Azurblau von animefan975 (Blau ist die schönste Farbe die es gibt, außer in Form von blauen Flecken) ================================================================================ Später ------ Hitze stieg in mir auf und ich wurde unruhig. Dieses Gefühl erinnerte mich an meine Kindheit, als ich mit vorgespieltem Mut versuchte einen Horrorfilm zu sehen. Dabei hielt ich die Fernbedienung fest in meiner Hand um in den entscheidenden Stellen wegzuschalten. Genau dieses Gefühl, dieses Herzrasen, die aufsteigende Wärme in meinem Körper und die Angst im Nacken, das überkam mich nun erneut. Plötzlich gab es nur noch mich und diese Kassette. Es war als wäre die Kassette zum Leben erwacht, im Raum herrschte eine unglaubliche Spannung. Ich hielt es nicht mehr aus. Ich schnellte vor und drückte die Stop- Taste. Damit viel eine unglaubliche Last von mir. In meiner Wohnung hielt ich es plötzlich nicht mehr aus ich musste das Video sehen, aber ich wollte nicht. Ich konnte nicht. Jetzt nicht, sagte ich mir schließlich, später. Ich schnappte meine Jacke und meinen Schlüssel und verließ das Gebäude. Draußen war es kalt und die Luft war feucht. Ich schloss meine Augen, sog die Luft ein und konzentrierte mich einen Moment darauf wie die Wärme aus meinem Körper floss und die kalte Luft um mich herum meine Wärme aufnahm. Als ich meine Augen wieder öffnete hatte ich eine Entscheidung getroffen. Es war nicht nur das Video was mich so unruhig machte. Die Sehnsucht nach Sasuke war unendlich und ich musste ihn jetzt einfach sehen. Ich ging in Richtung Stadt. Noch nie zuvor hatte ich ein ähnliches Gefühl erfahren, dazu kam, dass es so unglaublich schwer in Worte zu fassen war. Als bestünde ich aus zwei Hüllen. Die äußere war taub und kalt, in der inneren herrschte eine Leere und trotzdem ein Tatendrang, eine Wut. Solch eine Art Wut die nicht eher verschwand bis man etwas unternahm. Es war alles so kompliziert und verstrickt. Ich wünschte mich zurück in die Vergangenheit, als ich Sasuke noch von meinem Platz aus ganz unschuldig anstarren konnte und von all dem noch nichts wusste. Ich wollte wirklich nichts mehr davon wissen, ich wollte nicht mehr in dieses Chaos involviert sein. Es war zu viel und es ging mir schrecklich an die Substanz zu wissen das Sasuke so viel Leid erfahren musste. Aber wenn ich versuchte mich aus dem Chaos zu entziehen wäre er wieder allein. Was konnte ich tun um ihn vor jemandem zu beschützen der in der Lage war innerhalb kürzester Zeit eine ganze Wohnung auseinanderzunehmen ? Ich war so vertieft in meine Gedanken und so konzentriert eine Lösung zu finden, dass ich gar nicht bemerkte das meine Beine längst stehen geblieben waren. Ein großes weißes Gebäude stand vor mir wie ein riesiger Fels. Da es erst 5 Uhr morgens war, also noch viel zu früh für die Besuchszeit zögerte ich zu beginn. Ich hatte noch nie etwas unrechtes getan, nie gegen irgendwelche Vorschriften verstoßen. Aber was sollte schon passieren? Was konnten sie schon tun außer mich rauszuwerfen? Selbstsicher trat ich ein, trotzdem noch darauf bedacht so unbemerkt wie möglich zu bleiben. Das Krankenhaus war leer, ich sah keine Ärzte oder Schwestern auf den Gängen. In dem Gang zu Sasukes Zimmer war ich besonders vorsichtig, aber im Schwesternzimmer saß nur eine kleine dicke Frau mit Hornbrille die gerade konzentriert vor dem Computer saß und versuchte irgendetwas einzutippen. Langsam öffnete ich die Tür zu seinem Zimmer und schloss sie fast geräuschlos hinter mir. Im Zimmer war es warm und es roch nach ihm. Neben seinem Bett brannte ein kleines gedämpftes Nachtlicht. Sasuke schlief tief und fest während um ihn herum einen Haufen blinkender und piepsender Maschinen stand. Es brach mir das Herz ihn so zu sehen und in mir kam das Gefühl von Schuld auf. „Du hast ihn nicht beschützt“, sagte eine Stimme in meinem Kopf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)