Two hearts, however, one soul 2 von Ruki_Mitarashi (Family is more than Blood) ================================================================================ Kapitel 2: Nachrichten ---------------------- >>Ganz ehrlich? Es wurde auch langsam mal Zeit!«, mit dem Kochlöffel herum wedelnd, drehte sich Kaila vom Herd zu ihrer Tochter herum und sah vorwurfsvoll auf sie herab. Die wilde Haarmähne hatte die ältere Garu zu einem Dutt hochgesteckt, vereinzelte Strähnen hingen hier und da heraus. »Ich meine …. Du hast jetzt ein halbes Jahr gewartet, ihr bedeutet euch beide so viel. Das ist genug Zeit! Ihr werdet beide nicht jünger und davon mal abgesehen … schickt es sich nicht mit ihr ein Bett zu teilen und noch nicht einmal verlobt zu sein!« Mahnend piekte sie mit dem Löffel in Mikeylas Schulter. »Mutter?!« abwehrend und mit hochroten Kopf verschränkte sie die Arme vor der Brust und biss sich auf die Unterlippe. Ihrer Seelengefährtin zu Liebe hatte sie sich Kaila wieder angenähert, doch das war alles andere als einfach. Sie und ihre Mutter waren beides Alphas, Anführer, und jeder vertritt seine Meinung bis zum bitteren Ende, was häufig für laute Diskussionen sorgte, die wiederum zu meist damit endeten, dass Mikeyla ihre Mutter stehen lies und sie mit sich selbst streiten konnte. War Elsa anwesend, beruhigte sie die Situation zu meist aber dennoch, zwei Rudelführerinnen auf einem Haufen waren nicht einfach zu Händeln. »Ja, ich weiß Mutter! Jetzt beruhige dich wieder! Anna, hat mir heute Morgen auch noch einmal deutlich gemacht, dass ich sie nicht mehr um ihren Segen bitten muss. Am liebsten hätte sie es gehabt, wenn ich direkt zu ihrer Schwester gehuscht wäre und ihr den Antrag gemacht hätte. Aber romantisch etc. Sie ist ausgesprochen ungeduldig, sogar ungeduldiger als du und das will etwas heißen!« Kaila warf ihrer Tochter einen strengen Blick zu, den die junge Garu jedoch nur mit einem Schulterzucken quittierte. »Es ist so! Punkt! Von wem soll ich es denn sonst haben?« grimmig verrollte die Ältere die Augen, grinste jedoch ein wenig. Versöhnlich lächelte nun auch Mikeyla. »Im Übrigen … wir teilen zwar das Bett … aber DAS war es auch! Ich habe Elsa nicht entehrt … und ich habe es auch nicht vor! Ich will das es …. Perfekt ist, für Schneeflöckchen.« verträumt spielte die Wölfin mit ihrem Zöpfchen. Seufzend trat Kaila vom Herd und lächelte ihre Tochter liebevoll an. Verwirrt zog diese die Augenbrauen nach oben. »Es hat dich ja ganz schön erwischt, Kleines!« sie zog sich einen Stuhl heran und setzte sich ihrer Tochter gegenüber.»Aber es ist genauso auch deine Hochzeit, dein Leben. Du darfst dabei auch an dich denken, sollst es sogar! Ich denke das wäre auch in Elsas Sinne.« »Elsa … sie ist … Mutter … Elsa ist so wundervoll! Gütig, intelligent, sie hat Humor … sie hat sich so unglaublich entwickelt!« Mikeyla gestikulierte euphorisch mit den Armen während ihre Augen leuchteten und die Wangen sich erröteten.»Sie ist … sie ist einfach perfekt! Ich meine …« Kaila schüttelte ihren Kopf, dass aufkommende Lachen unterdrückend.»Mikeyla mein Kind. Wenn wir lieben, ist es nicht weil die Person perfekt ist! Wir lieben sie, weil wir gelernt haben die unvollkommene Person in ihrer Unvollkommenheit vollkommen zu sehen!«, die Ältere lehnte sich schmunzelnd in ihren Stuhl zurück. »Elsa ist genauso wenig perfekt wie du meine Tochter, aber eure Liebe zueinander lehrt euch über die Eigenarten des Anderen hinweg zu sehen, ihn sogar dafür zu lieben. Liebe ist nicht an Kompromisse gebunden … sie ist bedingungslos, vergiss das nicht! Also denke bei dem Antrag, der Hochzeit und allem was noch auf euch beide zukommen mag, bitte auch an dich und nicht nur an deine geliebte Königin.« »Mag sein.«, seufzend fuhr sich Mikeyla durch das dichte, wellige Haar. Aufmunternd klopfte ihre Mutter ihr auf die Schulter. »Was mach ich wenn sie nein sagt?«, verunsichert sah die junge Garu auf ihre Hände. »Du glaubst doch hoffentlich nicht, dass sie deinen Antrag wirklich ablehnt oder?!«, ungläubig sah Kaila zu ihrer Tochter.» Sie liebt dich und ich weiß, dass sie schon darauf wartet.« Überrascht riss Mikeyla ihre Augen auf. »Was?! Glaubst du ich rede nicht mit Anna oder Elsa wenn sie zu besuch sind? Und glaube mir in letzter Zeit waren sie oft hier.«, ein geheimnisvolles Lächeln umspielte die Lippen der Alphawölfin.» Hast du denn schon eine Idee wann und wo du ihr den Antrag machen möchtest? Ich meine … nach Annas Worten solltest du wirklich gut überlegen.«, Kailas Schultern bebten vor Lachen. »Anna wäre eine gute Garu die Familie kommt immer als Erstes und steht über allem.« »Ich-.« ein lautes Pochen an der schweren Holztür unterbrach sie. Kaila runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Sie hatte keinen Besuch erwartet, aber andererseits war es üblich, dass die Rudelmitglieder jederzeit zu ihr kamen und besonders gerne unangemeldet. Sie strafte die Schultern und legte den Kopf etwas schräg. »Herein.« kam es im bestimmten Ton. Sofort öffnete sich die Tür und ein hagerer, großgewachsener Mann trat ein. Seine grauen Haare waren zu einem Zopf zusammen gebunden und seine Kleidung wies ihn als Boten aus. Er verbeugte sich kurz und musterte die Anwesenden Frauen. Nach einem Kurzen Moment erhob Kaila das Wort. »Guten Tag, ich bin Kaila Velarius, wer seid ihr und warum seid ihr hier?« Sie strahlte eine natürliche Autorität aus, die Mikeyla immer wieder staunen ließ. Der Bote spannte sich an und sah mit erhobenen Augenbrauen zu der Wölfin. »Bitte verzeiht. Ich habe eine Eilzustellung von meinem Herrn an die Alphawölfin des hiesigen Garurudels. Es hieß ich würde sie hier finden?«, dabei holte er einen Kuvert hervor der mit einem roten Wachssiegel verschlossen war. Fragend sah er die zwei Frauen an. »Das wäre dann wohl ich!«, Kaila erhob sich von ihrem Stuhl und reckte ihm die Hand entgegen, Hagen überreichte ihr das Schriftstück. Verblüfft nahm diese es entgegen. » Mein Name ist Hagen und den Grund meines Erscheinens, werdet ihr denke ich aus den Unterlagen, die ich euch überreicht habe erfahren.« Skeptisch sah sie zu dem Mann, dann wanderte ihr Blick zu dem Siegel des Briefes und ihre Miene verfinsterte sich. Ihre Lippen wurden zu einer schmalen Linie, die Augen leuchteten leicht gräulich, die Augen des Wolfs. Ihr Körper zitterte und ein knurren drang aus dem tiefsten inneren ihre Bauches hinauf aus ihrer Kehle. Hagen wurde es nun unbehaglich auch wenn er es sich kaum anmerken ließ so konnte Mikeyla seine Furcht riechen. Er verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen, sein Blick auf Kaila ruhend. Die Alphawölfin zog ihre Nase kraus und schnaubte verächtlich als sie das Siegel öffnete, auf dem sich ein heulender Wolfskopf mit einer Axt befand. Die Augen weiteten sich vor Zorn und mit jeder Zeile, verhärtete sich ihre Miene Zunehmens, ihr Kiefer begann zu mahlen und sie musste sich sichtlich zusammen reißen sich nicht sofort zu verwandeln. »Wie kann er es nur wagen?!? Dieser miese … hinterhältige ….verräterische … Sohn eines dahergelaufenen, verlausten, Straßenköters!!!«, hatten die Worte erst leise ihren Mund verlassen, so wurde sie mit jedem Wort immer lauter. Sie Spie die Worte regelrecht und schmiss das Kuvert auf den Tisch. Wütend gestikulierte die Wölfin mit den Armen in der Luft herum während sie auf und ab schritt. Die Umstehenden Möbel traktierte sie mit Tritten und ein lautes Grollen gefolgt von Knurren und derben Flüchen kamen von Kaila. Den Tisch schmiss sie kurzerhand um und sämtliche Dekoration ging zu Bruch. Mikeyla hatte ihre Mutter schon oft erbost gesehen aber das hier … das überstieg selbst ihre Vorstellungskraft. So außer sich hatte sie die Ältere noch nie gesehen. Es fehlte nicht viel und sie würde dem Boten an den Hals springen, der hatte sich bereits der Tür genähert und sah verzweifelt und ängstlich zu der Jüngeren. »Mutter, was-?« »HAAKON!!« Dann war es still. Hagen war zusammen gezuckt und schluckte, während er seine Augen zusammen gepresst hielt. Seine Knie zitterten und drohten nach zu geben. Mikeyla wich jegliche Farbe aus ihrem Gesicht. Ihr wurde schlecht und kleine Sterne begannen vor ihren Augen zu tanzen. Schwer atmend und ungläubig stützte sie sich an dem umgekippten Tisch ab. Kopfschüttelnd tastete sie nach einem Stuhl, setzte sich langsam und sah entsetzt zu ihrer Mutter, die ebenfalls die Farbe gewechselt hatte, wie ein Chamäleon. Beide Frauen sahen geschockt auf den Fetzten Papier, der sie so aus der Haut hat fahren lassen. Keine rührte sich. Der Name hing wie ein schwerer, dunkler Schleier auf den Schultern der Anwesenden, schnürte ihnen die Kehle zu. Schwer atmend hatte Kaila die Hände zu Fäusten geballt. Mikeyla legte ihren Kopf in ihre Hände und unterdrückte ein knurren, sie wollte den armen Mann nicht noch mehr erschrecken, als er es eh schon war. So lange hatte sie diesen Namen nicht mehr gehört, lange genug um ihn fast zu vergessen und die damit verbundenen Erinnerungen zu verdrängen. Ihre Stirn war in Schweiß gebadet als sie sich zittrig mit ihrem Handrücken, die Stirn abwusch. Als sie dem Blick ihrer Mutter begegnete zog sie scharf die Luft in. Tränen rannen aus den Augenwinkeln der Wölfin und der Ausdruck von purem Schmerz und Leid, spiegelte sich auf dem Gesicht der Älteren wieder. Der erste Impuls ihrer Tochter war es, zu ihr zu rennen und sie in ihre Arme zu nehmen und zu trösten, doch Mikeyla wusste, dass sie das nicht wollen würde. Schon gar nicht vor einem Fremden. »Lasst uns allein.« leise hatten die Worte Kailas Mund verlassen, doch Hagen verstand und war froh, dem Ganzen nun entfliehen zu dürfen. In Windeseile hatte er die Türe geöffnet, sich verbeugt und war hinaus gehechtet. Der Wohnraum war völlig verwüstet, alles lag kreuz und quer herum und die beiden Frauen sahen gedankenversunken zu dem Kuvert, der nun zu ihren Füßen lag. »Was will er?« »Er braucht die Hilfe des Rudels.« kam es trocken von Kaila. Ungläubig schüttelte Mikeyla ihren Kopf. »Er ist nicht mehr-!« Doch Kaila unterbrach sie mit einer knappen Handbewegung. »Das weiß ich … er muss sehr verzweifelt sein wenn er uns um Hilfe bittet.« »Für was brauch er uns?« , langsam drehte Mikeyla ihren Kopf zu ihrer Mutter. »Da.« , sie deutete mit einem Kopfnicken auf das papier.»Ließ es dir selbst durch.« Seufzend stand die junge Garu auf und nahm den Brief an sich und entfaltete ihn. Ein dumpfer, pochender Schmerz flackerte in ihrer linken Brust auf, als sie den Brief überflog. Geehrter Empfänger, mein Name ist Haakon Ragnarson und ich war vor einigen Jahren einst Mitglied eures Rudels. Aufgrund der Prägung auf meine Frau und der Tatsache, dass sie ihr Heimatland nicht verlassen konnte, folgte ich ihr und musste somit mein Rudel verlassen. So viel zu meiner Person. Der Grund meines Schreibens liegt darin, das meiner Familie große Gefahr droht! Mir wird ein Attentat auf ein Adelshaus zur Last gelegt weshalb ich zurzeit in Gewahrsam bin. Ich weiß, dass ich unter normalen Umständen kein Anrecht auf eure Hilfe hätte, aber ich bitte euch dennoch darum zu mir nach Corona zu reisen und mir bei der Aufklärung zu helfen. Meine Familie ist ohne mich Schutzlos und den Anfeindungen und Angriffen anderer Häuser ausgesetzt. Ich bitte euch nicht als Mann hohen Standes, sondern als Garu der weiß, das das Wohl der Familie, dass Oberste Gesetzt eines jeden Garus sein sollte. Mein Leben und das meiner Familie liegen euren Händen zu Gnaden. Hochachtungsvoll Haakon Ragnarson Zittrig fuhr sie die saubere klarer Handschrift nach. Die Handschrift ihres Vaters. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)