Schritt lief er in die Richtung, aus der er den Ruf gehört hatte und spürte Nervosität in sich aufwallen. „Uuuuuh!“ erklang es wieder, dieses Mal näher. Jetzt begann er zu rennen und fand sich bald darauf im abgeschiedenen Rosengarten der Biologiefakultät wieder. Der schwere Duft der Pflanzen lag in der Luft und er konnte jemanden ausmachen, der eine Rose gepflückt hatte und an dieser roch. Die ledrige schwarze Kapuze hing der männlichen Gestalt tief ins Gesicht und die blassen Finger lagen beinahe zärtlich um den Stängel der dornenbesetzten Rose herum. Ein Schwertknauf funkelte im hereinfallenden Sonnenlicht, dass vereinzelt durch den dichten Bewuchs und der Scheibe des Gewächshauses hereinbrach. „Ark forrh.“ Raunte der Mann plötzlich und Kuriboh schwebte um den verhüllten Kopf herum. „Jaden?“ traute sich Jesse zu fragen und ärgerte sich über seine schwache Stimme. „Hallo… Jesse.“ Erwiderte der Braunhaarige, als schien es ihm schwer zu fallen, Japanisch zu sprechen. „Du bist es wirklich!“ Stürmisch umfing er den Braunäugigen mit seinen Armen und drückte dessen Körper an sich. „Ja… Ich bin es.“ Jaden erwiderte die Umarmung mit einem Schmunzeln auf den Lippen, ehe er den Studenten sanft von sich drückte und die Kapuze abnahm. Sein Gesicht hatte seine weichen Züge verloren und ein harter Zug war um seinen Mund entstanden. Dann erblickte Jesse die feinen weißlichen Narben, die sich wie ein Spinnennetz über die rechte Seite seines Halses und Gesichtes zogen. Entsetzt betrachtete er die Entstellung des Heldenduellanten und sah Schmerz in dessen Augen aufblitzen. „Wie ist das passiert?“ Jesse fuhr sanft über das Narbengebilde und merkte nicht einmal, dass seine Stimme nicht lauter als ein Flüstern gewesen war. „Ich wurde im Krieg verwundet. Mein Gegner hat mit einer Peitsche aus Metall gekämpft.“ Ruhig zog Jaden die Hände seines besten Freundes von seinem Gesicht. Man sah noch immer den Schmerz in seinen Augen glänzen. „Im Krieg?“ Angst floss heiß durch Jesses Körper und er zog den anderen noch einmal in seine Arme. „In Isekai herrschten viele Aufstände und Kriege unter den Völkern.“ Jaden ließ sich ein wenig in die Arme des anderen sacken, so als habe er lange keine Nähe zu anderen mehr gehabt. „Ist jetzt wieder alles gut?“ Der Türkishaarige wusste, wie kindisch die Frage klang, doch er konnte nicht anders. „Ja, jetzt ist mein Volk wieder geeint und die Feinde vertrieben. Doch, ich muss mich nun anderen Feinden widmen.“ Etwas Gequältes lag in den Zügen des sonst so fröhlichen Braunhaarigen. „Was für neue Feinde?“ Atemlos wartete er auf eine Antwort seines Seelenverwandten. „Meine Berater. Sie verlangen eine Heirat. Ich soll meinem Volk eine Königin schenken.“ Jaden wirkte beinahe ängstlich und ein Schaudern durchlief seinen angespannten Körper. Kurz war es still im Gewächshaus, dann begann Jesse schallend zu lachen. „Du hast angst davor, zu heiraten?“ quetschte er zwischen zwei Lachanfällen hervor und musste noch mehr lachen, als Jaden begann beleidigt drein zu schauen. „Ich will aber keine blöde Frau heiraten, da ich sie eh nie so lieben werde, wie sie es verdient hätte.“ Maulte der König von Isekai eingeschnappt und sah den Türkishaarigen aus zusammen gekniffenen Augen an. „Das klingt ja so, als würdest du bereits jemanden lieben.“ Stellte der Schwede fest und ignorierte den Stich in seinem Herzen, denn es verlangte nach Jaden. „Ja, das tue ich. Ich habe ihn schon vom ersten Moment an geliebt. Ich musste nur in seine wunderschönen Augen blicken und sein umwerfendes offenes Lächeln sehen, da war es schon um mich geschehen.“ Ehrlich lächelnd schien er an diesen Jemand zu denken, denn ein zärtliches Funkeln lag dabei in seinen braunen Seelenspiegeln. „Das freut mich für dich. Meinst du, er erwidert deine Gefühle?“ Jesse schaffte es zu lächeln, obwohl tiefe Trauer ihn erfasste. Er würde niemals so an der Seite des Braunhaarigen stehen können. Schnell schluckte er aufkommende Tränen herunter und sah den König gespannt an. „Ich weiß es nicht. Ich habe alles auf eine Karte gesetzt und bin gekommen, um ihn zu bitten, mich zu heiraten. Doch, vorher möchte ich die anderen mal wieder sehen.“ Jaden begann zu grinsen und etwas Sehnsuchtsvolles lag in seinem Blick. „Nichts einfacher als das! Mir nach, Jay!“ Enthusiastisch packte er den König an der Hand und zerrte ihn mit sich, denn nur so konnte er den Schmerz vergessen. Auf dem Kampus der Uni liefen viele Studenten umher, die dem seltsamen Gespann verwundert nachsahen. Man sah immerhin nicht alle Tage Jemanden in einem schwarzen Kapuzenumhang und einem Schwert an der Hüfte durch die Gegend laufen. „Wir gehen zu mir und laden dann alle ein! Ich kann aber nichts versprechen!“ rief Jesse über seine Schulter und bemerkte grinsend, dass der König sich neugierig umsah. Zwanzig Minuten später betraten sie Jesses kleine Studentenbude. Sofort ließ der Türkishaarige sich geschafft auf sein Sofa plumpsen und atmete hechelnd ein und aus. Zwanzig Minuten durch die Gegend zu hetzen, waren doch ziemlich anstrengend. Jaden dagegen sah genauso frisch wie vorher aus. Er atmete ruhig und bedachte den Kristallduellanten mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Deine Kondition ist echt schlecht.“ Triezte er dann fies grinsend und wich gerade noch so dem geworfenen Sofakissen aus. „Klappe!“ fauchte Jesse und funkelte Jaden gespielt böse an. „Ruf die anderen an, mach schon.“ Dieser grinste noch breiter, hob das Kissen auf und warf es zurück. Der Protest des Türkishaarigen wurde durch das Geschoss gedämpft. Befreit begann der Heldenduellant laut aufzulachen und betrachtete das verärgerte Gesicht des Schweden nach Luft japsent. „Das tat gut!“ informierte er seinen Seelenverwandten, nachdem der Lachanfall nachgelassen hatte. „Das hoffe ich für dich Mister, denn jeder andere hätte jetzt eine astreine Kissenabreibung von mir erhalten!“ erwiderte Jesse und fuchtelte mit dem Finger vor dem Gesicht des Königs herum. „Ruf an!“ meinte dieser plötzlich ungeduldig wie ein kleines Kind, weswegen der Schwede unbewusst sanft zu lächeln begann und sein Smartphone aus der Hosentasche seiner engen dunkelgrünen Jeans hervor zog. Kurz sah der Kristallduellant Verwirrung in den Augen seines Seelenverwandten aufblitzen und verdrehte die Augen. Bei WhatsApp eröffnete er schließlich schnell eine neue Gruppe und fügte alle ihrer alten Truppe hinzu. Dann begann er eine Nachricht zu tippen. ´Hei Leute. Ich schmeiße Freitag ne Fete. Würde mich sehr freuen, wenn ihr alle kommt. Hab was zu verkünden! (An Alexis und alle anderen Mädchen: NEIN, ich habe keine Freundin!´ Jaden las den kurzen Text mit und begann zu grinsen. „Belagern sie dich noch immer?“ fragte er und dem Schweden fiel auf, wie nah ihm Jaden eigentlich war. Sein Sofa war lediglich ein kleiner Zweisitzer. Ihre Oberschenkel berührten sich und der Kristallduellant konnte den warmen Atem des anderen über sein Ohr wehen spüren, als dieser auf eine Antwort wartete. „Aber Hallo!“ brachte er zittrig hervor und kratzte sich verlegen an der Wange. „Dann schock sie doch mal, indem du dir einen Typen angelst.“ Der König zwinkerte verschmitzt und plötzlich verstand Jesse, warum Jaden am Anfang noch so distanziert gewirkt hatte. Er hatte vergessen, wie man ungezwungen miteinander umging. Die beiden Duellanten sahen einander an und die Zeit schien keine Bedeutung mehr zu haben. Tief blickten sie sich gegenseitig in die Augen, doch ein schrilles ´Hey! Listen!´ ließ sie auseinander schrecken. Desorientiert sah Jesse auf das Handy hinab und entsperrte es schnell, als er erkannte, dass es sein Nachrichtenton gewesen war, der sie gestört hatte. Moment, gestört? Bei was hatte sein Handy sie gestört? Verunsichert öffnete er WhatsApp. Alexis: ´Bin dabei! Brauch mal wieder ne Fete. Ein bisschen Ablenkung schadet nicht ;) Und Aw, keine Freundin? Such dir endlich mal Jemanden!´ Syrus: ´Blaire und ich kommen auch! Aber kein Alkohol für sie, sie ist immerhin schwanger!´ Atticus: ´Bin dabei! PARTY!´ Axel: `Mal schauen. Immerhin muss Pegasus mir frei geben.´ Chazz: ´Komme gerne. Hab Ewigkeiten nichts mehr von euch gehört Leute. Dann kann ich euch ja gleich mal meine Verlobte Kira vorstellen!´ Hussleberry: ´Ay! Bin dabei, Soldat!´ Vorfreudig begann der König zu lächeln und sah Jesse ein ums andere Mal kurz ungläubig an. Schnell antwortete Jesse ein ´Vergiss es, Alexis! ;)´, ehe er sich wieder seinem Gast widmete. „Jaden?“ fing er verunsichert grinsend an. „Ja?“ der Heldenduellant blickte ihm wieder so tief in die Augen. Der Schwede konnte einen inneren Konflikt in den braunen Seelenspiegeln erkennen, als dieser sich endlich zu entscheiden schien, denn der Braunhaarige rückte vorsichtig näher und kam mit seinem Gesicht dem des Stundenten immer näher. Jesses Herz begann hart in seiner Brust zu klopfen und er schloss automatisch seine Augenlider, als sich ihre Lippen trafen. Es war, als würde ein Blitz durch seine Glieder fahren. Die weichen und doch festen Lippen des Heldenduellanten wurden mutiger und bald schon leckte er über die Unterlippe seines Seelenverwandten und bat um Einlass, der ihm gewährt wurde. Lange umspielten sich ihre Zungen und sie erkundeten sich gegenseitig. Doch, ihr Körper verlangte nach Sauerstoff. Keuchend lösten sie sich von einander und Jaden legte seine Stirn an die des Türkishaarigen. „Ich bin hierher gekommen, um dich etwas zu fragen, Jesse.“ Flüsterte der Braunhaarige zärtlich und knabberte an der geschwollenen Unterlippe des Türkisäugigen. Dessen Seelenspiegel begannen verräterisch feucht zu schimmern, als der König vom Sofa rutschte und vor ihm kniete. „Möchtest du mein Mann werden, Jesse Anderson?“ flüsterte der Heldenduellant leise. Nun begannen die Tränen unaufhaltsam zu laufen und Jesse sah seinen Seelenverwandten aus großen Augen an. „Ja, ich will!“ brachte er fast schon quietschend hervor und zog den Knienden zu sich, um ihn überschwänglich zu küssen. „Ich liebe dich, Jay! Schon so lange!“ keuchte der Schwede zwischen zwei Küssen und drängte sich noch enger gegen den Körper des Braunhaarigen. „Ich liebe dich schon seit ich dich das erste Mal gesehen habe, Jesse.“ Erwiderte der König leise lachend und der Schwede erinnerte sich an die Worte des Heldenduellanten von vorhin und errötete überglücklich. „Endlich bist du hier. Endlich kann ich dich küssen…“ der Student lächelte zärtlich. „Ja, endlich bist du mein und ich dein, mein Herz.“ Der Herrscher strich durch die türkisen Haare des Kristallduellanten, die rau aussahen, aber unglaublich weich waren. „Sollen wir ins Schlafzimmer?“ raunte Jesse dann leise und seine türkisen Augen schienen drei Nuancen dunkler geworden zu sein. „Ich dachte schon, du fragst nie.“ Knurrte Jaden und erhob sich galant. Dann hielt er seinem Verlobten die Hand hin und zog ihn mit sich. „Woher weißt du, wo das Schlafzimmer ist?“ verdutzt ließ der Schwede sich mitziehen. „Kuriboh hatte öfter mal ein Auge auf dich, wenn ich vor Sehnsucht fast gestorben bin.“ Gab der Herrscher zu und drängte Jesse gegen das Bett, so dass sich dieser fallen ließ. Der Türkishaarige wollte schon etwas erwidern, doch der König begann ihn heiß zu küssen und fuhr mit der Hand unter das Shirt des Liegenden. Hungrig drängte der Andere sich dem Braunhaarigen entgegen und jeder vernünftige Gedanke war beiden Männern bald abhanden gekommen. ++++++++++++++++++++++++++++++++++ Am nächsten Morgen wachte der Türkishaarige wegen einer vorwitzigen Zunge an seiner Morgenerektion auf und brauchte einige Sekunden, um zu begreifen, dass ein herrlich nackter Jaden zwischen seinen Schenkeln kniete und ihn hingebungsvoll verwöhnte. Heiser stöhnte Jesse auf, als der König an seiner Spitze zu saugen begann. „Endlich wach?“ raunte der Herrscher zufrieden und nahm die ganze Länge in seinen Mund auf. Überrumpelt riss der Student die Augen auf und konnte sich einen kleinen heiseren Aufschrei nicht verkneifen. Grinsend begann Jaden die Hoden seines Seelenverwandten zu verwöhnen, während er kräftig saugte und den Kopf auf und ab bewegte. Immer lauter und heiserer wurde das Stöhnen des Kristallduellanten, bis er schließlich kam und der König alles brav schluckte. Jesses Geschmack überflutete seine gereizten Sinne weswegen er spürte, dass seine Erektion unruhig zu zucken begann. „Lust auf Runde zwei?“ raunte er verführerisch und fuhr mit der Hand zwischen die Beine Jesses, welcher aufstöhnte. „Das nehme ich mal als ein ja.“ Grinsend schob er einen Finger in seinen Verlobten, als dessen Handy zu klingeln begann. „Och ne!“ maulte der König, als er sah, dass jemand anrief. Entschuldigend lächelnd nahm Jesse das Gerät zur Hand. „Ja?“ brummte der Student dann. Jaden konnte nicht hören, wer am anderen Ende der Leitung war, aber so leicht würde er nicht aufgeben. Fies grinsend begann er den Finger vor und zurück zu bewegen und sah mit Genugtuung, wie sein Seelenverwandter sich auf die Unterlippe biss. „Hm ja. Okay…“ brachte er nur noch mühsam hervor. „Mir geht es irgendwie nicht gut. Ich denke, ich leg mich wieder eine Runde hin und lass die Vorlesung heute mal sausen. Immerhin… muss ich euch… heute ja noch bewirtschaften, Alexis.“ Jesse konnte nur noch mit Mühen ein Stöhnen zurück halten. Dann konnte er endlich auflegen und schrie leise auf, als der Braunhaarige nun mit seiner Erektion in ihn eindrang. „Dann bis heute Abend und ruh dich gut aus! Ich freu mich nämlich auf die Feier!“ erwiderte die angehende Ärztin ruhig. Ihr waren der unregelmäßige Atem und die heisere Stimme des Schweden nicht entgangen. Besorgt widmete sie sich wieder ihrem Kaffee. Nicht das der Türkishaarige ernsthaft krank wurde! Kurz blickte sie in die WhatsApp Gruppe und stellte zufrieden fest, dass sogar Aster, Zane und Jim zugesagt hatten. Hoffentlich würden mal alle da sein, immerhin war sie gespannt auf heute Abend. Sie hatte irgendwie ein Gefühl dafür, dass heute etwas passieren wird. -ff- Kapitel 2: 2.2 -------------- Fluchend schleppte Jesse die Kiste Bier die Treppe zu seiner Dachgeschosswohnung hoch und kramte irgendwie auch noch nach seinem Schlüssel. Da ging die Tür bereits auf und ein lächelnder Jaden kam ihn entgegen. Ein warmes Gefühl breitete sich in dem Studenten aus und er ließ sich widerstandslos die Kiste abnehmen. „Hab das Wohnzimmer geputzt, gewischt und war duschen. Hab mir Klamotten von dir geliehen. Hoffe, dass ist okay.“ Der König lächelte schüchtern und gab seinem Verlobten dann einen sanften Kuss. „Was mein ist, ist dein.“ Schmunzelnd betrachtete der Türkishaarige das saubere Wohnzimmer und küsste den Braunhaarigen dankend. Die verwaschene enge Jeans und das schwarze enge T-Shirt standen dem Heldenduellanten mehr als nur gut, weswegen sich Jesse noch näher an seinen Jaden drängte und den König heiß zu küssen begann. „Du scheinst ja kaum genug von mir zu bekommen.“ Die Stimme des Braunhaarigen hatte einen heiseren Klang angenommen und er küsste den Schweden abermals tief und innig. „Dir stehen die Klamotten eben ausgezeichnet.“ Raunte der Student grinsend. Als die Türglocke ertönte, schreckten die beiden jungen Männer auseinander und blickten sich kurz desorientiert um. „Oh, anscheinend sind wohl die ersten Partygäste da.“ Fahrig wuschelte sich Jesse durch seine Haare und blickte schnell in den Flurspiegel. Seine Lippen waren geschwollen. Auf Jadens Lippen breitete sich ein zufriedenes Grinsen aus, als der Schwede den Knutschfleck unterhalb seines Kinns bemerkte und rot anlief. „Oh Gott! Quiekte der Anderson nicht gerade männlich. Da schellte es erneut. „Du solltest die Tür aufmachen gehen.“ Gab der Herrscher seinen Senf dazu und erntete dafür einen bösen Blick. Gehetzt riss der Türkishaarige die Haustür auf und hoffte inständig, dass niemand den Knutschfleck bemerken wird. So etwas machten immerhin nur hormongesteuerte Teenager! „Hei, Jess!“ Atticus patschte ihm gut gelaunt auf die Schulter und grinste dann anzüglich. „Hübscher Fleck. Anscheinend hast du wohl nicht wegen einer Erkältung die Vorlesung geschwänzt.“ Der Musiker piekste den jungen Studenten unters Kinn und duckte sich weg, als der Schwede zurückpieksen wollte. „Also hast du doch eine Freundin!“ Alexis trat hinter ihrem Bruder hervor und funkelte ihren Mitstudenten wütend an. „Nein! Ich habe keine Freundin!“ wehrte der zukünftige Lehrer sofort ab und biss sich nervös in die Unterlippe. „Er hat einen Verlobten.“ Ertönte es dann aus dem Wohnzimmer, woraufhin die Neuankömmlinge sofort überrascht ihre Augen aufrissen. „Du hast einen Verlobten?“ hörte man im Treppenhaus Blaire aufquietschen. „Jesse! Erklärung!“ hörte man Aster seine Meinung kund tun. Tief seufzte der Schwede auf. „Kommt rein.“ Murmelte er und nach und nach strömten seine Freunde in die kleine Wohnung. Als sie das Wohnzimmer betraten und den Verlobten des Schweden unter die Lupe nehmen wollten, blieben die meisten einfach verdutzt starrend stehen. „Hallo.“ Jaden lächelte schwach und wendete sich ihnen zu. Bis eben hatte er aus dem Fenster gesehen. Lässig lehnte er sich mit der Hüfte gegen die Fensterbank und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. „Aniki!“ Syrus kam aus der Menge hervor geprescht und umarmte den Heldenduellanten stürmisch. „Jaden?“ Alexis war baff und schien nicht wirklich zu wissen, wie sie reagieren soll. „Es tut mir Leid, Freunde. Ich musste gehen.“ Ein bitterer Zug erschien um den Mund des Braunhaarigen und sein Lächeln wirkte verkrampft. Syrus löste sich von ihm und Trauer lag in den Augen des kleinen Duellanten. „Aber warum?“ Zane ließ sich auf den Zweisitzer fallen und legte fragend den Kopf schief. „Weil ich König von einem Land werden musste, dass tief im Krieg versunken war und einen Herrscher benötigte. Nein, es benötigte seinen rechtmäßigen Herrscher. Auf jemand anderen, hätten sie nicht gehört.“ Jaden trat mehr in das Licht, denn bisher hatte das hereinbrechende Zwielicht seine Gestalt etwas ins Dunkle getaucht. Seine Narben hoben sich fein von seinem blassen Gesicht ab und die Anwesenden erkannten die Wahrheit in seinen Augen und erblickten das Leid, dass er hatte durchstehen müssen. „Hauptsache, du bist mal wieder hier, Jay!“ Hussleberry grinste breit. Allgemeines Grinsen war die Antwort und man sah deutlich, wie eine schwere Last von den Schultern des Königs zu fallen schien. „Ich bin hier, um meinen Verlobten zu mir zu holen.“ Schief grinsend tippte sich der Braunhaarige gegen sein Kinn. Der Schwede und er hatten gestern Nacht noch darüber gesprochen. Sie würden noch etwa zwei Wochen hier bleiben. Danach würde Jesse den Herrscher nach Isekai begleiten und sein altes Leben hinter sich lassen. „Zu dir zu holen?“ Blaire runzelte die Stirn und fuhr sich über ihren mehr als prallen Schwangerschaftsbauch. „Jesse und ich werden in zwei Wochen nach Isekai gehen. Er wird mit mir dieses Land regieren.“ Stille senkte sich nach der Erwiderung des Braunhaarigen über den kleinen Raum. „Wir dürfen aber schon zur Hochzeit kommen? Außerdem müsst ihr uns auch mal besuchen kommen! Wir brauchen immerhin einen Patenonkel für den kleinen Sam.“ Die werdende Mutter funkelte Jaden herausfordernd an, welcher strahlend zu lächeln begann. „Natürlich seid ihr alle zur Hochzeit eingeladen!“ der Herrscher sah hoffend von einem zum andern. „Alter! Du und Jesse… Ich bin immer noch platt.“ Chazz ließ sich auf dem Schreibtisch des Studenten nieder und schüttelte den Kopf. „Ja, was ne Info.“ Schloss sich der Dinofan an und grinste breit. „Aber irgendwie habe ich es immer geahnt!“ fügte er an und lachte. Syrus und Alexis fielen schnell mit ein, während der Rest lediglich grinste. „Also feiern wir jetzt Jadens Besuch und eure Verlobung?“ Jim griff nach einem Bier und öffnete es flink. „Ja!“ Jesse stellte sich neben seinen Jay und lehnte sich leicht an diesen. Ein kollektives Seufzen war seitens der weiblichen Anwesenden zu hören. Dann begannen die Gespräche und schon bald war alles wie früher. Kira verstand sich prächtig mit Alexis und Blaire und die Frauen tratschten ein ums andere Mal mit verdächtig roten Wangen und schielten zum neuen Paar in ihrer Mitte hinüber. „Die Weiber haben einen Narren an uns gefressen…“ murrte Jaden, der die Blicke überdeutlich wahrnahm. „Lass sie doch.“ Der Schwede zwinkerte Alexis vergnügt zu, welche prompt noch röter wurde und sich schnell wieder umdrehte. Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die Meisten, denn sie waren müde. Zurück blieben Alexis, Hussleberry, Chazz und Kira sowie Atticus. „Hei, Jay. Wie ist Isekai jetzt so?“ der Musiker nippte an seinem Bier, denn die kleinere Gruppe stand nun beisammen. Verträumt richtete der Herrscher seinen Blick aus dem Fenster. „Nun, es ist ein blühendes Land voller Leben. Die Seen funkeln im Licht, die Wälder wachsen stetig und die Berge reichen bis hoch in den majestätischen Himmel. Das Volk kann nun wieder frei sein.“ Sinnierte Jaden leise und lächelte sanft. „Wow, dass hört sich wunderschön an!“ Alexis umklammerte seufzend ihr Weinglas und warf dem König träumerische Blicke zu. „Ist es.“ Bestätigte ihr dieser und drückte die Hand seines Verlobten sanft. „Ich werde einen Song für euch schreiben!“ Posaunte der Älteste plötzlich und klatschte sich begeistert in die Hände. „Ein Song, über eine Liebe, stärker als die höchsten und massivsten Mauern!“ aufgeregt lief er auf und ab und ehrliche Begeisterung erhellte die Züge von Atticus. „Oh, Gott. Keine Liebeslieder mehr! Bitte, Soldat!“ der Dinofan schien wirklich verzweifelt und warf die Hände in die Luft. „OH DOCH!“ der Künstler schnappte sich seine Jacke und drückte jeden der Anwesenden kurz an sich. „Ich muss ins Studio!“ rief er über seine Schulter, ehe er auch schon die Haustür hinter sich schloss. Überrumpelt sahen die Freunde dem Musiker hinterher, ehe Alexis sich verzweifelt die Haare raufte. „Oh, Atticus…“ murrte nun auch Chazz. „Sind seine Liebeslieder so schlecht?“ der Herrscher sah neugierig geworden von einem zum anderen. „Sie sind der Horror!“ bestätigte die Blonde sofort. „Das wird ein Desaster.“ Hussleberry kippte den Rest der Flasche hinunter und seufzte dann dunkel. „Oh weh…“ murmelte der Schwede und verzog gequält das Gesicht. Er war nicht wirklich scharf drauf in einem drittklassigen Liebeslied eine Rolle zu erhalten. „Meinst du, dein Volk wird Jesse an deiner Seite akzeptieren?“ Chazz machte sich noch ein neues Bier für sich auf. „Ich… Ich weiß es nicht. Ich liebe ihn und ich hoffe, dass sie merken werden, dass er der einzig wahre für mich ist.“ Gab der Herrscher zu und schaute gequält. „Wie süß!“ quietschte Alexis gemeinsam mit Kira. Die Frauen betrachteten die ineinander verschränkten Hände der Verlobten verzückt, woraufhin der Türkishaarige verschämt den Blick senkte und feuerrot wurde. „Das muss euch nicht unangenehm sein, Jungs!“ Alexis begann anzüglich zu grinsen und blickte zwischen den beiden hin und her. „Wer liegt eigentlich oben und er unten?“ fuhr sie unverschämt fort, woraufhin Hussleberry sich an seinem Bier verschluckte und Chazz die Studentin entsetzt anblickte. „Alexis!“ entfuhr es Jesse entrüstet, während der König vollkommen ruhig blieb. „Kannst du dir das nicht denken?“ Jaden musterte die Blonde eingehend, welche auf einmal nachdenklich wirkte. „Ich glaube ja, dass Jaden der Chef ist.“ Teilte Kira dan plötzlich ihre Gedanken zu dem Thema mit, woraufhin die Jungs noch entsetzter schienen. „Ladys!“ der Dinofan sah die beiden jungen Frauen nervös an. „Könnt ihr das lassen?“ Chazz schüttelte sich leicht. Alexis verdrehte ihre Augen und sah die beiden missbilligend an. „Mein Gott, seid ihr prüde!“ erwiderte sie genervt. Jesse hatte seinen Kop an der Schulter seines Verlobten versteckt und glühte förmlich, während dieser vollkommen ruhig dem Gespräch lauschte und sein Bier leer trank. Die nächste halbe Stunde unterhielten sie sich schließlich über jugendfreie Themen. „Ich hab Kohldampf.“ Meinte Hussleberry plötzlich und wurde von seinem knurrenden Magen unterstützt. „Sollen wir Pizza bestellen?“ der Kristallduellant merkte, dass auch er langsam hungrig wurde. „Verdammt gute Idee!“ Alexis leckte sich über die Unterlippe und trank ihr Glas mit einem Zug leer. „Was wollt ihr essen?“ der Schwede grinste heiter. „Pizza?“ Chazz setzte sich auf und ein aufgeregtes Funkeln lag in seinen Iriden. Der Schwarzhaarige war ein wahrer Pizza Freak und konnte gar nicht genug von ihr bekommen. „OH JA!“ schloss sich der Dinofan an und nickte bekräftigend. „Gut, dann sucht mal einen Lieferservice raus.“ Der Türkishaarige lachte amüsiert und blickte dann zu seinem Herrscher. „Jay? Hast du auch Hunger?“ fragte er leise. Der Braunhaarige schien kurz unentschlossen, ehe er zögerlich nickte und sich an Jesse lehnte. „Hei. Was ist los?“ der Kristallduellant merkte sofort, dass den anderen etwas beschäftigte und blendete die anderen aus, die gerade lautstark über die besten Italiener der Stadt debattierten. „Ich… Ich muss immer noch an die Frage von Chazz denken.“ Gab Jaden leise zu und seine traurigen Iriden richteten sich auf den Schweden, welcher sprachlos war. In den braunen Augen lag eine solche Einsamkeit und Traurigkeit, dass es dem Studenten kurzzeitig die Luft zum Atmen nahm. „Jay…“ murmelte der junge Mann leise und Tränen traten in seine Seelenspiegel. Dass die anderen den Raum mittlerweile verlassen hatten, merkten die beiden gar nicht. Sie sahen nur einander. „Ich liebe dich so sehr, Jesse…. So sehr, dass es wehtut, wenn du nicht bei mir bist.“ Brachte Jaden stockend hervor und küsste den Schweden sanft auf die Stirn. „Oh Gott, Jay….“ Erwiderte dieser mit zittriger Stimme und küsste seinen Herrscher kurz und keusch auf den Mund. „Ich liebe dich genauso dolle. Lass mich nie mehr alleine, ja?“ der Kristallduellant lächelte unsicher und spürte, wie die Tränen heiß seine Wangen hinab liefen. „Niemals.“ Jaden küsste seinen Verlobten dies Mal unglaublich zärtlich auf den Mund zog diesen zu sich. Lange hielten sie einander fest, bis es plötzlich klingelte. „Die Pizza ist DA!“ hörte man Hussleberry schreien, weswegen die beiden lauthals zu lachen begannen und sich in die Küche begaben. Die anderen blickten nur kurz forsch zu den beiden, ehe sie wieder angeregt über etwas zu diskutieren begannen. „Um was geht es?“ Jesse sah Kira neugierig geworden an, welche leicht lächelte und Chazz verliebt betrachtete. „Über Liebe auf den ersten Blick. Die Jungs sind der festen Überzeugung, dass es so etwas nicht gibt. Alexis schon.“ Die junge Frau verdrehte die Augen. Dem Studenten entkam ein Lachen. „Es gibt sie. Ich habe Jaden damals das erste Mal gesehen und schon war es um mich geschehen.“ Mischte sich der Schwede in die Diskussion ein. Irritiert betrachteten Chazz und Alexis den Schweden, ehe die Blonde triumphierend lachte. „Siehst du!“ meinte sie spitz. Der Dinofan unterdessen hatte die Pizza hereingeholt und legte sechs dampfende Pappschachteln auf dem Tisch ab. „Habt ihr für uns mitbestellt?“ Jaden betrachtete die Pizzen überrascht. „Na klar.“ Chazz schnappte sich seine Pizza, nachdem er alle Kartons durchgesehen hatte und schnupperte glücklich an ihr. „Das ist der Himmel!“ setzte der Schwarzhaarige hinterher. Lachend nahmen sich auch die anderen ihre Pizzen und begannen zu essen. -ff- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)