マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Es war wirklich verlockend, was Deidara soeben angeboten bekam und doch war es ihm nicht Recht. Es war nicht das, was er in diesem Moment wollte. Scheinbar wusste Sasori nicht, worum es ihm eigentlich ging. Es war nicht das Gleiche, wenn er ihm sagen sollte, was er zu tun hatte, auch wenn diese Idee für seinen Sensei sicher vollkommen zufriedenstellend sein musste. Natürlich war es das Einfachste, das zu tun, was jemand von einem verlangte, aber so leicht wollte er es ihm nicht machen. Dazu kam außerdem, dass Sasori ihn mit seinem Angebot wohl nur besänftigen wollte. Solange dieser nicht verstand, was ihn störte und von sich aus etwas daran ändern wollte, war es Deidara einfach nicht genug. Immerhin waren seine Gefühle verletzt worden und ohne Erklärung würde er sich mit einer halbherzigen Entschuldigung nicht abfinden. Da stellte er lieber auf stur. „Ich erwarte, dass du dir Gedanken über mich machst, un.“, antwortete er trotzig, wobei sich seine Wangen rot verfärbten. Er fühlte sich wie damals in der Situation, als ihm dieser dumme Kommentar mit dem Liebesgeständnis herausgerutscht war. Dabei hatte er sich nur gewünscht, dass Sasori ihm etwas mehr über seine Gefühle erklärte und ihm nicht einfach nur auf diese bestimmende Art und Weise näher kam. „Hm? Ich denke ständig an dich, aber ich kann keine Gedanken lesen. Wenn du mir nicht sagst, was ich jetzt tun soll, kann ich nur raten.“, bemerkte sein Gegenüber mit dieser unsagbar kühlen Art und obwohl er dabei immer noch ungewohnt traurig klang, wollte Deidara sein Angebot nach wie vor nicht an sich heranlassen. „Ich hab dir gesagt, dass ich eine Erklärung will, un. Was hat das mit Hikari zu bedeuten?“, wiederholte er sich aus diesem Grund. Eine vernünftige Antwort auf diese simple Frage würde ihm dabei vollkommen ausreichen. Zumindest fürs Erste, doch Sasori schien es gar nicht so weit kommen zu lassen. „Und ich habe dir gesagt, dass es da nichts zu erklären gibt. Bist du wirklich so eifersüchtig, dass du nun darauf herumreiten musst?“ So langsam reichte es dem Blonden. Er kam sich vor, als würde er mit einer Wand sprechen, sodass er kurzerhand nach seiner Tasche am Boden griff, um sie über eine Schulter zu werfen. Er hatte wirklich genug. Wenn Sasori nicht mit ihm reden wollte, dann war es sinnlos noch weiter hier zu bleiben. Auch wenn es wehtat und er sich unter anderen Umständen vielleicht über dessen Angebot gefreut hätte. Immerhin gab es unzählige Dinge, die sein Danna für ihn tun könnte; angefangen bei seiner Abschlussarbeit, oder einem hitzigen Gespräch über ihre Kunstwerke. Nur da diese Sache einfach zwischen ihnen stand, wollte er es nicht. Gerade als sich wegdrehen wollte, fühlte er einen leichten Druck an seinem Unterarm. „Willst du jetzt doch wegrennen?“ Der traurige Ton in Sasoris Stimme war verschwunden und klang stattdessen auf einmal fast schon anklagend, weshalb er stehen blieb. „Ich renne nicht weg, un. Ich gehe nur nach Hause und solange du mir nicht antworten willst, komm ich auch nicht mehr zu dir zurück! Ich bin sicher nicht so ein Idiot, wie du immer meinst!“ Kaum waren diese Worte ausgesprochen, wurde er wieder losgelassen und der Schmerz in seinem Herzen stieg an. War er wirklich nur ein Lückenfüller, weil er nicht aus Holz bestand? Mit größter Mühe rang er sich dazu durch nicht nach hinten zu blicken, sondern ging mit gezwungen ruhigen Schritten zur Tür und als er seine Hand auf die Türklinge legte, hätte ihn der Drang den Kleineren anzuschreien fast übermannt. Fest presste er seine Lippen aufeinander. Sasori war der Einzige, der ihm Gewissheit geben konnte und Deidara würde es nur dann anerkennen, wenn der Rotschopf eigenständig auf ihn zu kam. Aber sein Wunsch schien einfach nicht erfüllbar zu sein, weshalb er innerlich kochend aufgab, während er den Kunstraum verließ. „Deidara-nii? Du schwänzt die Uni?!“ Zu Hause angekommen wollte sich Deidara in sein Zimmer zurückziehen, wobei er auf halben Weg von seiner Schwester erwischt wurde. Mit einem tadelnden Blick baute sie sich vor ihn auf, wodurch sie ihm die Zimmertür versperrte. „Kurotsuchi,un.“ Augenrollend griff er nach den Schultern seiner großen Schwester, um sie zur Seite zu schieben. Er hatte nun wirklich nicht die Geduld sich mit ihr auseinander zu setzen, bloß wollte sie auch nicht nachgeben und blieb hartnäckig stehen. „Gab es Probleme in der Uni?“, bohrte sie außerdem weiter, sodass er angespannt zu brummen begann. „Als ob ich Probleme in der Uni hätte...“ Mit aller Kraft drängte er sich an Kurotsuchi vorbei, bevor er in sein Zimmer stolperte und ihr die Tür vor der Nase zuschlug, um sich von innen dagegen zu lehnen. „Deidara-nii!“ Obwohl ihre Stimme durch das dünne Holz zu ihm hindurchdrang und die Türklinge heftig wackelte, reagierte er nicht. Stattdessen fluchte er, weil sein Zimmerschlüssel schon vor etlichen Wochen verschwunden war, sodass er nun so lange warten musste, bis sie wieder verschwand. Dabei konnte seine Schwester wirklich sehr zäh sein. Ein paar Mal versuchte sie noch die Tür zu öffnen, ehe sie es hörbar seufzend aufgab. „Wenn du irgendwelche Probleme hast, kannst du immer mit mir reden!“ „Un.“, brummte Deidara für sich selbst, wobei er regungslos an der Tür verweilte. Es war nicht nur das erste Mal, dass sie ihm ihre Hilfe anbot, es wäre auch nicht das erste Mal, dass er diese Hilfe annehmen würde, aber was sollte er in seiner jetzigen Situation schon tun? Er konnte seine Schwester nicht um einen Rat bitten. Schließlich ging es um seine eigenen, ziemlich intimen Gefühle und Sasori war nicht einfach nur ein Mädchen, was ihn abgewiesen hatte. Es war viel komplizierter als das. Erst nachdem ihre Schritte am Flurende verklungen waren, stieß er sich langsam ab, griff nach seiner Krawatte und lockerte sie. Danach folgte das Jacket, sein Hemd, sowie die Hose, welche allesamt auf den Boden fallen gelassen wurden. Anschließend zog er sich ein Shirt über den Kopf, sodass er sich mit einem erschöpften Gefühl auf sein Bett niederlassen konnte. Schlecht gelaunt griff er neben sich, um den Boden nach dem Controller seiner Spielekonsole abzutasten, aber weil er ihn nicht fand, drehte er sich auf die Seite und starrte regungslos die Zimmerwand an. Spätestens in diesem Augenblick, wo es so unerträglich schmerzte, bereute er seine Entscheidung. Vielleicht war es doch ein riesiger Fehler gewesen. Vielleicht hätte er doch auf Sasoris Angebot eingehen sollen. Nur jetzt war es zu spät, zumal er noch genügend Stolz besaß, wodurch er sich nicht alles hatte gefallen lassen wollen und er wusste nicht, ob sein Herz weniger schmerzen würde, wenn er tatsächlich bei dem anderen geblieben wäre. Mit diesem Gedanken griff er nach einem Kissen, das er an sich heranzog, ehe er schließlich bitterlich lächelnd die Augen schloss. Ein verhaltenes Klopfen an seiner Zimmertür weckte Deidara auf, sodass er sich gähnend über das Gesicht rieb. Der Wecker neben seinem Bett zeigte ihm, dass es bereits später Nachmittag war und deshalb gab es wohl nur einen Grund für diese Störung „Nicht jetzt. Ich hab keinen Hunger, un!“, rief er zur Tür, welche sich kurz darauf langsam öffnete. Das besorgte Gesicht seiner Schwester tauchte dahinter auf. „Aber du hast den ganzen Tag noch nichts gegessen.“, stellte sie fest, wobei sie sich nachdenklich ans Kinn griff, „Außerdem hast du Besuch. Ich könnte euch eine Kleinigkeit vorbereiten! Hm, wie wäre das?“ „Ich hab gesagt, ich hab keinen Hunger und ich will auch niemanden sehen, un.“ Genervt drehte Deidara Kurotsuchi den Rücken zu, während er darauf wartete, dass sie wieder ging, aber eine ganze Zeit lang passierte nichts. Dann schloss sich die Tür schließlich wieder leise, woraufhin er in Ruhe gelassen wurde, sodass er seufzend die Bettdecke höher zog und sich zurück an das Kissen kuschelte, um weiter zu dösen. Ab jetzt war es nur noch eine Frage der Zeit bis sie ihn weiter belästigen würde, denn es war offensichtlich, dass etwas mit ihm nicht stimmte und sie kannte ihn leider einfach zu gut, als dass es ihr nicht auffallen würde. Normalerweise gab es nur selten etwas, das ihn auf so lange Zeit so verstimmte. Vermutlich hatte er bisher auch einfach nur Glück, da sie ihn nicht weiter bedrängte, womit er etwas Zeit bekam sich eine Ausrede für seinen Zustand auszudenken, aber gerade als er seine Gedanken schweifen lassen wollte, bemerkte er ein kaum hörbares Geräusch in seinem Zimmer. „Kuro-“, grimmig fuhr er herum. Es wäre nicht neu, dass sich Kurotsuchi heimlich an ihn heranschlich, doch anstatt in die dunklen Augen seiner Schwester zu blicken, sah er Sasoris schmale Gestalt an seinem Bett stehen. „Du?“ Unsicher, was er davon halten sollte, starrte er zu ihm hoch. Träumte er noch? „Woher hast du meine Adresse?“, rutschte es ihm zuerst heiser heraus. „Deine Akte. Ich habe vor Feierabend einen Blick hineingeworfen und deine Schwester war so nett, mich in dein Zimmer zu lassen.“ Obwohl diese Antwort einleuchtend klang, war Deidara verwirrt. Es fühlte sich so seltsam an, dass er kurzerhand nicht wusste, was er sagen sollte. „Und warum bist du hier?“, fragte er schließlich dümmlich, wobei er näher an die Bettkante heranrutschte. Er konnte es sich nicht verleugnen. Sasoris unangekündigter Besuch freute ihn ungemein, es ließ ihn wieder hoffen und wieder einmal wünschte er sich wirklich nicht nur eine Art Zeitvertreib für den anderen zu sein. Von einem Augenblick zum nächsten war seine schlechte Laune wie verflogen. Dafür überschlug sich nun sein Herz, auch wenn Sasori immer noch etwas distanziert wirkte, indem er regungslos vor ihm stand und ihn anblickte. „Du wolltest doch, dass ich mir Gedanken mache.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)