Two hearts, however, one soul 2 von Ruki_Mitarashi (Family is more than Blood) ================================================================================ Kapitel 14: Hass und Verzweiflung --------------------------------- Wieder hallten die schmerzerfüllten Schreie der Schwarzhaarigen durch das alte, dunkle Gemäuer. Ihr Rücken brannte, stand wie unter Feuer. Ihre Hosen waren mit einer warmen, dunklen Flüssigkeit durchtränkt, dass Leinenhemd war am Rücken zerissen. Ihr Herz raste in ihrer Brust und Hass stieg in ihr auf, als sie an Herzog Castillian dachte. Erneut surrte die Peitsche in der Luft. Mikeyla biss die Zähne zusammen, bereitete sich auf den erneuten Schmerzensschwall vor, der auf sie einprasseln würde. Hätte sie geahnt, wie das Gespräch enden würde, hätte sie auch nur den Hauch von Gefahr gespürt sowie das Betäubungsmittel gerochen, mit dem er sie außer Gefecht gesetzt hatte, so wäre ihr einiges erspart geblieben. Aber zumindest wusste sie nun, dass Castillians Sohn, Eduard, ihren Vater wirklich angegriffen hatte. Er wollte Haakon loswerden, wollte ihn leiden sehen. Zuerst sollte Magdalena sterben, die es gewagt hatte sich seinen Wünschen zu wiedersetzten. Dann natürlich das Kind, die Missgeburt, wie der Herzog das Unschuldige Wesen genannt hatte. Ihr Vater sollte dabei zu sehen, wie das was er liebte aus seinem Leben gerissen würde und erst dann hätte man ihm nach langer Folter gewährt, es seiner Familie gleich zu tun. Mikeyla begriff weder den Sinn dahinter, noch wie ein Mensch zu solchen Gräueltaten im Stande war. Haakon hatte sich auf Magdalena geprägt und sich in sie verliebt, ja, aber das gab Castillian nicht das Recht so zu handeln, oder andere dazu an zu stiften. Es war nicht seine Entscheidung gewesen und es gab noch so viele andere wohlhabende Frauen in Corona. Ein starker, brennender Schmerz auf ihrem Rücken riss die junge Garu aus ihren dunklen Gedankengängen. Sie biss die Zähne zusammen, atmete Stoßweiße während sich ihr ganzer Körper verkrampfte und gegen die Bewusstlosigkeit ankämpfte. Wie lange sie nun schon hier unten in diesem Loch gefangen war wusste sie nicht. Es konnten Stunden sein, Tage evtl. auch Wochen. Sie war schon oft genug bewusstlos zusammen gesackt, weil sie den Schmerz nicht mehr aushielt, weil die Wunden zu groß waren. Alles was sie für ihren Peiniger empfand war purer Hass und Verachtung. Das Schlimmste an allem war noch nicht mal der Schmerz an sich, den sie erdulden musste, es war die Tatsache, dass all dies hier einfach nur aus einer Laune heraus geschah. Herzog August Castillian hegte einen Groll gegen sämtliche magische Wesen. Warum …. das hatte er nicht gesagt, aber er hatte es nur zu klar gemacht, dass er die „Andersartigen“, die „Missgeburten“ verabscheute. Mikeyla hatte sich als Botschafterin Elsas ausgegeben. Sie wollte ein Interesse an einem Handelsabkommen vor heucheln, um an Informationen heran zu kommen. Der Herzog war zunächst überfreundlich gewesen. War auf Vorschläge und Ideen eingegangen, doch irgendwann begann das Gespräch eine unerfreuliche Wendung zu nehmen. Womit die junge Garu nicht gerechnet hatte war, dass Castillian bereits um ihre wahre Herkunft wusste und mit ihr ein Spiel trieb. Er hatte von der „Eiskönigin“ gehört, von ihrem Besuch zu Ehren des Kronzprinzen von Corona. Also stellte er bereits früh Nachforschungen an. Wie er kurz nach der Ankunft von seinen Spionen, die er überall im Schloss und sogar auf Ragnarsons Anwesen hatte, erfuhr, dass Haakon bereits zwei Kinder hatte und er diese um Hilfe bei dem Aufdecken des Komplotts bat, an dem er ,Herzog Castillian beteiligt war, entwickelte er einen neuen Plan. Er würde Haakon Ragnarson zerstören, doch zunächst würde er leiden! Er würde zusehen, wie alles was er liebte vor seinen Augen starb. Anfangen würde er mit dem Miststück, dass es nicht nur gewagt hatte sein Anwesen zu betreten, sondern sich auch unter falschem Namen vorzustellen. Den Tee den er ihr vorsetzte, hatte er zuvor von seinem Butler präparieren lassen. Ein geruchloses Gift, das die Wahrnehmung des Opfers lahmlegt und mögliche magische Energien einfach blockiert. Es hatte ihn einiges an Geld gekostet eine Solche Substanz zu erstehen, aber nun da er einen seiner Männer an die Herstellung des Gifts gesetzte hatte, würde er genug haben um noch mehr magische Wesen außer Gefecht zu setzten. Sein hämisches Lachen hallte immer noch in ihren Ohren wieder, als er sich vor sie stellte, sie getreten und bespuckt hatte. Nachdem er mit seinem Misshandlungen fertig war, ließ er seine Wachen kommen, die hatten sie dann hier herunter geschleppte, wo sie schließlich endgültig bewusstlos zusammen sackte. Seitdem war es ein stetiger Wechsel, zwischen Folter und Bewusstlosigkeit. Durch das Gift konnte sie sich nicht wandeln und auch die Eisen, in die sie gelegt worden war, verhinderten eine Flucht. Gerade wenn ihre Wunden sich zu schließen begonnen hatten, begann die Tortur von neuem. Plötzlich schwang die Tür auf und das einprasseln der Peitsche verebbte. »Wie macht sich unser Köter?«, die tiefe, gehässige Stimme Herzog Castillians ließ Mikeyla die Haare zu Berge stehen und sie knurrte aus tiefster Kehle. Mit einem lauten „Klatsch“ wurde ihr Kopf zur Seite geschmissen und ein tief roter Striemen, der sich schon bald blau färben würde, zeichnete sich auf ihrer linken Wange ab. Der Gehstock des Alten schwebte nur wenige Zentimeter von ihrem Kopf entfernt in der Luft. »Ich seh schon, sie weiß also noch immer nicht wo ihr Platz ist!«, er legte ihr den Stock unter das Kinn, zwang sie ihn anzusehen. »Oh du armes, geschundenes Ding. Empfindest du deine Unterbringung etwa als nicht angemessen genug? Ich könnte dir auch eine Hundehütte bauen lassen. Aber damit würdest du leider zu viel Aufsehen erregen. Wobei … als Reittier würdest du Miststück dich gut machen.« Sie atmete tief ein, fletschte die Zähne und spie ihm die Worte regelrecht entgegen. »Eher sterbe ich!« Er lachte. Lachte aus vollem Halse und sah sie fies und finster an. »Oh keine Sorge, dein Wunsch wird dir gewährt. Dich zu quälen bringt mir keine Freude mehr. Du bist völlig wertlos und lässt dich nicht brechen. Also wirst du gegen ein neues Spielzeug ausgetauscht.« er gab seinem Folterknecht ein Zeichen. Mikeylas Kopf wurde an den Haaren nach hinten gerissen und sie unterdrückte den Schmerzensschrei mit größter Mühe. »Ich weiß nur noch nicht wen ich mir dafür aussuchen werde. Vielleicht nehme ich mir deinen Bruder vor, aber mit ihm werde ich wohl genauso wenig Spaß haben wie mit dir oder deinem Vater.« »Spart euch eure leere Worte dafür auf, wenn ihr eurem König und eurer Königin entgegen tretet! Ich bezweifle stark, dass sie gutheißen, was ihr hier tut.« Ein verärgertes Schnauben drang aus seinem Mund und er verrollte die Augen. »Was diese zwei inkompetenten Stümper denken interessiert mich nicht im Geringsten! Sie sind zu weich! Ganz zu schweigen von ihrer Tochter und ihrem diebischen Ehemann. Es wird Zeit, das eine neue Ära anbricht.«, ein breites Grinsen stahl sich auf das von Falten besetzte Gesicht. Die braunen Augen blitzten bedrohlich. »Ich verrate dir etwas, du Töle. Das Königreich und seine derzeitigen Monarchen werden nicht mehr lange existieren. Sobald das Laternenfest zu Ehren des kleinen Bengels abgehalten wird, werden meine Männer das Schloss infiltrieren. Das Königspaar, sowie seine ganze verdorbene Familie wird sterben. Dann endlich wird ein neues Zeitalter eingeläutet. Missgeburten wie du, oder deine geliebte Königin werden von dieser Welt getilgt werden! Für Wesen wie euch, gibt es hier auf dieser Erde keinen Platz!« »Ihr seid wahnsinnig! Was habt ihr nur gegen Menschen mit magischen Fähigkeiten? Warum wollt ihr so viele Menschen sterben sehen? Seid ihr wirklich so machthungrig?«, sie leckte sich über die Lippen, zwang sich in die dunklen Augen zu schauen. »Ihr glaubt wirklich, dass es so einfach ist nicht wahr? Das ihr die königliche Familie so mir nichts dir nichts auslöschen könnt. Aber ihr irrt euch! Ihr- .« »SCHWEIG ENDLICH!!«, dass laute knacken von Knochen die brechen war zu vernehmen, als der Herzog Mikeyla, so fest er nur konnte in die Rippen trat. »Aaaahhrrrrggggg.«, sie riss die Augen auf, spuckte Blut. Jeder einzelne Atemzug tat ihr weh und ihre Wahrnehmung verschlechterte sich zu Sehens. Sie sah nur noch verschwommen und wankte unter der Belastung, die ihr Körper nun schon zu lange ertragen musste. Hätte der Folterknecht sie nicht an ihren Haaren fest gehalten, so wäre sie schon längst zusammen gesackt. Alles in der Garu brannte, nicht nur von dem körperlichen Schmerz, nein auch ihre Seele blutete bei dem Gedanken an ihr Schneeflöcken. Die ganze Zeit hatte sie nur erdulden können, weil sie an ihre Königin dachte. Die Frau die sie liebte, die sie hatte heiraten wollen. Sie hoffte nur inständig, dass Elsa und auch ihre Familie sicher war. »IHR … ihr alle gehört von dieser Welt getilgt! Niemand darf so viel Macht haben, es ist wiedernatürlich. Magie ist eine Sünde! Ihr verhext arme, nichts ahnende Bürger, sowie Haakon Magdalena verhext hat. Sie war eine brave, junge Frau bis sie ihn traf. Erst dann begann sie zu rebellieren und hätte sich sogar von ihren Eltern losgesagt wenn sie diesen Köter nicht als Schwiegersohn akzeptiert hätten!«, wie von Sinnen schrie er auf die Schwarzhaarige ein. » Ohne Magie wäre alles so viel besser. Keiner hätte mehr die Möglichkeit andere mit ihrer Macht zu unterdrücken.« Als er endete atmete der alte schwer. Er stützte dich schnaufend auf seinen Gehstock ab und fasste sich an sein Herz. »Tz … natürlich.«, Mikeyla lachte ein freudloses Lachen. Sie spuckte einen Schwall Blut aus und sah zu ihrem Peiniger hinauf. »Wie … bitte?«, bedrohlich funkelte Herzog Catsillian die junge Frau an. »Ihr sagt, ihr wollt Magie von der Welt tilgen, damit keiner mehr die Macht hat andere zu unterdrücken. Aber wenn ihr mit euren Leuten, Wesen wie mich verfolgt, macht euch dies nicht eigentlich selbst zu jenen die ihr so sehr hasst? Zu „machtgierigen“, Menschen unterdrückenden Herrschern?« »WIE KANNST DU-?!« » Ihr mögt die Morde unter dem Deckmantel eines rechtschaffenden tun, aber ihr seid nichts anderes als ein Feigling, der sich hinter seinen Männern versteckt! Der Angst vor Dingen hat die er nicht versteht!!« Sie wartete, wartete auf den alles entscheidenden Schlag, auf einen Wutausbruch, doch nichts geschah. Stattdessen richtete Herzog August Castillian seinen Gehrock, fuhr sich einmal durch sein zerzaustes Haar und sah nur voller Hass hinab auf die hilflose junge Frau. Ein letztes Mal, nahm Mikeyla ihren gesamten Mut zusammen. Sie würde sowieso sterben, sie würde es nicht schaffen, dafür würde der Herzog schon sorge tragen. »Königin Elsa von Arendelle wird in ihrem Land hoch geschätzt obwohl sie magische Fähigkeiten hat! Sie hat weder die Kraft die Gedanken von Menschen zu manipulieren noch würde sie das tun! Sie liebt ihr Volk und ihr Volk … liebt sie! Nur weil jemand über magische Fähigkeiten verfügt heißt das noch lange nicht, dass derjenige grausam und tyrannisch ist! Was hat man euch getan, dass ihr einen solch tiefen Hass gegenüber Wesen wie uns habt?« »Wegen Magie starb meine Frau. Wegen Magie starb meine Tochter. Meinem Sohn wurde die Braut geraubt und er wurde kaltblütig von einem Monster ermordet!«, seine Stimme war so leise, dass die Garu ihn fast nicht gehört hätte. »Magie … bringt nur leid und ich werde nicht zulassen, dass noch mehr Menschen das durchstehen müssen.« Die Schwarzhaarige atmete durch. Also das war es. Wenn sie nicht so viel Angst um ihre Familie hätte, die er gerade eben bedroht hatte und er sie nicht so quälen würde, hätte sie Sympathie und auch Verständnis für ihn haben können. Nicht, dass es seine Aktionen rechtfertigte, nein, nicht im geringsten. Aber sie verstand. Sie verstand seinen Schmerz, verstand seine Beweggründe. Dennoch, dieser Mann war wahnsinnig und blind für alles. »Anton.«, der Folterknecht rührte sich bei der Erwähnung seines Namens. »Legt ihr Fußfesseln an und bindet ihr die Hände auf den Rücken.«, er leckte sich über die Lippen. »Du weißt, das es im Wald eine Stelle mit einem großen See gibt. Werft sie dort hinein. Dort wird man ihre Leiche nicht so schnell finden, wenn man sie überhaupt vermisst.« Schon begann der Angesprochene mit seiner Arbeit. Die Garu war noch immer zu schwach und betäubt von dem Gift, welches ihr in regelmäßigen Abständen verabreicht wurde. Castillian drehte sich wieder zu der Schwarzhaarigen. »Keine Sorge … du wirst nicht lange alleine in der Hölle sein.«, verständnislos sah Mikeyla ihn an. »Deine Königin … ist mir im weg, sie muss fort. Also wird sie es dem Schnee gleich tun, den sie beherrscht.«, die Augen der jungen Frau weiteten sich vor Entsetzten. » Königin Elsa von Arendelle … muss fallen.« Mit einem letzten verzweifelten Aufbäumen, stemmte sich Mikeyla gegen ihre Fesseln, brachte den Knecht aus dem Gleichgewicht und preschte nach vorne. Der Herzog sah es nicht kommen und wurde von der Wucht von Mikeylas Körper zu Boden gerissen. Aber sie war zu schwach und Castillians Handlanger zu schnell. Er hatte sich wieder berappt und packte sie grob, stieß sie zu Boden, schlug auf sie ein. Heiße Tränen der Verzweiflung strömten über ihre Wangen und sie schrie aus voller Kehle. Anton drückte sie zu Boden, schnürte ihr die Luft ab. Ihr Vision wurde undeutlicher, sie wollte Luftholen, doch bei jedem Atemzug legten sich die massigen Hände des Folterers nur noch fester um ihren Hals. »All deine geliebten Freunde, deine kleine Familie, sie alle werden sterben! Und vorne weg … deine geliebte Hure von einer Königin! Mit diesem Wissen … verzweifle … und stirb.« Noch bevor alles um sie herum schwarz wurde, galt ihr letzter Gedanke Elsa wie sie blutüberströmt zu Füßen des Herzogs lag, dann verließen sie endgültig ihre Kräfte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)