Nichts für Zwischendurch von Angel_66 (RenoxCloud) ================================================================================ Kapitel 1: Retter in Not ------------------------ Nichts für Zwischendurch. Es war einer dieser Tage, an denen er lieber zu Hause auf seiner Couch hätte liegen bleiben sollen. Es fing alleine damit an, dass sein Bett ihn verlassen hatte und nicht umgekehrt, wodurch er bessergesagt einfach aus Selbigem herausgefallen war, ging damit weiter, dass er vergessen hatte neuen Kaffee zu kaufen, nachdem er gestern seine letzte Packung im morgendlichen Wahnsinn geleert hatte und endete mit der Tatsache, dass ihn so langsam aber sicher die Gewissheit einholte, dass an diesem beschissenen Tag sein Unglück niemals enden würde, als er aus seiner Haustür heraustrat und prompt bis auf die Knochen nassgeschüttet wurde, da es Mutter Natur schon immer geliebt hatte, ihn mit plötzlichen Regengüssen zu überraschen und damit seine teuren Anzüge zu verunstalten. Sein Leben war ein Arschloch. Mal wieder. Wobei….nein…eigentlich immer. Sein Leben war schon immer ein Arschloch und würde es mit größter Wahrscheinlichkeit auch immer bleiben. „Du bist…“ „Geil, danke ich weiß.“ „Nein, zu spät!“ „Sonst noch was?“ „Reno, wenn das so weitergeht...“ „Kannst du mich beim Chef nicht mehr durchboxen, weiß ich ebenfalls.“ „Wieso bringst du es dann trotzdem immer wieder auf’s Neues zustande?“ „Einfach, weil ich es liebe, dir unnötige Arbeit zu machen. Ach und weil mein Leben mich hasst…vor allem, weil mein Leben mich hasst!“ „Oh man…jetzt geht das wieder los...“ „Ich wäre dafür, wir überspringen unsere allmorgendliche Diskussion und gehen über zum Tagesgeschäft. Was steht an?“ „Nichts.“ „…“ „Reno?“ „Du willst mich jetzt verarschen, oder? Bitte sag, dass du mich verarschst, weil wenn ich heute keinen richtigen Auftrag kriege, bei dem ich skrupellos handeln und irgendwelche bösen Leute finden, verprügeln und zum Reden kriegen, oder vielleicht sogar abmurksen darf, dann….dann….ich schwöre bei Satan, dass dann heute offiziell der Tag ist, an dem ich meine guttrainierte Beherrschung endgültig verliere und vollkommen ausraste!!“ „Also…“ „Rude?“ „Ich…frag Tseng lieber…noch mal…“ Und weg war sein langjähriger Kollege und guter Freund, verschwunden im angrenzenden Büro ihres Chefs. Seufzend brachte es der Rothaarige erstmals an diesem Tag zustande, durchzuatmen und seine Gedanken wenigstens halbwegs sortieren zu können. Seit ein paar Wochen war sein Leben noch komplizierter, als ohnehin schon. Er wusste nicht, wie lange er diesen gegenwärtigen Zustand noch durchhalten würde, aber dafür wusste er um so mehr, dass sich dringend etwas ändern musste, damit er wenigstens seinen Job behalten durfte und somit nicht die Gelegenheit genommen bekam, mal abzuschalten und sich auf etwas anderes zu konzentrieren, als seine eigene, verkorkste Welt, die alles andere als rund war. Ehe er seine Tasse von dem Abtropfgitter der modernsten Kaffeemaschine des Gebäude nehmen konnte, vibrierte es zweimal kurz in seiner Hosentasche, was ihn erneut nichts Gutes erahnen ließ und prompt einen Schauer über den Rücken jagte. Mit einem schiefen Blick zu beiden Seiten zum Auschecken, ob ihn auch ja keiner beobachtete - was eigentlich totaler Schwachsinn war, weil wer interessierte sich schon für sein Privatleben?!-, entsperrte er das Display, um herauszufinden, ob sich seine Befürchtung tatsächlich bewahrheitete. Sein Herz begann schneller zu schlagen, als er den Absender der Textmitteilung sah und keine Sekunde später mit dem Finger den Namen anklickte, um deren Inhalt lesen zu können. „20:00Uhr, Seitengasse von Tifas Bar.“ Das war ja mal wieder typisch. Gesprächig ohne Ende und abgesehe… Sein Handy vibrierte erneut und prompt folgte eine Ergänzung zu seiner ersten Nachricht, als hätte der Kerl seine Gedanken anhand einer telepathischen Manipulation ganz genau lesen können. „Solltest du das hier erneut ignorieren, reiße ich dir vor deinen Leuten im Büro den Arsch auf“ Gut. Oder auch nicht. Nein, es war alles andere als gut, es war das Beschissenste, was ihm heute überhaupt noch hätte passieren können. „Verdammter Drecksmist!“ Als er letztlich zurück in sein Büro kam, hatte es Rude wenigstens fertig gebracht, ihnen einen Auftrag an Land zu ziehen und auch, wenn er sich sonst niemals auf so etwas Schäbiges eingelassen hätte und man das eigentlich nicht mal wirklich als Arbeit bezeichnen konnte, so war er in diesem Moment wirklich heilfroh darüber, wenigstens etwas Ablenkung zu bekommen, auch wenn er dafür jetzt tatsächlich einen auf Stalker machen und Geheimagent spielen musste. Eigentlich war so etwas ja Neulings- und somit totale Drecksarbeit, wofür er sich niemals die Hände schmutzig gemacht hätte, aber da Tseng sowieso schon eine Laune zum Weglaufen hatte und bevor er ihm wieder eine Predigt über seinen unbearbeiteten Protokollstapel auf seinem Bürotisch hielt, nahm er die Auftragsbeschreibung von Rude lieber schweigend entgegen, um sie sich etwas genauer durchlesen zu können. Vielleicht kam ja doch noch was bei rum. Im Groben ging es darum, einen Geschäftsmann zu beschatten, der anscheinend in einer größeren Firma arbeitete, welcher unterstellt wurde, wichtige Daten und Informationen von Shinra geklaut zu haben, um sie für eigene Zwecke zu nutzen. Reno schmunzelte klamm und heimlich beim Überfliegen der Details in sich hinein. Sollte das Ganze stimmen und er würde ein paar schöne Dinge über diesen Kerl herausfinden, konnte er darauf eventuell aufbauen und aus diesem kleinen Goldfisch doch noch einen großen Hai machen, der ihn bei Tseng wieder in ein besseres Licht rückte. Das war eben auch ein Vorteil an Drecksarbeit: Wenn man sie gut erledigte und ein bisschen über den Tellerrand hinausdachte, konnte sie einem durchaus auch zu Gute kommen. Irgendwann hatten sie es tatsächlich aus dem großen Shinra-Gebäude herausgeschafft und waren nun dabei, sich über GPS in das Handy der Zielperson einzuhacken, um ihre Beschattungsarbeit präzise und genau ausführen zu können. Der Weg führte die zwei Turks in einen abgelegenen Teil der Stadt und erneut grinste Reno in sich hinein. Hier tummelten sich oft die ganz bösen Jungs und er war heute in Höchstform. Mit einem Brummen holte ihn Rude zurück aus seinen Gedanken, als er ihn grob an der Schulter zurückhielt und missmutig seine Augenbrauen zusammenzog. „Sag mal hörst du mir eigentlich zu?!“ „Weiß ich noch nicht. Was hast du denn gesagt?“ „Meine Fresse, Reno! Sei endlich leiser, du Vollidiot!“, Rudes Stimme war zu einem gefährlich zischenden Flüstern geworden, als er den Rotschopf in eine dunkle Seitengasse zog, um anschließend unbemerkt um die Mauer schauen und ihre Zielperson inspizieren zu können. Als Reno endlich auch verstanden hatte, was genau hier Sache war, überprüfte er prompt all seine Verteidigungsmittel, ehe er eine kurze Mitteilung an Tseng simste, die ihn auf den neuesten Stand der Dinge brachte. „Wir sollten uns zurückziehen und erst einmal überlegen, wie wir weiter vorgehen.“ „Alter, Rude! Verarsch mich nicht! Glaubst du ernsthaft, ich lasse mir diese einmalige Gelegenheit entgehen, um mal wieder eine gehörige Portion Action zu kriegen?! Die Jungs da vorne sind die ideale Gelegenheit dazu!“ „Sei nicht töricht, Reno! Die stehen da zu sechst und sind alle man bewaffnet!“ „Na und?? So etwas hat uns noch nie davon abgehalten, also heul hier nicht rum! Wenn wir Tseng diesen Typen heute noch liefern, ist er wieder von mir überzeugt und ich habe eine Sorge weniger!“ „Darum geht es dir hier?! Dass du dabei draufgehen könntest, ist dir mal wieder scheiß egal! Ich glaube, du hast’se nich mehr alle!“ „Wenn du noch lauter wirst, können wir unsere Deckung bald sowieso aufgeben. Also entweder du bist dabei, oder ich regel das alleine mit diesen Flachpfeifen da vorn. Deine Entscheidung…“, mit diesen Worten schlich sich der rothaarige Turk im Schatten der Gebäude weiter in Richtung der Zielperson, welche in einem düsteren Innenhof stand und etwas mit fünf weiteren Männern zu besprechen schien. Einer von ihnen hatte einen silbernen Aluminiumkoffer in den Händen, welcher Renos Aufmerksamkeit sofort auf sich zog. Er war sich sicher, dass sich darin einige höchstwichtige Materialien und Informationen finden ließen, die zur Lösung des Falls beitragen würden. Mittlerweile war er so nah an die Gruppe herangeschlichen, dass er einige Gesprächsbrocken mithören konnte, welche allerdings sofort seine Alarmglocken läuten ließ. Diese Kerle da unterhielten sich tatsächlich darüber, den Präsidenten von Shinra umzulegen, was an sich nichts Ungewöhnliches war, da Reno so eine Art von Gesprächen schon oft mit verfolgt hatte. Das, was ihn jedoch zunehmend beunruhigte, war diese detaillierte Ausführung und Erklärung der Planung und Organisation. So etwas konnte unmöglich von jemandem X-beliebigen stammen, da war sich der Rotschopf sicher und je länger er der Unterhaltung lauschte, desto mehr bestätigte sich seine Vermutung, es hier mit einem ehemaligen Turk zutun zu haben. „Ich hasse deinen Sturrkopf!“ „Und ich liebe deine Rückendeckung! Hörst du was unser Mäuschen da von sich gibt? Ich verwette meinen Knackarsch drauf, dass er ehemalig einer von uns war. Keiner könnte einen Komplott so genau und ausführlich durchführen und der Kerl da benutzt Begriffe, die er eigentlich gar nicht kennen dürfte, außer er hat selbst mal bei Shinra gearbeitet.“ „Na, bitte! Du hast es gerade selbst gesagt! Lass uns zurück und Verstärkung holen. Du kannst diesem Typen später immer noch deine Faust sonst wo hin rammen!“ „Im Leben nicht werde ich mir so eine Gelegenheit nehmen lassen, Kumpel!“, mit diesen Worten warf Reno ein Stück Metall, welches er am Boden gesehen hatte, gegen eine der Wellblechwände, die hier überall herumstanden. Von dem Geräusch alarmiert, drehten sich die Männer herum und griffen zu ihren Waffen, ehe sich Reno nun aus seiner Deckung begab und eine seiner Rauchgranaten in die Menge schmiss, um etwas Verwirrung zu schaffen und seinen Widersachern die Sicht zu nehmen. Als sich genügend Rauch verbreitet hatte, schlich er sich von hinten an seine Zielperson heran, ehe er selbige mühelos in den Rücken trat und anschließend in einen der Lagerhallen zerrte. Den Koffer kickte er als erstes lässig einige Meter weit weg gegen die Gebäudewand, um sicherzugehen, ihn nicht wieder an diesen Typ zu verlieren. Grinsend ging er auf Selbigen zu, während er Rude in seinem Rücken immer wieder fluchen hörte, während er mittlerweile kopfschüttelnd dabei war, die anderen fünf in Schach zu halten. „So raus mit der Sprache, wie ist dein Name, Kerlchen?“ „Was…zum…was bist du denn für ein eingebildeter Lackaffe?! Die Turks sind auch nicht mehr das, was sie mal waren…“ „Hätte ich über mich reden wollen, hätte ich dieses nette Geplaudere hier anders angefangen. Ich bin heute etwas ungeduldig, also empfehle ich dir, jetzt lieber auszupacken…ansonsten könnte es etwas ungemütlich für dich werden, Schätzchen.“ Reno vernahm von seinem Gegenüber ein krächzendes Lachen, worauf ihm versottend auf die guten Schuhe gespuckt wurde. Angewidert zuckte der Rotschopf mit seinen Mundwinkeln, während sich sichtbar eine Zornesfalte auf seiner Stirn gebildet hatte und er wütend seine Fäuste ballte. „Falsche Antwort, Freundchen…“, damit stürzte er auf den Mann vor sich los und wollte ihm gerade seine Faust ins Gesicht schlagen, als seine Hand jedoch einfach gestoppt und danach schmerzhaft herumgedreht wurde, sodass sein Knochen im Handgelenk leise unter dem akuten Druck knackte. Knurrend biss sich Reno vor Schmerz auf die Lippe, während er sich mit einer eleganten Drehung aus dem Griff seines Gegners wand, um diesen anschließend gefährlich aus seinen grünen Augen heraus anzufunkeln. Gut, vielleicht musste sich Reno in diesem Moment eingestehen, diesen Typen unterschätzt zu haben, aber nichtsdestotrotz war seine anfängliche Kampfeslust keineswegs verflogen, sondern im Grunde genommen in dieser Sekunde nur noch mehr angestiegen, da seine Wut nun ihr Übriges tat. „Ich dachte, es hätte da mal eine Regel gegeben, die besagte, dass man seinen Gegner niemals unterschätzen sollte? Aber wenn ich mir dich so anschaue, habe ich offensichtlich die richtige Entscheidung getroffen, Shinra den Rücken zu kehren und den Gar aus zu machen. Du kleines naives Etwas….hast du tatsächlich geglaubt, ich hätte dich und deinen Kumpel nicht schon längst bemerkt?! Offenbar sind die Aufnahmebedingungen bei euch auch nicht mehr so hochgesetzt, wie damals…“ Seine Vermutung hatte sich also bestätigt und Reno kam nicht drum herum, seine anfängliche Entscheidung, das hier alleine durchzuziehen, in Frage zu stellen, als er sich erneut gegen den Ex-Turk behaupten musste, als ihn dieser mit schnellen Schlägen und Tritten attackierte. Einige davon musste Reno tatsächlich als schmerzhafte Treffer einstecken, die ihn schon bald zum Straucheln brachten. Schnaufend brachte er seinen Körper in seine Verteidigungsstellung zurück, als er einen kurzen Blick zur Seite warf, um zu sehen, wie Rude es mit seinen Gegnern erging. Diese schienen nicht annähernd so zäh zu sein, wie der Bursche hier vor ihm, aber dennoch hatte auch sein Kollege einige Probleme damit, die letzten zwei besiegen zu können. Innerlich verfluchte Reno mittlerweile seine Entscheidung. Rude war mal wieder nur wegen ihm in eine solche Scheiße geraten und das alles nur, weil er sich selbst zurzeit nicht im Griff hatte, da ihm ein gewisser Blondschopf seit geraumer Zeit sämtliche Gehirnwindungen verdreht hatte. Das würde er ihm büßen! Trotz seiner Wut auf den Blonden, konnte Reno den Gedanken nicht verdrängen, dass er gerade ziemlich froh wäre, wenn Blondie zufällig hier in der Nähe war und ihnen gerade etwas zur Hand gehen könnte, auch wenn es natürlich auf jegliche Art und Weise gegen seine eigentliche Natur sprach. „Verdammte Kacke…“, angewiderte spuckte der Rothaarige sein eigenes Blut auf den staubigen Hallenboden, während er fieberhaft nach einer Lösung suchte. Sein Gegner war zwar mindestens um die fünfzig, konnte seinen Körper aber dennoch grazil und präzise bewegen, wie ein Jungspund. Wenn ihm nicht bald etwas einfiele, dann würde nicht nur er hierbei draufgehen, sondern sein bester Freund ebenso und das würde er sich nicht verzeihen können, wenn er unten verdienterweise in der Hölle schmorte, während Rude oben grundlos im Himmel herumflog, statt hier zwischen den beiden Welten ein glückliches Leben zu führen. Ein heftiger Schlag in den Magen, holte ihn schlagartig zurück in die grausame Realität und hustend krümmte Reno seinen Körper, ehe er zu Boden ging, sich mit einer Hand am Boden abstützte und seine andere schützend um den Bauch legte, während er hilflos nach Luft schnappte. Seine Gedanken kreisten in einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit in seinem Kopf, als er sich mühselig wieder in die Höhe gekämpft hatte. „Du stehst immer noch? Zugegeben…nun bin ich doch etwas beeindruckt. Eins muss man dir lassen, zäh bist du ja schon…“ „Und du bist verschrumpelt und voller Falten, Opa. Glaub ja nicht, dass…dass ich so einfach den Löffel abgebe.“ „Du elendige Ratte! Für so eine aussichtlose Situation, hast du immer noch eine ganz schön spitze Zunge. Was hältst du davon, wenn ich sie dir herausschneide, hm..?“ Langsam kam sein Widersacher auf ihn zu und stieß ihn gewaltvoll an die Wand, sodass sein Hinterkopf hart an selbiger aufschlug, was sein Körper mit einem unheimlich stechenden Schmerz quittierte, ehe sich eine eklige Wärme auf seinem Kopf hinunter zu seinem Nacken ausbreitete und er benommen wahrnahm, dass es sein Blut war, das begonnen hatte, an seiner Kopfhaut herunterzulaufen. Reflexartig schüttelte er seine Gedanken zurecht, was zwar unheimlich schmerzte, ihn aber wieder etwas klarer im Verstand werden ließ und etwas die Benommenheit nahm. Gerade rechtzeitig konnte er somit sehen, dass sein Gegenüber mittlerweile ein ziemlich großes Messer in der Hand hatte, welches er zuvor schon die ganze Zeit versucht hatte aus seiner Gürtelschnalle zu ziehen, da er befürchtet hatte, dieser Hund könne es gegen ihn einsetzen. „Bald wirst du deine Schnauze nicht mehr so weit aufreißen, kapiert?!“ Ehe er etwas auf diese Aussage hätte erwidern können, sah er die große Klinge auch schon auf sich zurasen. Mit einer seitlichen Drehung hatte Reno bis in die letzte Sekunde abgewartet, um auszuweichen, ehe er seinen Schlagstock schwang und dem Typen gnadenlos und mit seiner eben gesammelten Energie gegen den Nacken schlug. Jeder normalen Person wäre dabei das Genick gebrochen, nicht jedoch diesem Kerl da vor ihm. Dieser schrie lediglich laut auf und ging in die Knie, ehe er außer sich vor Wut plötzlich aus heiterem Himmel eine Pistole aus seiner Jackentasche zog und ehe Reno erneut hätte in Deckung gehen können, vernahm er auch schon das Klicken des Abzugs. Dann ging alles viel zu schnell für seine Augen, denn plötzlich sackte sein Gegenüber leblos in sich zusammen, während sich gleichzeitig ein unbeschreiblicher Schmerz in seinem Körper ausbreitete, der schlagartig eine widerwärtig starke Übelkeit in ihm hervorrief. Bevor er jedoch hart auf dem dreckigen Boden aufschlug, da ihn eine taube Bewusstlosigkeit zu übermannen drohte, nahm er den wohlbekannten, herben und irgendwie gerade unheimlich beruhigenden Duft seines größten Problems wahr, welches ihn daran hinderte nach vorne zu kippen, da es ihn in seine viel zu tollen, starken Arme zog. „Wenn dich einer umbringt, dann bin ich das, dass das klar ist! Du musst unbedingt ins Krankenhaus...“ Reno war sich sicher, dass er diesen Satz gesagt hatte, bevor er das Bewusstsein verlor und nicht den, den er später noch behauptete, gesagt zu haben. ~*~ Er musste einige Zeit völlig zugedröhnt mit Schmerzmitteln einfach nur leblos dagelegen haben, aber als er aufwachte fühlte er sich mindestens genauso beschissen, wie kurz vor seinem Abgang. Sein Kopf dröhnte abartig und Reno war sich sicher, dass es sowohl an der dortigen Platzwunde, als auch an den ärztlichen Mittelchen lag, die er verabreicht bekommen haben musste. Als nächstes bemerkte er dieses widerliche Ziehen in seiner Brust, als er versucht hatte probeweise einmal tief durchzuatmen und zu guter Letzt machte sich nun auch der Rest seines lädierten Körpers bemerkbar, als er sich versucht hatte, etwas aufzurichten und sich dabei auf seinem verletzten Handgelenk, als auch mit einem seiner Beine versucht hatte abzustützen. Er war Schrott, ganz eindeutig. Dieses Mal hatte er es übertrieben und er ekelte sich jetzt schon vor seinem eigenen Spiegelbild. „Bist du endlich wach?“ „Nein…“, um Teufels Willen, seine Stimme klang wie ein krepierender Hund, der völlig außer Atem versuchte das letzte bisschen Luft vor seinem Tod in seine Lungen zu hecheln, „Was…tust du hier…?“ Eigentlich wollte er nicht so patzig klingen, gerade als ihm sein Retter begonnen hatte, in die Augen zu schauen und er schlagartig das Gefühl bekam, in diesen unbeschreiblich tiefen Meeren zu versinken, aber er ließ ihm einfach keine andere Wahl. Er hatte ihm das Letzte mal bereits gesagt, was Sache war und daran würde sich auch nichts ändern. Auch, wenn sein Körper förmlich nach ihm schrie und ihn schirr in den Wahnsinn trieb. „Bei dir sein.“ Reno bereute es schon in der ersten Sekunde, dass er versucht hatte, seufzend auszuatmen, denn schlagartig schoss es ihm die Tränen in die Augen und der Schmerz raubte ihm einen kurzen Augenblick jegliche vorhandene Luft aus den Lungen. „Was…“ „Schusswunde. Deine Lunge wurde nur knapp verfehlt.“ „Fuck…“ Kraftlos ließ er sich langsam wieder zurück in das Krankenhausbett sinken, während er erschöpft wieder seine Augen schloss und versuchte, seine Gedanken zu sortieren. Dieser elendige Wichser. Wenn er diesen Ex-Turk das nächste Mal sehen würde, dann…dann… „Du brauchst dir erst gar keine Rachepläne auszudenken, Reno. Die Zielperson wurde gefasst und verhaftet.“ Er brauchte auch seine Augen nicht öffnen, um zu wissen, dass Tseng gerade hereingekommen war. Fantastisch. „Ich hoffe, dir ist klar, dass dein Verhalten unverantwortlich war und nicht zu entschuldigen ist.“ War es jetzt so weit? Musste er an seinem Kündigungstag im Ernst in so einem Dreckskrankenhaus liegen, ohne die Möglichkeit zu haben, sich anschließend betrinken zu können?! „Du bist einer meiner besten Männer, Reno.“ Wow. Wurde Mr. Blackhead jetzt etwa wehmütig…? „Ich weiß, dass du es in der letzten Zeit nicht einfach hattest, aber so kann das nicht weitergehen. Wäre Strife nicht gewesen, dann wärst du und Rude jetzt tot.“ Rude. Reno riss seine Augen wieder auf und blickte seinem Noch-Chef fragend und verunsichert in seine Augen. War Rude ok? Was war mit ihm geschehen, als dieses Miststück ihn so zugerichtet hatte? „Es geht ihm gut….“ Erleichterung machte sich in ihm breit, während sich seine schmerzenden und angespannten Muskeln wieder lösten und er kaum merklich nickte. „Ich hoffe dir ist klar, dass ich dir dein Verhalten diesmal nicht einfach so durchgehen lassen kann.“ Ein erneutes Nicken folgte, gemischt mit einem verärgerten Knurren, das jedoch mehr an sich selbst gerichtet war, als an die restlichen zwei Personen im Raum. „Da du die nächste Zeit sowieso nicht volleinsatzfähig sein wirst, wirst du bis auf Weiteres in den Innendienst versetzt. Rude wird die Zeit über einen neuen Partner bekommen und du Zeit haben, über das alles nachzudenken. Darüber hinaus hat Strife den Vorschlag geäußert, dich die nächste Zeit über im Auge zu behalten, damit du dich diesmal komplett auskurierst und die Gefahr eingegrenzt wird, die du momentan für dich selbst und auch andere darstellst. Natürlich war ich anfangs abgeneigt, allerdings hat er mir von eurer Vergangenheit erzählt, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, dem Vorschlag zuzustimmen. Und falls du dich fragst, wieso ich deine Kündigung nicht dabei habe, kann ich dir mit Gewissheit sagen, darüber nachgedacht zu haben. Allerdings kam ich letztlich zu dem Entschluss, dass du für unser Team unentbehrlich bist und dir die Strafe wohl weitaus mehr zu denken geben wird, als deine Entlassung, die für dich lediglich ein Freischein dafür wäre, dein Leben endgültig wegzuwerfen und dem Alkohol zu verschreiben.“ Damit verließ Tseng den Raum und in ihm machte sich ein unheimliches Gefühl breit, welches ihm nur noch mehr zusetzte. Es war gruselig, dass Tseng ihn so gut kannte und es war genauso gruselig, dass Blondie diesen absolut irrsinnigen Einfall hatte und Tseng tatsächlich von ihrem Ausrutscher erzählt zu haben schien. Wut kroch in ihm hoch. Wer sagte eigentlich, dass hier jeder über sein Leben bestimmen konnte, wie er gerade lustig war?! Das war absolut unzulässig! „Tseng hat vergessen zu sagen, dass die Ärzte dich eigentlich in Behandlung geben wollten, da sie der Meinung waren, du wärst mit allem maßlos überfordert und eine Gefahr für uns alle. Solltest du also irgendeine Scheiße anstellen, geschweige denn irgendwie versuchen um diese Auflagen herumzukommen, dann weißt du ja was dir blühen wird…“ „Ich…hasse….dich…“ Seine Augen wurden schwer und seine Gedanken liefen Amok. Er hätte niemals mit diesem Psycho in die Kiste steigen dürfen. Er verfluchte seine damalige Betrunkenheit! Jetzt hatte er diesen angeblichen Weltenretter an der Backe, der tatsächlich irgendwie der Überzeugung war, dass da jetzt etwas zwischen ihnen lief. Hätte er gewusst, dass Cloud einer dieser Typen war, die den Sinn von One Night Stands nicht verstehen, dann hätte er es erst recht bleiben lassen!! Ihm wurde übel. Was veranlasste diesen Kerl eigentlich dazu, so mit ihm umzugehen?! Sie waren weder ein Paar, noch wollte Reno überhaupt an so etwas wie eine Beziehung denken. Er hasste Beziehungen. Beziehungen waren….schwul… „Du wärst wieder nicht gekommen, oder?“ „Nein.“ „Glaubst du ernsthaft, ich lasse mich von dir behandeln, wie eine deiner x-beliebigen Bettgeschichten, mit denen du rumfickst und die du dann einfach linksliegen lässt?! Glaubst du ernsthaft, ICH bin x-beliebig?!“ Cloud war energisch von seinem Stuhl aufgestanden und hatte sich nun neben ihn gesetzt, während er ihn mit seinen Blicken förmlich durchbohrte. Reno konnte nicht anders, als seinen fordernden Blicken auszuweichen. Er konnte dieses Gespräch nicht führen….nicht jetzt. Wahrscheinlich könnte er es nie, weswegen er auch nicht zu dem Treffen erschienen wäre, zu dem Cloud ihn heute Vormittag bereits zum fünften Mal aufgefordert hatte. Er konnte diesen komischen Regungen nicht standhalten, die der Blonde in ihm hervorrief und er wollte erst gar nicht daran denken, dass diese Regungen eventuell sogar so etwas Ähnliches, wie Gefühle sein könnten. Und plötzlich wurde er aus heiterem Himmel gefangen genommen. Gefangen genommen von zwei unbeschreiblich warmen und weichen Lippen, die sich erbarmungslos auf seine eigenen pressten und welche ihn von der ersten Sekunde an seinen halbwegs klaren Verstand geraubt hatten. Das Schlimmste an alle dem war aber immer noch diese widerwärtige Zärtlichkeit, die Cloud in jede seiner Berührungen legte, auch wenn ihm das vielleicht gar nicht so bewusst war. Doch Reno fiel es umso mehr auf, da er die letzte Person auf Erden war, die jemals so etwas Ähnliches zu spüren bekommen hatte, wie Geborgenheit und Fürsorge. Sein Leben bestand aus Kälte und Leere und es machte ihm Angst, dass dieses blonde Etwas das alles zu vertreiben schien und Platz machte für etwas Neues, welchem er nicht bereits war entgegenzutreten. „Reno…“ Es war ein sanftes Flüstern gegen seine Lippen, welches ihm einen wohligen Schauer über den Rücken jagte. Es war genau diese Art von Berührung, die er ansonsten von der ersten Sekunde an im Keim ersticken würde, nur ging es bei Cloud nicht. Cloud war anders….er war tatsächlich nicht x-beliebig. „Ich…will dich.“ „Du bist halbtot.“ „Scheiß drauf…“ „Nein….keinen Sex, Reno.“ Schon wieder dieser Blick. Dieser Blick jagte Panik in ihm hoch. Da war dieses Funkeln, welches warm und ehrlich auf ihn niederblickte. Fast schon unschuldig. Ihm wurde schon wieder schlecht. „Ich will, dass du dir eingestehst, dass das zwischen uns mehr ist. Ich will, dass du endlich wieder lebst und keine leere Hülle mehr bist und dann…“, Reno schnappte hilflos nach Luft, als er Clouds Zähne an seiner Halsschlagader spürten konnte, „…dann gehörst du mir und bekommst so viel Sex, bis du nicht mehr Laufen kannst.“ Ihm flatterten die Augen zu, während er aufgeregt den Worten des Blonden über ihm lauschte und dessen Muskelspiel an seinem eigenen Körper genoss, da Cloud sich mit jedem seiner Worte immer enger an ihn geschmiegt hatte. Reno konnte deutlich die Körperwärme spüren, welche von ihm ausging und er hatte das Gefühl diesem elendigen Mistkerl in jeder weiteren, dahinsiechenden Sekunde mehr und mehr zu verfallen. Sein Körper schrie nach dem Blonden und das obwohl er ihn eigentlich dafür hassen sollte, dass er auf seine ganz eigene Art mit ihm spielte und mittlerweile tatsächlich dabei war, diese neuartigen Regungen in ihm zu wecken, die ihn schirr in den Wahnsinn trieben. „Du…hgn…geh runter von mir, du tust mir weh…“ Es war zwar lediglich ein leises Flüstern und auch, wenn es durch seine zitternde Stimme beinahe gänzlich untergegangen wäre, verfehlte es dennoch keineswegs seine Wirkung. Cloud war wieder ein ganzes Stück von ihm zurückgewichen, bevor er sich seufzend durch die Haare strich, fast so, als wäre er enttäuscht über die plötzlich wiederentstandene Distanz zwischen ihnen. Beiden blieb jedoch keine weitere Zeit darüber nachzudenken, denn noch im nächsten Moment klopfte es an der Tür und ein weis bekleideter Mann trat in das Krankenzimmer. Reno hasste Ärzte. „Sie sind ja tatsächlich wach. Wie geht es ihnen?“ „Fabelhaft. Kann ich gehen?“ Kurz wirkte der Mann in weis etwas entrüstet und schnaufend rückte er die Brille auf seiner leberfleckgeplagten Nase zurecht, bevor er näher an ihn herantrat, um seine Werte zu kontrollieren. „Wohl kaum. Darüber können wir noch einmal reden, wenn ihre schwersten Wunden einigermaßen angefangen haben zu heilen.“ „Und wann ist das?!“, mit diesem kratzenden Unterton klang seine Stimme tatsächlich noch gefährlicher und unberechenbarer als sonst. Er musste wohl zusätzlich aussehen, wie ein Zombie, denn als ihm der Quacksalber daraufhin in die Augen schaute, legte er einen ziemlich entsetzten Blick auf, der fast schon ein wenig verständnislos wirkte. „Haben sie starke Schmerzen?“ „Nein.“, Reno sah den Arzt mit einem allesvernichtenden Blick an und hätte er die ausreichende Luft zum Atmen gehabt, hätte er gerne noch eine bissige Bemerkung hinten drangehangen. Vielleicht so etwas, wie: „Nein, natürlich nicht. Ich liege gerne den ganzen Tag bewegungslos wie eine Leiche im Bett, einfach weil mir das Spaß macht und ich gerade nichts Besseres zu tun habe. Und die ganzen Verbände und Heftpflaster sind im Übrigen auch nur zum Spaß auf meinen Körper, damit jeder Mitleid mit mir bekommt und ich die nötige Aufmerksamkeit geschenkt bekomme, die mir eigentlich zusteht!!“ Tapfer zwang sich der Turk jedoch zur Ruhe und begann wieder damit, die Decke über ihn mit vernichtenden Blicken zu versehen. „Sie sind wohl einer der ganz harten Sorte, was? Wissen sie, sie sind nicht die einzige Person auf Erden, der es schlecht geht und die meine Hilfe benötigt. Wenn sie also weiter in Selbstmitleid ertrinken wollen, dann bitte….Sie sind jedoch auf meine Arbeit angewiesen, da sie andernfalls ins Gras beißen werden und wenn sie sich jetzt weiterhin so verhalten, werde ich gehen und sie ihrem Schicksal überlassen.“ Nun war es an Reno seine Augen entrüstet aufzureißen. Hatte er sich da etwa gerade verhört, oder hatte ihn dieses Etwas da gerade wirklich zurechtgewiesen?! Wütend biss der Turk seine beiden Kieferhälften aufeinander, da er seine Fäuste ja nicht ballen konnte. Als er dem Arzt daraufhin keine Antwort mitteilte, sah dieser dies als Kapitulation an und begann umgehend und nun schweigend damit, die Verbände zu lösen, um die Wunden untersuchen und versorgen zu können. Das Beste hatte er sich dabei offensichtlich zum Schluss aufgehoben, denn bis jetzt hatte er die Schusswunde lediglich mit den Augen inspiziert. Als er bei Selbiger dann letztlich die Wundkompresse samt Klebestreifen löste, zischte Reno einmal laut auf. Zum einen, weil sein Blick selber auf die Wunde fiel und diese einfach nur widerlich aussah und er sich davor ekelte so etwas nun an seinem perfekten Körper tragen zu müssen und zum anderen, weil die Stelle so empfindlich war, dass selbst der kühle Luftzug, der nach dem Ablösen über die Wunde glitt, einen ziehenden Schmerz verursachte. „So viel also zum Thema keine Schmerzen, was?“ Zitternd legte Reno daraufhin einfach seinen Kopf zurück in das Kissen, während er versuchte sich zu entspannen, um weitere Schmerzen vorbeugen zu können. Er wollte hier weg. Er wollte einfach nur nach Hause und sich betrinken. Oh ja, das wär’s jetzt. Sein Lieblingswhiskey stand zu Hause geduldig bei ihm im Schrank und wartete wahrscheinlich nur sehnsüchtig darauf, endlich von ihm geöffnet und die Kehle runtergespült zu werden. Irgendetwas musste ihm schleunigst einfallen und noch ehe er weiterdenken konnte, spürte er wieder den Blick von Strife auf sich lasten. Blondie. Das war es. Blondie war seine Lösung hier aus diesem grauenhaften Horrorhaus rauszukommen. Wenn es stimmte und Mr. Weltenretter tatsächlich darauf aus war, dass sich etwas zwischen ihnen entwickelte, dann würde er doch auch sicherlich auf ihn anspringen, wenn er ihm ein paar kleine Hoffnungen diesbezüglich machte. Der Arzt war endlich weg und Reno wartete sehnsüchtig darauf, dass das Schmerzmittel anfing zu wirken, das er als Verabschiedung gnädiger Weise noch verabreicht bekommen hatte. „Cloud?“ „Hm?“ Er hatte den Blonden noch nie beim Vornamen genannt, weshalb er schlagartig dessen volle Aufmerksamkeit hatte und in seinen Augen deutlich ablesen konnte, dass er nicht gerade verärgert darüber war….ganz im Gegenteil. Auch, wenn er den Blonden eigentlich so schnell es geht aus seinem Leben schaffen wollte, um ihm nicht noch mehr zu verfallen, so war es Reno dennoch lieber, sich eine gewisse Zeit zu Hause von ihm babysitten zu lassen, anstatt hier in dieser Mockerbude einzugehen. „Hol mich hier raus…..bitte.“ Gut zugegeben, vielleicht hatte er mit der Verzweiflung in seiner Stimme etwas übertrieben und jeder Turk hätte sein Schmierentheater wahrscheinlich sofort bemerkt, aber Reno hoffte immer noch auf die Naivität von Cloud, die er von Anfang an mitgebracht und hoffentlich auch nicht abgelegt hatte. „Reno, ich…“ „Komm schon…du hast Tseng doch nicht umsonst überredet, auf mich aufpassen zu dürfen...“ „Was meinst du damit?“ „Willst du ernsthaft warten, bis ich hier drin die Nerven verliere und eingehe, oder willst du was davon haben, dass ich deine Hilfe benötige und dich brauche?“ „Du bist momentan auf ärztliche Hilfe angewiesen und nichts weiter. Glaubst du ernsthaft ich unterschreibe jetzt für dich die Entlassungspapiere, nur um dich dann morgen direkt wieder hier herschaffen zu müssen?! Da kann der Gedanke, dich ganz allein für mich zu haben noch so verlockend sein…“ Innerlich fluchte Reno, was man ihm jedoch äußerlich auch anzusehen schien, da Cloud kurz ratlos seufzte, als der Turk ungewollt für einen kurzen Moment sichtbar sein Gesicht verzog und einen genervten Ausdruck annahm. Wieso konnte nicht wenigstens einmal in seinem Leben etwas so verlaufen, wie er es wollte??!! War das verkackt noch eins wirklich viel zu viel verlangt??!! Was hatte er Schlimmes getan, dass man ihn so derartig widerlich bestrafen musste? Warum musste immer er… „Wie wäre es mit einem Gegenvorschlag?“ „Vergiss es.“ Wieso musste es immer so laufen, wie es die anderen wollten?! Es war sein Leben, verdammt. SEIN beschissenes Leben!! „Wenn du dich hier die nächsten zwei Tage ausgeruht hast und wenigstens wieder etwas zu Kräften gekommen bist, könnte ich ja noch mal darüber nachdenken. Wenn du allerdings jetzt so weiter herumzicken solltest, dann kannst du gerne so lange bleiben, wie es der Arzt für nötig hält und das wird sicherlich länger als drei oder vier Wochen dauern.“ „Gut.“ Was brachte es ihm jetzt weiter hier rum zu diskutieren, wenn er im Grunde genommen doch das bekommen hatte, was er wollte…wenn auch etwas verzögert? Abgesehen davon hatte er eben gerade beschlossen, dass es ab sofort besser wäre, seine Nerven etwas zu schonen. Sollte Cloud doch diesen kleinen Sieg für sich einheimsen. Er würde schon noch zurückschlagen. Irgendwann. „Geht doch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)