マリオネット von Monyong (Sasori x Deidara) ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Deidara spürte, wie sich sein Hals zuschnürte und er ging langsam zwei Schritte zurück bis er gegen die Tischplatte des Pultes stieß. Vielleicht mochte er zu unüberlegten Handlungen neigen, oder manchmal auch einfach zu impulsiv reagieren, aber in diesem Moment fühlte sich sein Körper wie gelähmt an. Weggerannt wäre er vielleicht nicht, aber er versuchte auch noch nicht einmal Hikari von Sasori zu trennen. Stattdessen bemühte er sich weiterhin gegen die aufkommenden Tränen anzukämpfen. Immerhin wollte er nicht vor der kleinen Göre anfangen zu weinen. Das wäre wirklich das Allerletzte, was jetzt noch passieren sollte. „Warum?“ Mit zitternder Stimme blickte er zu den beiden. Noch immer war es unübersehbar wie groß der Besitzanspruch des Mädchens an ihrem Sensei war, denn sie hatte ihre Arme um dessen Körper geschlungen. „Weil er sich umentschieden hat! Sasori-sama will mich!“, antwortete sie ihm dabei schniefend, weshalb er sich auf fest auf die Unterlippe biss. „Das würde er sicher nicht, un!“, entgegnete er Hikari sofort, wobei er verzweifelt zu dem Älteren blinzelte, der sich immer noch recht regungslos umklammern ließ. „Was soll das?“ Als Antwort sah er, dass Sasori sich aus dem Klammergriff befreite, ehe er sich tief seufzend eine Haarsträhne aus seinem Gesicht wischte. Es machte den Eindruck, als würde ihn die dramatische Situation eher kalt lassen und seinem Blick nach zu urteilen, wirkte er genervt „Weil ich dich vor einer riesigen Dummheit bewahren wollte. Was bist du eigentlich für ein Vollidiot?“ Auch wenn er nicht wusste, was er damit meinte, hinterließ jedes einzelne Wort einen stechenden Schmerz in Deidaras Brust. Nun würde es nicht mehr lange dauern, dann hatte er seine Schmerzgrenze erreicht, aber überraschenderweise wandte sich Sasori auf einmal an die Kleine, bevor er noch einmal nach dem Grund für dessen Handeln fragen konnte. „Und du? Was denkst du eigentlich, was du hier tust?", wollte er von ihr wissen, ließ sie aber erst gar nicht zu Wort kommen. Stattdessen griff er nach ihrem Kinn, um sie dazu zu zwingen ihn anzublicken, während er mit seiner anderen Hand nach ihrem glitzernden Halskettchen griff. „Du hättest es dir zwei Mal überlegen sollen, bevor du dir soetwas erlaubst. Wenn das dein Vater wüsste, oder der Studienrat. Bei so einer üblen Nachsage, wie du sie vorhast, kannst du leicht der Universität verwiesen werden.“ Deidaras Augen weiteten sich vor Verwunderung, da er das dämonische Grinsen auf Sasoris Gesicht bemerkte. Aber jetzt verstand er nur noch weniger. Er wusste gar nicht mehr, was hier soeben vor sich ging und für den Bruchteil einer Sekunde keimte etwas Hoffnung auf. Hatte sich der Ältere doch nicht für Hikari entschieden, wie sie es gesagt hatte? „Und habt ihr nicht bald die ersten Prüfungen? Du solltest mich besser nicht weiter verärgern, wenn du sie bestehen möchtest.“, sprach der Rotschopf in aller Ruhe weiter, während das Mädchen ihn nur regungslos und mit tränennassen Augen anstarrte. „A-aber...“ „Hm? Kein Aber.“ Langsam ließ er Hikari wieder los, näherte sich mit seinem Gesicht allerdings ihrem Ohr. „Wenn du möchtest kann ich dir die nächsten zwei Jahre hier zur Hölle machen!“, raunte er ihr noch laut genug entgegen, sodass Deidara es hören konnte. Dieser stand nur wie ein Zuschauer neben der Szene und er beobachtete, wie Sasori der Kleinen etwas zuflüsterte, sodass sie von einer Sekunden zur anderen wieder losweinte. Sie schlug ihre Hände über ihren Mund, schüttelte panisch den Kopf. „Nein, nein bitte...“ „Dann verschwinde und lass mich in Ruhe!“ Einen Moment lang geschah nichts, ehe das Mädchen plötzlich aufsprang und den Kunstraum fluchtartig und vollkommen aufgelöst verließ. Deidara konnte es nicht glauben. Erst nachdem die Tür zugeknallt war, trat er vorsichtig auf Sasori zu, den er einerseits noch gekränkt, andererseits aber auch hoffnungsvoll anschaute. Er verstand einfach nicht, was soeben geschehen war, aber die Tatsache, dass sein Sensei Hikari doch abgewiesen hatte, bereitete ihm ein leichtes Gefühl, weshalb er dünn lächeln musste. Es tat auf eine ungeahnte Weise gut. „Bist du jetzt zufrieden?“, wollte der Ältere auf einmal von ihm wissen. „Un? Was?“ „Deidara, wirklich? Was hast du dir bitte dabei gedacht? Ein bisschen länger und du hättest sie ernsthaft erwürgen können!“, kritisierte Sasori, wobei er sich wieder aufrichtete und den Blonden mit einem kühlen Blick strafte, „Aber ich bin immerhin froh, dass du dieses Mal nicht davongerannt bist!“ Die letzten Worte klangen nicht nur viel weicher, auch der Gesichtsausdruck seines Gegenübers wurde wieder etwas milder. „Was?“, wiederholte Deidara dennoch und suchte dabei krampfhaft nach den passenden Worten, aber sein Kopf war wie leergefegt. Die Ereignisse hatten ihm nicht nur zu viel abverlangt, es kam ihm auch mittlerweile so vor, als würde es da etwas geben, wovon er nichts wusste. „Aber du wolltest gestern ganz offensichtlich nicht mit mir reden, un! Und dieses kleine Miststück... du hast das Foto gesehen? Was hätte ich machen sollen? Es ihr durchgehen lassen? Überhaupt... wieso hast du sie in Schutz genommen? Wieso... hast du es überhaupt so weit kommen lassen? Du hättest sie viel früher zurückweisen können! Was hast du ihr da überhaupt gesagt? Was sollte das alles?“ Für den Blonden war Hikari nach wie vor ein rotes Tuch und zumindest jetzt wollte er Antworten, damit er nicht nur verstehen konnte, was zwischen beiden beiden vor sich gegangen war, sondern auch, damit er wusste, wo er stand. Vielleicht war es ihm klarer geworden, was ihm Sasori bedeutete, doch was war er für ihn? Je länger er darüber nachdachte, desto mehr verspannte sich sein ohnehin schon matter Körper. „Ich habe meine Gründe.“, erwiderte sein Gegenüber zu seinem Entsetzen nur knapp, wobei er von ihm gemustert wurde und es war genau das, was Deidara nicht hören wollte. „Was soll das?“ Innerhalb kürzester Zeit zog sich sein Herz wieder schmerzvoll zusammen, weil er sich so unsagbar unehrlich behandelt fühlte. Dabei hatte er bei dem anderen bisher immer das Gefühl gehabt, als würde er das aussprechen, woran er dachte. Der Gedanke, das es eine Art Geheimnis zwischen ihnen gab, missfiel ihm und er wollte vor seinem Sensei zurückweichen, bloß war er zwischen Pult und Sasori gefangen. „Entschuldige dieses Missverständnis.“ Als er die fremden Fingerspitzen an seinem Handrücken bemerkte, zog er seine Hand ruckartig weg, denn er würde sich nicht schon wieder von ihm einlullen lassen. „Erklär' es mir, un!“, zickte er dabei. Er bestand darauf. Er wollte eine ehrliche Antwort. „Was denn? Es gibt nichts zu erklären. Du hättest sie fast erwürgt und ich wollte schauen, ob es ihr noch gut geht. Solltest du mir nicht eigentlich dafür dankbar sein? Was glaubst du wäre passiert, wenn ich nicht dazwischen gegangen wäre?“, entgegntete Sasori trocken, sodass er ihn nur noch fassungslos anstarren konnte. War das dessen Ernst? Angespannt ballte er seine Hände zu Fäusten, wobei er sich dafür bereitmachte gegen den anderen vorzugehen. Er wollte sich nicht alles gefallen lassen. Aber Sasori trat derweil ein Stück weit zurück und senkte schuldbewusst den Kopf. „Ich schätze, ich habe deine Nerven bereits überstrapaziert. Ich wollte dir nicht das Gefühl bereiten, dass ich dieser kleinen Erpressung nachgebe.“, fuhr er leise fort, „Das tut mir Leid.“ „Das reicht nicht!“ Schnaubend drehte sich Deidara zur Seite. Zwar lockerte er seine Fäuste wieder, doch dafür verschränkte er die Arme abweisend vor seinem Körper. Von dieser Entschuldigung hatte er gar nichts. Es schmerzte nach wie vor und am schlimmsten war es dabei, dass er in dieser verwirrenden Situation alleine im Dunkeln stand. Sasori schwieg, weshalb es seinen Ärger nur noch weiter anstachelte. Zähneknirschend schielte er zu dem anderen doch kaum bemerkte er dessen Blick, gefror es ihn in den Adern. Diese Augen. Es war das erste Mal, dass er einen derartig traurigen Ausdruck in seinen Augen sah, allerdings wollte er sich auch davon nicht beirren lassen. „Mir reicht deine Entschuldigung nicht, un.“, wiederholte er sich kopfschüttelnd, „Ich hab es dir schon mehrmals gesagt, un. Ich bin doch keine Puppe, die nach deinen Fäden tanzt und sag jetzt nicht, dass mir die Kleine egal sein kann! Vielleicht sollte ich mich ja auch mit einem Mädchen treffen und es vor dir geheim halten, un.“ In diesem Moment war es offensichtlich, wie eifersüchtig er tatsächlich war. Allerdings konnte Deidara auch an Sasoris Gesicht ablesen, dass ihm sein Vorschlag alles andere als gefiel. "Wieso solltest du mit einem anderen Mädchen ausgehen wollen?" Seine Stimme war so leise geworden, dass sich der Blonde unsicher war, ob die Wut aus ihm sprach, oder ob es doch ein anderes Gefühl war. Aber in diesem Moment schenkte er dem keine weitere Beachtung. "Wieso denn nicht, un?!", provozierte er lieber mit voller Absicht weiter. Weil er selbst verletzt war, wollte er ebenfalls austeilen. Es war eine kindische trotzreaktion, die bei dem Älteren aber etwas ganz ungeahntes auslöste. „Wenn das so ist... dann sag mir, was du von mir erwartest. Ich mach es." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)